Hallo Tamara,
erst mal HERZLICH WILLKOMMEN bei uns
Ich bin voll erwerbsgemindert- unfreiwillig! Es wurde Ende 2011 vom Jobcenter einfach so angeordnet, weil ich wegen PTBS krankgeschrieben war.
NAJA, das JobCenter kann anordnen, dass du eine EM-Rente beantragen sollst bzw., dass die DRV deine Erwerbsfähigkeit feststellen soll ...
Von der DRV bekam ich dann auch die volle Erwerbsminderung anerkannt auf medizinischer Basis, meine Anwartschaften reichten allerdings nicht aus wegen Studium, so dass ich volle Sozilhilfe ab Juni beziehe.
Darf ich fragen wie alt du bist ???, dein Bericht bringt mich wirklich wieder mal SEHR zum "Nachdenken", denn es gibt hier Einige User mit schwerer PTBS plus weiteren Krankheiten, denen wird teilweise die EM-Rente rigoros seit längerer Zeit von der DRV abgelehnt, sie wären nicht krank genug dafür und könnten Vollzeit arbeiten gehen ...
Ich nehme zumindest an, dass du du noch recht jung an Jahren bist, da kann ich auch nachvollziehen, dass du unfreiwillig (und zum Teil auch "unsinnig", ich weiß gerade nicht, wie ich das anders ausdrücken soll ???) in diese EM-Rente geschickt wurdest, üblicherweise wird ja eher versucht das zu verhindern, mit Umschulungen / Leistungen zur "Teilhabe am Arbeitsleben", eben um zu vermeiden, dass eine (bereits zustehende) EM-Rente tatsächlich auch gezahlt werden MUSS ...
Ich denke jetzt wird ein wenig deutlicher, worauf ich hinaus will und WAS mich an deinem Schicksal besonders berührt

und traurig macht

, dass es Niemanden interessiert dir in eine mögliche berufliche Zukunft ZU HELFEN...man schiebt dich ruck-zuck in die EM-Rente ab, weil man dir ja (mangels Anwartschaften) KEIN Geld aus der Renten-Kasse ZAHLEN braucht ...für die Sozial-HILFE sind ja ANDERE Töpfe zuständig...
Es ist jedenfalls SEHR auffällig (auch in anderen Foren lese ich das oft), dass die VOLLE Erwerbsminderung bei Leuten, die KEINEN EM-Renten-Anspruch erwerben konnten (aus welchem Grund und in welchem Lebensalter auch immer) von der DRV meist sehr schnell und unkompliziert anerkannt wird.
Oft sogar DIREKT auf DAUER auch bei SEHR jungen Leuten, denen man doch eigentlich besser irgendwie eine berufliche Zukunft ermöglichen sollte, wenn sich ihr Zustand durch Behandlungen und Therapien wieder stabilisiert hat.
Bei Leuten, die bereits Ansprüche an die DRV hätten (teilweise schon viele Jahre eingezahlt haben, für diese Notwendigkeit bei Krankheit), sieht das häufig GANZ ANDERS aus, da MUSS man mit den gleichen Krankheiten und Gesundheitsproblemen meist viele Jahre, mit den schon begrenzten Kräften, um die Anerkennung der Erwerbsmindeung durch die DRV kämpfen...es gab durchaus schon Fälle, wo der Antragsteller darüber verstorben ist ...dabei war er doch lt. DRV-GA "
Vollzeit Erwerbsfähig auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt" ...
Damit bezweifele ich jetzt keineswegs, die Schwere deiner Krankheit, sicher war /ist das im Moment eine Zeit, die du brauchst, um damit besser klar zu kommen auf die Dauer, nur die aktuellen Umstände dürften da wohl ziemlich bei im Wege stehen ...
So, nun kämpfe ich rum, weil man die Daten meiner Eltern forderte wegen Unterhalt.
Das ist leider nach Rechtslage so und du wirst es NICHT verhindern KÖNNEN, ich verstehe gar nicht, warum das Amt DIR da soviel Theater macht, da wird auch angeschrieben OHNE, dass du das möchtest und informiert wirst...die haben Mittel und Wege die Adressen herauszufinden, im Zuge der Amtshilfe ist das KEIN Problem.
