Erwerbsminderungsrente und Arbeitgeber

[sala]

Hallo Stern,

bei uns (ähnlich öff. Dienst) gibt es einen Schwerbehinderten-Beauftragten. Den gibt es glaube ich bei jedem größeren Betrieb und ist beim Personalrat angesiedelt. Da solltest Du dich mal über deine Rechte informieren. Falls es keinen Schwerbehinderten-Beauftragten gibt, kann vielleicht der Personalrat/Betriebsrat weiterhelfen. Ansonsten ist das SGB IX die passende gesetzliche Grundlage.
Der Schwerbehindertenbeauftragte war auch derjenige, der mir empfohlen hat, einen EMR-Antrag zu stellen. Hab ich dann aber nicht gemacht, bis es mir so schlecht ging, dass ich langfristig AU war.

[agnes]

Hallo Stern,

@Doppeloma fragte:

Darf ich fragen wie alt du bist und in welchem beruflichen Bereich du tätig bist, deine Fragen deuten teilweise in Richtung "Öffentlicher Dienst"

Magst du uns diese Frage beantworten?

Im ö.D. ist es so, dass laut Tarifvertrag das Arbeitsverhältnis (ausser im Arbeitsvertrag wurde dahingehend etwas anderes festgehalten) zum Ruhen kommt, wenn eine EMR auf Zeit vorliegt. Während des ruhenden Arbeitsverhältnis fallen weiterhin Urlaubsansprüche an.

Wenn du nämlich im ö.D. tätig bist, dann könntest du dir beim Betriebsrat und/oder auch beim Schwerbehindertenvertreter deine Fragen auch beantworten lassen. Sie sollten wissen, was tarifvertraglich mit deinem Arbeitsvertrag vereinbar ist.

Auch könntest du dich dort einmal bezügl. einer betrieblichen Eingliederungsmaßnahme beraten lassen, ob man dir für eine gewisse Zeit eine verkürzte Arbeitszeit zugestehen kann, ohne dass du gleich den Arbeitsvertrag dahingehend abändern musst.
Oder auch, in wie weit eine Umbesetzung mit stabiler/gleichbleibender Arbeitszeit durchführbar ist, sodass du nicht an manchen Tagen mehr als 6 Std. arbeiten musst.

Was ich nicht so ganz verstehe ist, wenn du an einer unheilbaren Erkrankung leidest und immer wieder Ausfälle durch Schübe hast, warum du dir nicht mal eine längere Auszeit gönnst oder eine Reha machst, um kompakt für deine Gesundheit etwas zu tun?

Und was ich nicht nachvollziehe ist, dass du schreibst, du hast eine Teil-EMR beantragt.
Meines Wissens gibt es nur einen Antrag auf EM und welche Rente man ggf. dann zugesprochen bekommt hängt vom zu prüfendem Restleistungsvermögen ab und wird entweder gutachterlich oder per Aktenlage nach Vorbefunden festgestellt.

Da du 6 Std. arbeitstäglich laut Arbeitsvertrag arbeitest, aber so wie du es schilderst auch mal mehr oder weniger, so gehen wir insgesamt von einer 30 Wochenstunde aus, arbeitsrechtlich gesehen ist das eine Teilzeitbeschäftigung.

Du hast nun eine Teil-EMR beantragt. Was stellst du dir vor wenn du sie bewilligst bekommst, wie lange du noch dazu arbeiten kannst?
Würde es dir überhaupt finanziell reichen, diese Teil-EMR, oder wäre eine Vollrente nicht besser (finanziell und auch gesundheitlich)?

Wenn die DRV bei deinem Arbeitgeber eine Arbeitsplatzbeschreibung einfordert und dieser es so beschreibt, dass du mal mehr mal weniger, also flexibel, arbeitest, könnte es sein, dass dieses "mehr" dazu führt, dass man annimmt, dass du grundsätzlich mindestens 6 Std. arbeitstäglich schaffst und somit in deren Augen voll arbeitsfähig bist (6 Std. und mehr = volle Arbeitsfähigkeit)

@Doppeloma schrieb:

Aktuell machst du dir Gedanken um viele Dinge, die vermutlich gar nicht nötig sein werden, solange du dich noch nicht mal kundig machst (bei der DRV) was nun überhaupt mit deinem Antrag passiert /passiert ist ...

Stern hat bereits etwas von der DRV gehört

Ich weiß es klingt komisch, aber ich habe schon Post von der DRV erhalten und ich soll meine Verdienstabrechnungen Ihnen mitteilen.
Ich habe in der DRV-Beratung gefragt was das bedeutet und Sie sagten mir, " die jenigen die solche Anfräge erhalten , können davon ausgehen dass der Antrag bewillig wird". mehr kann ich nicht dazu sagen.

