Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Welche Krankheiten, Maßnahmen und Möglichkeiten gibt es?
Benutzeravatar
Turbonegrette
Beiträge: 423
Registriert: Di 23. Nov 2010, 14:45
Wohnort: Rheinhessen
Hat sich bedankt: 94 Mal
Danksagung erhalten: 151 Mal

Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Ungelesener Beitrag von Turbonegrette » Mi 25. Jan 2012, 22:59

Hallo ihr Lieben!

Aus gegebenem Anlass erzähle ich euch von den ca. 42 Stunden, die ich im Schlaflabor in Idar-Oberstein verbracht habe.
Vordergründig sollte der Verdacht auf Narkolepsie ausgeschlossen werden, daher waren zwei Nächte nötig.
Ich sollte mich um 19 Uhr auf der Station einfinden. Es erfolgte ein kurzes Aufnahmegespräch, in dem ich auch nach meinen Beschwerden gefragt wurde. Dann bekam ich noch etwas zu Essen (ich hatte mittags telefonisch darum gebeten, mir etwas aufzuheben) und hatte noch etwas Zeit, um mich noch etwas ängstlich, ausgeliefert und einsam zu fühlen. Aus meinen vertrauten, schützenden vier Wänden herausgerissen, ohne Bezugsperson allein irgendwo in einem fremden Bett zu schlafen, war eine blanke Horrorvorstellung für mich (blöde Depression!!).
Die Nachtschwester, die um viertel nach 9 kam, war aber eine ganz liebe Person, deren Ausstrahlung mir etwas Geborgenheit vermittelte.

Um 22 Uhr wurde ich dann "verkabelt". Auf dem Oberkopf, an der Stirn und hinter den Ohren wurden Elektroden angebracht, die das EEG anzeigten.
Weitere am Kinn, die fürs Zähneknirschen zuständig waren.
Oberhalb der Fußknöchel wegen "Restless Legs". Dann noch 2 Gurte über Brust und Bauch fürs EKG.
Dann kam noch ein Mikrofon, das Schnarchen und im-Schlaf-Reden erfasste, dazu und der Nasenschlauch wegen der Atmung. Nicht zu vergessen die Klemme am Finger.

In der ersten Nacht schlief ich erstaunlich schnell ein. Ich wurde zwar mehrmals wach, fragte mich, wo ich bin und war wieder "weg", aber ich schlief.
Die Gerätschaften in meinem Zimmer machten keinen Mucks, summten nicht, alles war still.
Morgens um 6 wurde ich "abgestöpselt", dann durfte ich weiterschlafen bis das Frühstück kam. Konnte ich aber nicht mehr, also bewegte ich mich aus dem Bett, als das Frühstück kam.

Am Vormittag wurden zwei Testungen durchgeführt. Hierzu wurde das Zimmer eine halbe Stunde verdunkelt, ich an die Apparate angeschlossen und sollte einen Einschlafversuch starten. Konnte ich natürlich nicht, obwohl ich müde und völlig matt in der Birne war.

Diese Schlaftests werden über den Tag verteilt 5x durchgeführt, ich hatte nach dem 4. Feierabend.
Ein Gespräch mit der Ärztin war noch fällig und mehrere Fragebögen. Darin ging es um mein Allgemeinbefinden, Gemütszustände, Schlafgewohnheiten und -probleme, und ich musste mein Einverständnis zur Entnahme einer DNA-Probe abgeben. Dazu später mehr. Und Blut wurde mir abgezapft, um ein großes Blutbild zu erstellen etc.
Danach kam was "Tolles": Ein Konzentrationstest am Computer. Hierzu starrte ich auf den schwarzen Bildschirm, ein Punkt hüpfte in gleichmäßigen Abständen im Kreis. Manchmal hüpfte er etwas weiter (in der Testbeschreibung stand: Ein Doppelsprung! Na sowas^^) und dann musste ich Knöpfchen drücken.
Ein Testlauf, okay, langweilig, aber machbar. Dann stand da vor dem Start was von 33 Minuten... ich sah die Ärztin an: Das ist doch nicht ernst gemeint, oder?? Sie: Doch, doch! Legen Sie mal los.
Die Minuten vergingen, ich klebte beinahe mit dem Gesicht am Bildschirm, um den Punkt beim Doppelsprung zu erwischen. Mein Kopf wurde schwer, also Ellbogen naben die Tastatur, Kopf auf den Arm gestützt, weiter. Ich wurde müüüde, ganz müüüde.. Ich fühlte mich irgendwie so... *KLICK!*
Jedenfalls konnte ich irgendwann nicht mehr hinsehen, die Hüpfabstände waren für mich auch nicht mehr zu unterscheiden, also klingelte ich und brach das Experiment vorzeitig ab. Ich musste sowieso dringend Pipi.

