Ablehnung der vollen EM-Rente

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josi_66
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Ablehnung der vollen EM-Rente

Ungelesener Beitrag von josi_66 » Mi 16. Jan 2013, 18:47

Hallo ihr Lieben, :umarm:

ich habe heute mein Ablehnung der Rente wegen voller Erwerbsminderung bekommen. :traurig:

Ehrlich gesagt habe ich da nicht mit gerechnet, weil ich ja die Eingliederung ins Berufsleben nicht geschafft habe und schon eine unbefristete Teilrente bekomme.

Der Rente wurde mit folgender Begründung abgelehnt:

Um über Ihren Antrag entscheiden zu können haben wir uns eingehend mit Ihrem Gesundheitszustand befasst und geprüft wie sich dass auf Ihre Erwerbsfähigkeit auswirkt. Dann die Diagnosen : Verdacht auf ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung ( Verdacht ist gut haha) mittelgradige depressive Störung (ich habe seit 25 Jahren eine Depression und keine depressive Störung)

Die Einschränkungen, die sich aus Ihren Krankheiten ergeben führen nicht zu einem Anpsruch auf eine Rente wegen voller Erwerbsminderung.

Denn nach unserer medizinischen Beurteilung können Sie noch mindestens 3 Stunden täglich unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes erwerbstätig sein.

Eine Rente wegen voller Erwerbsminderung erhalten auch Personen mit teilweiser Erwerbsminderung, die aufgrund der Arbeitsmarktlage nicht erwerbstätig sein können.

Das ist bei Ihnen aber nicht der Fall, weil Ihnen ein Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Das gilt auch, wenn sie die Beschäftigung aufgeben, falls diese Ihrem Leistungsvermögen entspricht.

Also ich finde dass echt ne Frechheit. Ich bin seit Juni 12 krank geschrieben, weil ich diese Arbeit psychisch nicht bewältigen kann. Und die finden dass diese Arbeit meinem Leistungsvermögen entspricht? Ich war doch noch in einer beruflichen Eingliederungsmaßnahme. Also darf ich nichtmal die Arbeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben oder wie soll ich das verstehen?

Ich habe nun morgen einen Termin beim Rechtsanwalt. Ich habe nicht die Kraft einen Widerspruch zu begründen.

Was haltet ihr denn von diesem Sachverhalt? Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Liebe Grüße Josi :Bussi:

P.S. Hab das mal hierherkopiert in der Hoffnung dass es hier eher gesehen wird als unter dem Thema Wiedereingliederung. Irgendwie meldet sich da niemand.
Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwärtsgehen,
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Re: Ablehnung der vollen EM-Rente

Ungelesener Beitrag von Miko » Mi 16. Jan 2013, 19:39

Ich gehe mal davon aus, dass du kein Hartz IV Empfänger bist - zwangsläufig.

Insofern ist das eine bürokratische Entscheidung und keinesfalls eine logische.

Ich drück dir die Daumen, dass du einen guten Anwalt hast.
Gruß
Miko

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Re: Ablehnung der vollen EM-Rente

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Do 17. Jan 2013, 00:29

Hallo Josi, :koepfchen:
Eine Rente wegen voller Erwerbsminderung erhalten auch Personen mit teilweiser Erwerbsminderung, die aufgrund der Arbeitsmarktlage nicht erwerbstätig sein können.
Schon klar, damit ist die sogenannte "Arbeitsmarktrente" gemeint, die gibt es in bestimmten Konstellationen auch ohne Hartz 4 zu beziehen, es gibt ja viele EM-Rentner (auch hier im Forum) die gar keinen Anspruch auf Hartz 4 haben, wegen zu hohem Partnereinkommen.
Die bekommen trotzdem die Arbeitsmarktrente (wie @Stadtpflanze z.B.) weil es keinen passenden Teilzeitarbeitsplatz gibt von der AfA ... ich bin ja auch nicht "arbeitslos", kann in meiner Firma aber auch in Teilzeit NICHT mehr arbeiten, obwohl es von der Sache her kein Thema wäre mit Teilzeit, aber "diese Tätigkeit entspricht insgesamt nicht (mehr) meinem Leistungsvermögen".
Das ist bei Ihnen aber nicht der Fall, weil Ihnen ein Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Das gilt auch, wenn sie die Beschäftigung aufgeben, falls diese Ihrem Leistungsvermögen entspricht.
Denen fällt wirklich immer was ein warum man KEINEN Anspruch hat, deine langfristige AU deutet ja eher inzwischen darauf hin, dass diese Tätigkeit eben auch nicht (mehr) das Richtige für dich ist, "falls diese ihrem Leistungsvermögen entspricht" ... offenbar ist das ja NICHT der Fall, sonst wärst du ja nicht krank ... :Verwirrt: :Hilfe: :Ohnmacht:

