Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

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Fatbob
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Re: Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

Ungelesener Beitrag von Fatbob » Do 24. Jan 2013, 11:58

"Sir, wir sind umzingelt! ... Ausgezeichnet jetzt können wir in alle Richtungen angreifen."

Jedes Ding hat zwei Seiten...
Mit Rechtsanwalt drei...

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reallyangry
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Re: Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

Ungelesener Beitrag von reallyangry » Do 24. Jan 2013, 13:00

Hi,
ich hab' mir den Beitrag angesehen. Es waren an zwei oder drei Stellen kleinere "Aussetzer" drin, ansonsten ging's aber.
Hier schon einmal vorab ein paar Infos:
In dem Fall der verweigerten REHA nach Schlaganfall sagt die SB der KK zum Reporter:
"Ein schrecklicher Einzelfall....egal was sie sagt (die Schlaganfallpatientin), sie könne in der Öffentlichkeit nur an Ansehen verlieren...." Dann folgt eine Verweigerung eines Interviews.
Ein späteres Gutachten eines Neurologen subsummiert den Fall als eine "schallende Ohrfeige für die Krankenkasse", denn diese Frau ist kein "Einzelfall" und das Wort "austherapiert" gehört eigentlich nicht mehr zum neurologischen Sprachgebrauch, da auch noch nach Jahren Fortschritte in der Behandlung erzielt werden können.
Es kann nicht sein, dass fachfremde hier: eine Pflegekraft!!! Gutachten erstellen und am Schreibtisch entschieden wird.

Zum Fall Krankengeldeinstellung wegen "Lücke in der AU-Schreibung:
Dr. Barabasch(?), Arzt und Patientenberater sagt: "Die Lücke lässt sich mit Vernunft nicht darstellen. ...[das] ist schlicht und einfach eine Frechheit."
Dann wird ein Schreiben an den Spitzenverband der GKV vorgelegt, der detailliert Anweisungen gibt, wie eine Kasse sich in einem solchen Fall (Lücke) mit "Taschenspielertricks" behelfen kann und denn Versicherten gnadenlos, eiskalt rauswerfen kann.
Dazu sagt er: "Unglaublich..Abzockerei...[Dieses Schreiben sei eine ] unterschwellige Hinweisung: So müsst ihr (die Kassen) es machen.
Der Anwalt des Betroffen sagt, dass die Kassen am Rande der Illegalität agieren und die Interpretation der "Lücke" nicht höchstrichterlicher Entscheidung entspricht.

Toll ist der Hausarzt aus Mannheim, der sagt: "Immer kämpfen. Die Patienten kämpfen viel zu wenig um ihre Rechte."
Und dieser Arzt unterstützt seine Patienten: "Der Herr Doktor hat alles gemacht", sagt ein Patient.
Ich sage: Gut, dass dieser Arzt einen langen Atem hat und noch ein paar Jahre weitermachen will!

Schade, dass dieser Beitrag "nur" im Dritten gelaufen ist. Zum Glück kann er über die Mediathek einem "gesamtdeutschen" Publikum zur Verfügung stehen. Solche Beiträge müssten zur "Primetime" im Ersten oder Zweiten gesendet werden (oder die "Fakeshows" bei den Privaten ersetzten).
LG
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(Paul Watzlawik, Philosoph und Psychotherapeut, 1921-2007)

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Doppeloma
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Re: Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Sa 26. Jan 2013, 02:53

Hallo ihr Lieben, :smile:

nun haben mich die letzten Beiträge und der Hinweis auf diese im TV gezeigten Fälle doch angeregt, nochmal auf unsere "aktive Zeit " bei der KK zurückzukommen ...denn manche (negative) Erinnerung ist doch beim Lesen hier wieder hochgekommen, aus der Krankengeldzeit beim Dopa und bei mir ... :confused: :Gruebeln:
Dann wird ein Schreiben an den Spitzenverband der GKV vorgelegt, der detailliert Anweisungen gibt, wie eine Kasse sich in einem solchen Fall (Lücke) mit "Taschenspielertricks" behelfen kann und denn Versicherten gnadenlos, eiskalt rauswerfen kann.
Dazu sagt er: "Unglaublich..Abzockerei...[Dieses Schreiben sei eine ] unterschwellige Hinweisung: So müsst ihr (die Kassen) es machen.
Der Anwalt des Betroffen sagt, dass die Kassen am Rande der Illegalität agieren und die Interpretation der "Lücke" nicht höchstrichterlicher Entscheidung entspricht.
Ja, diese "Taschenspielertricks" wurden auch bei uns schon angewendet, man bekommt sowas zunächst gar nicht richtig mit, wenn man noch nie länger als 6 Wochen AU gewesen ist, noch keine Erfahrungen mit dem Verhalten/Vorgehen der eigenen KK bei längerer AU sammeln konnte ...

