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Burnout

Verfasst: Fr 17. Sep 2010, 05:41
von Feelein
Hier ist schon wieder die Nervensaege :jaa: mi einer neuen Frage.

Kann mir jemand etwas über burnout erzählen? Gibt es parallelen zu Depressionen? Kann beides zusammen autreten? Also sich quasi als gemischtes Krankheitsbild zeigen, oder wo liegen die erkennbaren Unterschiede? Danke, über Euere Erfahrungsberichte.

Worin liegt der Unterschied zwischen F33.2 und F32.2 :confused:

Danke und LG
Feelein

Re: Burnout

Verfasst: Fr 17. Sep 2010, 06:52
von WiZaRd
Infos über Burnout
Gewisse Ähnlichkeiten (Antriebslosigkeit, etc.) zur Depression sind vorhanden - u.U. kann beides zusammen bzw. eines zum anderen führen.

F33.2 ist "Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne psychotische Symptome", F32.2 wäre "Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome"
Genauere Infos auch hier
Generell die Aussagen weiter oben sind interessant, so bei

F33:
Hierbei handelt es sich um eine Störung, die durch wiederholte
depressive Episoden (F32.-) charakterisiert ist. In der Anamnese
finden sich dabei keine unabhängigen Episoden mit gehobener
Stimmung und vermehrtem Antrieb (Manie). Kurze Episoden von leicht
gehobener Stimmung und Überaktivität (Hypomanie) können allerdings
unmittelbar nach einer depressiven Episode, manchmal durch eine
antidepressive Behandlung mitbedingt, aufgetreten sein. Die
schwereren Formen der rezidivierenden depressiven Störung (F33.2
und .3) haben viel mit den früheren Konzepten der
manisch-depressiven Krankheit, der Melancholie, der vitalen
Depression und der endogenen Depression gemeinsam. Die erste
Episode kann in jedem Alter zwischen Kindheit und Senium
auftreten, der Beginn kann akut oder schleichend sein, die Dauer
reicht von wenigen Wochen bis zu vielen Monaten. Das Risiko, dass
ein Patient mit rezidivierender depressiver Störung eine manische
Episode entwickelt, wird niemals vollständig aufgehoben,
gleichgültig, wie viele depressive Episoden aufgetreten sind. Bei
Auftreten einer manischen Episode ist die Diagnose in bipolare
affektive Störung zu ändern (F31.-).

F32:
Bei den typischen leichten (F32.0), mittelgradigen (F32.1) oder
schweren (F32.2 und F32.3) Episoden, leidet der betroffene Patient
unter einer gedrückten Stimmung und einer Verminderung von Antrieb
und Aktivität. Die Fähigkeit zu Freude, das Interesse und die
Konzentration sind vermindert. Ausgeprägte Müdigkeit kann nach
jeder kleinsten Anstrengung auftreten. Der Schlaf ist meist
gestört, der Appetit vermindert. Selbstwertgefühl und
Selbstvertrauen sind fast immer beeinträchtigt. Sogar bei der
leichten Form kommen Schuldgefühle oder Gedanken über eigene
Wertlosigkeit vor. Die gedrückte Stimmung verändert sich von Tag
zu Tag wenig, reagiert nicht auf Lebensumstände und kann von so
genannten "somatischen" Symptomen begleitet werden, wie
Interessenverlust oder Verlust der Freude, Früherwachen,
Morgentief, deutliche psychomotorische Hemmung, Agitiertheit,
Appetitverlust, Gewichtsverlust und Libidoverlust. Abhängig von
Anzahl und Schwere der Symptome ist eine depressive Episode als
leicht, mittelgradig oder schwer zu bezeichnen.

