Gutachter und nun?

Tipps und Erfahrungsberichte
Madita
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Gutachter und nun?

Ungelesener Beitrag von Madita » Do 27. Mai 2010, 14:19

Heute habe ich eine Termin für ein Gutachten bekommen .

Der ist schon am Montag bei einen Psychologen .

Nun bin ich ein wenig verunsichert und würde am liebsten nicht hin gehen .Meine Ängste werden von Stunde zu Stunde

größer .Ich kenne doch diesen Arzt nicht .Wie soll ich mich verhalten ?
Meine Depressionen soll ich es sagen wie es mir geht die Angst einzuschlafen Nachts aufzuschrecken .Nicht mehr schlafen zu können ,am liebsten nicht mehr leben wollen .
LG
Madita
wenn du meinst es geht nicht mehr .Kommt irgendwo ein Lichtlein her !Ich warte noch auf das Licht

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Re: Gutachter und nun?

Ungelesener Beitrag von Vrori » Do 27. Mai 2010, 16:45

Hallo Madita,

genau so, wie du das geschrieben hast, solltest du das dem Gutachter sagen - nichts verschweigen, nichts hinzufügen.....am besten ist es, du machst dir eine schriftliche Aufstellung über deine Probleme und über die daraus entstandenen Einschränkungen in deinem Leben, beruflich, privat, sozial,
du überlegst, welche Auswirkungen deine Erkrankungen bei dir haben - was du nicht mehr tun kannst, wo es Einschränkungen gibt usw....
blödes Beispiel: ich habe gern Tennis gespielt, sogar in der Damenmannschaft - wir waren auch ganz erfolgreich - seit dem Beginn meiner Erkrankung bin ich nicht mehr in der Lage Tennis zu spielen - ich habe auch den Kontakt zu den Spielern im Tennisverein verloren .....

Wenn du noch Fragen hast, dann melde dich
Viel Erfolg - Kopf hoch - wird schon
LG
Vrori
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

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Re: Gutachter und nun?

Ungelesener Beitrag von k@lle » Do 27. Mai 2010, 19:01

schau noch mal in unsere link-sammlung

Merkblätter - Begutachtung

vielleicht findest du da noch den einen od.anderen tip den du gebrauchen kannst.
und auch öfter mal in deine spickzettel schauen (wärend der untersuchung)
(A)um nicht den faden zu verlieren
(B) um ihm auch zu zeigen dass du nicht alles 100% im griff hast und du desshalb nachschauen musst (auch wenn du´s nicht müsstet)
Geduld bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen.
Verständnis bedeutet nicht, alles zu billigen

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Re: Gutachter und nun?

Ungelesener Beitrag von Urmel » Fr 28. Mai 2010, 00:18

Huhu Madita,

genau das erzählen,wie es Dir geht,wovor Du Angst hast und so. Meine Freund hat das immer so gemacht,er leidet auch unter Depries,Angst und Panikattacken.
Er hat im Nachhinein echt Glück gehabt und hat seine EM Rente bis zur richtigen durchbekommen.
Madita,nicht aufgeben,auch wenn es oft verdammt schwer ist

Liebe Grüße
Urmel

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Re: Gutachter und nun?

Ungelesener Beitrag von stadtpflanze » Fr 28. Mai 2010, 05:58

Guten Morgen Madita,
ich drück dir auch die Daumen.... und den Tipps von den anderen kann ich mich nur anschließen. Bild

Ich habe z.B. bei meinem ersen Gutachter (MD vom Arbeitsamt) als erstes gesagt : ich bin so nervös... ich habe mir einiges aufgeschrieben, weil ich so vergesslich bin.... und ich mußte auch gleich zu Beginn heulen. Das war nicht aufgesetzt, sondern echt.
Also wie dir ist!!!
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Nette Grüße von der Stadtpflanze
Aufgeben??
Bild ... ich doch nicht
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Re: Gutachter und nun?

Ungelesener Beitrag von Amethyst » Sa 29. Mai 2010, 15:05

Hallo Madita!

