Dauer des Verfahrens / Auswirkungen evtl. Arbeitslosigkeit

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badewadi
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Dauer des Verfahrens / Auswirkungen evtl. Arbeitslosigkeit

Ungelesener Beitrag von badewadi » Mi 6. Jul 2016, 12:21

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und habe begonnen, mich durch die tolle Sammlung von Infos durchzuackern. Dabei habe ich aktuell zu zwei Fragen bisher keine Infos gefunden - vielleicht könnt ihr mir helfen.

Gibt es Erfahrungen damit, wie lange ein EMR-Verfahren in der Regel dauert? Reden wir von 6 Monaten oder von 2 Jahren? Also eine grobe Größenordnung.

Zum anderen kurz zu mir: Ich habe unheilbar Krebs. Nach einem Jahr AU (Chemo, OPs, Reha) bin ich wieder arbeiten gegangen. Allerdings habe ich meinen alten Job aufgegeben (ich war Führungskraft) und bin in eine andere Abteilung ohne Führungsverantwortung gegangen - zudem in Teilzeit (24 h pro Woche). 1 Jahr lang habe ich versucht, das irgendwie zu packen. War schlimm. Dann musste eine weitere Behandlung erfolgen, so dass ich wieder ein halbes Jahr aussetzen musste (damit auch Ende vom KG). Danach bin ich wieder arbeiten gegangen - habe mich aber wieder in eine andere Abteilung versetzen lassen - mit noch weniger Verantwortung. Aber auch das hat nicht funktioniert. Bin jetzt wieder krankgeschrieben für 4 Wochen. Nun steht bei meinem Arbeitgeber wahrscheinlich bald eine größere Entlassungswelle an. Und vielleicht könnte ich eine Abfindung bekommen, die mich erstmal für eine Weile über Wasser hält. Ich möchte aber zugleich EMR beantragen.

Und nun zu der 2. Frage: Was ist eure Meinung / Erfahrung: Würde es sich negativ auswirken, wenn ich mich kündigen lassen würde (unter dem Motto: die hat noch nicht alles versucht, um arbeitsfähig zu werden) oder vllt sogar positiv: die ist arbeitslos und die nimmt eh keiner mehr - daher besser EMR.

Sorry, ich hoffe, ich habe nicht zu lang geschrieben. Bin derzeit echt fertig und zusammenhängend zu denken fällt mir schwer.

Danke für eure Hilfe im Voraus.

Viele Grüße

badewadi

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Re: Dauer des Verfahrens / Auswirkungen evtl. Arbeitslosigke

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Mi 6. Jul 2016, 14:40

Hallo badewadi, :smile:

zunächst mal an dieser Stelle HERZLICH WILLKOMMEN im K-o-R ... :umarm:
ich bin ganz neu hier und habe begonnen, mich durch die tolle Sammlung von Infos durchzuackern. Dabei habe ich aktuell zu zwei Fragen bisher keine Infos gefunden - vielleicht könnt ihr mir helfen.
Gibt es Erfahrungen damit, wie lange ein EMR-Verfahren in der Regel dauert? Reden wir von 6 Monaten oder von 2 Jahren? Also eine grobe Größenordnung.
Dazu wirst du keine konkrete Linie finden (können), genau deswegen ist dieses Forum entstanden ...
Die "grobe Größenordnung" wäre wohl, dass man (wie du) leider zu krank zum Arbeiten wird und den Antrag stellt, die DRV prüft und bestätigt das und die EM-Rente wird bewilligt zumindest für eine begrenzte Zeit (Befristung auf höchstens 3 Jahre ist üblich) aber genau an diesem Punkt darf man nicht mehr von einem "logischen Ablauf" ausgehen ... :Ohnmacht: :Ohnmacht: :Ohnmacht:

Also ist tatsächlich ALLES möglich, von wenigen Monaten bis zu vielen Jahren und das ist nur selten davon abhängig wie schwer krank Jemand wirklich ist wenn er diesen Antrag stellt.