Wohl dem wenn es so wäre, wie es die DRV-Beratung offeriert ... alleine mir fehlt der Glaube

Allerdings erfährt der Arbeitgeber dann von der Antragstellung, wenn er diese Verdienstbescheinigung erstellen muss und wenn ggf. auch noch eine Arbeitsplatzbeschreibung gefordert wird und die innerbetriebliche Umbesetzungsfrage etc. auf den Tisch kommt.

@ Sala

Ich hoffe ja immer noch auf eine Urlaubsabgeltung, aber die gibt's wohl erst bei einer unbefristeten Rente.

Ein Urlaubsabgeltungsanspruch kommt erst zustande, wenn das Beschäftigungsverhältnis offiziell beendet ist und man vorher nicht mehr die Möglichkeit zur Abgeltung hatte. Das kann bei Bewilligung einer unbefristeten EMR der Fall sein, wenn hierbei, laut geltendem Arbeitsvertrag, automatisch auch das Arbeitsverhältnis beendet wird.

Lieben Gruß sendet agnes

[Doppeloma]

Hallo agnes,

ja, jetzt habe ich es gefunden, das ist immer ungünstig wenn die User ihren "Fall" in immer neuen Themenkreisen verteilen, da steht auch, dass @Stern 51 Jahre alt ist und bereits beim DRV-GA gewesen ist ... man kann sich ja nicht alles von allen merken, über längere Zeit ... und innerhalb eines "Stranges" ist es einfacher, mal was vom Anfang nachzulesen ...

Was die DRV-Auskunft betrifft habe ich allerdings auch meine Zweifel, dass es wirklich ein gutes Zeichen sein muss, wenn der AG angefragt wird und Lohnbescheinigungen gefordert werden (wurde bei mir auch gemacht wegen Prüfung BU, Rente wurde trotzdem komplett abgelehnt ) ... aber wir wissen ja inzwischen, dass die DRV auch immer mal für unerwartete Überraschungen gut ist ... zumindest stellt sich dann tatsächlich die Frage nicht mehr, ob man den AG informieren sollte, dass ein EM-Renten-Antrag gestellt wurde ...

Warten wir einfach mal die weitere Entwicklung ab ...

Liebe Grüße von der Doppeloma

[agnes]

Hallo Doppeloma

Es steht nicht nur in den vorherigen Beiträgen, dass Stern beim GA war sondern auch, dass der GA durch das SG bestellt war.

Interessant wäre somit für den jetzigen Beitrags-Verlauf nun zu erfahren, ging es damals beim GA um die EMR oder um die Feststellung zum GDB, der ab Mai wohl zur Feststellung mit einem GdB 50 kam, nämlich zum GA-Zeitraum.

Auch interessant hier im Beitrags-Verlauf wäre zu erfahren, was in diesem GA abschließend stand.

Einen Grund beim SG mit seinem Anliegen vorzusprechen muss es ja haben, also entweder GdB-Sache oder EMR.

Was mir noch auffällt ist, dass man bereits hier im Forum den Rat erteilt hat, lieber anhaltende AU nachzuweisen, um den EMR-Antrag in der Form plausibler und rechtfertigender zu gestalten.
Dies ist anscheinend bisher nicht so beherzigt und praktiziert, Stern arbeitet gewissenhaft (ist ja auch eigentlich lobenswert, doch eher kontraproduktiv für den EM-Antrag zu sehen) weiter.

Insgesamt fehlt mir bei einigen Dingen der richtige Durchblick, um mehr hinter schauen und die Möglichkeit eine EMR zu erhalten zu erkennen.

Etwas ist im Verfahren wohl in Bewegung, da die DRV den Verdienstnachweis einfragte.

Auch ich habe danach leider keine positive Erfahrung machen können und die Arbeitsplatzbeschreibung hatte die DRV nach ihrem Gutdünken auch interpretiert und mein Rentenanliegen zudem mit der Benennung/Interpretierung einer falschen Beschäftigungsvoraussetzung abgelehnt.

Auch mir wurde damals telefonisch zunächst offeriert, dass mein Antrag durch sei, lediglich nur noch einmal zur abschließenden Vorlage zum Vorgesetzten käme ... und von dem wurde dann ratzfatz die Ablehnung beschieden.

Ich glaube nunmehr nur das, was ich in Händen halte und nichts auf Zuruf!

@Stern, vielleicht magst du noch einiges mehr erklärend beisteuern, wie z.B. das Gutachten ausgefallen ist, warum du beim SG vorstellig bist und warum du immer noch arbeitest anstatt mehr auf deinen Körper zu hören, der doch signalisiert, dass er Ruhe benötigt.

Lieben Gruß sendet agnes

[Stern]

Hallo,
vielen Dank für Eure Unterstützung.
Mir bleibt sowieso nicht wie abwarten. Aber ich habe mir jetzt schon einen Termin beim Anwalt gemacht um mit Ihm alle Punkte abzuarbeiten.
Ich breche mir jetzt kein Kopf mehr.
Ich werde Euch das Ende berichten.
LG
Stern