900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbeit

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WiZaRd
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900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbeit

Ungelesener Beitrag von WiZaRd » Fr 9. Jul 2010, 06:37

Bundesarbeitsministerin von der Leyen macht Ernst mit der Bürgerarbeit. Sie will tausenden Hartz-IV-Empfängern einen gemeinnützigen Job verschaffen - in Altenheimen oder Grünanlagen. Die Kosten für das Projekt gehen in die Millionen.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen will für Langzeitarbeitslose ohne Jobperspektive rund 34.000 Plätze zur gemeinnützigen Bürgerarbeit schaffen. Hartz-IV-Bezieher sollen für bis zu drei Jahre einen festen, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz erhalten und für eine 30-Stunden-Woche 900 Euro im Monat bekommen. Nach monatelanger Vorbereitung will die CDU-Politikerin mit der Vorstellung ihrer Pläne für dieses Bundesprogramm, das Mitte Juli anlaufen soll, an diesem Freitag in die Sommerpause starten.

Bereits zuvor sickerten aus Koalitionskreisen Details durch. Demnach haben sich annähernd 200 und damit fast die Hälfte aller Jobcenter bundesweit für die Teilnahme an dem Programm beworben. Sie alle hatten Konzepte eingereicht, wie sie mit Hilfe der Bürgerarbeit zusammen über 160.000 Hartz-IV-Bezieher aktivieren könnten.
Die Vorschläge seien "so gut, dass sämtliche Konzepte berücksichtigt werden können", teilte die Ministerin den Abgeordneten von CDU/CSU und FDP in einem Schreiben mit, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Finanziert werden soll das Programm aus Mitteln des Bundes und des Europäischen Sozialfonds (ESF). Das Geld dafür will von der Leyen aus der Hartz-IV-Eingliederungstitel nehmen. Dieser Topf für Förderprogramme von Langzeitarbeitslosen soll 2011 insgesamt 5,3 Milliarden Euro umfassen. Die Kosten des Programms Bürgerarbeit blieben zunächst offen. In früheren Berechnungen war von gut 400 Millionen Euro die Rede, von denen etwa die Hälfte aus dem Eingliederungstitel zu bestreiten wäre.

120 Stunden, 900 Euro
Das Programm soll ab 15. Juli umgesetzt werden. Die ersten Bürgerarbeiter wird es aber erst ab Januar 2011 geben. Der gemeinnützigen Arbeit soll eine "Aktivierungsphase" vorangehen, in der schwierige Hartz-IV-Fälle durch eine besonders intensive Betreuung den Sprung in den Arbeitsmarkt schaffen sollen. Gelingt dies nicht, soll sich die Bürgerarbeit anschließen.

Dafür kommen alle gemeinnützigen und zusätzlichen Arbeiten in Betracht, vom Altersheim bis zur Grünanlage. Die Bürgerarbeiter bekommen 900 Euro im Monat bei 30 Wochenstunden, ihre Arbeitgeber zudem 180 Euro für die Sozialbeiträge. Das Projekt soll maximal drei Jahre laufen.

Von der Leyen hob die im Koalitionsvertrag vereinbarte Bürgerarbeit als "neuen innovativen Lösungsansatz" hervor. Kritiker indes verweisen darauf, dass vergleichbare Modellprojekte bisher kaum zur Arbeitsmarktintegration von Arbeitslosen beigetragen haben. Bisweilen ist sogar das Gegenteil der Fall: Weil die Arbeitslosen in einem Förderprogramm eingebunden sind, können sie keine andere Beschäftigung annehmen.
Zudem gilt es als schwierig, sicherzustellen, dass der staatliche soziale Arbeitsmarkt keine regulären Jobs verdrängt.


Quelle
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Re: 900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbe

Ungelesener Beitrag von Blacky » Fr 9. Jul 2010, 07:28

War doch klar das das kommt.

Aber wir Kranke sind davon nicht betroffen.

Hier geht es um die jungen und Langzeitarbeitslosen.
Also genau um die Leute auf denen immer rumgehackt wird das sie faul sind.

Wie im Bericht schon erwähnt wurde besteht aber die Gefahr das reguläre Jobs verdrängt werden.

