Wiedereingliederung

Welche Krankheiten, Maßnahmen und Möglichkeiten gibt es?
royan
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Wiedereingliederung

Ungelesener Beitrag von royan » Mo 8. Aug 2011, 11:19

Hallo zusammen,
letzte Woche habe ich nach vier Wochen AU mal einen Arbeitsversuch gemacht,weil ich ja mit Gleitzeit nach mind. 3 h arbeiten wieder gehen kann und ich ab 15.08.2011 eigentlich meinen Sommerurlaub habe :grinser: .

Leider hat das nur knapp drei Tage gelangt, ab dem 2. Tag war ich schon wieder so fertig und hatte soviel Schmerzen, dass ich ab Do wieder krank geschrieben bin (jetzt erstmal bis zum 19.), d.h. ich rutsche die Woche auch ins Krankengeld :icon_e_wink: .

Nachdem mein Erwerbsminderungsrentenantrag ja erstmal abgelehnt wurde, sollte ich erst eine Reha machen (die Unterlagen liegen grad beim Schmerztherapeut), jetzt hat sich der Schmerztherapeut überlegt, ich soll eine Wiedereingliederung machen, da will er am 19. dann drüber reden.

Prinzipiell hab ich ja nix dagegen, ich frage mich nur, was ist, wenn ich auch im Rahmen der Wiedereingliederung (am Anfang ja nur 3 oder 4 Stunden) die Vollzeit nicht schaffe (das ist ja genau mein Problem, ich halte den ganzen Arbeitstag nicht durch). Da bislang ja keine Therapie oder sowas stattfindet außer Attackenbekämpfung mit Schmerzmitteln, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das in zwei Wochen erledigt haben soll.

Hat jemand Erfahrung mit so einer Wiedereingliederung besonders, wenn die scheitert? Was passiert dann? :Verwirrt:

LG
Royan

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dasblaulicht
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Re: Wiedereingliederung

Ungelesener Beitrag von dasblaulicht » Mo 8. Aug 2011, 16:01

Hallo royan,

während einer sogenannten Stufenweisen Wiedereingliederung bist Du ja arbeitsunfähig geschrieben. Das heißt, sollte die Wiedereingliederung scheitern, bist Du weiterhin arbeitsunfähig.
Viele Grüße
dasblaulicht

Konzentriere Dich auf das, was Du KANNST, nicht auf das, was Du KONNTEST.

Ich kann mich zwar nicht für meine Krankheit entscheiden, aber dafür, wie ich mit ihr umgehe.


Wer sich für meinen kompletten Fall interessiert, guckst Du hier:
viewtopic.php?f=21&t=1469
viewtopic.php?f=21&t=3170

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Re: Wiedereingliederung

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Mo 8. Aug 2011, 16:35

Hallo royan, :smile:
Nachdem mein Erwerbsminderungsrentenantrag ja erstmal abgelehnt wurde, sollte ich erst eine Reha machen (die Unterlagen liegen grad beim Schmerztherapeut), jetzt hat sich der Schmerztherapeut überlegt, ich soll eine Wiedereingliederung machen, da will er am 19. dann drüber reden.
Dann sollte dein Schmerztherapeut mal das "Pferd nicht am Schwanz aufzäumen", wenn die DRV deinen EM-Renten-Antrag mit Verweis auf eine med. Reha-Maßnahme abgelehnt hat, dann solltest du GENAU DIESE Med. Reha auch erst mal MACHEN :ic_up:

Daraus KANN sich dann eventuell nämlich DOCH die Notwendigkeit einer EM-Rente ergeben (Umdeutung durch die DRV) oder man wird dir dort (im Abschlußbericht) eventuell eine Wiedereingliederung am Arbeitsplatz (sobald wie möglich oder in XXX Wochen) empfehlen, sofern man diesen Arbeitsplatz NACH der Reha überhaupt noch für machbar hält :lesen: .