Zwischendurch vertrat ich mir die Beine, ging eine Zigarette rauchen und bot einen reichlich merkwürdigen Anblick.
Um heil in meinen Kapuzenpulli und auch wieder rauszukommen, ohne das die Kabel ziepten, zog ich ein breites Haarband über die Elektroden. Es bestand aus einem Stoffschlauch mit Tarnmuster. Da ich ja meistens schwarz trage (auch zuhause), wanderte ich wie eine schwarze Kampf-Laborratte mit meinen Kabeln durch die Gegend, die Kabelenden vorne in die Schlupftasche meines Pullis gesteckt.
Ein Arzt fragte mich amüsiert, was ich denn vorhabe. Ich grinste: Ich versuche, Kontakt zu Außerirdischen herzustellen!
Nach dem Abendessen bedauerte ich, mir nichts davon aufgehoben zu haben. Also schnorrte ich mir noch eine Kleinigkeit und bekam einen Pudding und Brot mit süßem Aufstrich :grinser:

In dieser Nacht konnte ich nicht einschlafen, obwohl ich ziemlich matischig im Kopf war und schlagskaputt. Ich las, bis die Buchstaben vor meinen Augen tanzten, aber ich lag noch lange wach. Dafür schlief ich nach dem Kabelabklemmen nochmal ein bis zum Frühstück. Tatsächlich schwang ich direkt die Haxen aus dem Bett, um zu essen.

Ich staunte über meine Anpassungsfähigkeit. (!!!)

Man hatte mir vorsorglich eine Tasse Kaffee mehr bestellt. Ich aß mit Appetit, auch mittags, obwohl ich sonst nur frühstücke und abends was Warmes esse.
Ich hatte noch ein Gespräch mit der Ärztin, dann wurde es ernst. Ich bekam Nervenwasser entnommen. Ja, aus dem Rücken, wie bei einer Spinalanästhesie, nur bekommt man da was rein...
Ich machte mich vorher nicht verrückt, das hätte mir die Sache nicht erleichtert. Aber als es soweit war, wurde ich doch etwas nervös.
Es stimmte, was die Ärztin sagte: Das Einsprühen mit dem Desinfektionsmittel war das Unangenehmste. Es war kalt und kitzelte. Die Hohlnadel, die eingeführt wurde, piekste kurz, dann verspürte ich nur einen komischen Druck. Einmal Luft anhalten, ausatmen, fertig.
Ich wollte natürlich sehen, was da aus mir herauskam. Man zeigte mir ein Röhrchen mit einer klaren, farblosen Flüssigkeit. Noch einmal Aderlass, danach durfte ich den Rest meines Lebenssaftes für mich behalten.
Anschließend musste ich viel trinken und 2 Stunden auf dem Rücken liegen. Ich trank alle 20 Minuten ein Glas Saftschorle. Es kann nämlich sein, dass man sonst Kopfschmerzen bekommt. Hatte ich nicht. Die 2 Tassen Kaffee morgens waren gut, denn auch Kaffee kann vor einer Lumbalpunktion den anschließenden Kopfschmerzen entgegenwirken.
Ich bekam noch ein Mittagessen, danach konnte ich meine Sachen packen.

Die Erfahrung, die ich gemacht habe, war durchaus positiv, auch in Sachen SELBST-Erfahrung bin ich ein klein wenig stolz auf mich.
Nur eins ist jetzt unangenehm:--> Häufig kommen auch vorübergehende Schmerzen über der Punktionsstelle und ausstrahlende Schmerzen im Bereich des Gesäßes und der Hüfte vor. <-- Wikipedia Es tut jetzt weh!! Ist aber auszuhalten. Ich kenne das ja schon, wenn mir der Ischiasnerv durch den Hintern zieht.
Jedenfalls ist alles nicht so schlimm, wie man es sich vorstellt. Klar, schön ist das alles nicht. Ich bin froh, wieder daheim zu sein :grinser: und hoffe, dem Ganzen durch meinen Bericht etwas den Schrecken genommen zu haben. Habt Mut und geht es an! Die Zeit vergeht wie im Flug.

Liebe Grüße,
Turbo
Es wird langen und zähen Widerstand geben, aber wir werden es schaffen. (Janis Joplin)
Turbonegro, wasndas?

