Liebe Feldhase,
Suche Arbeit in einer Firma,wo ich für den Lohn zu Hause bleiben darf!
wenn du da fündig geworden bist, dann gibst du uns hier aber bitte GAAANZ schnell Bescheid
Lass dir nicht einreden, dass du nichts wert bist ohne Berufsabschluß, das ist völliger Blödsinn!
Ich habe meinen Beruf auch erst mit 35 in der "Erwachsenenquali" (so hieß das damals bei uns!) "gelernt", zu der Zeit hatte ich zwei Kinder, Haushalt, Job und einen (EX-) Ehemann, der mich da nicht unbedingt tatkräftig unterstützt hat! Es war eine sehr schwierige Zeit und ich war stolz "wie Bolle", als ich dann meinen Facharbeiterbrief in Händen hielt.
Als Älteste von 5 Geschwistern bin ich aus der 8. Klasse raus, um mit 16 Jahren Geld für die Familie zu verdienen.
Unsere Mutter war alleinerziehend und als ich 15 war bekam sie noch (Überraschung

) Zwillinge (Kind 4+5), da reichte das, was sie verdiente vorne und hinten nicht mehr.
Meine Geschwister haben teilweise Abitur und ALLE eine abgeschlossene Berufsausbildung, glaub ja nicht, dass sie tatsächlich ALLE dieses "Glück" zu schätzen wußten. Einige kommen trotzdem deutlich schlechter mit dem Leben "im Allgemeinen" klar, als es bei mir je der Fall war.
Was hat mir meine Ausbildung gebracht, eigentlich nicht viel, denn knapp ein Jahr danach kam die D-Mark und meine Firma war eine der ersten die uns komplett (3000 Leute) in Kurzarbeit "Null" schicken mußte, weil der Russe (Hauptabnehmer meiner damaligen Firma) natürlich keine Devisen, hatte um weiter unsere Ware abzunehmen /zu bezahlen.
Die Nachfrage am Arbeitsmarkt, nach Frauen im Fachbereich "Lagerwirtschaft" war eher bescheiden, da wurden belastbare kräftige Männer gesucht und keine "zarten Wesen, wie ich".
Ich habe dann einige Jahre versucht irgendwie beruflich wieder Fuß zu fassen, war mir auch für Reinigungsarbeiten keineswegs zu schade (zumal auch meine Ehe immer mehr in die Brüche ging und ich ENDLICH wieder dauerhaft EIGENES Geld verdienen wollte!!!).
Leider hat mein Körper da von Anfang an gestreikt (da wußte noch keiner, dass meine Herzklappe bereits ziemlich defekt war!), ich habe den Job nur vier Wochen ausgehalten, dann habe ICH aus gesundheitlichen Gründen gekündigt, BUMMS, war ich wieder finanziell von meinem EX abhängig
Ich ziehe vor JEDEM den Hut, der das viele Jahre körperlich aushält, liebe Feldhase, da darfst du dir ganz sicher sein.
Und als "Lagermaus" wird man auch oft, als "leicht unterbelichtet" angesehen, der Beruf hat sich halt aus meiner damaligen Tätigkeit so ergeben, "mein Traumberuf" war das auch nicht unbedingt.
Na, ich will mal nicht noch weiter von deinem Thema abschweifen!
Meine Ausbildung nützt mir übrigens jetzt bei der EM-Rente auch NIX mehr, denn die letzten 10 Jahre habe ich in einem Anlernberuf gearbeitet und dafür gibt es KEINEN Berufsschutz, mein Ausbildungsberuf spielt deshalb KEINE Rolle mehr.
Mir steht deshalb, genau wie dir lt. DRV, "der ganze ungelernte, allgemeine Arbeitsmarkt offen", selbstverständlich sind auch bei mir diverse Einschränkungen zu berücksichtigen
Diese "Teilhabe am Arbeitsleben", die man dir da (im Reha-Bericht) so ans Herz legt, beinhaltet einerseits auch eine komplette Umschulung, aber dafür erfüllst du eben leider die Grundbedingung (bei der DRV) nicht.
Eine weitere Variante dieser "Teilhabe"-Unterstützung hat mein Dopa seit Jahren im Schubfach liegen!!!
Da wird einem
AG für längere Zeit finanzielle Unterstützung zugesagt, wenn er bereit ist, den Dopa auf einem "
leidensgerechten, sozialpflichtversicherten" Arbeitsplatz anzulernen und fest einzustellen (für mindestens 2 Jahre!).
Auch der Dopa hat noch keinen AG gefunden, der sich mit der regelmäßigen Abgabe der AU-Bescheinigung zufrieden gibt
Er hat sich Anfangs wirklich mal um Gespräche bei einigen umliegenden Firmen bemüht, weil es ja hieß die Firmen wären so scharf auf dieses Geld von der DRV, sie wüßten angeblich nur nicht, dass es sowas überhaupt gibt
Wenn er dort dann konkreter schildern sollte, welche Einschränkungen denn so alle berücksichtigt werden müßten, war es mit dem Interesse bei den AG, die erforderlichen Anträge zu stellen ganz schnell vorbei.
Man hat ihm eigentlich immer nur bestätigt, dass es einen "leidensgerechten" Arbeitsplatz für ihn einfach NICHT gibt, weil er eben gar nicht mehr regelmäßig was arbeiten KANN.
Mein Dopa hat übrigens 3 erlernte Berufe, die er ALLE, aus gesundheitlichen Gründen NICHT mehr ausüben KANN, zuletzt war er ebenfalls mehr als 10 Jahre in einem Anlernberuf tätig (den er nun auch NICHT mehr ausüben KANN), damit entfällt auch sein Berufsschutz und der Anspruch auf eine BU-Rente
Du bist also nicht alleine, mit deinem Verweis auf den "allgemeinen Arbeitsmarkt", liebe Feldhase, wir sitzen ALLE im selben Boot, egal ob mit oder ohne Berufsausbildung!!!
Liebe Grüße von Doma und Dopa
