Hallo in die Runde
Der Haken dabei ist, so gut wie jedes We arbeitet sie oft bis zu 10 Std. pro Tag durch.Innerhalb der Woche kommen manchmal auch noch etl.Stunden dazu.
Zu Hause dann auch noch etliche Tätigkeiten ...
@Zwillingsomi
Mir scheint es, dass du diese Bekannte und deren Tagesablauf überaus gut kennst, da du dir sehr viele Gedanken über sie machst und dich über Ihren noch beruflichen Eifer, trotz ihres EMR-Bezugs, ziemlich ärgerst.
Ich gestehe dir diese deine Gedanken auch gerne zu und habe auch ein wenig Verständnis dafür, dass bei dir Ärger darüber hochkocht.
Andererseits gibt es das Gesetz her, dass man neben dem Bezug einer EMR innerhalb der gesetzlich zulässigen monatlichen/jährlichen Hinzuverdienstgrenze und der gesetzlich zulässigen Wochenarbeitszeit (von unter 15 Std.) hinzuverdienen kann.
Diese Hinzuverdienstgrenze allerdings grenzt spezielle Tätigkeitsbereiche nicht aus, sodass ein jeder "hinzuverdienende EMR" für sich selber entscheiden kann, welcher Tätigkeit er noch neben dem EMR-Bezug nachgehen möchte.
Das Recht hat JEDER EMR-Bezieher und eine Überprüfung der EMR-Eigenschaft von Amts wegen würde u.U. auch nur in Kraft gesetzt werden, wenn der Hinzuverdienst und/oder die damit gesetzlich zulässige Wochenarbeitszeit überschritten wird.
Diese Dame ist in Bezug aufgrund Bandscheiben Problem und Rheuma.
Das heisst ja an sich, man kann in dem Beruf (Kellnerin) nicht mehr arbeiten.
Warum sollte es deiner Meinung nach "an sich" so heißen?
Mir ist die Branche "Gastronomie" absolut nicht fremd und mir ist gleichfalls das Leiden um die kaputten Bandscheiben (und diversen anderen Gelenken) nicht fremd.
Soviel nur: ich bin mit meinen kaputten Bandscheiben (mit zunächst nur Lähmungszeichen im rechten Arm) über 15 Jahre noch voll meiner Arbeit in der Gastronomie nachgegangen.
Mein Arbeitstag als Geschäftsleitung eines Hotelbetriebs allerdings bestand aus mindestens 12 -14 Std. und das 7 Tage die Woche und 310 Tage am Stück. Danach konnte ich meinen Jahresurlaub und die Freizeit der gesetzlichen Feiertage am Stück antreten/abgelten.
Ja, du liest richtig, so habe ich 28 Jahre lang gearbeitet, ohne nur einen einzigen Tag AU zu sein.
Das BS-Leiden und auch nicht die anderen Gelenkleiden für sich, haben meine EMR letztendlich ausgemacht, vielmehr das Gesamtpaket was sich daran mit der Zeit zusätzlich anschloss, also die fortschreitende Lähmung in Arnen und Beinen (zeitweise Rollstuhl) und nach der BS- Versteifungs-OP auch noch die Stimmbandlähmung mit funktioneller Dysphonie (Heiserkeit und zeitweisem Stimmverlust), das chronische Schmerzsyndrom (Morphinpflichtig), das chronische Erschöpfungs- und Übermüdungssyndrom, chronische Insomnie bis hin zur Asomnie (Schlafstörungen bis hin zur Schlaflosigkeit) und zur Krönung des Ganzem noch ein Burn-Out nebst schweren depressiven Episoden und einer PTBS als Traumafolge.
In wie weit also deiner Bekannten ihr Bandscheibenleiden täglich Probleme macht, ob es zudem ein anhaltendes und in der Schmerzsymptomatik auch überaus schmerzreiches Leiden ist, ob sie Steh- Geh- und Laufprobleme dadurch hat oder ihr womöglich die wechselnde Bewegung sogar gut tut ... wir werden das nicht beurteilen können.
Wir werden auch ihre Tätigkeit als Kellnerin nicht in Zusammenhang zu ihren Leiden stellen können, denn warum sollte sie nicht ihrer Servicetätigkeit nachkommen können, sofern sie sich mit dem Tragen von Geschirr und Gläser/Flaschen nicht selber übernimmt.