Schlummerle
Beiträge: 97
Registriert: Do 5. Jan 2012, 21:51
Hat sich bedankt: 102 Mal
Danksagung erhalten: 31 Mal

Re: Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Ungelesener Beitrag von Schlummerle » Do 26. Jan 2012, 06:34

Guten Morgen,

dieser Bericht passt auch gut zu diesem Thema:

Narkolepsie und Kataplexie =

http://krank-ohne-rente.de/viewtopic.ph ... 2&start=10

Bis bald

Schlummerle

Benutzeravatar
stadtpflanze
Beiträge: 2194
Registriert: Sa 2. Jan 2010, 17:40
Wohnort: BW
Hat sich bedankt: 959 Mal
Danksagung erhalten: 727 Mal

Re: Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Ungelesener Beitrag von stadtpflanze » Do 26. Jan 2012, 06:54

Danke , liebe Turbo, für den Bericht.
ich kkonte mir unter Schlaflabor nichts konkretes vorstellen.

Alles gute und einen schönen Tag
----------------------------------------------------
Nette Grüße von der Stadtpflanze
Aufgeben??
Bild ... ich doch nicht
----------------------------------------------------
unsere Linksammlung

Benutzeravatar
dasblaulicht
Beiträge: 387
Registriert: Do 3. Feb 2011, 12:39
Wohnort: Bayern
Hat sich bedankt: 224 Mal
Danksagung erhalten: 352 Mal

Re: Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Ungelesener Beitrag von dasblaulicht » Do 26. Jan 2012, 10:12

Hallo Turbo,

vielen Dank für Deinen Bericht. War wirklich interessant zu lesen.

Ich bin zwar nicht selbst betroffen, war aber vor einigen Monaten in der Klinik hier um die Ecke. Das Schlaflabor dieser Klinik war auf der anderen Seite des Ganges der Intensivstation, auf der ich lag. Das wußte ich damals aber noch nicht. So sah ich durch die Fensterfront der Intensivstation immer wieder Leute vorbei laufen, die so ähnlich aussahen, wie Du Dich in Deinem Beitrag beschrieben hast, also auch auf der Suche nach Außerirdischen. :groehl:

Nun weiß ich auch, woher diese Leute kamen... :lachen:

Dir alles Gute!
Viele Grüße
dasblaulicht

Konzentriere Dich auf das, was Du KANNST, nicht auf das, was Du KONNTEST.

Ich kann mich zwar nicht für meine Krankheit entscheiden, aber dafür, wie ich mit ihr umgehe.


Wer sich für meinen kompletten Fall interessiert, guckst Du hier:
viewtopic.php?f=21&t=1469
viewtopic.php?f=21&t=3170

Benutzeravatar
Miko
Gesperrt
Beiträge: 4020
Registriert: Mi 30. Dez 2009, 14:20
Wohnort: Hochschwarzwald
Hat sich bedankt: 24 Mal
Danksagung erhalten: 735 Mal

Re: Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Ungelesener Beitrag von Miko » Do 26. Jan 2012, 10:24

Herzlichen Dank für deinen Bericht, besonders weil ich ja selbst Betroffener bin.

Ich frage mich nur, weshalb die mich 4 Tage haben wollten???
Na ja, habs ja noch nicht gemacht.

Liebe Grüße

Miko
Gruß
Miko

Benutzeravatar
Turbonegrette
Beiträge: 423
Registriert: Di 23. Nov 2010, 14:45
Wohnort: Rheinhessen
Hat sich bedankt: 94 Mal
Danksagung erhalten: 151 Mal

Re: Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Ungelesener Beitrag von Turbonegrette » Do 26. Jan 2012, 16:52

dasblaulicht hat geschrieben:So sah ich durch die Fensterfront der Intensivstation immer wieder Leute vorbei laufen, die so ähnlich aussahen, wie Du Dich in Deinem Beitrag beschrieben hast, also auch auf der Suche nach Außerirdischen. :groehl:
Hallo Blaulicht!

Ich MUSS ja selbst von einem anderen Stern kommen, denn diese Spezies, die auf diesem Planeten umherwandert und sich "Mensch" schimpft, ruft bei mir offenbar Allergien hervor (die sich bei mir in Form von Neurodermitis äußern). Ich lasse inzwischen nur noch einen kleinen Personenkreis um mich herum zu, bei dem es sich um "meinesgleichen" handelt und ich bin hier bei euch :grinser: also wozu suchen?