Lies mal meinen Beitrag hier (der 7. von oben, ich bin Blautopas):

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1270408167

Liebe Grüße

Annette
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Re: Gutachter und nun?

Ungelesener Beitrag von k@lle » Sa 29. Mai 2010, 18:27

jep und der link hierraus
http://bundesrecht.juris.de/sgb_10/__25.html (§ 25 Akteneinsicht durch Beteiligte)
kann "unsere"stadtpflanze in unsere sammlung aufnehmen
Geduld bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen.
Verständnis bedeutet nicht, alles zu billigen

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Re: Gutachter und nun?

Ungelesener Beitrag von Amethyst » Sa 29. Mai 2010, 19:24

Hallo!
k@lle hat geschrieben:der link hierraus
http://bundesrecht.juris.de/sgb_10/__25.html (§ 25 Akteneinsicht durch Beteiligte)
kann "unsere"stadtpflanze in unsere sammlung aufnehmen
Wichtig wäre auch § 20, SGB X, Untersuchungsgrundsatz.

http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_10/__20.html

§ 20 Untersuchungsgrundsatz
(1) Die Behörde ermittelt den Sachverhalt von Amts wegen. Sie bestimmt Art und Umfang der Ermittlungen; an das Vorbringen und an die Beweisanträge der Beteiligten ist sie nicht gebunden.
(2) Die Behörde hat alle für den Einzelfall bedeutsamen, auch die für die Beteiligten günstigen Umstände zu berücksichtigen.
(3) Die Behörde darf die Entgegennahme von Erklärungen oder Anträgen, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen, nicht deshalb verweigern, weil sie die Erklärung oder den Antrag in der Sache für unzulässig oder unbegründet hält.


Oft ist es nämlich so, dass die Behörden nicht an allen angegebenen Stellen Berichte anfordern, ich habe es sowohl bei meinem Sohn als auch in eigener Sache erlebt. Sie müssen laut Satz 1 des § auch nicht alles anfordern, aber es darf nicht zum Nachteil des Antragsstellers sein, siehe Satz 2.

Ebenso müssen sie einem drei Gutachter zur Auswahl vorschlagen, von denen man einen aussuchen darf. Und man kann einen Gutachter auch ablehnen.

http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_10/__17.html

§ 17 Besorgnis der Befangenheit
(1) Liegt ein Grund vor, der geeignet ist, Misstrauen gegen eine unparteiische Amtsausübung zu rechtfertigen, oder wird von einem Beteiligten das Vorliegen eines solchen Grundes behauptet, hat, wer in einem Verwaltungsverfahren für eine Behörde tätig werden soll, den Leiter der Behörde oder den von diesem Beauftragen zu unterrichten und sich auf dessen Anordnung der Mitwirkung zu enthalten. Betrifft die Besorgnis der Befangenheit den Leiter der Behörde, trifft diese Anordnung die Aufsichtsbehörde, sofern sich der Behördenleiter nicht selbst einer Mitwirkung enthält. Bei den Geschäftsführern der Versicherungsträger tritt an die Stelle der Aufsichtsbehörde der Vorstand.


Der Gutachter muss auch neutral sein, er darf in der Angelegenheit noch nicht tätig gewesen sein, sprich, der Patient darf ihm nicht bekannt sein.
Bei mir besaß die Berufsgenossenschaft die Dreistigkeit, mir einen Gutachter vorzuschlagen, bei dem ich auf ihre Veranlassung schon mal war und der den größten Teil der bei mir aufgetretenen Symptomatik der Borreliose einfach unter dem Tisch fallen lassen hat. Von den 4 erwähnten Symptomen hat er lediglich eins schlüssig erklärt. :schimpfen: Den habe ich natürlich mit Verweis auf § 17 abgelehnt. :Wut: Ein weiterer Vorschlag war ein Gutachter, der ein BG-eigenes Institut leitet, wo bleibt da bitte die Neutralität? Sowas darf man nicht einfach hinnehmen, sonst hat man von vornherein kein Chance.

