Doppeloma

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aggi61
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Re: Doppeloma

Ungelesener Beitrag von aggi61 » Fr 13. Jul 2012, 19:28

Ich gehe morgens gegen 4 - 5 Uhr ins Bettchen
Uff, da bin ich schon mindestens 2-3 Stunden auf, dafür geh ich mit den Hühnern ins Bett :groehl:
JC überlegt, Langzeitarbeitlose in Behindertenwerkstätten abzuschieben...
Jaa, was da im Forum so geschrieben wird ...

Spätestens Mittags würde ich über irgendwelchen Tätigkeiten einschlafen :Bett:
das ganz schlimme an der Sache war aber auch, dass all die anderen Teilnehmer an diesem Kaffeekränzchen auch meinten, das wäre doch eine feine Sache...
Toll, a bissl basteln und malen und töpfern :kotzen:

Für den, der eine kreative Ader hat mag das ja ganz schön sein, aber für mich ist das nur öde und unbefriedigend laaaaaangweilig :Ohnmacht:
z.B. Werkteile zusammenschrauben usw. usw..
Gääääähn!!!!!
ich könnte...

ich glaube, du verstehst, was ich meine...
:kotzen: :confused:


LG Gabi
:umarm: Gabi

Geduld ist, nur langsam wahnsinnig zu werden!

Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem :)

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Fatbob
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Re: Doppeloma

Ungelesener Beitrag von Fatbob » Fr 13. Jul 2012, 19:42

Behindertenwerkstätten...
Mein Kollege hatte bei einen Motorradunfall leider beide Beine zertrümmert, die dann abgenommen wurden.
Er (Elektroingeneur) wurde nach langer Krankenhaus-Reha einer dieser Werkstätten zugeführt.
Nun, was er mir erzählte (ca.5 Jahre her) fand ich unglaublich.
Die Vorarbeiter wurden richtig böse wenn die Behinderten ihr Tagessoll nicht schaften.
Redeverbot, Essverbot, Klogänge wurden genau geregelt.
Die Arbeit war Lampen zusammenschrauben (Hallenbeleuchtung)
Da er keine möglichkeit hatte dort ohne Zwangsgeld (Sanktion) dort rauszukommen, suchte er sich ein
neues Hobby.
Da er von Fach war...nun er fand eine Möglichkeit die Lampen zusammenzubauen ohne das bei der
Kontrolle ( die eh nur sehr lasch gehandhabt wurde ) Modifikationen seinerseits zu montieren.
Es gab im laufe von 18 Monaten soviel Rückläufer das die Werkstatt vorerst geschlossen werden musste.
Heute schrauben die Besen im Akkord zusammen, (er nicht mehr).
Er bildet an einer Berufsschule nun Elektriker aus.
lg
"Sir, wir sind umzingelt! ... Ausgezeichnet jetzt können wir in alle Richtungen angreifen."

Jedes Ding hat zwei Seiten...
Mit Rechtsanwalt drei...

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Re: Doppeloma

Ungelesener Beitrag von maday » Fr 13. Jul 2012, 20:42

Vrori, wenn das mit den Behindertenwerkstätten eingeführt wird, dann nehme ich meine Schlaftabletten 5.00 Uhr morgens, aber ich erhöhe freiwillig von den 300mg auf die Höchstdosis von 700mg. Mal sehen, wann ich da wach werde. :Bett:
Als Frau bin ich ein Engel und wenn man mir die Flügel stutzt, fliege ich weiter, dann aber auf meinem Besen.

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aggi61
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Re: Doppeloma

Ungelesener Beitrag von aggi61 » Sa 14. Jul 2012, 02:10

Fatbob hat geschrieben:Behindertenwerkstätten...
Mein Kollege hatte bei einen Motorradunfall leider beide Beine zertrümmert, die dann abgenommen wurden.
Er (Elektroingeneur) wurde nach langer Krankenhaus-Reha einer dieser Werkstätten zugeführt.
Nun, was er mir erzählte (ca.5 Jahre her) fand ich unglaublich.
Die Vorarbeiter wurden richtig böse wenn die Behinderten ihr Tagessoll nicht schaften.
Redeverbot, Essverbot, Klogänge wurden genau geregelt.
Nun kann ich den täglichen Frust eines jungen Patienten von mir besser verstehen!

Er war früher Techniker irgendwo in einer großen Firma und lebte ein selbstbestimmtes Leben bis sein Diabetes eines Tages entgleiste und er ins Koma viel - was einen Hirnschaden zurück ließ. Der Schaden war nicht groß - aber leider doch so gravierend, dass er nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurück konnte und auch nicht mehr alleine leben konnte - er musste wieder zu seinen Eltern ziehen - und in einer dieser besagten Behindertenwerkstätten arbeiten gehen ...

LG Gabi
:umarm: Gabi

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Re: Doppeloma

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Sa 14. Jul 2012, 03:20

Hallo Vrori, :smile:
wir hatten am Dienstag ein Gespräch über dieses ominöse: JC überlegt, Langzeitarbeitlose in Behindertenwerkstätten abzuschieben...
in welchem "Vorhof zur Hölle" und aus welchem Grund warst du denn zu so einem Gespräch ???
Für die "Langzeit-Arbeitslosen" überlegt man an "höherer Stelle" sowieso gerade wieder GANZ intensiv, wie man die geschickt aus der Statistik schummeln kann, naja, die nächsten Wahlen rücken immer näher und es zweifeln ja doch eine ganze Menge Leute an "Uschi-Mamis" geschönter ALO-Statistik...
auf jeden Fall war dann eine sogenannte sozialpädagogin felsenfest davon überzeugt, dass das doch eine tolle Sache wäre...
da würden die wieder einen geregelten Tagesablauf haben und würden ganz vorsichtig wieder an Arbeit herangezogen werden.
Ich weiß nicht warum die ALLE immer davon überzeugt sind, dass uns nur ein wenig "Struktur im Alltag fehlt", um zu begreifen was arbeiten gehen heißt, ICH bin mit meinem "Tagesablauf" (so nach dem Ausschlafen gegen 13 - 14 Uhr :grinser: ) eigentlich ganz zufrieden und "Langzeit-Arbeitslos" bin ich auch nicht...dass ich gerade HARTZ 4 bekomme statt EM-Rente habe ich mir so nicht ausgesucht, ICH HABE einen JOB...

Ich brauche weder eine flockige "Kurzausbildung" vom Amt als Altenpflegerin noch als Erzieherin in Kindereinrichtungen, damit ich mich im Heer der Geringverdiener "nützlich" machen kann, ich möchte auch nicht in eine Behinderten-Werkstatt "geschoben" werden, wobei das bisher eher schwierig war für Leute die da tatsächlich hin möchten und auch sollten, dort überhaupt aufgenommen zu werden...wir sind NICHT behindert, WIR SIND KRANK und können auch dort bei bester Betreuung NICHT mehr arbeiten.