Re: Burnout

Verfasst: Fr 17. Sep 2010, 07:07
von Feelein
Hallo wizard,
danke für die Infos. Aber irgendwie scheint mein Hirn zu streiken, oder sind schon Zellen abgestorben? Ich sehe keinen (besonderen) Unterschied zwischen F32 und F33. Bei mir wurde in der Tagesklinik F33.2 diagnostiziert und mein Psychiater hat gestern F32.2 auf die AU geschrieben. Rezidivierend heisst doch meines Wissens "wiederkehrend" und F32 stützt sich auf vorhergehender F33. Sehe ich das richtig, oder bin ich zu doof dies zu kapieren :confused:
Das Thema Burnout von Dir muss ich erst noch lesen, mach ich jetzt gleich.
LG
Feelein

Re: Burnout

Verfasst: Fr 17. Sep 2010, 07:45
von WiZaRd
Naja, soweit ich das sehe ist das nicht groß Relevant... eine Feinunterscheidung, wie sie Ärzte nunmal gerne machen. Im Prinzip ist der Unterschied wohl, dass F33.x mehrmals aufgetreten ist, während F32.x erstmalig bzw. andauernd ist - aber im Zweifelsfall würde ich meinen Arzt bzw. Therapeuten fragen.

Re: Burnout

Verfasst: Fr 17. Sep 2010, 07:59
von Dummy
Ein Arzt hat dir schwere depressive Episode bescheinigt (ohne psychotische Symptome) und der andere hat diese Diagnose bestätigt - mit dem Unterschied, dass es sich nun um eine rezidivierende Depression handelt.

F33.2 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne psychotische Symptome
Eine Störung, die durch wiederholte depressive Episoden gekennzeichnet ist, wobei die gegenwärtige Episode schwer ist, ohne psychotische Symptome (siehe F32.2) und ohne Manie in der Anamnese.

Endogene Depression ohne psychotische Symptome

Manisch-depressive Psychose, depressive Form, ohne psychotische Symptome

Rezidivierende majore Depression [major depression], ohne psychotische Symptome

Rezidivierende vitale Depression, ohne psychotische Symptome

]F32.2 Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome
Eine depressive Episode mit mehreren oben angegebenen, quälenden Symptomen. Typischerweise bestehen ein Verlust des Selbstwertgefühls und Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld. Suizidgedanken und -handlungen sind häufig, und meist liegen einige somatische Symptome vor.

Einzelne Episode einer agitierten Depression

Einzelne Episode einer majoren Depression [major depression] ohne psychotische Symptome

Einzelne Episode einer vitalen Depression ohne psychotische Symptome

http://www.therapie.de/psyche/info/diag ... e-episode/

Die Diagnose habe ich, unter anderem, auch,

Re: Burnout

Verfasst: Fr 17. Sep 2010, 08:45
von Feelein
Hallo Dummy,
danke auch Dir für Deine Info. Im Endeffekt ist es ja eigentlich wurscht ob F32.x oder F33.x. Meine Gedanken sind egal bei welchem F gleich mies. :depri:

LG
Feelein

Re: Burnout

Verfasst: Fr 17. Sep 2010, 14:59
von Doppeloma
Hallo Feelein, :umarm:
Meine Gedanken sind egal bei welchem F gleich mies
genau, da kann ich dir nur zustimmen, liebes Feelein.

Im Laufe der Zeit habe ich schon so viele unterschiedliche Diagnosen aus diesem Depri-Bereich bekommen, dass ich mir über die konkreten Unterscheidungsmerkmale KEINE Gedanken mehr mache :depri:

Mir geht es in der Hinsicht mal mehr und mal weniger Schei*e und dann hilft mir der konkrete "Name" auch nicht weiter.

Ursprünglich wurde ich vor über zwei Jahren wegen "Burnout" und Erschöpfungssyndrom AU geschrieben.
Mein Psychiater, an den mich meine HÄ dann auf meinen eigenen Wunsch überwiesen hat bestätigte zunächst diese Feststellung .
Ich schreibe absichtlich NICHT Diagnose, denn "Burnout" wird noch immer als "Modekrankheit" gesehen und hat im ICD KEINE eigene Diagnose-Nummer.