Man vertraut da tatsächlich zunächst mal VOLL darauf, dass die es "nur GUT" meinen werden, wenn sie medizinische Unterlagen und Auskünfte fordern, oder bestimmen welche Anträge (an die DRV) man so gemäß einem MDK-GA (das man gar nicht kennt) zu stellen hat und WARUM (weil die damit Krankengeldzahlungen sparen) die das machen, wenn es doch aktuell (noch) nicht wirklich zum eigenen, gesundheitlichen Nutzen ist ... :confused: :Gruebeln:

So war das auch beim Dopa damals (2006), er gab arglos seinen Reha-Bericht an die KK, weil man ihm doch NUR HELFEN wollte die weiteren Behandlungs-Maßnahmen zu optimieren, es lief bereits der erste EM-Renten-Antrag und eine med. Reha hatte er aus eigenem Antrieb bereits absolviert, nur wurde er da auch weiterhin AU entlassen...
Der (sehr geschönte) Reha-Bericht ließ aber Hoffnung aufkeimen (zumindest bei der KK :jaa: :cool: ) denn es stand ja drin, dass er am vorhandenen Arbeitsplatz bald (wann ca. stand nicht drin :Gruebeln: ) eine Wiedereingliederung versuchen könne/solle, also unterstützte man ihn (seitens der KK) sehr bald sehr tatkräftig (eher sehr eindringlich/fordernd ???) dabei, diesen Arbeitsversuch zu starten ... der mußte aber bereits am 2. Tag abgebrochen werden (der AG hat den Dopa nach 1 Stunde nach Hause geschickt, weil er so schmerzgeplagt mit ihm NIX anfangen konnte) ...

Der EM-Renten-Antrag befand sich derweil bereits am Sozialgericht, darüber läßt sich ja die KK generell immer schon auf dem Krankengeld-Zahlschein informieren, wie es da so läuft, die sind da IMMER auf dem Laufenden, schon wegen der vorläufigen Eingliederung in die KvdR (als Renten-Anwärter sozusagen).

Nun ergaben sich ja (rein rechtlich gesehen) aus dem bisherigen Verlauf beim Dopa (eigentlich) noch keine Ansprüche auf eine Erstattung bei der DRV, wenn eine EM-Rente dann mal bewilligt werden würde, so schickte man ihn nach der gescheiterten Arbeitsaufnahme erst mal zum MDK (immerhin wagte man es damals wohl noch nicht so schnell, die Leistungen direkt und nach "Aktenlage" einzustellen), der nun prüfen sollte, ob er wirklich noch unbedingt weiter AU sein müßte ... :Gruebeln:

Der MDK bestätigte (zum Leidwesen der KK) den Fakt der AU (auf Dauer!) und verwies außerdem klar darauf, dass die bisherige Tätigkeit absolut NICHT mehr geeignet sei für den Dopa, man sehe bereits eine deutliche Einschränkung / Minderung der Erwerbsfähigkeit als gegeben an.

Was allerdings (wie allseits bekannt) nicht unbedingt beeindruckend für die DRV ist, man könnte auch sagen "völlig unerheblich, was die KK da so festzustellen meint", wir (bei der DRV) sehen das ganz anders ...
Wohl in der Hoffnung, dort (bei der DRV) ein Umdenken in Gang zu bringen, bezüglich der Bewilligung von EM-Rente, wurde der Dopa nun per Bescheid (von der KK) aufgefordert binnen 10 Wochen Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu beantragen (nach MDK-GA und § 51 SGB V).
Eine Med. Reha war ja schon erfolgt, nun sollte es also eine berufliche Reha werden, gemäß den Feststellungen des MDK war er ja im vorhandenen Beruf (Pförtner :glotzen: ) nicht mehr "verwendbar", also sollte die DRV ihn nun "umschulen /weiterbilden" (mit fast mitte 50 :Gruebeln: ) oder eben diesen Antrag in eine EM-Rente umdeuten, was der KK dann eventuell eine Rückzahlung in die Kasse gespült hätte...

