Guten Abend
Ja, dann möchte ich mal, bevor ich mich bald auf den Weg mache, noch kurz davon berichten, was sich in der letzten Woche alles an OP-Vorbereitungsaktionen im Hause "agnes" so getan hat.
Zunächst war ich letzten Freitag in der Klinik zur Blutabnahme, einem kurzem chirurgischen Aufnahmegespräch und zum obligatorischem Narkoseaufklärungsgespräch vorstellig.
Meine Blutwerte waren alle im Normbereich, keine versteckten Infekte/Entzündungen zu vermelden, sodass einer OP nichts im Weg steht.
Der aufnehmende Chirurg war an meinen unzähligen Voroperationen sehr interessiert und vor allem an dem zu operierenden Schaden, da ihm eine solche Verletzungskonstellation noch nie untergekommen ist.
OK, das hat mir bereits mein Fußgelenk-Chirurg erläutert, dass eine solch komplexe Verletzung der Mittelfusswurzel wie sie mir passiert ist eher selten vorkommt ... aber wenn ich was mache, mache ich es bekanntlich ordentlich

und so erlitt ich auch bei dem damaligem Unfall gleich mehrere komplizierte Brüche der Fussgelenkswurzel.
Der Narkosearzt war richtig fit und hatte auch dankbar meine ausgedruckte Auflistung aller Voroperationen entgegengenommen um mir anschließend mitzuteilen, dass, nach Durchsicht selbiger und Auswertung meiner vorhandenen körperlichen (vor allem die Wirbelsäule betreffenden) Schäden, nun eine Vollnarkose und keine Rückenmarksnarkose erfolgt. Ihm sei es, bei den vorliegenden LWS-Schäden, zu gefährlich, da auch noch reinzupieksen.
Da ich in der HWS verplattet/versteift bin, wird er (so verstand ich ihn) mir vorsichtig über Bildwandler einen endoskopischen Tubus legen, und auf eine vorsichtige Lagerung meines Kopfes achten.
Als chronischer Schmerzpatient und bereits seit Jahren an Morphine gewöhnt, werden, so gibt er bereits zu bedenken, die normal nach einer OP verordneten und von den Stationskräften später verteilten Schmerzmedikamente (Ibu 600 und Novalgintropfen) nicht ausreichen, sodass er mir lieber einen Schmerzkatheter in den Oberschenkel legen würde. Diesen Katheter legt er mir unter Ultraschall-Sicht, so kann er gezielt und sicher vorgehen.
Bereits am Montag fuhr auch schon der Auslieferungswagen des Sanitätshaus bei uns vor, bei dem ich zuvor meine vom Arzt zugesandten Hilfsmittelrezepte einreichte.
Einen Rollstuhl und einen Rollator stehen mir somit, als Fortbewegungsmittel für die kommende Genesungszeit, zur Verfügung.
Meine alten Gehhilfen kommen mit ins KH und stehen, neben meiner heute auch von mir bereits gepackten Kliniktasche, bereit, um sie, so wie es von der Klinik gewünscht wird, mitzunehmen.
Auch die OP-Strümpfe, welche ich vor zwei Jahren bei meiner Arthroskopie des Sprunggelenks erhalten habe, kommen nun erneut zum Einsatz.
Alle Stolperfallen im Schlafzimmer (zwei handgeknüpfte Brücken und ein kleines Stehregal) hat mein Mann heute auch bereits verräumt, sodass ich mit den Gehhilfen, oder sitzend und rollend mit dem Rollator, hoffentlich später den Weg ins Bad alleine bewältigt bekomme.
Noch zweimal im eigenen Bett schlafen und dann ist es soweit.
Freitagmorgen, um 7:15 Uhr, soll ich mich auf Station melden und ich schätze, dass ich gegen neun Uhr dran bin.
Die OP ist mit 1 Std. und 40 Minuten angesetzt. Danach stehen mir vier Monate eingeschränkte Mobilität bevor, wo ich den Fuß gar nicht belasten darf und eine weitere Zeit, wo es mit Teilbelastung dann langsam voran gehen wird. Es könnten sechs Monate daraus werden, bis ich wieder komplett auf meinen beiden Füße stehe.
Ich bin natürlich bereits nervös, lebe aber in der Hoffnung, dass ich die richtige Entscheidung für mich getroffen habe (nach 30 Jahren Schmerzen und komplett aufgehobenem Gelenkspalt, aufgrund schweren Arthrosen einzelner Gelenke) und etwas Linderung später auch tatsächlich erfahren darf.
Wie schon gesagt, komplett schmerzfrei werde ich auch nach OP nie werden, das hat mir der Arzt fairerweise nicht suggeriert, als er mir damals die Notwendigkeit der OP erklärte.
Zudem liegt im gleichen Fuß an anderer Stelle ein weiterer zusätzlich alter Gelenkschaden vor, den ich irgendwann später gleichfalls operativ neu versorgen lassen muss und diesmal einer Prothese bedarf.
Eins nach dem andern! Und zwischendrin vor allem ausreichend Zeit, um zunächst wieder mobil zu werden.
Und zur richtigen Erholungsphase und vor allem um sich bereits heute schon auf etwas schönes zu freuen und Antrieb zu bekommen auch bis dahin fit zu werden, steht Ende des Jahres eine längere Reise an.
Da diese aber in Italien beginnt, wage ich nicht zu hoffen, dabei auf @Doppeloma und ihrem Dopa zu treffen, obwohl wir diese Leidenschaft, und vor allem die Art des Verreisens, teilen
Es kommen jetzt erst bewegte und danach lange ruhige Zeiten des zu Hause Herumliegens auf mich zu.
Ich hoffe, genug Geduld für diese Zeit aufzubringen
Euch allen wünsche ich, dass ihr vor unverschuldeten Unfällen und deren Spätfolgen bewahrt bleibt

Gruß agnes