Noch etwas "off topic": Mein Schlaflabor war an die Psychiatrie angeschlossen und lag am Ende der Station. Ich habe auf der Etage einige arme Teufelchens herumlaufen sehen, mit denen ich nicht tauschen wollte...
Miko hat geschrieben: Ich frage mich nur, weshalb die mich 4 Tage haben wollten???
Mein lieber Miko!
4 Tage sind möglicherweise nur die Zeit, die du evtl. einplanen solltest, falls sich die Diagnose Narkolepsie bestätigt. Ich denke nicht, dass du so lange die Kabel und Schlaftests über dich ergehen lassen musst, sondern im Anschluss daran weitere Untersuchungen außerhalb des Schlaflabors folgen können.

Liebe Grüße an euch alle!
Turbo
Es wird langen und zähen Widerstand geben, aber wir werden es schaffen. (Janis Joplin)
Turbonegro, wasndas?

Benutzeravatar
dasblaulicht
Beiträge: 387
Registriert: Do 3. Feb 2011, 12:39
Wohnort: Bayern
Hat sich bedankt: 224 Mal
Danksagung erhalten: 352 Mal

Re: Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Ungelesener Beitrag von dasblaulicht » Do 26. Jan 2012, 18:35

Hey Turbo,

da glaub ich fast, dass wir beide eine ähnliche Erkrankung haben. Nur isses bei mir keine Neurodermitis.

Bei mir isses Augen-Tinnitus. In gewissen Situationen seh ich lauter Pfeifen! :groehl:

Aber Gottseidank nicht hier im Forum. Vielleicht ist DAS ja unser "anderer Stern", auf dem wir uns wohlfühlen. :smile:

In diesem Sinne einen schönen Abend.
Viele Grüße
dasblaulicht

Konzentriere Dich auf das, was Du KANNST, nicht auf das, was Du KONNTEST.

Ich kann mich zwar nicht für meine Krankheit entscheiden, aber dafür, wie ich mit ihr umgehe.


Wer sich für meinen kompletten Fall interessiert, guckst Du hier:
viewtopic.php?f=21&t=1469
viewtopic.php?f=21&t=3170

Benutzeravatar
Miko
Gesperrt
Beiträge: 4020
Registriert: Mi 30. Dez 2009, 14:20
Wohnort: Hochschwarzwald
Hat sich bedankt: 24 Mal
Danksagung erhalten: 735 Mal

Re: Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Ungelesener Beitrag von Miko » Do 26. Jan 2012, 19:30

Turbonegrette hat geschrieben: Mein lieber Miko!
4 Tage sind möglicherweise nur die Zeit, die du evtl. einplanen solltest, falls sich die Diagnose Narkolepsie bestätigt. Ich denke nicht, dass du so lange die Kabel und Schlaftests über dich ergehen lassen musst, sondern im Anschluss daran weitere Untersuchungen außerhalb des Schlaflabors folgen können.
Liebe Grüße an euch alle!
Turbo
Leider nicht.

4 Tage waren das Mindestmaß, so wurde mir das erklärt am Telefon.

Geldmacherei?

Mit mir nicht...

Dennoch danke für deine ausführliche Beschreibung.

Miko
Gruß
Miko

Benutzeravatar
Doppeloma
Gold-Member
Gold-Member
Beiträge: 8201
Registriert: Fr 22. Jan 2010, 03:05
Wohnort: Insel Rügen
Hat sich bedankt: 5058 Mal
Danksagung erhalten: 6619 Mal

Re: Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Do 26. Jan 2012, 19:42

Hallo Blaulicht, :lachen:
Bei mir isses Augen-Tinnitus. In gewissen Situationen seh ich lauter Pfeifen!
NA KLASSE und ICH HÖRE diese(s) Pfeifen /Rauschen /Klingeln/ Piepen IMMERZU, mal lauter, mal leiser, mal ALLES auf einmal ... :glotzen:
...aber wenigstens höre ich noch KEINE Stimmen, die nicht da sind... :Heiss: :icon_e_wink:

Zum Thema Schlaflabor, kann ich nur ergänzen, dass es immer auch von der Verdachts-Diagnose UND den dortigen Erkenntnissen (der ersten Nacht :jaa: ) abhängig sein dürfte, WIE umfangreich und lange sich das gestaltet.

Der Dopa hatte ja wegen seiner Schlaf-Apnoe (Verdacht auf ...) schon ein ambulantes Gerät für eine Nacht von seiner Lungenfachärztin, erst mit diesem (niederschmetternden) Ergebnis bekam er von unserer KK überhaupt das finanzielle OK für das Schlaflabor.