Oder sollen WIR die Betreuer werden, wie meint denn diese Sozialpädagogin das eigentlich...sie sollte nochmal die Schulbank drücken gehen und nicht gestandene Leute mit XX Arbeitsjahren und jeder Menge Lebenserfahrung wie Kleinkinder "erziehen wollen", hat sie noch nie davon gehört, dass auch geistige Unterforderung KRANK macht...
da sagt die doch ganz ernst: da du gut Fahrrad-fahren kannst, würde ich dich zu unseren Außenstellen der heilpädagogischen Anstalten fahren lassen und du könntest die Post verteilen..
Welche Post :glotzen: , finden die Briefträger da nicht hin oder haben die keinen Briefkasten /Poststelle an/in ihren "heilpädagogischen" Anstalten...muss VIEL Post zu verteilen geben überall...mein Psychologe in der Reha schlug mir vor Postbotin zu werden oder bei den umliegenden Bezirksämtern anzurufen, ob man dort jemanden für die (interne) Postverteilung einstellen würde...irgendwie war dem wohl in diesem Moment ganz meine von ihm gestellte Diagnose entfallen und dass ich JEDE ART von Telefonaten zu dieser Zeit im Ganzen SOWAS von gehasst habe...sollte bestimmt so eine Art "Schocktherapie" werden... :Verwirrt: :Ohnmacht:
ich konnte diese Aussage nicht glauben...ja, was machst du mit einer Friseurin, die als Filialleitung tätig war, 50 Jahre alt ist und die ganze Friseurkette macht pleite und sie ist jetzt 54?
nun, da gäbe es doch ganz tolle Sachen, die sie machen könnte...z.B. Werkteile zusammenschrauben usw. usw..
JAJA, beim Dopa in einem GA standen auch so nette Vorschläge drin, er könne noch "Klebearbeiten und/oder Sortierarbeiten" verrichten oder Maschinen reinigen, NEIN bedienen sollte er keine mehr wegen seiner Medis, schließlich sollte er NOCH MEHR davon nehmen, das wäre zu gefährlich geworden...
Ich stelle mir gerade meinen Dopa vor, wie er sich mühsam um irgendwelche Maschinen "wickelt" um die zu reinigen, bücken und hocken sollte er doch auch nicht...also Maschinen NUR OBEN saubermachen...für unten kommen dann die Zwerge aus dem Märchenland, ODER... :glotzen:
ich wußte nicht, was ich darauf erwidern sollte...ich war einfach nur noch platt ob soviel Dummheit, Ignoranz und Nichtverstehen...
Alles auf einmal liebe @Vrori, ich dachte doch tatsächlich, dass Heilpädagogen eher was mit Kindern /Jugendlichen zu tun haben, dass die sich so intensiv mit der Erziehung von "Langzeit-Arbeitslosen" befassen...sich besonders den pädagogisch vernachlässigten (und durch lebenslange Arbeit schon völlig verdorbenen) ALTEN widmen...WOW... :icon_e_wink: :pfeif: :respekt:
und nun schreibst du hier, dass du jetzt den Schlaf der Nachteulen am Tag nachholst...ohne jede Chemie...
d.h. du bestimmst endlich, nach vielen, vielen Jahren deinen Tagesablauf selber...
GENAU so ist es, mein direktes Umfeld (Mann /Kinder) akzeptieren einfach MEINE Natur und seit ich SOOO leben (und schlafen) DARF wie MEIN Körper das braucht, seitdem geht es mir insgesamt auch deutlich BESSER. :ic_up:

Für Interessenten hier mal die Seite von der Uni München, da KANN jeder, der es möchte seinen Chronotyp feststellen lassen, die suchen auch laufend Probanden, die über einen längeren Zeitraum eine Art Tagebuch zu ihren Schlafgewohnheiten führen.

https://www.bioinfo.mpg.de/mctq/core_wo ... nguage=deu

Ich habe da mal 6 Wochen durchgehend an einer Studie mitgewirkt, zu der Zeit habe ich noch im Schichtdienst gearbeitet, hatte aber in der Zeit auch einige Tage Urlaub, so war es eine gute Mischung für die Auswertung, denn wenige Tage Urlaub brachten mich direkt in MEINEN (angeborenen) Schlafrhythmus.

Die ausführliche Auswertung bekam ich dann per Post, leider habe ich die weitere Teilnahme dann später wegen meiner Erkrankungen abbrechen müssen, auch meine Kinder sind übrigens späte Chronotypen, was eindeutig auf erbliche Anteile hinweist, allerdings sind sie nicht SOOO extreme Nachteulen wie die Doppeloma. :lachen: :cool:
und da wollen dann solche hirnis uns irgendwie in Behindertenwerkstätten abschieben und uns so programmieren, dass wir weiterhin zu einer "normalen Gesellschaft" gehören? also tags arbeiten und nachts schlafen...
Ich glaube NICHT, dass ich mich da noch "umerziehen" lasse, was zu erledigen ist, kann man durchaus auch am Nachmittag noch erledigen, es gibt nur wenige Gründe die mich aktuell noch dazu bewegen können FRÜH aufzustehen, wenn meine Enkel hier sind, ist das natürlich was Anderes, die brauchen sich noch nicht nach Omas Schlafenszeiten richten...das stehe ich dann schon mal einige Tage GERNE durch...aber sonst... :Zunge_zeigen: :Zunge_zeigen: :Zunge_zeigen:
ich bin noch total aufgeregt, über diese blöde Kuh..aber wirklich..
vielleicht nennst du mir ein paar Argumente für das nächste mal...
Ein "nächstes Mal" würde es da für mich gar nicht geben, die sollen sich doch lieber mal um die jungen Leute bemühen und somit den "Fachkräfte-Mangel" beseitigen helfen, der überall so lauthals beklagt wird, da wird lieber laut darüber nachgedacht arbeitslose spanische Jugendliche zu "importieren" und in D auszubilden...wie krass ist das denn...