Ist schon schlimm mit denen, hast du denn über irgendeinen Ansprechpartner, Betreuer deiner Teilhabe-Leistung keine Infos bekommen können, was passiert wenn du weiterhin AU bist, für deinen angeblich "leidensgerechten" Teilzeit-Arbeitsplatz ... :confused: :Gruebeln:
Also ich finde dass echt ne Frechheit. Ich bin seit Juni 12 krank geschrieben, weil ich diese Arbeit psychisch nicht bewältigen kann. Und die finden dass diese Arbeit meinem Leistungsvermögen entspricht? Ich war doch noch in einer beruflichen Eingliederungsmaßnahme. Also darf ich nichtmal die Arbeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben oder wie soll ich das verstehen?
Zumindest muss im Zuge des Widerspruches darauf bestanden werden, dass diese Behauptung (dieser Job sei für dich weiterhin machbar) durch ein GA der DRV (oder eben später bei Gericht) überprüft wird ..., nein, ich finde es auch nicht in Ordnung, dass mal wieder "per Aktenlage" entschieden wird, was gesundheitlich für dich geht und was nicht ...

Wäre wirklich fast die beste Lösung, deine Chefin würde dich entlassen, weil du wegen Dauerkrankheit nicht mehr tragbar bist für ihr Büro /Unternehmen, aber die macht das wohl auch nicht, weil sie das irgendwie der DRV erklären müßte wegen dieser Zuschüsse ... :confused: :Gruebeln:
Ich habe nun morgen einen Termin beim Rechtsanwalt. Ich habe nicht die Kraft einen Widerspruch zu begründen.

Was haltet ihr denn von diesem Sachverhalt? Ich verstehe die Welt nicht mehr.
Glaube ich dir, dass du das nicht verstehst und dafür keine Kraft mehr hast, dann viel Erfolg bei deinem Anwalt. :ic_up:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Ablehnung der vollen EM-Rente

Ungelesener Beitrag von 1955KD » Do 17. Jan 2013, 11:47

Hallo Josi,

stecke seit 18 Jahren in der gleichen Situation.
Gebe im Widerspruch an, dass du nicht volle Erwerbminderung auf Basis deiner Teilerwerbsminderung in Verbindung mit der Arbeitsmarktlage beantragst, sondern weil trotz deiner Versuche, du nicht länger als 3 Stunden arbeitsfähig bist. Ich denke, du bist nicht mal in der Lage 1 Stunde zu arbeiten oder überhaupt dich zur Arbeitsstelle zu bewegen.

Mach den Widerspruch. Halte die 4 Wochen Widerspuchszeit ein.
Bitte um Zusendung der medizinischen Grundlagen, die zur Ablehnung einer vollen Rente führen.

In der Zwischenzeit bis die Antwort bzw. Unterlagen vorliegen (kann dauern ) kontaktiere deinen Psychiater, vielleicht kann der dir ein Attest ausstellen, in dem die Einschätzung erfolgt, dass du weniger als 3 Stunden arbeitsfähig bist.
Oder auch nur, dass sich dein Zustand eher verschlechtert hat.