Für den laufenden EM-Renten-Antrag vom Dopa war das eher sinnfrei und negativ diesen Antrag überhaupt zu stellen, aber es wurde natürlich (von der KK) mit seiner "Mitwirkungspflicht" argumentiert und mit der Einstellung des Krankengeldes gedroht, wenn er diesen Antrag NICHT fristgerecht stellen und nachweisen würde...

Dass ihm genau (auch) dieser Antrag auf "berufliche" LTA im laufenden EM-Renten-Verfahren letztlich vor Gericht das "Genick gebrochen hat", war der "hilfreichen" KK auch später völlig egal ... mit dem Verweis darauf (vom Vertreter der DRV in der Verhandlung), dass er doch "arbeiten wolle, wie dieser Antrag beweist", wurde er zur Rücknahme der Renten-Klage gedrängt und die (von ihm eigentlich per Widerspruch abgelehnte LTA) um weitere 2 Jahre verlängert... :Ohnmacht:

Für die KK war nun auf diesem Wege auch noch keine Einsparung /Rückzahlung (mehr) zu erwarten, denn diese Zuschuß-LTA bewirkte ja kein Übergangsgeld (für den Dopa statt KG) und die EM-Rente war nun auch vom Richter-Tisch, KG einfach einstellen ging aber auch nicht, das MDK-GA war ZUUU eindeutig dagegen ausgefallen, dass man ihn einfach an seinen AG "zurückgeben konnte" ... :Gruebeln: :Gruebeln: :Gruebeln:

Nach einiger Zeit des angestrengten Nachdenkens bei der KK, kam dann ein Schreiben in dem ihm mitgeteilt wurde, dass man erfahren habe der AG hätte dem Dopa gekündigt, daher sei man zur weiteren Zahlung von KG nicht mehr verpflichtet und stelle die Zahlungen ab SOFORT ein ...
Er möge sich bitte SOFORT bei der AfA zur Vermittlung in Arbeit melden (der Ausschluß seiner letzten Tätigkeit sei ja dadurch nicht mehr relevant), er sei sonst nicht mehr krankenversichert ...naja, das Übliche was da dann immer umfangreich und bedrohlich drinsteht ... :Verwirrt: :Hilfe: :Hilfe: :Hilfe:

Mal abgesehen davon, dass diese Nachricht beinahe eine verheerende gesundheitliche Wirkung hatte (der Dopa bekam fast den nächsten Herz-Infarkt beim Lesen und verstand die Welt überhaupt nicht mehr, denn von einer Kündigung war ihm NICHTS bekannt :Gruebeln: ), enthielt sie auch eindeutige rechtliche und tatsächliche Fehler, aber WER bemerkt /weiß denn das sofort, wenn er sowas lesen muss ... :Wut: :schimpfen:

Es gab KEINE Entlassung, die Kündigung erhält ja wohl zunächst mal direkt der Mitarbeiter und nicht die KK ... :confused: :Gruebeln:
Zudem besteht auch bei einer Entlassung durch den AG (während eine laufenden AU-Bescheinigung) weiterhin ein Anspruch auf KG (nötigenfalles bis zur Aussteuerung), wenn man OHNE Unterbrechung weiterhin AU geschrieben wird.
Toll ist der Hausarzt aus Mannheim, der sagt: "Immer kämpfen. Die Patienten kämpfen viel zu wenig um ihre Rechte."
Richtig, zum Glück haben wir auch eine so tolle Hausärztin, die uns bei solchen Sachen IMMER hilfreich zur Seite steht, sie hat sich auch nie von den KK "unter Druck" setzen lassen, hat den Dopa fast 5 JAHRE durchgehend AU geschrieben, bis er endlich seinen EM-Renten-Bescheid in den Händen hatte ...