UND SO herum wird dann eventuell "auch ein Schuh" draus, woran mich deine Schilderung des aktuellen Arbeitsversuches allerdings auch etwas zweifeln läßt, aber deswegen ja auch erst die med. Reha-Maßnahme. :ic_up:

Wenn du gerade erst ins Krankengeld wechselst, besteht doch da noch gar keine Eile und dein Schmerztherapeut sollte eigentlich WISSEN, dass es Anders GAR KEINEN SINN macht..., außerdem KANN auch die DRV die Finanzierung einer Wiedereingliederung übernehmen. :confused: :Gruebeln:
Prinzipiell hab ich ja nix dagegen, ich frage mich nur, was ist, wenn ich auch im Rahmen der Wiedereingliederung (am Anfang ja nur 3 oder 4 Stunden) die Vollzeit nicht schaffe (das ist ja genau mein Problem, ich halte den ganzen Arbeitstag nicht durch). Da bislang ja keine Therapie oder sowas stattfindet außer Attackenbekämpfung mit Schmerzmitteln, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das in zwei Wochen erledigt haben soll.
Das kann ICH mir auch nicht vorstellen und in einer Reha wird ja genau daran dann gearbeitet, dich FITT für diesen Einarbeitungsversuch zu machen, ob das dann tatsächlich ausreicht wird sich erst hinterher zeigen.
Denn was während einer Intensiv-Therapie (Reha-Maßnahme) vielleicht begrenzt funktioniert und den allgemeinen Zustand bessert, hält eher selten dem Arbeitsalltag mit seinen speziellen Belastungen stand.
Hat jemand Erfahrung mit so einer Wiedereingliederung besonders, wenn die scheitert? Was passiert dann?
Mein Dopa hat das einige Wochen nach seiner Reha "versucht", weil man ja im Reha-Bericht der Ansicht war sein, Job sei die IDEALE Tätigkeit für ihn, er solle nur NICHT mehr über 8 Stunden täglich und KEINE Nachtschicht mehr arbeiten... , dann sei seine weitere Erwerbsfähigkeit stark gefährdet :cool:

Seine Firma (Wachschutz mit generell 12 Stunden-Schichten /TAG UND NACHT !!!) hat da dann mal "mitgespielt" und ihm das "Hamburger Modell" mit Beginn 2 Stunden täglich ermöglicht :ic_up:
Die hatten übrigens bei der "Arbeitsplatzbegehnung" im Zuge der Reha schon klar gemacht, dass sie im aktuellen Zustand NIX mehr mit ihm anfangen KÖNNEN, aber das nur nebenbei, am 2. "Arbeitstag" schickten sie ihn dann auch nach 1 Stunde bereits nach Hause, weil er es vor Schmerzen nicht mehr ausgehalten hat, "wenigstens anwesend zu sein"... :ic_down:

Das Experiment wurde dann an dieser Stelle (vom Arzt!) beendet und er wurde AU- geschrieben bis zur Aussteuerung, seine EM-Rente wurde trotzdem abgelehnt mit dem Verweis auf eine ANDERE Tätigkeit, die er noch 6 und MEHR Stunden ausüben könne.

In seiner Wachschutzfirma war er übrigens offiziell (lt. Arbeitsvertrag!!!) seit über 10 Jahren als Pförtner /Empfangsmitarbeiter beschäftigt, inzwischen haben wir im 2. Anlauf nach über 4 Jahren Kampf endlich seine EM-Rente durchbekommen.
Seit Ende Februar hat er nun die zeitlich unbegrenzte EM-Rente bewilligt bekommen, schon merkwürdig, wo er doch vor kurzem noch Vollzeit was ANDERES arbeiten konnte (außer Pförtner :grinser: ), DAS MUSS man aber nicht verstehen...ER hat jetzt endlich das was ihm zusteht und was auch bitter nötig war. :Heiss:

Es passiert also im Prinzip NIX Besonderes wenn dieser Versuch scheitert, es läuft alles da weiter, wo der Stand gerade ist.

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

royan
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Re: Wiedereingliederung

Ungelesener Beitrag von royan » Mo 8. Aug 2011, 17:13

Erstmal danke für die Antworten :grinser: , das beruhigt mich doch etwas.

Ich werde mal sehen, wie sich das der Arzt dann am 19. so vorstellt, ich hätte ja auch gedacht, erst kommt die Reha. Die Unterlagen hat er ja und die wollte er ja zum nächsten Termin fertig ausgefüllt haben.

Die AU passt mir ganz gut jetzt, weil ich ja in den nächsten Tagen/Wochen (je nach Unterlagenrücklauf DRV) meinen Widerspruch zur Ablehnung der EM-Rente schreiben muss, da macht es sich doch besser, au zu sein, als wieder zu arbeiten. Außerdem ging es ja wirklich nicht.

LG
Royan

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Re: Wiedereingliederung

Ungelesener Beitrag von royan » Fr 19. Aug 2011, 12:50

So, nun komme ich grad vom Termin bei dem "Schmerztherapeuten". Erste Aussage, "wir haben uns ja beim letzten Mal darauf geeinigt, eine Wiedereingliederung zu machen", hab ich mal gleich gestopt mit: "Haben wir nicht", da hat er schön blöd geschaut. :grinser: (das hat seine Sprechstundenhilfe vor zwei Wochen mal telefonisch angesprochen, so eine Wiedereingliederung und ich hab nur gesagt, dass ich im Prinzip nichts dagegen habe, das zu gegebener Zeit zu machen).