Wenn du derzeit AU bist, beantrag doch auch mal bei der RV eine Reha. Dann sollen die doch mal versuchen dich zu behandeln. Da du teilerwerbsgemindert bist, schrecken die bestimmt vor den Kosten zurück.
Oder warte bis die KK dich dazu auffordert. Bist ja noch im Krankengeld - oder.

Ich wurde Dez. 2012 von der KK ausgegliedert.
Mein voller EM-Antrag wurde auch abgelehnt.
Nach meinem Widerspruch bekam ich einen 2. Gutachtertermin.
Die KK hat mich gezwungen noch mal Reha zu beantragen. 2009 hatte ich auf eigenen Wunsch eine Reha mitgemacht. (Vor der Reha war ich nicht krank geschrieben - daher gesund aus der Reha entlassen worden)
Der Erneute Rehaantrag wurde abgelehnt. > Widerspruch.
Die teilweise EM-Rente wurde zwischzeitlich in Aussicht gestellt.
Dann kam die glückliche Vorruhestandslösung mit meinem AG.
Ich habe meinen Rentenantrag zurück gezogen ( war vielleicht dumm).
Dann kam die erneute Ablehnung meiner Reha von der Widerspruchsstelle mit der Begründung: Die Reha kann ihren Zustand nicht verbessern bzw. eine Verschlechterung verhindern.
In einem Nebensatz stand da noch: Sie sind derzeit voll erwerbsgemindert.
Da habe ich doch jetzt einen neuen EM-Antrag gestellt, da die mir ja die die volle EM schon bestätigt haben.

Du siehst die DRV ist sehr undurchsichtig und willkürlich.

Ich wünsch dir viel Erfolg. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich die Kraft aufbringe. Das Forum hat mir zumindest dabei geholfen.

Gruß KD

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Re: Ablehnung der vollen EM-Rente

Ungelesener Beitrag von josi_66 » Fr 18. Jan 2013, 18:38

Hallo Doppeloma :smile:

ich danke dir für deine Antwort. :umarm:
Die bekommen trotzdem die Arbeitsmarktrente (wie @Stadtpflanze z.B.) weil es keinen passenden Teilzeitarbeitsplatz gibt von der AfA ... ich bin ja auch nicht "arbeitslos", kann in meiner Firma aber auch in Teilzeit NICHT mehr arbeiten, obwohl es von der Sache her kein Thema wäre mit Teilzeit, aber "diese Tätigkeit entspricht insgesamt nicht (mehr) meinem Leistungsvermögen".
Ja da braucht man nicht für arbeitslos sein. Ich hatte auch gedacht, dass ich erst ein Jahr arbeitslos sein muss um die Arbeitsmarktrenete zu bekommen, dass ist aber nicht der Fall.
Denen fällt wirklich immer was ein warum man KEINEN Anspruch hat, deine langfristige AU deutet ja eher inzwischen darauf hin, dass diese Tätigkeit eben auch nicht (mehr) das Richtige für dich ist, "falls diese ihrem Leistungsvermögen entspricht" ... offenbar ist das ja NICHT der Fall, sonst wärst du ja nicht krank ...
Ja dass sehe ich genauso. Bin ja nun schon einige Zeit krank und befand mich in einer Eingliederungsphase. die Arbeit entspricht wirklich nicht mehr meinem Leistungsvermögen, sonst wäre ich ja nicht krank. Verstehe auch nicht warum die DRV so reagiert hat, Aber bei denen muss man wohl mit allem rechnen, :Ohnmacht: :Verwirrt:
Ist schon schlimm mit denen, hast du denn über irgendeinen Ansprechpartner, Betreuer deiner Teilhabe-Leistung keine Infos bekommen können, was passiert wenn du weiterhin AU bist, für deinen angeblich "leidensgerechten" Teilzeit-Arbeitsplatz ...


Ich habe meinen Rehaberater mehr fach eine E-Mail geschickt. Ich bekam keine Antwort. Es kam ein Schreiben von der Abteilung Rahabilitation, da wollte die wissen ob mein Beschäftigungsverhältnis noch besteht und wenn nicht warum.