Und unsere Jugend wird in 1-€ Jobs und kostenlosen Praktika "verbraten", egal ob strohdoof oder mit abgeschlossenem Studium, der erste (Berufs-) Weg führt oft genug zum Arbeitsamt und weil sie da noch keine Ansprüche haben, direkt in Harzt 4...da brauchen wir aber noch SEHR viele "Behinderten-Werkstätten", um die alle unterzubringen... :Verwirrt: :Hilfe:
die eine Dame, recht jung, warf dann auch gleich in die Runde, dass sie es fur gut befindet, dass endlich mal alle ans Arbeiten gebracht werden...
nun hat sie allerdings selber gekündigt...weil ihr die Arbeit keinen Spaß mehr macht und ist nun arbeitslos gemeldet...
Na DIE hat es ja dann besonders nötig, die MUSS lernen, dass Arbeit NICHT zum SPASS haben da ist, wie kann man in der heutigen Zeit einfach seinen Job wegen so einer Lächerlichkeit aufgeben...ich hoffe sie hat eine Sperre bekommen, von der AfA, damit sie merkt, dass die KEINEN SPASS verstehen... :confused: :Gruebeln:
daraufhin habe ich sie dann mal gefragt, wie sie sich denn fühlen würde, wenn sie nach Ablauf ihres eigenen ALG I- anspruchs..in 9 Monaten war das wohl, in eine Behindertenwerkstätte müßte, um zu arbeiten..
NaJa, so schnell geht das nun auch wieder nicht, nach 9 Monaten ist sie ja noch nicht "Langzeit-Arbeitslos", beim JobCenter wird sie trotzdem ganz schnell merken, dass die Uhren dort anders ticken und ihr der Herr Anwalt-Papa auch nicht raushelfen kann wenn sie dann in Bewerbungsmaßnahmen geschickt wird (damit sie lernt wie man sich richtig bewirbt) und anschließend ordentliche Bewerbungen an unordentliche ZAFs schicken darf, die nehmen auch JEDEN der einigermaßen geradeaus laufen kann...da braucht sie auch nicht kündigen wenn ihr die Arbeit nicht gefällt...die schmeißen die Leute auch genauso schnell wieder raus...

Das wäre eine, der ICH NIX zu EGV und sonstigen "Nettigkeiten" beim JC erzählen würde, die dürfte ruhig VOLL auskosten, was einem Arbeitslosen in D so alles geboten (und zugemutet) wird... :jaa: :cool:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

Vrori
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Re: Doppeloma

Ungelesener Beitrag von Vrori » Sa 14. Jul 2012, 12:59

Hallo,

diese Gesprächs"gruppe" waren mehrere Damen, die auf der Vorbesprechung für einen Volkshochschulkurs zusammensaßen...und irgendwie kam das Gespräch auf Arbeitslose und dann Langzeitarbeitslose...wie faul die doch alle wären (Bildzeitung und RTL-Konsumenten?)...und eine warf dann ein, dass die "alle in Behindertenwerkstätten aufgenommen werden sollen"...
und diese "Sozialpädagogin" ist vielleicht auch Heilerziehungspflegerin...aber auf jeden Fall arbeitet sie in einer Behindertenwerkstatt...als Betreuerin? keine Ahnung..

mir reichte da dieser Vorbesprechungstermin für den Kurs (Hardanger-Sticken)...und ich hab mich dann abgemeldet..
bei solchen Leuten krieg ich ja graue Haare...
und für mich gibt es auch keinen weiteren Gesprächsbedarf bei so viel Ignoranz...

Danke für deine Antwort...genau so habe ich mir gewünscht, dass du antwortest...

Schönen Abend noch für dich und deinen Dopa..

Lg
vrori
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

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