Liebe Grüße

Annette
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Re: Gutachter und nun?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » So 30. Mai 2010, 00:31

Hallo Amethyst,

und herzlich willkommen bei uns :smile:

Ebenso müssen sie einem drei Gutachter zur Auswahl vorschlagen, von denen man einen aussuchen darf. Und man kann einen Gutachter auch ablehnen.
Sehr interessant, deine Informationen, die Realität sieht aber leider ganz anders aus!

Ich z.B. hatte keine Möglichkeit irgendeinen Gutachter auszuwählen, es wurde jeweils nur einer benannt.
Die Termine kamen an einem Freitag (einer per Post und einer per Telefon!) und am folgenden Montag bzw. Dienstag hatte ich dort bereits zur Untersuchung zu erscheinen :Gruebeln:

Soweit ich das mitbekommen habe läuft das jetzt bei Madita genau so kurzfristig, und von einer Auswahl schreibt sie auch nichts.
Würde mich mal (an anderer Stelle im Forum) interessieren, wieviele von uns überhaupt die Wahl hatten :confused:

Der Gutachter muss auch neutral sein,
Sollte er, da stimme ich dir auch voll zu, aber wie "neutral" ist ein Gutachter, der das Geld für dieses Gutachten von der DRV bekommt und sich damit auch in Zukunft "ein Zubrot" verdienen möchte ?

Bei meinen Gutachtern hatte ich nicht den Eindruck, dass meine Gesundheit / Arbeitsfähigkeit / Leistungsfähigkeit irgendwie "Wichtig" für das Gutachten sein könnte, so waren dann auch die schriftlichen Ergebnisse.

Der Eine (Kardiologe /Internist) war in 17 Minuten fertig (war sehr in Eile, was förmlich spürbar rüberkam) mit der "Untersuchung" und hat beim Schreiben dann wohl seiner Kreativität freien Lauf gelassen.
Der Andere (beauftragter Psychiater!) hatte so mit seinem vollen Wartezimmer zu tun, dass er die Begutachtung gleich seiner blutjungen Assistenzärztin überließ, was im Gutachten später allerdings nicht erwähnt wurde.

Keine Ahnung, ob mir eine Auswahlmöglichkeit an Gutachtern was genützt hätte.
Woher soll ich dann wissen, welcher Gutachter OK ist und seinen Job so macht wie es sich gehört :Gruebeln:

Bitte nicht falsch verstehen, aber genau deshalb gibt es dieses Forum, weil eben Vieles nicht so läuft wie es (rein theoretisch) laufen sollte. :Verwirrt:

Liebe Grüße von der Doppeloma :jaa:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Gutachter und nun?

Ungelesener Beitrag von Vrori » So 30. Mai 2010, 09:08

Hallo,

mhmh, ich hatte auch nur den einen Gutachter "vorgeschlagen" bekommen - Facharzt für Psychiatrie und Neurologie - ich war zuerst ja ganz angetan von dem Gutachter, hätte mein Arzt werden können. Dann, als die Ablehnung kam, war ich natürlich stinkig auf den. Als ich dann das Gutachten in der Hand hielt - muß ich sagen, er hat nichts weggelassen und nichts hinzugedichtet - er hat mich für meinen derzeitigen Beruf im Außendienst nur noch für 3 bis unter 6 Stunden eingestuft. Leider aber für meinen derzeitg Beruf im Innendienst voll belastungsfähig, ebenso auf dem freien Arbeitsmarkt.....allerdings unter den üblichen Einschränkungen blablabla und ohne Streß und Publikumsverkehr....
da das gar nicht geht in dem Beruf, hoffe ich jetzt, dass die Anwältin da was machen kann...
Euch allen wünsche ich ebenfalls so einen Gutachter - einen Gutachter der anständig mit den Patienten umgeht - von 14.30 Uhr bis 19.00 war ich zur Begutachtung in der Praxis (gerätegestützte Untersuchungen eingerechnet)
LG
Vrori
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