Hab denen geantwortet dass das Arbeitsverhältnis noch besteht, aber dass ich schon lange krank bin und dass es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist in dieses Beschäftigungsverhältnis zurück zu kehren und wie ich mich in diesem Fall verhalten soll. Desweiteren habe ich denen mitgeteilt dass sich meine Chefin sich eigentlich mit denen in Verbindung setzen wollte und es abkären wollte wie sich die ganze Angelegenheit darstellt wegen der Eingliederungzuschüsse, ob sie die im Fall einer Kündigung zurück zahlen muss.

Auch da habe ich keine Antwort bekommen. Die lassen mich da echt im Regen stehen. Stattdessen bekam ich eine Ablehnung der vollen EM-Rente. :Hilfe: :Verwirrt:

Meine Chefin ignoriert mich auch. Immer wenn ich nachfrage ob sie bei der DRV angerufen hat lässt sie sich verleugnen oder sagt sie kann da keinen erreichen. :Hilfe: Ja da geht es auch wieder nur ums Geld. :Verwirrt:
Zumindest muss im Zuge des Widerspruches darauf bestanden werden, dass diese Behauptung (dieser Job sei für dich weiterhin machbar) durch ein GA der DRV (oder eben später bei Gericht) überprüft wird ..., nein, ich finde es auch nicht in Ordnung, dass mal wieder "per Aktenlage" entschieden wird, was gesundheitlich für dich geht und was nicht ...
Ja da habe ich mich mit dem Anwalt beraten. Ich soll nun ein ärtzl. Attest beibringen, indem die Tätigkeiten aufgeführt werden, und wie ich gesundheitlich darauf reagiert habe.
Ich habe ja oft alleine gearbeitet und u.a. auch Fristen bearbeitet bei der Rechtsanwältin. Dass hätte ich gar nicht machen dürfen, sagt mein Anwalt. Selbst wenn ich gesund wäre. Und für Kranke schon mal garnicht. Ich bin ja keine gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte.

Eigentlich hätte ich das garnicht sagen dürfen dass ich diese Arbeiten verrichtet habe, hatte meine Chefin mir verboten, weil sie wusste das ich dass nicht machen darf. Aber was soll ich machen, ich muss es ja beweisen, dass ich diese Arbeit gesundheitlich nicht mehr schaffen kann. Ich überlege immer ob meine Chefin dadurch wohl Ärger bekommt. Denn sie musste ja einen Plan für die Eingliederung erstellen und da hat sie dass natürlich nicht aufgeführt.
Wäre wirklich fast die beste Lösung, deine Chefin würde dich entlassen, weil du wegen Dauerkrankheit nicht mehr tragbar bist für ihr Büro /Unternehmen, aber die macht das wohl auch nicht, weil sie das irgendwie der DRV erklären müßte wegen dieser Zuschüsse ...


Ja so ist es, habe ich ja oben schon was drüber geschrieben. Nur gibt sie sich auch keine Mühe sich mal bei der DRV zu erkundigen ob sie mich kündigen darf.

Ich danke dir noch mal und sende dir liebe Grüße. :Bussi:

Josi
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fürchte Dich nur vor dem Stehen bleiben.

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Re: Ablehnung der vollen EM-Rente

Ungelesener Beitrag von josi_66 » Fr 18. Jan 2013, 21:26

Vielen lieben Dank auch Miko und KD fürdie Antworten.

Ich wollte KD zitieren aber es ging nicht nachdem ich Doppeloma zitiert habe. Wenn ich bei KD auf zitieren ging kam immer der Beitrag von Doppeloma und die Fehlermeldung du kannst nicht in so kurzer Zeit auf deinen Beitrag antworten , du kannst nur den letzten bearbeiten. Ja und das war der Beitrag von Doppeloma. Aber den wollte ich ja nicht ändern. Es ging nur mit Schnellantwort.

Ich kann mir den Beitrag aber so nicht merken und darauf antworten. Sorry aber Danke an euch.

LG Josi
Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwärtsgehen,
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