Ich habe z.B. mit zunehmendem Alter und meiner Leiden/Schmerzen nicht mehr, wie früher als junges Lehrmädchen, einen kompletten Tisch mit dem großen Serviertablett abgeräumt, sondern ich bin mit weniger Geschirr tragend mehrmals gelaufen oder ich habe einen kleinen Servicewagen benutzt.
Ich habe auch keine Wäschekörbe mehr alleine geschleppt, das geht eh viel besser/leichter zu zweit.
Mein Ehrgeiz hatte Grenzen bekommen.
Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich im Servicebereich nicht meinen vollen Arbeitstag verbracht habe, sondern lediglich dreimal je eine Stunde täglich im Service mitgeholfen habe, um zu den Hauptmahlzeiten unsere Mitarbeiter zu unterstützen.
Die andere Arbeitszeit galt dann anderen in einem Hotelbetrieb anfallenden Arbeiten, die z.T. jedoch nicht minder leichter/einfacher waren.
Und da Papier geduldig ist, habe ich die Büro-/Abrechnungsarbeiten oft in aller Ruhe nachts erledigt.
Ehefrau und Mutter war ich nebenbei auch noch, um das nicht zu vergessen, so ein "bisschen" Familie und Haushalt gab es auch bei uns Gastronomen trotzdem noch.
Deine Bekannte wird es verantworten müssen, was sie sich noch gesundheitlich zutraut.
Ihr Arbeitgeber wird sie von daher bestimmt auch eingeschränkt einsetzen, aber demnach auch wissen, welche Arbeitskraft ihm da zur Verfügung steht und ihr diese Beschäftigung auch zutrauen.
Irgendwie hat sie nie aufgehört zu arbeiten.Der Job ist nat. angemeldet auf legale Basis.(500 Euro)
Wie schon oben erläutert, nur das ist aktuell für die DRV rentenrelevant!
Ihre Restgesundheit ist zweitrangig, die kann sie sich ruinieren, das steht ihr frei und kümmert die DRV auch nicht!
Ob ihr die EMR tatsächlich dem Grunde nach aus ihren BS- und Rheumaleiden alleine bewilligt wurde ... da stellt sich mir auch noch die Frage
Nicht jeder EMR-Bezieher muss anderen (Bekannten) gegenüber seine tatsächlichen und mit zur EMR-Bewilligung anrechnungswürdigen Leiden offen legen.
Es kann ja sein, dass bei der Beurteilung zur EMR deiner Bekannten zusätzlich noch andere gesundheitliche Beschwerden anzurechnen waren ... wer weiß!?!
Auch wir sind vor zwei Jahren umgezogen und unsere sehr netten und überaus hilfsbereiten Nachbarn (das meine ich wirklich so, dass wir ein gutes Verhältnis untereinander haben) wissen von uns lediglich, dass wir nicht mehr berufstätig und somit Rentner sind.
Welchen Rentenbezug wir erhalten, geht keinen was an und wurde auch nicht thematisiert bzw. von irgendwem hinterfragt.
Von daher: wir stehen morgens auf wann wir wollen, wir gehen abends zu Bet wann wir wollen, wir werkeln im Garten oder liegen nur faul im Liegestuhl wie wir wollen, ich putze Fenster oder sonstwas wann ich will, wir bekommen Besuch, gehen spazieren oder fahren in Urlaub sooft wir wollen ... wir machen alles das, was UNS wichtig ist und nicht den Nachbarn zum Mund!
Und so handhaben wir es persönlich gegenüber unseren Nachbarn selber auch, frei nach der Devise:
Leben und leben lassen!
@Zwillingsomi, es wird sich nichts ändern, auch wenn es dich ärgert.
Wie deine Bekannte das gesundheitlich wegsteckt, soll ganz alleine ihr Problem bleiben.
Ich persönlich wäre gesundheitlich nicht mehr in der Lage gewesen, aber ich musste das auch erst mittels therapeutischer Unterstützung lernen, weil ich immer noch dachte, ich könnte weiterhin Bäume ausreissen.
Dir bleibt von meiner Seite zu wünschen, dass deine eigenen Wege zur Anerkennung einer EMR bereits geebnet sind und auch du deine persönliche Ruhe dabei finden kannst, so wie ich sie nach und nach gefunden habe.
Ich selber bin seit fünf Tagen aus der EMR-Sache raus und jetzt vorgezogene Altersrentnerin als Schwerbehinderte ...
Es macht mich zwar nicht gesünder, aber das Leben kann doch noch entspannt sein!
Gruß agnes