Dann hab ich erstmal dargelegt, dass ich keine Wiedereingliederung probiere, wenn es keine Behandlung gegeben hat und dass meine Beschwerden die gleichen sind wie vor sechs Wochen, also, was soll dann eine Wiedereingliederung bringen. :confused: Einzige "Behandlung" seinerseits war ein Angebot für Biofeedback zu 75 € die Stunde, natürlich von mir selbst zu zahlen und ein Wechsel des AD - damit ich besser schlafen kann, mit dem Effekt, dass ich tagelang gar nicht mehr geschlafen habe und die Schmerzen um ein Vielfaches zugenommen haben.

Darauf der ST: "Was erwarten Sie denn? Sie können doch die Verantwortung für ihre Krankheiten nicht auf die Ärzte abschieben!" :confused: :depri: :Verwirrt:

Er sieht die Verantwortung für die Behandlung nur bei mir, er ist der Meinung, er - als Schmerztherapeut?!?!? - braucht da nix zu tun. Die Unterlagen für die Reha hat er auch nicht ausgefüllt, ist er nicht zu gekommen, versucht er, die nächsten Wochen zu machen.

Nächster Termin in drei Wochen, da soll ich ihm dann sagen, wie ich mich fühle... :teufel: :Veraergert:

Spinn ich oder hab ich nur Idioten (an Ärzten) um mich rum (Prof. H. ausgenommen :grinser: )?!? Ist ja kein Wunder, dass bei so was "im Hintergrund" alles doppelt so schwierig wird.

Ach ja, und dann kam noch folgende Bemerkung: "Ich hab gehört, sie haben die Schwerbehinderung erstritten? Da seien Sie mal froh, dass Sie die gekriegt haben... (bei all den eingebildeten Krankheiten, die Sie so mit sich rumtragen - das hat er zwar nicht gesagt, aber genauso hat er ausgesehen, als ob er genau das so gemeint hat) :Verwirrt: . Armes Deutschland...
:Gruebeln:

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Re: Wiedereingliederung

Ungelesener Beitrag von Amethyst » Fr 19. Aug 2011, 13:09

Hallo royan!
royan hat geschrieben:Ach ja, und dann kam noch folgende Bemerkung: "Ich hab gehört, sie haben die Schwerbehinderung erstritten? Da seien Sie mal froh, dass Sie die gekriegt haben... (bei all den eingebildeten Krankheiten, die Sie so mit sich rumtragen - das hat er zwar nicht gesagt, aber genauso hat er ausgesehen, als ob er genau das so gemeint hat) :Verwirrt: . Armes Deutschland...
:Gruebeln:
Da hätte ich ihm freundlich lächelnd Richard von Weizsäcker zitiert: "Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann." Und das http://www.bvkm.de/dokumente/pdf/Presse ... aerung.pdf trifft auf Erwachsene genauso zu, es ist wirklich ein Skandal. :Wut: Da steht u.a.:
"direkten oder indirekten Unterstellung von Leistungserschleichung." :Miko:

Willst Du da wirklich noch mal hingehen?

Ich habe es auch ganz aktuell von meiner Schmerztherapeutin, dass der Beweis für eine Borreliose nie erbracht worden sei :Veraergert: , was definitiv nicht stimmt. The Elephant in the room" , eine Tatsache, die einfach ignoriert wird. Es ist nicht das erste Mal, dass ich das erlebe. :Veraergert:

Leider kann ich ihr den wirklich knackigen Bericht :cool: :groehl: meines Borreliosespezialisten ans Versorgungsamt nicht mehr zukommen lassen, da sie seit vorgestern nicht mehr in der Schmerz-Praxis tätig ist, sie war dort nur zu einer 1-jährigen Fortbildung.
Der neue Arzt, zu dem ich in Zukunft dort gehe, hat den Streit, ob Borreliose oder Psyche mit einer Bekannten durch, insofern habe ich vielleicht etwas besseres Karten. Und wenn nicht, kriegt er das von mir:

http://www.bfbd.de/de/bund/1.html Mittlerer Kasten unten die beiden Links. :lesen:

Liebe Grüße

Annette
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Bertolt Brecht)

Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht (Bertolt Brecht)

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