Raus aus dem Teufelskreis mit seelischen Problemen?

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
ZujungzumSterben
Beiträge: 2
Registriert: Fr 12. Jan 2018, 11:27
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 4 Mal

Raus aus dem Teufelskreis mit seelischen Problemen?

Ungelesener Beitrag von ZujungzumSterben » Fr 12. Jan 2018, 11:53

Guten Tag,

ich bin leider noch zu jung zum Sterben. Fast 32/m um genau zu sein.
Mein Lebenslauf ist gespickt mit endlosen Arbeitsverhältnissen mit Zeiträumen von einem Tag bis zu einem Jahr.
Ich bin gelernter Lagerist. Habe diagnostizierte Angststörungen (Ablehnungsangst ist die ausgeprägteste), sowie eine Persönlichkeitsstörung. War auch einige Jahre in Therapie, zuletzt Anfang/Mitte 2017.
Ich hänge immer wieder im ALG II fest. Habe genau 10 Tage bei einer Firma am Packtisch Kartons gepackt und bin dann aufgrund der Monotonie und abgestumpften Arbeitsweise und dem Zeitdruck innerlich völlig ausgerastet und habe den Chef gestern gebeten mich zu kündigen. Das ist gefühlt das 30te mal gewesen. Jedesmal nehme ich mir vor nie wieder in der Produktions/Logistikbranche zu arbeiten, aber habe auch keine andere Perspektive. Mmn. bin ich für diese Berufsfelder nicht geeignet. Vom Jobcenter kommt nichts. Warum auch.. jedenfalls habe ich gelesen, über die Rentenkasse könnte man unter Umständen durch Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben eine Umschulung finanziert bekommen.
Jedoch weiß ich nicht welche Schritte ich dafür machen muss.

Vielleicht kennt sich damit jemand aus und hat ähnliche Probleme oder sogar solch einen Weg selbst bestritten?
Bin für jeden Tipp dankbar!

Grüße

Benutzeravatar
Fee59
Beiträge: 1275
Registriert: Mi 8. Mai 2013, 11:10
Hat sich bedankt: 334 Mal
Danksagung erhalten: 792 Mal

Re: Raus aus dem Teufelskreis mit seelischen Problemen?

Ungelesener Beitrag von Fee59 » Fr 12. Jan 2018, 16:28

Hallo,

erst einmal willkommen im K-o-R-Forum.

Bist Du denn mit Deiner Problematik in engmaschiger Behandlung?
Ich denke, das ist erst einmal das Wichtigste, bevor Du an Arbeiten denkst.

Vielleicht ist es auch hilfreich, wenn Du einen Aufenthalt in einer Tagesklinik andenkst.

Was sagen denn Deine Ärzte zu Deiner Situation?
Halten sie Dich für Vollzeit in dem erlernten Beruf arbeitsfähig?
Halten sie Dich generell (also auch in anderen Berufsfeldern) für arbeitsfähig?

Gibt es vom Jobcenter einen ärztlichen Bericht, in dem eventuelle Einschränkungen in Bezug auf Deine berufliche Einsatzfähigkeit festgelegt sind?
Und hast Du ggf. einen GdB (Grad der Behinderung (Schwerbehindertenstatus)?

In welche Richtung würdest Du Dich denn gerne umschulen lassen?
Welcher Beruf / welche Tätigkeit würde Dir Freude bereiten?

Das sind jetzt erst einmal viele Fragen, aber so pauschal ohne weiteres Hintergrundwissen
ist es schwierig, Deine Frage zur LTA bei der DRV zu beantworten oder diesbezüglich Stellung zu nehmen.

LG
Fee
Meine Beiträge basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen, sind meine persönliche Meinung und stellen keine Rechtsberatung dar.

ZujungzumSterben
Beiträge: 2
Registriert: Fr 12. Jan 2018, 11:27
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 4 Mal

Re: Raus aus dem Teufelskreis mit seelischen Problemen?

Ungelesener Beitrag von ZujungzumSterben » Sa 13. Jan 2018, 10:12

Hallo Fee59,

ich war mein halbes Leben in Behandlung. Bereits als Kleinkind, im Schulalter, als Jugendlicher und dann ab 25 wieder.
Zuletzt war ich 4-5 Jahre bei einer Psychologin die mir auch sehr geholfen hat. 2008 war ich 6 Wochen in einer offenen Psychiatrie.
Meine Motivation wieder in Therapie zu gehen hält sich in Grenzen, sollte die DRV dies voraussetzen um vorwärts zu kommen, dann mache ich natürlich mit. Ich komme aber im Alltag gut zurecht. In meinem jetzigen Job aber nicht. Bzw. bin ich ziemlich geschädigt von Helferstellen, da ich mit Pausen 10 Jahre Zeitarbeit hinter mir habe.
Ich habe ein Gewerbe das ruht, aber mir sehr viel Spaß macht. Gebrauchtwarenhandel/Onlineshop und IT Dienstleistungen.

Ich habe keine Ärzte, daher weiß ich nicht was die sagen würden. Körperlich bin ich jedenfalls Topfit.
Meine Psychologin hält mich aber für stabil, zumindest letzter Stand vor 9 Monaten, da hat sich auch nichts dran geändert, ich arbeite immer an mir. Meine Psychologin meinte ich soll ich mich selbständig machen, ich werde sonst immer wieder auf niederen Positionen mit Autoritäten Probleme bekommen, da ich selber Autoritär bin und mich nicht unterordnen kann.
Ohne Kapital ist das aber nicht so einfach mit der Selbständigkeit.

Ich war etwa 2011 bei einem Gutachter über das JC der mich für zwei Jahre Arbeitsunfähig attestiert hat.
Dazu habe ich aber keine Unterlagen.
Etwa 2012 wurde ein Gerichtsgutachten erstellt, das mir eine Persönlichkeitsstörung attestiert. Ich war mehrmals Straffällig geworden. Ebenfalls habe ich keine Unterlagen.
Generell fehlen mir sämtliche Unterlagen.
Deshalb wollte ich nächste Woche mal rum telefonieren, ob ich ein paar Befunde/Berichte auftreiben kann.

GDB habe ich keinen, der Antrag liegt aber hier.

Ich bin sehr vielseitig. Einen Konkreten Berufswunsch habe ich noch nicht. Ich bin vielbegabt und HSP. In der sozialen Schiene würde ich z.b. gern arbeiten. Familienhilfe oder ähnliches.
Ich bin gut im Umgang mit Kunden, daher könnte ich auch in dem Bereich arbeiten. Oder Verwaltung.
Jedenfalls brauche ich Abwechslung. Immer neue Sachverhalte, Situationen, Projekte. Neue Menschen.
Tag ein Tag aus kommissionieren oder Waren verpacken ist jedenfalls keine Option mehr.

Eine weitere Hürde ist mein Wohnort. Die nächste größere Stadt 50.000EW ist 40km weit weg. Ein Umzug wird also irgendwann nötig werden.

Grüße

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 19 Gäste