Nach deiner kurzen Beschreibung scheinst du den notwendigen Zeitpunkt bereits längst überschritten zu haben, besonders deine "freiwilligen" Arbeitszeitverkürzungen haben dir nur finanzielle Verluste gebracht (auch im Bezug auf die Höhe einer EM-Rente / späteren Altersrente), hat man dir noch nie (nach der Aussteuerung z.B.) empfohlen eine EM-Rente zu beantragen ??? :confused: :Gruebeln:

Es wäre ganz gut wenn du das in ein eigenes Thema (Bereich "Dein Fall") übertragen /kopieren würdest, damit man ALLES an einer Stelle nachlesen kann was mit deiner persönlichen Problematik zu tun hat, denn da wird noch mehr kommen was dann erfordert die Zusammenhänge schnell "bündeln" zu können.

Wir sind ja hier alle krank und Viele User haben die gleichen Schwierigkeiten mit Konzentration /Merkfähigkeit usw., da mag man dann nicht im ganzen Forum nach deinen "Einzelheiten" suchen (müssen), jeder Fall ist anders und darauf müssen auch alle Ratschläge dann aufbauen können ...

Ich hoffe du verstehst wie ich das meine, für uns wäre noch interessant zu wissen wie alt du bist ...
Zum anderen kurz zu mir: Ich habe unheilbar Krebs. Nach einem Jahr AU (Chemo, OPs, Reha) bin ich wieder arbeiten gegangen. Allerdings habe ich meinen alten Job aufgegeben (ich war Führungskraft) und bin in eine andere Abteilung ohne Führungsverantwortung gegangen - zudem in Teilzeit (24 h pro Woche). 1 Jahr lang habe ich versucht, das irgendwie zu packen. War schlimm. Dann musste eine weitere Behandlung erfolgen, so dass ich wieder ein halbes Jahr aussetzen musste (damit auch Ende vom KG).


Du warst doch sicher auch mal in DRV-Reha deswegen, wichtig wäre schon mal wann das war und mit welchen Prognosen zur Erwerbsfähigkeit du dort entlassen wurdest, du solltest dir (falls noch nicht geschehen) die Berichte dazu von der DRV anfordern, darin wird auch die DRV nachlesen, wenn du den Antrag auf EM-Rente gestellt hast.

Aber auch das hat nicht funktioniert. Bin jetzt wieder krankgeschrieben für 4 Wochen.

Bekommst du aktuell wieder Krankengeld, wann war denn die Aussteuerung und wie lange konntest du danach wieder arbeiten ohne wegen dieser gleichen Diagnose AU geschrieben zu sein ???
Hast du einen GdB / Schwerbehinderten-Ausweis ???
Bei Krebsleiden gibt es da (meines Wissens) mindestens den Ausweis (GdB 50 + X) und damit hast du auch einen erhöhten Kündigungsschutz, sofern die Firma nicht gleich komplett "Pleite" geht ...
Nun steht bei meinem Arbeitgeber wahrscheinlich bald eine größere Entlassungswelle an. Und vielleicht könnte ich eine Abfindung bekommen, die mich erstmal für eine Weile über Wasser hält. Ich möchte aber zugleich EMR beantragen.
Du solltest auf keinen Fall selbst kündigen, wenn du aktuell (wegen der erfolgten Aussteuerung) noch keinen neuen Anspruch (nach der Lohnfortzahlung vom AG nach 6 Wochen) auf Krankengeld an die KK hast, dann muss die AfA dir ALGI zahlen (Nahtlosigkeit nach § 145 SGB III), dafür brauchst du dann eine Bescheinigung deiner KK, dass kein Anspruch auf Krankengeld besteht.

Deinen Arbeitsvertrag solltest du selbst auf keinen Fall "freiwillig" (Eigenkündigung / Aufhebungsvertrag) aufgeben, dann muss die AfA nicht zahlen und eine Abfindung könnte man komplett auf das ALGI verrechnen, zudem musst du dich dann auch selber Krankenversichern (es sei denn du bist verheiratet und kannst beim Partner in die Familienversicherung gehen) ... :confused:

Du siehst es tauchen noch jede Menge weitere Fragen auf, an die du vielleicht bisher noch gar nicht gedacht hast ...
Und nun zu der 2. Frage: Was ist eure Meinung / Erfahrung: Würde es sich negativ auswirken, wenn ich mich kündigen lassen würde (unter dem Motto: die hat noch nicht alles versucht, um arbeitsfähig zu werden) oder vllt sogar positiv: die ist arbeitslos und die nimmt eh keiner mehr - daher besser EMR.
Wenn dein AG dich kündigt hat das nichts damit zu tun, dass die DRV nun meinen würde dir EM-Rente geben zu müssen, die gibt es NUR aus rein gesundheitlichen Gründen und nicht "weil man arbeitslos wäre und keine Aussichten mehr hat" ...