Nach dem mein DOC mich nun etwas länger kennt und behandelt, kristallisieren sich doch (aus meinem Lebenslauf) einige Dinge heraus, die eher dafür sprechen, dass ich schon öfter depressive Episoden unterschiedlicher Dauer und Ausprägung hatte.
Allerdings war ich deswegen noch nie in ärztlicher Behandlung gewesen, irgendwie bin ich da irgendwann aus eigener Kraft wieder (für eine gewisse Zeit!) rausgekommen, war deshalb auch nie länger krankgeschrieben.

Der Komplette Zusammenbruch im Berufsleben (Burnout / Ausgebrannt) setzte hier eigentlich NUR den Schlußpunkt, denn bis dahin habe ich IMMER versucht /geschafft "wenigstens" beruflich durchzuhalten, auch wenn ich privat eigentlich "schon scheintot" war :Ohnmacht:

So ist eine strikte Trennung zwischen Bornout und/ oder (den verschiedenen Varianten von) Depressionen selbst für die Fachärzte nicht eindeutig möglich und jeder andere Arzt der einem entsprechende Diagnosen stellt, bewertet den Schweregrad /die Ausprägung ja auch wieder, nach seiner ganz persönlichen Ansicht/Einschätzung.

Es gibt wohl kein anderes medizinisches Gebiet, wo die Interpretationsmöglichkeiten von Symptomen /Angaben (oder auch NICHT-Angaben???) so vielfältig gedeutet werden können, wie im Bereich der psychischen Erkrankungen.
Deshalb ist es wohl auch so schwer, im Fall des Falles den PASSENDEN Therapeuten zu finden.

Und darum bin ich auch der Meinung, dass eine Einmalige Begutachtung, durch einen fremden Arzt gerade auf diesem Gebiet IMMER ein falsches Bild vermitteln wird.

Ich weiß, die Herren Gutachter und die DRV sehen das GAAANZ anders,
ICH persönlich (als auch davon Betroffene!) habe jedenfalls KEINERLEI Vertrauen zu einem wildfremden Arzt, gerade in diesem medizinischen Bereich.

Da ist mir das ehrlich gesagt auch ziemlich egal, ob ich mir damit schaden kann oder nicht, wenn das ALLES SO EINFACH wäre, DANN WÄRE ICH ja NICHT (seelisch!) KRANK :kack:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:

Re: Burnout

Verfasst: Fr 1. Okt 2010, 19:46
von Angsthäschen
Huhu Feelein,

ich bin auch "Langzeitkrank" - mit Schlüssel F45,0 und Z 56

Wieder neue Türen....

Mobbing am Arbeitsplatz. Kämpfe schon 15 Jahre mit Mobbing und Bossing. Da muss man ins Burn out rutschen...irgendwann kann man nicht mehr.

Depressionen - dass kenn ich ganz anderst von Menschen. Burn out ist wirklich, wenn man auf einmal echt nichts mehr machen kann... außer im Bett zu liegen und alles ist :Bett: :Ohnmacht:

Re: Burnout

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 10:31
von Altmann
Hallo zusammen,
also versteht mich jetzt nicht falsch, aber wenn ich den Begriff "Burn out" höre, muss ich grinsen.
Das ist ein sehr dehnbarer Begriff und wird oft auch zur fälschlichen Diagnose heran gezogen.
Ich kenne eine mit dieser Diagnose und von Burn out ist bei der garnichts zu merken, wie auch
die bekommt von der DB ihrer Bezüge weiter und lässt es krachen (Reise nach Australien).
Mein Bruder denkt auch, wenn er sich mit 60 Burn out diagnostizieren lässt, bekommt er seine
Rente Hi . . hi . . .
Die oben beschriebene Dame ist übrigens seine Freundin.
Komisch, bei manchen klappts wirklich, ich glaub ich bin nur beim falschen Arzt.
Gruß Altmann :Wut:

Re: Burnout

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 12:02
von k@lle
@Altmann

DB= Bahn od.Bank?