Vorab gegen die Fachrichtung des Gutachters wehren?

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Borrelia
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Vorab gegen die Fachrichtung des Gutachters wehren?

Ungelesener Beitrag von Borrelia » Mi 17. Okt 2012, 09:38

Fazit: Wehren Sie sich!

Weisen Sie die Rentenversicherung und den Gutachter bereits vor der Begutachtung darauf hin, dass ein Psychiater der falsche Fachmann zur Begutachtung Ihrer Erkrankung ist! Wenn Sie erst mal ein fehlerhaftes Gutachten "an der Backe" haben, hat das jede Menge negative Auswirkungen auf Rentenanträge etc.
Hallo,

ich habe bescheid bekommen, dass ich zum Gutachter muss. Facharzt für Nervenheilkunde. Beim stöbern bin ich über o.g. Ausagae gestollpert die zu CFS gehört.

Mein Hausarzt hat auf den Bogen den er ausfüllen sollte als erstes CFS dann Fibromyalgie dann reaktiv Ängste und Depressionen geschrieben (An Borreliose ect glaubt er ja nicht)

Sollte ich mich gegen den Gutachter wehren? Oder lieber nicht, da ja diese Dinge eh nicht so wichtig angesehen werden von der DRV?

lg
Borrelia

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reallyangry
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Re: Vorab gegen die Fachrichtung des Gutachters wehren?

Ungelesener Beitrag von reallyangry » Mi 17. Okt 2012, 13:17

Hallo Borrelia,
hilft dir das?
Deshalb fordert der Fatigatio e.V.:

In Deutschland leiden mehrere Millionen Erwachsene und Kinder an den Multisystem- Erkrankungen

• Chronic Fatigue Syndrom (CFS), Myalgische Enzephalomyelitis (ME), CDC/WHO 1988 – ICD-10: G 93.3, allein ca. 350.000 Erkrankte • Multiple Chemikalien Sensitivität (MCS), WHO-ICD-10: T78.4 • vielfältige Allergien, Duftstoffallergie, siehe oben MCS • Toxische Enzephalopathie (TE), WHO 1985 – ICD-10: G 92 • Elektrosensibilität (EMS), WHO 2006 – ICD-10 Z58 • Fibromyalgie-Syndrom (FMS), WHO-ICD-10: M79.70 • (Sick-Building-Syndrom (SBS), WHO 1982 - ICD-T75.8

O.g. Erkrankungen sind gemäß der WHO-Klassifikation und der vom DIMDI erstellten ICD-10-GM („German Modifikation“), welche die nach dem Sozialgesetzbuch V in der Bundesrepublik Deutschland rechtsverbindlich vorgeschriebene Diagnoseklassifikation ist, als schwere organische Multisystemerkrankungen gemäß der o.g. ICD-10 Klassifikation anzuerkennen. Eine Zuordnung der o.g. Erkrankungen zum Kapitel 5 (psychische und Verhaltensstörungen, sogenannte F-Diagnosen) ist seitens der ICD-10-GM nicht vorgesehen. Die derzeitige Verfahrensweise, im gesamten Sozialversicherungssystem unzulässige psychiatrische F-Diagnosen als Ausweichdiagnosen zu stellen ist diskriminierend und rechtswidrig im Sinne der UN-Konvention. Die Rechtsverbindlichkeit der ICD-10-GM ist auf das gesamte deutsche Sozialgesetzbuch und auf das private Gesundheits/Pensions/Beihilfesystem auszuweiten.
Da dein Arzt dir eine reaktive Depression und reaktive Ängste auch noch dazudiagnostiziert hat, würde ich ergänzend schreiben, dass du doch bitte für deine Primär Erkrankung einen Gutachter haben möchtest.
Problem: Den - einen kurativen Umweltmediiziner, also einer der sich mit CFS auskennt und es auch behandelt- wird die DRV nicht haben.
Im übrigen sind "Nervenfachärzte" meistens auch Neurologen. Da CFS mit G93.3 verschlüsselt wird, also aus dem ICD10-Kapitel 'neurologische Krankheiten' kommt, wird man dir vermutlich sagen, dass dieser Gutachter schon der richtige ist.
Fibro wird mit M79.7 verschlüsselt und fällt damit unter das Kapitel der Muskel-Skelett-Bindegewebekrankheiten.
Daher wär auch für diese Erkrankung ein 'Nervenfacharzt' nicht zuständig.
Da die Leitlinien für die deutschen Ärzte immer noch "rechtswidrig" darauf berufen, dass o.g. Krankheiten psychosomatisch sind, wird auch weiterhin jeder erst einmal gegen eine "massive Betonwand" laufen. (Gilt auch für Borelliose)
Des weiteren verweise in deinem "Protest" auf die Änderung der Versorgungsmedizinischen Verordnung, Änderung vom 01.03.2010 unter Punkt 18.1, aus der sich ergibt, dass diese Krankheit nicht als Somatisierungs / psychische Krankheiten einzuordnen sind.
Hier der Link:[url=http://]http://anonym.to/?http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Gesetze/korrekturblatt-versorgungsmedizin.pdf?__blob=publicationFile[/url]
Du schreibst:
Sollte ich mich gegen den Gutachter wehren? Oder lieber nicht, da ja diese Dinge eh nicht so wichtig angesehen werden von der DRV?
Die Frage solltest du anders stellen: Willst du verrentet werden, egal aus welchem Grund? Oder möchtest du dazu beitragen, dass die eine "Rechtswidrigkeit" im deutschen Sozialwesen endlich beendet wird?