Das zumindest ist ein "Irrglaube", sogar in den Ablehnungsbescheiden (auch in meinem damals) steht drin, dass die DRV mit der EM-Rente nicht für die Lösung von Arbeitsmarktproblemen zuständig sei, für die Vermittlung in andere /leidensgerechte Arbeit ist die AfA zuständig und nicht die DRV.
Sorry, ich hoffe, ich habe nicht zu lang geschrieben. Bin derzeit echt fertig und zusammenhängend zu denken fällt
Keine Sorge, hier kann man nicht "zu viel" schreiben, du siehst ja es sind noch immer wichtige Fragen offen geblieben, den Antrag auf EM-Rente solltest du umgehend stellen, da brauchst du dich nach anderen Behörden oder deinem AG nicht zu richten, zumindest diese klare Antwort kannst du bereits bekommen.

Wie lange das dann dauert und welche Hürden es dabei noch zu überwinden gibt wird man sehen, mit "aktiver Krebskrankheit" könnte das auch mal schneller gehen als man annehmen möchte ...
Es gibt hier schon einige User, die mit anderen schweren Krankheiten (angeblich lt. DRV) noch Vollzeit arbeiten (können) sollten, erst mit einer Krebs-Erkrankung (auf die sie bestimmt gerne verzichtet hätten) bekamen sie dann die EM-Rente bewilligt ... :Heiss: :Ohnmacht:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Dauer des Verfahrens / Auswirkungen evtl. Arbeitslosigke

Ungelesener Beitrag von badewadi » Mi 6. Jul 2016, 15:01

Liebe Doppeloma,

Danke für deine Antwort. Muss das alles in Ruhe verarbeiten. Aber gerade habe ich Tränen in den Augen, weil ich das Gefühl habe, nicht mehr ganz alleine zu sein. Das tut sehr gut - und auch dafür herzlichen Dank!

Verheulte, aber etwas frohere Grüße

badewadi

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Engelchen22
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Re: Dauer des Verfahrens / Auswirkungen evtl. Arbeitslosigke

Ungelesener Beitrag von Engelchen22 » Mi 6. Jul 2016, 16:04

Hallo badewadi, :smile:

auch ich begrüsse Dich sehr herzlich bei uns im K-o-R Forum ! :jaa:

Gleich eine Bitte vorweg - Wir haben hier eine " Vorstellungsrubrik " -> viewforum.php?f=17
Dort kannst Du Dich so " ausführlich " wie Du möchtest " vorstellen ".... Dort wie in allen anderen Rubriken gibt es keinerlei Schreiblimit...

Auch die Bitte wie von @ Doppeloma schon angesprochen " Eröffne " Dir einen Thread in der Rubrik " Dein Fall " dort kannst Du ALLES zusammenhängend posten, so dass es für alle Beteiligten schön übersichtlich bleibt ( in anderen Foren ist ehr die entspr. Rubirk gewünscht - bei uns hat es sich besten bewährt, im Verlauf zu berichten- DANKE )
badewadi hat geschrieben:
Gibt es Erfahrungen damit, wie lange ein EMR-Verfahren in der Regel dauert? Reden wir von 6 Monaten oder von 2 Jahren? Also eine grobe Größenordnung.
Leider kann man diese Frage nicht pauschal beantworten - denn die " Wege/ Entscheidungen " der DRV sind oft unergründlich und meist schwer nachvollziehbar...

Wir hatten hier schon Mitglieder welche in allerkürzester Zeit ihren Antrag ohne Probleme bewilligt erhielten - Viele andere User kämpfen noch immer um die zustehende EMR...