Dort war er dann NUR 3 Mal über Nacht ("ambulant"), von 20 Uhr bis morgens (gegen 8 Uhr) nach dem 1/2 Brötchen, was man dort als Frühstück bezeichnet hat... :groehl:

Ab der 2. Nacht wurde er schon auf das CPAP-Gerät eingestellt, das er dann direkt von der Klinik mit nach Hause nehmen SOLLTE /KONNTE /MUSSTE, um festzustellen ob und wie er damit klar kommt und ob der Druck (des Gerätes) für die nächtliche Beatmung ausreicht oder nachreguliert werden muss.
Die üblichen Blutabnahmen wurden natürlich auch gemacht, aber ansonsten ging es NUR um das, was IM (Nacht-) Schlaf bei ihm passiert, oder eher NICHT passierte, weil er VIEL ZU OFT (mehrere Hundertmal) Atem-Aussetzer hatte im Schlaf, die dauerten auch VIEL ZU LANGE (bis zu 50 Sekunden).

Seine Sauerstoffversorgung war also im Schlaf "unter aller Kanone" und daher erklärte sich auch (zum Teil, der Rest kommt von den Schmerzmedis) seine permanente Tagesmüdigkeit /Schläfrigkeit, weitere Untersuchungen waren dann beim Dopa einfach nicht notwendig.

Mein Dopa kommt erfreulich GUT mit seiner "Rüsselmaschine" zurecht und die Geräuschkulisse im Schlafzimmer ist auch für mich inzwischen wieder erträglich :teufel: , so (Ver-) HILFT uns dieses Gerät Beiden zu einem besseren Schlaf, es ist ein sehr modernes CPAP-Gerät und darum auch ein sehr leises, angenehmes Geräusch.

Kein Vergleich zu den bis zu 90 Dezibel, die der Dopa vorher so bei jedem Atemzug von sich gegeben hat, sofern er überhaupt geatmet HAT und an die Tatsache nun mit einem "Alien" das Bett zu teilen, habe ich mich schnell gewöhnt.
War lustig, als unsere Enkelin das erste Mal bei uns geschlafen hat, da haben wir sie natürlich vorsichtig darauf vorbereitet wie der OPI dann so aussieht, wenn er im Bett liegt, mit seiner Maske im Gesicht und dem langen "Schnorchel" zum Gerät.

Im ersten Moment war sie etwas erschrocken aber am nächsten Morgen stand sie dann vor unserem Bett und fand das eben GANZ NORMAL, wie der OPI da nun geschlafen hat, ich glaube sie hätte inzwischen NICHTS dagegen, falls ihr PAPI auch mal so einen "Schnorchel" braucht, der sägt nämlich Nachts auch ganze Wälder ab...

Es läuft also nicht immer so umfangreich ab im Schlaflabor, es kommt immer darauf an, worum es konkret geht.

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

Benutzeravatar
Turbonegrette
Beiträge: 423
Registriert: Di 23. Nov 2010, 14:45
Wohnort: Rheinhessen
Hat sich bedankt: 94 Mal
Danksagung erhalten: 151 Mal

Re: Schlaflabor - Erfahrungsbericht

Ungelesener Beitrag von Turbonegrette » Do 26. Jan 2012, 20:11

Miko hat geschrieben:Leider nicht.

4 Tage waren das Mindestmaß, so wurde mir das erklärt am Telefon.
Hmmm... Okay, die einzige Möglichkeit ist, dass die einzelnen Kliniken an unterschiedliche Diagnose-Leitlinien gebunden sind. Dabei handelt es sich um Qualitätsrichtlinien unterschiedlicher Verbände, an die sich Ärzte und Kliniken freiwillig binden. Aber sei doch nicht gleich so anti :umarm: Geldmacherei kann nicht sein. Möglicherweise sieht man es bei dir so vor, weil du eindeutigere Symptome hast als ich z. B. die Kataplexie, die bei mir nicht vorliegt (Ich bin nicht weggeknickt sondern habs immer noch gepackt, sicher und und wohlbehalten in mein Bett zu krabbeln, wenn mich die bleierne Müdigkeit überkam). Ich vermute, dass du deswegen an diese Klinik verwiesen wurdest. Auch die Kliniken belasten ihre Budgets nicht unnötig mit überflüssigen Untersuchungen, ohne eins aufs Dach zu bekommen.

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-056.html

Auf dieser Seite --> http://www.medinfo.de/index-r-1180-them ... lepsie.htm
findest du einen Link zu einer Online-Selbsthilfegruppe. Dort kannst du dich mit anderen Betroffenen austauschen, welche Diagnostikverfahren sie durchlaufen mussten.

Gruß, Turbo
Es wird langen und zähen Widerstand geben, aber wir werden es schaffen. (Janis Joplin)
Turbonegro, wasndas?

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste