Liebe Frauhamster
Nachdem du mit deinem Beitrag ausschließlich mich ansprichst möchte ich dir sagen, dass du ganz sicher sein kannst, dass ich nicht mit verschlossenen Augen durchs Leben laufe.
Auf welcher Grundlage sich ein Rentenanspruch entwickelt, auch das ist uns allen bekannt.
Ich hatte im Berufsleben so manchen Einblick in die eingeschränkte Denkweise von Arbeitnehmern/innen erhalten, was Vorsorge im Alter betrifft.
Nur ein Beispiel:
Wir hatten in den 80/90 er Jahren Frauen, die einen versicherungspflichtigen Voll- oder Teilzeitjob ausschlugen mit der Begründung, lieber zwei - drei kleine Aushilfsjobs zu machen, um dann immer Brutto für Netto zu kassieren.
Auch die dazu vorgetragene Sichtweise, dass der Mann für den Lebensunterhalt der Familie zu sorgen habe und dass dies schon "immer" so war und auch bei den eigenen Eltern ja funktioniert hat, war dabei wohl eher engstirnig und kurzlebig gedacht.
Diese Frauen hatten bisher nur wenige bis gar keine eigenen Renten-Anwartschaften erwirtschaftet und hätten nunmehr noch 10-15 oder mehr Jahre Chancen gehabt, versicherungspflichtig tätig zu sein.
Das Rentenalter gleichfalls erreichend beklagten sie sich lauthals, dass ihre "Arbeitskolleginnen", die versicherungspflichtig arbeiteten, nun in den wohlverdienten Ruhestand gehen und "Rente kassieren" könnten, sie selber seien schließlich genauso berufstätig gewesen und würden nun um die Rente "beschissen!"
Das ist nur ein Beispiel wo auch ich sage, nur wer zuvor investiert hat etwas zu erwarten.
Auch uns wurde schon sehr früh von unseren Eltern eingebläut, Vorsorge fürs Alter zu betreiben, da sich nur auf "die Rente" zu verlassen auch damals schon keine gute Prognose war.
Da ich selber leider nicht bis zum Rentenalter erwerbstätig bleiben konnte bin ich heute froh darüber, im Berufsleben zusätzlich noch andere Vorsorge getroffen zu haben.
Und ich möchte mich auch ganz dankbar für etwas öffentlich äußern dürfen, was ich als nicht selbstverständlich ansehe, ohne mich dafür rechtfertigen oder schämen zu müssen.
Wie geschrieben, ich sehe nicht alles als selbstverständlich an, was meine Rentenzahlung betrifft.
Mit 49 Jahren wurde ich EM und mein erwirtschafteter Rentenanspruch, ohne die Hochrechnungszeit, wäre um einiges geringer ausgefallen.
Da mein Mann fast 51 Jahre beschäftigt war und wir beide im öffentlichen Dienst tätig waren und so auch in die VBL eingezahlt wurde, wir zudem vorausschauend zusätzliche Vorsorge betrieben haben, haben wir, wie viele andere Rentner mit uns (auch hier im Forum), die auch vorausblickend zuvor durchs Leben gingen, ein gutes Auskommen im Rentenalter.
Dafür müssen wir uns weder entschuldigen noch uns schämen.
Die Dankbarkeit, so leben zu können, haben wir dabei jedoch nicht aus dem Blick verloren.
Gruß agnes