Wir haben uns auch von unserer KK nicht getrennt (trotz dieser und weiterer Vorfälle später bei mir), denn wir haben schnell gelernt uns gezielt und an der richtige Stelle zu wehren und haben auch immer sehr schnell Erfolg damit gehabt. :jaa: :cool:
Wirklich unberechtigt eingestellt wurden die Zahlungen bei uns beiden daher NIE ... die Sache mit der (angeblichen) Kündigung vom Dopa, haben wir direkt VOR ORT in der Regional-Direktion geklärt, es genügte zu fragen, ob er mal das Kündigungs-Schreiben seines AG sehen könne, denn weder ihm noch seinem AG sei das bekannt ... :glotzen:

Zum Rest wurde dann gar nicht erst diskutiert, damit war das erledigt und bis zur Aussteuerung vom Dopa gab es dann bei ihm keine weiteren Versuche mehr, ihm das Krankengeld streitig zu machen.

In meinem Falle begann das gesundheitliche Drama im Prinzip ja auch schon ab Sommer 2006, wo ich wegen der Herzklappen-Geschichte erstmals über 6 Wochen AU geschrieben wurde, allerdings muß ich zugeben, dass man bis zur OP (gut 7 Monate) noch sehr "human" mit mir umgegangen ist. :jaa:
Diese eindeutige Diagnose ließ wohl NIX Anderes zu ...auch die KK mußte warten, bis ich mal zur unabwendbaren OP in die Herzklinik konnte und bis dahin war eben arbeiten gehen nicht mehr möglich ...PUNKT

Nach der OP ging es direkt zur (DRV-) Reha in die AHB und auch ich war noch so blöde, der KK den Zugang zu diesem Reha-Bericht zu ermöglichen, konnte ja noch nicht ahnen, daß man darin nur nach Hinweisen "baldiger Genesung" suchen würde, um mir dann zur Wiederaufnahme meiner Tätigkeit dringend zu "raten".

Man rief dann schon öfter mal an, um zu fragen "wie es mir so geht und wann ich denn wieder soweit wäre ...", instinktiv verwies ich immer nur auf meine Ärzte, die wohl die Entscheidungen dazu treffen sollten. :confused:
Inzwischen habe ich ja dazugelernt und weiß, dass man sich an die vage Angabe im Reha-Bericht geklammert hat, die doch von 6 - 8 Wochen geschrieben hatten, die es noch so ca. dauern würde (nach der Reha), bis ich mal an Arbeiten gehen denken könnte, bei ungestörtem Verlauf der weiteren Genesung natürlich ...

Nun waren schon 3 Monate vergangen und irgendwie wäre es wohl an der Zeit mit der langwierigen Genesung "aufzuhören", so gab es dann doch deutliche Hinweise darauf, dass man keine Geduld mehr habe, mit meiner zähen Rekonvaleszenz, auch eine Wiedereingliederung hielt man seitens der KK nicht für notwendig (stand ja NIX von im Reha-Bericht :confused: ), da hörte die Unterstützung also ganz spontan auf, wozu langsam einarbeiten (nach fast 1 Jahr AU), "Augen zu und DURCH", damit wir kein Krankengeld mehr zahlen müssen.

Alle zuständigen Ärzte waren auch "passgerecht" in Sommer-Urlaub, als ich das Schreiben bekam, dass ich nun (lt. MDK) ab dem XXX wieder arbeitsfähig sei und daher das Krankengeld eingestellt wird.

Meine Firma kam mir sehr entgegen und gab mir erst mal meinen ganzen Resturlaub, so brauchte ich erst gut 6 Wochen später wirklich wieder einzusteigen, sonst hätte ich das wohl auch nicht "auf sich beruhen lassen", aber wie schon beschrieben mußten wir auch Vieles erst mal lernen und begreifen, dass nicht alle Vorgehensweisen der KK so in Ordnung sind.

Allerdings rächte sich das Einsteigen "mit Vollgas im Schichtdienst" und so habe ich insgesamt nur knapp 7 Monate mehr schlecht als recht "durchgehalten", bis es mich dann komplett erledigt hat, körperlich und psychisch war ich absolut am Boden, nur meine neue Herzklappe, die klapperte noch unbeirrt vor sich hin.... :Ohnmacht: :Ohnmacht: :Ohnmacht:

Zunächst von meiner Hausärztin (wegen totaler Erschöpfung/Depression/Burnout) AU geschrieben, habe ich dann kaum 2 Wochen später (auf eigenen Wunsch, aber mit tatkräftiger Unterstützung unserer Hausärztin :jaa: ) meinen Psychiater kennengelernt und kaum 3 Wochen nach Beginn dieser AU die "Telefon-Fürsorge" meiner KK ... , die ahnten wohl schon Schlimmes und wollten mir unbedingt HELFEN schnell wieder gesund zu werden ...was sie denn für mich tun könnten ...
Vielleicht mich einfach IN RUHE LASSEN :Gruebeln: , damit es dafür überhaupt eine Chance gibt ... :confused: :Gruebeln: :Heiss:

Beim nächsten Termin meinte dann auch mein Doc (der sofort die weitere AU-Bescheinigung übernommen hat), dass sich die KK schon bei ihm gemeldet habe, um nach dem Stand der Dinge zu fragen, er habe denen aber BESCHEID :keule: gegeben, man werde mich wohl vorerst in Ruhe lassen...OK angerufen wurde zunächst nicht mehr (damals wußte ich auch noch nicht, dass man diese Anrufe nicht dukden muss) ...

Mein DOC und ich waren uns bald darüber einig, dass es mit schneller Arbeitsfähigkeit wohl NIX mehr werden würde, er ging von ca. 9 - 12 Monaten AU aus, ehe ich darüber (vielleicht) mal wieder "nachdenken könne" ...
Diese Einsicht/Ansicht riß mir eigentlich den restlichen Boden weg (falls da noch welcher war) und so legten wir diese Planung schnell beiseite und legten den EM-Renten-Antrag als wahrscheinlichere Option fest.

Mit der Ruhe (von der KK) war es bald wieder vorbei, denn nach knapp 4 Monaten AU, kam ein Schreiben, dass man mich auffordert (dringend) einen Antrag nach § 51 SGB V auf medizinische Reha zu stellen, der MDK habe festgestellt ...BLA, BLA, BLA ...
Ich fragte nach, was das soll (denn mein DOC hatte nichts in der Richtung angedeutet, dass er dafür aktuell (schon) oder überhaupt eine Notwendigkeit sieht :confused: :Gruebeln: ) ich möchte nicht weg von zu Hause, hatte letztes Jahr erst fast 2 Monate in der Klinik verbracht wegen der Herz-OP, ich war wirklich in Panik bei dem Gedanken ...ich sollte doch "zur RUHE kommen" lt. meinem behandelnden Arzt ... :depri: :Angst:

Die SB meinte nur, dass man das so machen MÜSSE, weil der MDK das so entschieden hat und der Antrag würde von der DRV vermutlich sowieso abgelehnt werden, weil ich ja im letzten Jahr erst eine Reha hatte ... diese Vermutung wurde allerdings nicht bestätigt, die DRV bewilligte mir 6 Wochen Reha in einer psychosomatischen Klinik (zum Glück direkt bei mir vor der Haustür) ...
Widerspruch zwecklos, dann gibt es kein Krankengeld mehr ... :Ohnmacht: :Ohnmacht: :Ohnmacht:

Es "passte" auch wieder, alle meine Ärzte im Urlaub, ich konnte mich mit Keinem beraten warum überhaupt, wenn ja welche Klinik, ob man mich überhaupt für Reha-fähig hält aktuell ...klar mußte das letztlich Jemand (Vertetung :Heiss: ) bescheinigen, es ging ALLES rasend schnell, da hatte ich schon den Termin auf dem Tisch, wann ich in der Klinik "antreten sollte" ... später wußte ich auch genau warum da so schnell ein Platz für mich frei war, in guten Reha-Kliniken geht das meist nicht so schnell mit der Aufnahme ...

Zum Reha-Verlauf habe ich hier schon öfter mal was geschrieben, die Reha brachte mich gesundheitlich wieder dahin zurück, wo ich am Beginn dieser AU gewesen bin und als einziges relevantes Ergebnis eine Bestätigung, dass ich in meinen letzten (noch vorhandenen) Job nicht zurück kann (letzte Tätigkeit unter 3 Stunden), Entlassung (deswegen) weiterhin AU, ohne Prognose wie lange, "allgemeiner Arbeitsmarkt 6 und mehr Stunden erwerbsfähig" mit diversen Ausschlüssen ...

NUR diese Leistungs-Einschätzung hat dann meine KK (von mir kopiert) bekommen, der komplette Reha-Bericht wurde mehrfach schriftlich und telefonisch eingefordert, aber inzwischen war mir bekannt, dass die KK keinen Anspruch darauf hat, das hat mir mein Psycho-Doc verraten, als ich ihm erzählte wie die KK darauf drängt, den Bericht zu bekommen.