Das Ding ist, dass ich Jahre keinen Kontakt zu ihnen habe und sie sind womöglich der Grund meiner PTBS, die so spät ausgebrochen ist. Ich befürchte leider auch sehr böse Anrufe von meiner Familie, was jetzt wirklich für mich zum absoluten Zusammenbruch führen könnte. Derzeit bin ich schon in Traumatherapie.
Kann ich ALLES voll verstehen und nachvollziehen, NUR wird es da von Seiten der Behörde keinerlei Rücksichten geben, mir sind jedenfalls keine besonderen Bestimmungen, für solche besonderen Situationen bekannt...
Bei uns bekamen damals ALLE Kinder Post vom Sozial-AMT, wegen der hohen Pflegeheimkosten für unsere Mutter (sie MUSSTE halbseitig gelähmt ins Pflegeheim, da sich niemand von uns um sie kümmern KONNTE (Voll-Pflegefall rund um die Uhr) ...
Keiner von uns hatte die Wohn-Verhältnisse dafür und außerdem gingen wir ALLE Vollzeit arbeiten, um unseren eigenen bescheidenen Lebensunterhalt zu sichern, eine meiner Schwestern war (für UNS Andere) unbekannt verzogen, das Sozial-AMT hat sie gefunden und zur Angabe ihrer Einkommens- und Vermögens-Verhältnisse aufgefordert, genauso wie die anderen Geschwister auch.
ZAHLEN für das Pflegeheim brauchte letztlich KEINER von uns, wir hatten ALLE selber ZU WENIG ...
Trotzdem war SIE stinkend-sauer deswegen und kam dann nicht mal zur Beerdigung unserer Mutter, dabei hatten wir gar nichts damit zu tun, dass sie angeschrieben wurde, die Behörden fragen da nicht lange, ob man das möchte oder nicht und welche Konsquenzen innerhalb der Familie das haben könnte ...
Der Betrag, ven meine Eltern zahlen müßten, ist auf rund 23 Euro berechnet. Ich habe zwar einen Anwalt, aber habe fast den Eindruck, dass er mir nicht helfen kann. Ich sei auch ein ungewönlicher Fall.
JA, ich habe auch was in der Richtung schon gelesen, das es bei volljährigen Kindern (mit abgeschlossener Ausbildung) da wohl eine "Deckelung" gibt im Bereich von rund 30 €, ABER trotzdem prüfen die erst mal gründlich, ob es nicht doch MEHR zu holen gibt, das gilt wohl auch nur in bestimmten Einkommens- und Vermögensgrenzen, daher wird das auf jeden Fall "von Amts wegen" überprüft ...
Gibt es denn keine härtefallregelung oder Ausnahmen?
Das könnte wohl am ehesten dein Anwalt wissen oder wenigstens versuchen herauszufinden aber vielleicht meldet sich ja noch jemand, der da eigene Erfahrungen hat.
Hier sind viele "stumme Mitleser" angemeldet, da wissen wir auch nicht welche konkreten Schicksale sich dahinter befinden, hab noch ein wenig Geduld, vielleicht bekommst du noch genauere Antworten dazu.
Eigentlich wollte ich auch bald wieder arbeiten, merke aber, dass es so schnell wohl doch nicht geht.
Hast du einen Schwerbehinderten-Ausweis, wenn nicht solltest du den vielleicht beantragen, damit du Nachteils-Ausgleiche und spezielle Förderungen für Schwerbehinderte in Anspruch nehmen kannst.
Da kann dir dann vielleicht auch das Intergrations-Amt irgendwie weiterhelfen beruflich was auf die Beine zu bekommen, möglicherweise hilft auch die Mitgliedschaft in einem Sozial-Verein, die kennen sich zumindest mit den Behinderten-Angelegenheiten (persönliches Budget z.B) ganz gut aus und wo du Unterstützung herbekommen kannst im beruflichen Bereich.
Das hilft dir zwar in deiner aktuellen Frage nicht wirklich weiter, aber vom Sozial-AMT selber hast du leider auch keine Hilfe Richtung beruflichem Neustart zu erwarten, da wirst du wohl auf die Dauer einfach NUR "verwaltet", wenn mal soweit alles geklärt ist.
ALLES GUTE FÜR DICH
Liebe Grüße von der Doppeloma
