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Künstliches Gelenk, es ist so weit

Verfasst: Do 5. Jul 2012, 07:43
von space
Hallo zusammen,

ich bin jetzt 45 Jahre alt, leide seit der Hüftgelenksumstellung mit 20. an Hüftgelenksathrose.
Durch die Jahrzehnte mit unbewußter und bewußter Schon- und Fehlhaltung wurde jetzt eine Spinalkanalverengung an der LWS festgestellt.
Dies führt bei mir zu "Ischiasschmerzen" bis in die Fußsohlen, Muskelaussetzer in den Beinen, Gehunsicherheiten und Stürzen, auch die Stabilität der Kniegelenke ist teilweise schlagartig gestört.

Nach dem letzten MRT der Wirbelsäule und Röntgen der Hüfte wurde mir angeraten das athrotische Hüftgelenk zu operieren und ein Kunstgelenk einsetzen zu lassen.

Der Termin für die OP ist in 14 Tagen, anschließend 3 Wochen Rehabilitation.

Ich bin erst mal froh das die erste Baustelle angegangen wird, weitere sind ja noch vorhanden.

Erst mal wieder schmerzfrei auf beiden beinen Stehen können, ich freue mich drauf, es macht mir auch nichts Angst was auf mich zu kommt, ich hatte ja schon damals 4 Hüftgelenks-Operationen hinter mir.

Re: Künstliches Gelenk, es ist so weit

Verfasst: Do 5. Jul 2012, 08:09
von angel
Hallo Space
dich wünsche Dir alles Gute für Deine TEP!
Dann hast Du ja noch etwas Zeit, ein wenig für die Zeit vorzubereiten...
Du wirst sehen - ruckzuck ist der Termin da, und hinterher sollte ein Teil dann ja schon etwas besser sein...
Meine Daumen sind gedrückt- alles Gute!

Re: Künstliches Gelenk, es ist so weit

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 06:13
von space
Hallo zusammen,

Gelenk-OP erfolgreich durchgeführt, geringe Schmerzen (5/10), Bein kann mit Gehhilfen voll belastet werden, AHB folgt.

Re: Künstliches Gelenk, es ist so weit

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 09:38
von Boo
Es freut mich, dass du alles so gut überstanden hast @space ! :applaus: Nun biste bald nicht mehr " gehbehindert " und kannst hoffentlich ohne Schmerzen das Leben aus einer anderen Perspektive betrachten. Wie ich aus meinem Umfeld mitbekomme ist es eine ganz andere Lebensqualität mit einem neuen Gelenk. Ich freue mich für dich & gute Fortschritte bei der AHB. :Yeah:

Ich hätte vor diesen Schritt mehr Angst als alles andere und so leide ich weiter vor mich hin ... allerdings gibt es momentan noch andere " Baustellen " die größer sind.

Re: Künstliches Gelenk, es ist so weit

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 10:54
von space
Hallo,

gehbehindert bin ich immer noch da ich Spinalkanalverengung habe und die Beinmuskeln "aussetzen", außerdem ist die andere Hüfte auch athrotisch.

Re: Künstliches Gelenk, es ist so weit

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 21:49
von Boo
Ach @space .... das tut mir leid. Habe auch Coxarthrose re. iss janüscht mehr & li. naja ....

Zum Glück habe ich keine Spinalkanalverengung ! Zwar habe ich des öfteren nach dem Aufstehen einen Schmerz im LWS Bereich, kommt Stromschlägen nahe, und ich kann mich dann erstmal nicht mehr bewegen. Bleibe dann eine Weile in Ruhe und unterstütze mit meiner Hand den LWS Bereich. Tja, in der Reha hat die Ärztin das mit einem .... irgendwas franz. Syndrom unterlegt. Das ist zum Glück aber nicht mein " Hauptproblem ".

Ich wünsche dir gute Besserung & das es mit deiner " neuer " Hüfte etwas erträglicher wird & deine anderen Leiden entlastet werden. :jaa:

Re: Künstliches Gelenk, es ist so weit

Verfasst: Mi 15. Aug 2012, 04:45
von Powerrena
Hallo zusammen, alles Gute weiterhin nach der TEP. Ich habe das auch hinter mir. Es gibt dafür bei der Schwerbehinderung das "G" für gehbehindert. Unbedingt beantragen!! Mit dieem "G" darf man deutschlandweit umsonst Bahn, U-Bahn, Bus, S-Bahn fahren! Einfach mal als Hinweis! Gruß Powerrena

Re: Künstliches Gelenk, es ist so weit

Verfasst: Mi 15. Aug 2012, 05:51
von aggi61
Es gibt dafür bei der Schwerbehinderung das "G" für gehbehindert.
Bist du dir sicher :Gruebeln:

Grundsätzlich soll nach einer TEP die Ursache der Schmerzen usw. behoben sein, oder?