Er hat mich auch unterstützt, mich über die teilweise falschen Inhalte und unwahren Behauptungen direkt bei der DRV zu beschweren, es dauerte allerdings auch ein volles Jahr, bis darauf von der DRV mal reagiert wurde.

Auch mich konnte man nun nach der Reha nicht mehr an meinen alten (vorhandenen) Arbeitsplatz zurückschicken (nur zu diesem Zweck habe ich der KK diesen Teil des Reha-Berichtes freiwillig überlassen :grinser: :cool: ) aber irgendeinen Weg muss es doch geben die Krankengeldzahlungen zu beenden ... :Gruebeln: :Gruebeln: :Gruebeln:

So wurde sehr bald der nächste Versuch gestartet, ich erhielt die Mitteilung, dass ich nun in Kürze aus dem Krankengeld ausgesteuert werde, weil ich ja bereits seit dem XXX 2006 schon Krankengeld für diese Krankheit bezogen habe ... somit sei die Höchst-Dauer von 78 Wochen jetzt demnächst ausgeschöpft ... :confused: :Gruebeln:

Man rechnete also die AU wegen der Herz-Geschichte und wegen der Psyche mal eben zusammen und beschloß, dass es sich um die SELBE Krankheit handelt ... damit man mich "aussteuern" kann...

Zu dieser Zeit war ich schon im VDK und glaubte noch an Unterstützung von der Seite, man empfahl mir dann einen Widerspruch, machte mir aber wenig Hoffnung, so nach dem Motto "wenn die das so sehen bei der KK wird das schon stimmen", ich war aber noch nicht bereit Herz und Psyche als "das Selbe" anzusehen, ich war ja nicht wegen kardiologischer Probleme beim Psychiater in Behandlung...HALLLOOOO

So habe ich mich dann selber ein wenig in "Blockfristen und co." eingelesen und ich hatte ja auch (fast) 7 Monate wieder gearbeitet seit der letzten AU, irgendwas konnte da nicht stimmen, forderte mir dann ganz frech die Liste meiner AU-Zeiten und Diagnosen (für die letzten 5 Jahre) von der KK an, um das selber zu prüfen.

Dann habe ich meinen Widerspruch geschrieben und begründet, dass es sich hier NICHT um die SELBE Krankheit handelt und auch NICHTS "hinzugetreten" ist, weil ich ja über 6 Monate gearbeitet habe vor der erneuten AU wegen der Psyche, vorher war ich noch nie wegen psychischer Probleme AU gewesen, wie kann ich da schon ausgesteuert werden ...

Der Jurist vom VDK hat mir dann bestätigt, dass man es nicht besser hätte schreiben können, nach einer Woche war meine (versuchte) vorzeitige Aussteuerung vom Tisch bei der KK, immerhin bekam ich dann noch weitere 9 Monate Krankengeld ehe ich tatsächlich wegen der Aussteuerung zur AfA mußte ...
Es gab noch einen Versuch vom "sozialmedizinischen Dienst" der KK mich zu missionieren, aber als der mich morgens um 8 Uhr unsanft geweckt hatte, war unsere "Freundschaft vorbei, ehe sie überhaupt beginnen konnte", am Tag zuvor hatte ich einen Info-Brief dazu bekommen, was die doch so ALLES für mich tun könnten, aber es sei natürlich alles völlig freiwillig, man muss das nicht in Anspruch nehmen ...

Auf seine Frage ob ich diese Info schon erhalten hätte, fragte ich ihn nur, warum er am nächsten frühen Morgen schon anruft, wenn es doch meine Entscheidung sei, deren HILFE überhaupt in Anspruch zu nehmen, wenn ich das wirklich mal möchte, dann wüßte ich ja nun, an wen ich mich da wenden könnte, ODER ... er stellte dann nur noch fest, : "dass er den Eindruck habe, ich würde gerade nicht mit ihm reden wollen ???" :confused:
NEEE, nicht wirklich bestätigte ich seinen Eindruck, da verabschiedete er sich hastig und ich hatte bis zur regulären Aussteuerung ENDLICH meine RUHE ... :jaa: :cool: :applaus:

