Doktorarbeit zum Thema Nahtlosigkeit- Interviewpartner gesucht

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
schober_forschung
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Doktorarbeit zum Thema Nahtlosigkeit- Interviewpartner gesucht

Ungelesener Beitrag von schober_forschung » Do 27. Feb 2020, 08:02

Liebe Krank-ohne Rente-Gemeinschaft,

zuerst ein großes Lob für eine solch aktive und unterstützende Plattform.

Zu meiner Person: Ich heiße Thomas Schober und möchte meine Doktorarbeit an der Universität Passau rund um die Sonderregelung nach §145 SGB III schreiben.
Da ich in den Sozialwissenschaften beheimatet bin, geht es mir nicht nur um die rechtliche Norm, sondern um die Erforschung der Lebensläufe von betroffenen Personen.
Mit anderen Worten möchte ich gerne in Interviews u.a. herausfinden, wie die letzte Beschäftigung empfunden wurde, welche Auslöser die Krankheitsgeschichte hat, wie das Ausscheiden verlief, der Kontakt mit Krankenkasse, AfA und DRV.

Dazu benötige ich natürlich Hilfe von Menschen, die in dieses soziale Spannungsfeld erlebt haben. Ganz gleich, ob nun die Nahtlosigkeit bzw. später die EMR anerkannt wurde oder nicht.
Für mein Forschungsvorhaben ist es interessant Menschen zu begegnen, die in ihrem Erwerbsleben an den Punkt " Es geht nicht mehr" gelangt sind. Mir geht es auch nicht im eine Abfolge von vorgefertigten Fragen, die Schritt für Schritt abgehandelt werden.
Viel wichtiger eine freie Erzählung Ihrerseits, die allenfalls durch fallspezifische Nachfragen meinerseits ergänzt werden.

Es würde mich wirklich sehr freuen wenn es hier Freiwillige gäbe, die das Forschungsprojekt mit ihrer ganz eigenen Lebensgeschichte mitgestalten möchten.

Vielen Dank im Voraus!

MfG
Thomas Schober

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Re: persönliche Nachrichten

Ungelesener Beitrag von schober_forschung » Fr 28. Feb 2020, 09:53

Wie ist es überhaupt möglich private Nachrichten zu erstellen, bzw. auf solche zu Antworten? Vielleicht ist es mir aufgrund meiner jungen Mitgliedschaft hier noch nicht möglich.

chicken
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Re: Doktorarbeit zum Thema Nahtlosigkeit- Interviewpartner gesucht

Ungelesener Beitrag von chicken » Fr 28. Feb 2020, 11:24

Hallo Thomas,

in der Zeile direkt unter dem Forenlogo befindet sich ganz rechts der Schriftzug "Private Nachrichten". Ansonsten findest du auch in den jeweiligen Beiträgen unter den Autoren ein Icon "Kontaktdaten". Über beide Optionen gelangst du zum PN Fenster.

Viele Grüße
chicken

schober_forschung
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Re: Doktorarbeit zum Thema Nahtlosigkeit- Interviewpartner gesucht

Ungelesener Beitrag von schober_forschung » So 1. Mär 2020, 09:50

Leider wird mir unter "Neue Nachricht erstellen" immer folgender Satz angezeigt:

"Leider bist du nicht berechtigt, diese Funktion zu nutzen. Du hast dich vermutlich erst vor kurzem registriert und musst dich noch mehr an Diskussionen im Board beteiligen, damit du diese Funktion nutzen kannst."

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Re: Doktorarbeit zum Thema Nahtlosigkeit- Interviewpartner gesucht

Ungelesener Beitrag von Engelchen22 » So 1. Mär 2020, 10:45

Hallo schober_forschung, :jaa:

herzlich Willkommen bei uns im Forum!

In Deinem PN Fach sollten sich PN ( von mir) befinden ...
Bitte gebe Bescheid, sollte sich das Problem nicht lösen.