Da muß auf jeden Fall ein Auge drauf geworfen werden.
MfG
Blacky

Erfolg steigt nur zu Kopf, wenn dort der erforderliche Hohlraum vorhanden ist.
(Manfred Hinrich)



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Re: 900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbe

Ungelesener Beitrag von Miko » Fr 9. Jul 2010, 08:07

Da hast du Recht, Blacky.
Schon heute sind mit den 1 Euro Jobs Ganztagsstellen/Halbtagsstellen weggefallen.

ABER: 30 Stunden für 900 Euro = nicht schlecht.

Wenn ich sehe, dass hier Leiharbeiter unserer hier am Ort befindlichen Sklavenfirma für 800 Euro nach Hause gehen, dies bei Zweischichtbetrieb täglich 8 Stunden und mehr, dann ist das ein guter Ansatz.

Das sollte soweit gehen, dass keiner mehr zu einem Menschenhändler hingeht.
Gruß
Miko

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Re: 900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbe

Ungelesener Beitrag von Miko » Fr 9. Jul 2010, 09:20

NACHTRAG:

Sowie das losgeht, schnappe ich mir meine Beispielbewerbung, meine Gutachten und gehe dorthin und frage nach, ob es eine Beschäftigungsmöglichkeit für mich gibt.

Sollte es die nicht geben, lasse ich mir das schriftlich geben, schicke es an die DRV.
Gruß
Miko

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Re: 900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbe

Ungelesener Beitrag von WiZaRd » Fr 9. Jul 2010, 10:10

Das Problem ist, wie Blacky auch schreibt, dass das WIEDER dazu verleitet, dass 3 Jahre ein Job geboten wird, weil er ja subventioniert wird, danach wird der Angestellte entlassen und der nächste eingestellt. So gehen auf Kosten des Staates weiter Jobs verloren bzw. werden nur vom Staat getragen - ob das dann den gewünschten Effekt hat, wage ich zu bezweifeln... aber so ist das bei unserem Staat nunmal: das Gehirn reicht immer nur bis zur nächsten Wahl (höchstens!).
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Re: 900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbe

Ungelesener Beitrag von Miko » Fr 9. Jul 2010, 14:09

Vielleicht kann man ja dadurch ein wenig besser feststellen, wer nur zu faul ist und wer wirklich interessiert ist.

Klar....in den allermeisten Fällen wird, wenn ein H4ler es überhaupt drei Jahre durchhält, wieder auf die Straße gesetzt.
Gruß
Miko

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Re: 900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbe

Ungelesener Beitrag von Esuse » Fr 9. Jul 2010, 15:34

Vielleicht hilft es jungen Leuten auch, Berufserfahrung zu sammeln.
Liebe Grüße

Esuse

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Re: 900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbe

Ungelesener Beitrag von WiZaRd » Fr 9. Jul 2010, 16:19

Für sowohl als auch gilt m.M. nach: NEIN.
Das ganze hat beim 1€-Job nicht funktioniert und wird auch hier nicht klappen, sowenig wie jede andere Maßnahme, über die ich bisher gelesen habe. Der Grundgedanke mag OK sein, aber es wird einfach nicht weit genug gedacht :(
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Re: 900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbe

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Fr 9. Jul 2010, 21:48

Hallo ihr Lieben,

wenn ich das schon lese, das sind doch nur "1,- €-Jobs" im "neuen "Mäntelchen" :Verwirrt:

Man lasse sich z.B. diesen "Knackpunkt" mal "auf der Zunge zergehen"

ZITAT
Die gemeinnützige "Bürgerarbeit" soll nach den Plänen der Ministerin auf drei Jahre beschränkt sein. Zu der "Bürgerarbeit" zählt etwa die Reinigung von Straßen und Parks. Die Arbeitslosen könnten nach Plänen der Ministerin laut "Bild" dabei 900 Euro brutto verdienen. Die Arbeitszeit soll 30 Stunden pro Woche betragen.
Geplant sind geringere Abzüge. So soll auf "Bürgerarbeit" keine Arbeitslosenversicherung abgeführt werden müssen.