Als kleine Strafe dafür kann man wohl ansehen, dass die KK auch bei uns BEIDEN (trotz einiger mieser Versuche) keinen einzigen Cent von der DRV zurückbekam, als unsere Renten irgendwann endlich durch waren, lagen die Zahlungen der KK schon viel zu weit zurück ... :Zunge_zeigen: :aetsch:

Wir sind übrigens nicht bei der "Gesundheitskasse", diese Methoden sind inzwischen wohl bei allen gesetzlichen Kassen so "üblich", daher lohnt sich ein Wechsel auch kaum noch, man kommt (wahrscheinlich) nur "vom Regen in die Traufe" ...
Seit wir beide ausgesteuert sind, ist da auch wieder der vorher übliche "Burgfrieden" eingekehrt, solange man nicht gerade (von den behandelnden Ärzten) in teure Spezialkliniken eingewiesen wird, kümmert sich auch der MDK nicht mehr, um unser Wohl und Wehe...

Wenn ich allerdings die Berichte mancher User hier zum aktuellen Umgang der KKs mit ihren Mitgliedern verfolge, dann ist denen ja inzwischen auch GAR NICHTS mehr heilig, um Krankengeldzahlungen aus dem Wege zu gehen, dass die nun die Praxisgebühr wieder abschaffen konnten täuscht wohl nicht so ganz darüber hinweg, mit welchen miesen Methoden, die so zu ihren ungeahnten "Überschüssen" kommen konnten ... :confused: :confused: :confused:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

Ungelesener Beitrag von skateway » So 27. Jan 2013, 15:50

Soforaut nach der ersten Krankengeldzahlung hat mich meine Sachbearbeiterin der Krankenkasse angerufen und ihre Hilfe angeboten, damit ich wieder schnell gesund werde. Das hat mich damals noch sehr gefreut....aber konkrete Hilfen konnte sie mir auch nicht anbieten.

Regelmässig wurde ich alle 14 Tage weiter angerufen. Relativ schnell bekam ich ein Schreiben der Krankenkasse, in dem mir mitgeteilt wurde, dass der MDK sich mit meinem Fall besschäftigt hätte und, dass ich innerhalb einer 10-Wochen-Frist eine Reha beantragen solle. Die hatte ich aber schon 9 Monate vorher beantragt und war bereits im Widerspruch bei der Rentenversicherung. Dies teilte ich der Krankenkasse umgehnd mit und ausserdem, dass ich nicht auf mein Dispositionsrecht verzichten könne, da ich nur in eine Reha-Klinik gehen könne, in die ich auch meinen kranken Ehemann mitnehmen könne und das ich evtl. auch den Termin verschieben müsse, wenn es nicht geht aufgrund der Erkrankung meines Mannes. Die Sachbearbeiterin hat sich nach Vorlage des Widerspruchs wieder bei mir telefonisch gemeldet und wollte, dass ich den Widerspruch zurücknehme, da doch alle nur das Beste für mich wollen und, dass wenn ich nicht mitarbeite schneller in HartzIV lande, als ich gucken könne.

Das hat mich mit meiner schweren Depression natürlich total aufgebaut und ich habe heulend bei meiner Psychiaterin angerufen, die dann sich bei der Krankenkasse meine Sacvhbearbeiterin vorgenommen hat.....die hat nie!!!! mehr bei mir angerufen und relativ schnell gehörte sie nicht mehr zum Team der BKK. (wahrscheinlich war sie doch ein wenig zu forsch!!)

Nach fast 2-jährigem Kampf habe ich meine Reha dann endlich erhalten, wurde nach 3 Wochen nach Hause geschickt, da ich die Rente beantragen sollte. Habe ich gemacht und bin nun unbefristet verrentet.

Seitdem habe ich Ruhe mit der KK (sie müssen ja auch nicht mehr für mich bezahlen), aber der Kampf geht für und bei meinem Mann weiter.....dort wurde erst nach öffentlichem Druck die Ergrotherapie genehmigt.

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Re: Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

Ungelesener Beitrag von Anna61 » Fr 15. Mär 2013, 15:37

Null Probleme mit der KK und das obwohl ich nach einem Kassenwechsel gleich mit Krankengeld gestartet bin - war aber vorher nicht absehbar.
Kein Kontakt mit dem MDK. Mein Neuro wurde aber wohl mal angerufen. Reha wurde nach der OP eh vom KH aus beantragt. Während der Wiedereingliederung wurde sogar die Taxifahrten zur Arbeit ohne Selbstbeteiligung übernommen. 1/2 Jahr später dann wieder für 7 Monate KG bezogen mit anschliessender Wiedereingliederung. Auch da keinerlei Probleme.