Bei mir selbst hatte der Antrag nach Widerspruch und Verfahren am SG mehr als 3 Jahre gedauert...
Was aber bei Dir natürlich nicht zutreffen muss - ich wünsche es Dir nicht !
badewadi hat geschrieben:Zum anderen kurz zu mir: Ich habe unheilbar Krebs. Nach einem Jahr AU (Chemo, OPs, Reha) bin ich wieder arbeiten gegangen.
Das tut mir sehr sehr leid für Dich !!! Besteht denn keinerlei " Hoffnung " auf " Besserung " oder Stagnation ??
Da hast Du sehr sehr viel erleiden/bewältigen und hinter Dich bringen müssen...
Ich kann mir mehr als gut vorstellen, wie SCHLIMM die Diagnose für Dich sein mag - ich habe dies auch Familär miterleben müssen und versucht diese Krebsdiagnosen
mit zu " tragen ".... denn es betrifft ja nicht nur den Patienten sondern auch die komplette Familie :traurig:
badewadi hat geschrieben: Bin jetzt wieder krankgeschrieben für 4 Wochen. Nun steht bei meinem Arbeitgeber wahrscheinlich bald eine größere Entlassungswelle an. Und vielleicht könnte ich eine Abfindung bekommen, die mich erstmal für eine Weile über Wasser hält.
Das mit der Reduzierung Deiner Arbeitszeit - war nicht besonders " gut " hat Dir @ Doppeloma - auch schon mitgeteilt - denn alle weiteren " Zahlungen " seien es Leistungen der AfA, der KK, DRV usw.... richten sich ja nach Deinem " letzten " Einkommen...

Hast Du denn einen GdB oder diesen vor zu beantragen - würde ich schnellstmöglichst in die Wege leiten - damit hoffentlich Kündigungsschutz ( bei GdB 50 ) besteht...
Da könnte Dich Dein AG dann nicht so schnell " los werden " müsste ggf auch das INA ( Integrationsamt ) " einschalten "...

Mit Deiner schweren Erkrankung sollte Dir das VA keine Probleme bereiten ( Hoffentlich ! )

badewadi hat geschrieben:Ich möchte aber zugleich EMR beantragen.
Dem EMR Antrag steht sicher nichts im Wege - Deine Ärzte werden Dich sicher unterstützen...
Füge dem Antrag aussagefähige Ärztl. Arztberichte bei !

Erfahrungsgemäss muss man bei EMR Antragstellung damit rechnen- zum Gutachter ( GA ) geschickt zu werden - auch hier gibt es keine Einschätzung wie die DRV dies bei Dir handhaben würde - möglich, dass der Antrag ohne GA bewilligt wird - viele User ( auch mit schweren Erkrankungen ) wurden leider zu unzähligen Gutachter Termin beordert.
badewadi hat geschrieben:Und nun zu der 2. Frage: Was ist eure Meinung / Erfahrung: Würde es sich negativ auswirken, wenn ich mich kündigen lassen würde (unter dem Motto: die hat noch nicht alles versucht, um arbeitsfähig zu werden) oder vllt sogar positiv: die ist arbeitslos und die nimmt eh keiner mehr - daher besser EMR.
Selbst kündigen würde ich auf KEINEN Fall ! :Verwirrt: :nein: Sollte Dein AV " ruhen " durch bewilligte EMR ( auf Zeit evlt )... dann hast Du immer noch Deinen AG
und KÖNNTEST wieder sofern gesundheitlich möglich - an Deinen Arbeitsplatz zurück....
badewadi hat geschrieben:Sorry, ich hoffe, ich habe nicht zu lang geschrieben. Bin derzeit echt fertig und zusammenhängend zu denken fällt mir schwer.
Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen - alles was Du geschrieben hast ist für mich sehr gut nachvollziehbar und verständlich - Sollten mal Fragen auftreten - so fragt die
Community auch nach...
Über Deine Postinglänge musst Du Dir auch keine Gedanken machen, Du kannst soviel, sooft und solange schreiben und Dich und Deine Probleme mitteilen wie Du möchtest
und oft ist dieses Threadschreiben auch eine Art der Therapie....

Sicher kommen im " Verlauf " zb der EMR Antragstellung noch viele weitere Fragen/Probleme...
Bei K-o-R wirst Du gelesen ( sogar Nachts ), Deine Probleme verstanden und auch ein Stück weit " aufgefangen " unterstützt und begleitet ! :koepfchen:

Liebe Grüsse
Engelchen 22
Krank-ohne-Rente.de - gemeinsam sind wir stark - !!!
Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen...
Jeder Mensch braucht einen Engel...

Gamemasika
Beiträge: 2
Registriert: Do 2. Feb 2017, 11:32

Re: Dauer des Verfahrens / Auswirkungen evtl. Arbeitslosigke

Ungelesener Beitrag von Gamemasika » Do 2. Feb 2017, 11:35

I believe it needs to do more.

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