Ich kämpfe um die letztere Frage mit einem klaren "NEIN" zu beantworten. Wir hören immer, dass psychische Erkrankungen in den letzten Jahren rapide zugenommen haben. Wenn man die vielen auf Grund einer falschen Diagnose psychiatrisierten, fehlbehandelten und auch mit falscher Diagnose verrenteten rausrechnen würde, dann käme man den Ursachen diese Anstiegs leichter auf die Spur.
Mein Tipp: Ja, versuche dich gegen den Gutachter zu wehren und schau mal was passiert.
Gruß
ReallyAngry

Edit: Link Reparatur - hat leider nicht funktioniert. Sorry...und keine Ahnung wieso das nicht geklappt hat. :Hilfe:
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Re: Vorab gegen die Fachrichtung des Gutachters wehren?

Ungelesener Beitrag von k@lle » Do 18. Okt 2012, 06:46

hab da einen anderen Link..(danke Turbonegrette)....müsste dasselbe sein...

http://www.csn-deutschland.de/blog/2010 ... fallt-weg/

hier noch mal der Link zu unserem Forum (2 seite;3 Beitrag )

viewtopic.php?f=44&t=2465&hilit=%C3%84n ... 0&start=10
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Re: Vorab gegen die Fachrichtung des Gutachters wehren?

Ungelesener Beitrag von reallyangry » Do 18. Okt 2012, 09:01

Hallo,
ja, der Link zum CSN Forum / Blog ist gut!!!!
Leider ist es aber so, dass die meisten Ärzte und Gutachter sich nicht dran halten. :teufel: :teufel: :teufel:
Aber, mehr als ihre Nase in diese Bestimmungen drücken, kann man nicht tun!
Mein Gutachten das ausdrücklich sagt, dass MCS, CFS, FMS keine psychischen Krankheiten sind, hat mich insgesamt €1200 Euro gekostet.
Am Wochenende ist die Umweltmedizinische Jahrestagung in Hamburg. Dort nehme ich teil. Hauptansatz meiner Bemühungen dort wird sein, dass sich die "Umweltmediziner" mal von ihren Behandlungen auf Privatrechnung verabschieden...Ich finde das nämlich zum :kotzen: :kotzen: :kotzen: :kotzen:
LG
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Re: Vorab gegen die Fachrichtung des Gutachters wehren?

Ungelesener Beitrag von Borrelia » Fr 19. Okt 2012, 10:12

Hallo,

danke für die Antwort. ICh hab schon gelesen gehabt, aber so richtig hab ich es immernoch nciht geschaft das alles zu verarbeiten...... mein Kopf macht die letzten Tage wieder richtig dicht :kotzen:
Die Frage solltest du anders stellen: Willst du verrentet werden, egal aus welchem Grund? Oder möchtest du dazu beitragen, dass die eine "Rechtswidrigkeit" im deutschen Sozialwesen endlich beendet wird?
Tja gute Frage .... mein Gerechtigkeitsgefühle sagt NEIN ..... meine Angst meine Behandlung nicht mehr bezahlen zu können sagt: " Mir ist alles egal hauptsache ich hab meine ruhe und kann mich darum kümmern gesund oder gesünder zu werden.

Wenn ich dich richtig verstanden habe gibt es auch keinen anderen Gutachter der Zuständig wäre!? Was soll ich denn schreiben??? Das ist falsch backt mir mal nen Umwelmed. Gutachter???

Bin recht ratlos ....

@ReallyAngry: Ich find es super wie du dich einsetzt. Ich sitze hier oft und weine aus verzweifllung, aber das ändert nichts das was du tust schon .... das ist besser

lg
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Re: Vorab gegen die Fachrichtung des Gutachters wehren?

Ungelesener Beitrag von Hamburger Deern » Fr 19. Okt 2012, 14:02

ich hatte damals im laufenden Rentenantrag auch mal angefragt warum hier KEIN Facharzt eingeschaltet wird
die Antwort war: Weil sich die Neurologen damit "sehr gut" auskennen :kotzen: :ic_down:
wie das hier rechtlich eigentlich ist, keine Ahnung ob man drauf bestehen kann?
ich hatte nicht die Kraft und auch nicht die nötige Unterstützung um das noch zu hinterfragen
der Vdk war mir da zumindest keine wirkliche Hilfe
Hier müssten doch eigentlich Virologen + Bakteriologen mit Zusatzausbildungen zum Thema Borreliose eingeschaltet werden :confused:
ja müssten....... :ic_down: :traurig:
Das Leben verlangs von uns oft, dass wir Dinge wegstecken, für die wir gar keine Taschen haben.

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