Auch das Krankengeld war immer sehr schnell auf dem Konto. 2-3 Arbeitsage nachdem ich den Auszahlungsschein weggeschickt hatte. Die zuständige Sachbearbeiterin war wirklich eine Hilfe und hat auch dafür gesorgt dass innerhalb einer Woche die Taxifahrten genehmigt wurden. Das musste sie allerdings mit dem Regionalleiter absprechen. Der Rückruf dass es klar geht kam noch am selben Tag.
Das Geld haben sie sich später aber wieder von der DRV geholt... aber da is mit ja egal.

LG Anna
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Re: Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

Ungelesener Beitrag von Lilafee » Fr 15. Mär 2013, 16:52

Ich hatte vom Anfang der KG Zahlung bis zur Aussteuerung null Probleme mit der KK. Irgendwann fragte der MDK bei meiner Therapeutin an - nachdem sie einen Bericht geschickt hatte, war das Thema auch schon wieder erledigt.
Eine Reha habe ich damals selbst beantragt.
Das Krankengeld war immer superschnell auf dem Konto.

Nach der Reha hatte ich einen Termin mit einer externen Beraterin, die mir noch Tipps für eine evtl. berufliche Reha und das Wiedereingliederungsgespräch gegeben hat.

Probleme mit der Zuzahlungsbefreiung gab es auch nie.

Und jetzt, im Zusammenhang mit dem Rentenantrag, habe ich auch einiges an Hilfestellung von der KK bekommen.

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Re: Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

Ungelesener Beitrag von Vrori » Fr 15. Mär 2013, 23:11

wenn wir uns das krankenkassenforum ansehen, dann fällt uns auf, das die weit überwiegende Zahl an ungerechtfertigten KG-Einstllung von ganz bestimmten KK kommt...

Die nicht bundesweit agieren...zu den nicht bundesweit agierenden KK gehören z.B. AOK; BKK usw...
die großen bundesweiten KK sind da m.E. etwas kulanter...

und wenn sich von denen einer vergaloppiert, dann wird doch oftmals alles wieder gerade gerückt..

berichtigt mich, wenn mein Eindruck täuscht...

im übrigen wurde bei mir auch eine Aktenbegutachtung durchgeführt, durch den MDK der KK...was ich aber nicht wußte, war, dass sogar 3 Aktengutachten durchgeführt wurden..
LG
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Re: Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

Ungelesener Beitrag von Nixe » Sa 16. Mär 2013, 04:31

Bei mir war es die TK.

Sie haben mich fast an den Strick getrieben, ich war nur zu zerstört um noch Antrieb zum Seil knüpfen aufzubringen.

Aber es wurde nach 1 Jahr alles repariert - als ich mich Richtung Vorstand wandte.


LG

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Re: Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

Ungelesener Beitrag von reallyangry » So 17. Mär 2013, 06:51

Hallo,
ich klage ja gegen meine KK (eine BKK) wg. in meinen Augen rechtswidriger Einstellung des Krankengeldes.
Was die sich geleistet hat, ist echt der Hammer.
Ich hab' meine Kasse am Anfang als "meinen Freund und Helfer" angesehen, bis ich dann eines Besseren belehrt wurde...Und sobald (?) die Sache geklärt ist, werde ich wechseln.
@Vrori,
ich musste damals zwei Schweigepflichtsentbindungen unterschreiben, eine für den MDK und eine für die Kasse (so voll "blanko"). Wie kann ich die widerrufen?
LG
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Re: Krankenkasse, Umgang mit Langzeiterkrankten

Ungelesener Beitrag von Vrori » So 17. Mär 2013, 13:08

indem du schriftlich mitteilst, dass du die vom unterschriebenen Schweigepflichtentbindungen mit sofortiger Wirkung widerrufst und du eine schriftliche Bestätigung von der KK forderst, das ab sofort keinerlei Datenweitergabe und Akteneinsichten ohne deine Erlaubnis nicht mehr getätigt werden dürfen..

lass dir das auf jeden Fall schriftlich geben...
LG
Vrori

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