Viele Grüsse
Engelchen 22
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Re: Doktorarbeit zum Thema Nahtlosigkeit- Interviewpartner gesucht

Ungelesener Beitrag von Amethyst » So 1. Mär 2020, 14:28

Hallo Thomas,

herzlich willkommen!

Ich würde Dich zwar gerne unterstützen, kann es aber nicht, weil ich nie mit der AfA und somit auch nie mit dem Thema Nahtlosigkeit zu tun hatte, ich wurde lange vor der Aussteuerung berentet. Als Tag des Eintritts der Erwerbsminderung wurde bei mir damals der erste Tag meiner Arbeitsunfähigkeit festgelegt.

Viel Erfolg für Deine Doktorarbeit, hoffentlich findest Du genug Interwivewpartner, die Dich unterstützen können und wollen!

@ alle: Ich finde es wichtig, solche Doktor- oder Diplomarbeiten zu unterstützen, es mag zwar einen persönlich nicht unbedingt helfen (was ja auch nicht der Zweck ist), aber es besteht die Chance, dass später andere Betroffene davon profitieren können und sich bzgl. des Grundproblems vielleicht etwas zum Positiven ändert. Und jeder, der die Erfahrungen nicht machen muss, wie sie hier viele machen mussten, ist es wert.

Ich habe mich schon mal an so einem Projekt beteiligt, einer wissenschaftlichen Hausarbeit zum Thema "Die schulische Integration von Kindern und Jugendlichen mit Asperger-Syndrom - Modelle, Erfahrungen und Voraussetzungen". Die Situation für die Betroffenen war damals noch ziemlich katastrophal.

Uns persönlich hat das Thema der Hausarbeit damals nicht mehr geholfen, "das Kind war bereits in den Brunnen gefallen", aber die Autorin hat das Problem gut analysiert und Verbesserungsmöglicheiten dargelegt und es hat sich seitdem vieles zum Positiven geändert.

Und dazu können eben auch solche Arbeiten beitragen, die normalerweise nicht irgendwo in einer Schublade verschwinden, sondern veröffentlicht werden. Unsere Erfahrungen waren anonymisiert, es war nicht viel Aufwand (hauptsächlich ein Telefon-Interview), wir hatten keinerlei Nachteile dadurch und ich kann nur zu einer Beteiligung ermutigen, wenn Ihr Euch dazu in der Lage fühlt, auch wenn es Euch persönlich nicht hilft, aber eben evtl. der Sache, mal abgesehen davon, dass die Bearbeitung solcher Themen ohne die Unterstützung durch
Betroffene kaum möglich ist.

Liebe Grüße

Annette
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Re: Doktorarbeit zum Thema Nahtlosigkeit- Interviewpartner gesucht

Ungelesener Beitrag von Engelchen22 » So 1. Mär 2020, 16:18

Hallo Thomas,
Amethyst hat geschrieben:
So 1. Mär 2020, 14:28

Viel Erfolg für Deine Doktorarbeit, hoffentlich findest Du genug Interwivewpartner, die Dich unterstützen können und wollen!
Da kann man sich natürlich anschliessen u Dir gute Recherchen u den Beteiligten hilfreiche Erkenntnisse aus dem " Projekt " wünschen.

Die meisten Mitglieder mussten leidvolle u leider meist negative Erfahrungungen mit Behörden, Arbeitgebern ect sammeln.

Ein paar Infos wären gut zu wissen wie zb:

+ Ablauf der Recherchen ( persönliches Gespräch ? Ort?, per Tele/Skype??)

+ Persönliche Voraussetzungen? ( aus gesundheitlichen Gründen wäre mir die Teilnahme am Interview derzeit nicht mgl, evtl in einigen Monaten)

+ deshalb auch die Frage nach der Projektdauer?

usw

Liebe Grüsse
Engelchen 22
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Re: Doktorarbeit zum Thema Nahtlosigkeit- Interviewpartner gesucht

Ungelesener Beitrag von Anja-13 » Di 3. Mär 2020, 01:04

Hallo Thomas,

auch von mir ein herzliches willkommen hier im KoR.