LG Gabi

Re: Künstliches Gelenk, es ist so weit

Verfasst: Mi 15. Aug 2012, 12:31
von Powerrena
Hallo, ja, da bin ich mir ganz sicher! Ich hab es auch, vollkommen unkompliziert, bekommen. Und das "G" kann nicht mehr genommen werden, selbst wenn der Behidnertenausweis befristet wird. Ich bin Schwerbehindertenvertretung in meiner Schule und kenne die einschlägigen Möglichkeiten. Gruß!

Re: Künstliches Gelenk, es ist so weit

Verfasst: Do 16. Aug 2012, 01:46
von aggi61
Hab das hier dazu gefunden:
Leider sind die Versorgungsämter bisher sehr häufig so verfahren, dass stets von optimalen Operationsergebnissen und einem optimalen Heilungsverlauf ausgegangen wurde, die von den Versorgungsmedizinischen Grundsätzen als Bewertung im optimalsten Falle vorgegebenen Grade wurden daher mehr oder weniger als Regelfall bzw. Höchsteinstufung angesehen mit der Folge, dass viele Mandanten, die sich einer entsprechenden Operation unterziehen mussten, zunächst einmal zu niedrig eingestuft wurden mit der zusätzlichen Konsequenz, dass etwa auch das Merkzeichen G oder das Merkzeichen aG zu Unrecht versagt wurden..

Der Gesetzgeber hat insoweit Im Rahmen der 3. Verordnung zur Änderung der Versorgungsmedizin- Verordnung vom 17.12.2010 nunmehr zwar nachgebessert, als dass bei den Endoprothesen nochmals ausdrücklich hervorgehoben wird, dass es sich bei den in den Versorgungsmedizinischen Grundsätzen genannt Graden der Behinderung insoweit um die Bewertung bei bestmöglichen Behandlungsergebnissen handelt.

Bei schlechteren Ergebnissen sind also höhere Grade der Behinderung in Ansatz zu bringen!
Ob dieser klarstellende Hinweis sich in der Verwaltungspraxis der Versorgungsämter zugunsten der Betroffenen auswirkt, darf dennoch bezweifelt werden.

Im selben Atemzug hat der Gesetzgeber nunmehr in den Versorgungsmedizinischen Grundsätzen bestimmt, dass bei bestmöglichen Behandlungsergebnis der Grad der Behinderung bei einer einseitigen Hüftgelenksendoprothese nunmehr lediglich 10 und bei einer beidseitigen Endoprothese nunmehr 20 beträgt.
Antragsteller mit entsprechenden Beeinträchtigungen werden also in Zukunft damit rechnen müssen, dass der Grad der Behinderung wegen Hüftgelenksprothesen von der Versorgungsverwaltung zunächst noch niedriger angesetzt wird als bisher und hier sich erst recht im sozialgerichtlichen Verfahren darüber auseinanderzusetzen sein wird, ob und inwieweit nunmehr der tatsächliche Zustand von einem bestmöglichen Behandlungsergebnis abweicht.

Die entsprechende Problematik bei der graduellen Bewertung von medizinischen Befunden steht auch bei allen anderen Erkrankungen eine tragende Rolle, so etwa auch bei den häufig vorkommenden Wirbelsäulenerkrankungen aber auch bei Erkrankungen am Kniegelenk.
Quelle:http://www.anwaltskanzlei-dotterweich.d ... RECHT.html

Zum Merkzeichen G:

Merkzeichen G
Erhebliche Beeinträchtigung der Bewegungsfähigkeit
im Straßenverkehr

G
In seiner Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt ist, wer infolge einer Einschränkung des Gehvermögens (auch durch innere Leiden oder infolge von Anfällen oder von Störungen der Orientierungsfähigkeit) nicht ohne erhebliche Schwierigkeiten oder nicht ohne Gefahren für sich oder andere Wegstrecken im Ortsverkehr zurückzulegen vermag, die üblicherweise noch zu Fuß zurückgelegt werden.
Ich denke, wenn jemand eine ERFOLGREICHE und gut eingeheilte Hüft-TEP hat - dann läuft er so gut wie jeder andere - zum Beispiel meine Freundin Steffi :smile: und bei ihr wäre das G bestimmt fehl am Platz! Es gibt andere, denen es sicher zusteht, aber einfach zu sagen: Du hast eine Hüft-TEP und bekommst automatisch Merkzeichen G - :nein:

LG Gabi