QUELLE http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 43,00.html


Also 900,- € Brutto, Minus KV, Minus RV, Minus Pflegeversicherung, da kommt ein Monats-Netto raus, was die meisten wohl weiter "am Tropf von H4" hängen läßt (und sei es nur wegen der Miete, weil ja Wohngeld auch gekürzt werden soll?) und hinterher gibt es nicht mal zeitweise einen Anspruch auf ALG!
Wem bitte soll das helfen ???????????? :ic_down: :ic_down: :ic_down:

Ach ja, hatte ich völlig vergessen, DER ARBEITSLOSENSTATISTIK, da sind wir ja dann bald bei Vollbeschäftigung :confused:

Ich frage mich doch wirklich, ob es noch nicht genug arbeitslose Garten- /Landschaftsbauer und ausgebildete Pflegekräfte gibt (die man ja nur einstellen und vernünftig bezahlen bräuchte?) und warum das plötzlich alles "zusätzlich" ist, was früher auch als Arbeit ganz normal bezahlt werden mußte :Laber:

Als "Erziehungsmaßnahme" für tatsächliche Faulenzer oder zum Sammeln von Berufserfahrung ist dieser Weg wohl genauso ungeeignet wie die oben erwähnten EURO-Jobs.

Es gibt doch sowieso schon ungezählte Möglichkeiten für unbezahlte Praktika und Probearbeiten, wo die ELOs auch gerne vom Amt längere Zeit hingeschickt werden, zum Nutzen vieler Firmen, die den Bewerber dann leider doch nicht einstellen wollen /können :traurig:
Aber einen anderen "Arbeits-Sklaven" kann das Amt natürlich gerne wieder schicken, so für 4-6 Monate, wenns uns nix kostet :ic_down:

Abgesehen davon ist auch nicht jeder Arbeitslose automatisch für diese Tätigkeiten geeignet, egal ob jung oder schon älter.

Ich finde das einfach nur noch unverfroren, was uns da wieder mal als staatliche Wohltat verkauft wird, ich könnte schon wieder stundenlang nur noch :kotzen:

Trotzdem Euch allen ein schönes Wochenende von Doppeloma :Bussi:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: 900€-Jobs für Hartz-IV-Empfänger - V.d.Leyens Bürgerarbe

Ungelesener Beitrag von Miko » Sa 10. Jul 2010, 00:20

ganznaivfragtdermiko: Ach was? Von den 900 Euro gehen noch Abzüge weg?

Hatte ich nicht gedacht.

So, aber ich gebe Wiz und doppeloma absolut Recht.
Letztendlich wird da wieder was gemuschelt, anstatt sich auf eine vernünftige Arbeitsvermittlung zu konzentrieren mit zumindest halbwegs vernünftiger Bezahlung.

Die bislang gesponserten Beschäftigungsmaßnahmen (6 oder mehr Monate zahlt der Staat hälftig den Lohn an den Unternehmer der einen H4ler einstellt) haben nicht gegriffen, weil jeder, bzw. sehr viele Menschen in ihrer Habgier eine soziale Verantwortung missen lassen.

Die stellen dann Leute ein, kassieren für die besagten Monate die vom Staat bezahlten Lohnanteile, dann fliegen die Beschäftigten wieder raus um erneut "abschöpfen" zu können.

Und rotzefrech behaupten diese ABSCHÖPFER noch, sie würden Arbeitslosen, bzw. H4 helfen.

Ich fass das gar nicht, welche Moral hier noch herrscht.

Und wenn ich so jemanden dann noch die Meinung ins Gesicht sagen würde mit einem Schimpfwort, hat solch einer noch das Recht mich wegen Beleidigung anzuzeigen. :kotzen: :kotzen: :kotzen: :kotzen: :kotzen: :kotzen: :kotzen: :kotzen:

Dann wäre da noch eine Problematik:

Im Artikel des "Focus" steht geschrieben:"........die, die nach 6 Moanten übrig bleiben werden dann in dieser Maßnahme zur arbeit verpflichtet."

Hmmm.......ZWANGSARBEIT, fällt mir dazu ein.

Auch: Absolut unqualifizierte Laien stehen "über" den H4lern und bestimmen, wer wann und wo was arbeiten muss.

Wenn meine Oma oder Opa, Eltern,egal. in einem Pflegeheim wären und ich müsste dafür jeden Monat tausende Euros bezahlen, dann verbitte ich mir, dass eine willenlose H4 - Kraft sich um meine Verwandschaft kümmert.
Gruß
Miko

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