Vielleicht könntest Du hier noch genauere Infos mitteilen, z.b. wie Du Dir den ganzen Ablauf eines Interviews vorstellst usw. usw.

Damit man sich mehr drunter Vorstellen kann.

Danke

Lg Anja

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Re: Doktorarbeit zum Thema Nahtlosigkeit- Interviewpartner gesucht

Ungelesener Beitrag von schober_forschung » Di 3. Mär 2020, 07:51

Hallo und vielen Dank für das Interesse. :)

Gerne erläutere ich mein Vorhaben etwas genauer. Mein oberstes Ziel ist es an konkreten Beispielen (an Ihren Geschichten) nachvollziehen zu können, wie in Deutschland Menschen gesundheitsbedingt aus dem Berufsleben längerfristig oder sogar dauerhaft ausscheiden. Dies soll anschaulich machen, wie das Sozialsystem in einem solchen Fall greift/ oder nicht greif und wie es dem Menschen in dieser Lebenslage ergeht. Es wird so viel über Krankheit und Beruf geredet und geschrieben, aber in der Forschung fehlt die Erforschung konkreter Lebensgeschichten und Berücksichtigung des deutschen Sozialsystems. Unterm Strich bleibt alles sehr abstrakt und lässt den Einzelfall in einer bloßen Zahl untergehen. Diese Lücke möchte ich gerne versuchen mit Ihrer Hilfe – wenigsten ein Stück weit- zu schließen.

+ Ablauf der Recherchen ( persönliches Gespräch ? Ort?, per Tele/Skype??)

Da die Mitglieder in diesem Forum wahrscheinlich in ganz Deutschland verteilt leben, wäre ein Interview via Telefon oder Skype praktischer. In der Forschung gilt auch immer der Grundsatz, dass sich die Art der Datenerhebung an die Umstände des Forschungsfeldes anpassen soll.

Durch persönliche Nachrichten wurde mir deutlich, dass gewisse Krankheitsbilder eine längere Erzählung erschweren bzw. schnell erschöpfend sein können. Daher ist es auf Wunsch auch möglich eine schriftliche Darlegung der persönlichen Erlebnisse zu verfassen, oder das telefonische Interview in mehrere Gespräche aufzuteilen.

Unabhängig von der Form, existiert von mir eine grobe Einteilung und Fragestellung. Trotzdem wäre es wünschenswert, wenn in den verschiedenen Abschnitten längere Erzählzusammenhänge entstehen. Qualitative Forschung bedeutet eben nicht wie bei den quantitativen Studien einfach Zahlenmengen festzuhalten, sondern die individuelle Sicht der Betroffenen verstehen zu lernen. Darum dürfen Sie so ausführlich sein wie sie mögen. 

Zu Beginn interessieren natürlich auch Ihre Lebensumstände. Keine Sorge, die Anonymität bleibt gewahrt. Wenn am Ende das fertige Buch meiner Doktorarbeit steht, werden andere Namen verwendet. Jedoch ist natürlich nicht unbedeutend, ob Sie weiblich, männlich sind, ob Sie eigene Familie haben, welche weiteren Verpflichtungen (Ehrenämter, Erziehung von Kindern, Enkeln usw.) bestehen und und und. Das dient so ein bisschen als Kuchenform, bevor es an den Teig und das Backen geht.

Nun zu der groben Einteilung:
1.Block: In diesem ersten Abschnitt würde ich gerne erfahren, wie ihr Erwerbsleben verlaufen ist. Welche Tätigkeit haben Sie gelernt und zuletzt vor dem Ausscheiden aus den Erwerbsleben ausgeübt? Wie hat der Arbeitsalltag ausgesehen, was wurde von Ihnen erwartet, wie war das Verhältnis zu den Kollegen und zum Chef? Wie haben sich dann die gesundheitlichen Probleme bemerkbar gemacht und welche waren das? Wie hat es sich auf die Arbeit ausgewirkt und wie kam es dann zu dem Punkt wo einem klar wurde, dass es so nicht mehr geht?

2 Block: Mit der (dauerhaften) Krankschreibung beginnt ein weiteres Kapitel im Jungle des Sozialversichungssystems. Wie lief der Übergang ins Krankengeld, welche Maßnahmen erfolgten, wie haben Sie diese Zeit empfunden, wie verlief der Kontakt mit der Krankenkasse? Dann kam es zur Aussteuerung und Sie waren weiter arbeitsunfähig. Da kommt dann bei einigen Personen die Nahtlosigkeitsregelung ins Spiel. Wie war der Kontakt zur AfA und DRV, was haben Sie empfunden, welche Komplikationen entstanden? Gab es auch Rehamaßnahmen und wie war diese Zeit? Wenn Sie dann Erwerbsminderungsrente beantragt haben begann eine Zeit des Wartens. Was passierte dann mit Ihnen?

3.Block: Die DRV hat einen Bescheid erstellt. Nach meinem jetzigen Kenntnisstand nicht selten mit einer Ablehnung. Was empfanden Sie und wie ging es mit dem Widerspruch weiter? Mussten Sie sich nun auch der Arbeitsvermittlung zur Verfügung stellen, obwohl Sie eigentlich der Meinung waren, dass eine Arbeitsaufnahme gesundheitlich nicht möglich wäre?

Das sind nur grundlegende Fragen, die mir bei der ersten Auseinandersetzung mit dieser Thematik gekommen sind. Fühlen Sie sich wirklich ganz frei auch eigene Schwerpunkte zu setzen.

+ Persönliche Voraussetzungen? (aus gesundheitlichen Gründen wäre mir die Teilnahme am Interview derzeit nicht mgl, evtl in einigen Monaten)

1) Grundsätzlich sollten Sie früher eine Beschäftigung ausgeübt haben
2) Dann durch Krankheit längerfristig/auf Dauer aus dem Erwerbsleben „ausgeschieden“ sein.
3) Der Verlauf Krankengeld- Nahtlosigkeit- EMR (egal ob positiver oder negativer Bescheid) ist für mich besonders interessant, aber keine Pflicht. Wenn Sie z.B. schon während des Krankengeldbezugs EMR beantragt haben, ist das genauso interessant.

+ deshalb auch die Frage nach der Projektdauer?


So eine Doktorarbeit zieht sich meistens über mehrere Jahre (2-4). Daher ist auch eine Teilnahme in mehreren Monaten möglich.

Ich hoffe nun ein paar Unklarheiten beseitigt haben zu können. Es können aber natürlich jederzeit Rückfragen gestellt werden.

Viele Grüße
Thomas
Zuletzt geändert von Amethyst am Di 3. Mär 2020, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Doktorarbeit zum Thema Nahtlosigkeit- Interviewpartner gesucht

Ungelesener Beitrag von Engelchen22 » Di 3. Mär 2020, 17:01

Hallo Thomas, :jaa:

ein Danke schön, für die Beantwortung der ( offenen ) Fragen.

Haben sich schon " Interview-Personen/Betroffene " gefunden ? Dafür wünsche ich Dir viel Glück u Erfolg !

Solltest Du in einigen Monaten ++ noch " Infos " benötigen, so würde ich mich ggf auch zur Verfügung stellen... das jedoch aktuell mit einem noch ?, ohne konkrete Zusage.
Denn mein Gesundheitszustand ist aktuell bescheiden, müsste erst meine anstehende OP überstehen, mich davon erholen .... usw...

Liebe Grüsse
Engelchen 22
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