Für Reha zu Krank, für Rente zu jung

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
Der Onkel
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Für Reha zu Krank, für Rente zu jung

Ungelesener Beitrag von Der Onkel » Mi 12. Jul 2017, 15:36

Reha oder Rente, was nu?
Hallo liebe Damen nund Herren, liebe Benutzer dieses Forums....
Ich bin Neu hier und brauche Rat und Hilfe.....

Meine Geschichte....
Ich bin der Ulli und bin 47 Jahre alt, verheiratet seit 2000 und seit 2012 Pfegender Ehemann meiner Schwerkranken Frau.( Dreifacher Hirnschlag, Schlaganfall,rechtseitig gelähmt, Aphasie...)

Ich bin seit meinem 17 Jahr durchweg Berufstätig, Wehrpflichtiger gewesen und seit 22 Jahren im
Stahlwerk auf Vollcontischicht( 7Tage Woche, Früh..Spät und Nachtschicht).

2007 erlitt ich einen Herzinfakt und bekam 3 Bypässe..
2012 der schlimme Fall mit meiner Frau

Ich selbst konnte nach meiner eigenen Herz op Belastungen nicht mehr so standhalten und hatte häufig Auszeiten( AU-geschrieben),diese häuften sich natürlich ab 2012. Ich habe meine Arbeit und die Pflege und alles was dazu gehört versucht zu meistern und zu bewerkstelligen.
Nun aber bin auch ich fertig,müde,krank und kaputt.Die Doppelbelastungen mit Arbeit,Haushalt,Terminen bei Ärtzen,Friseuren und Kosmetik, das gestallten von Freizeit mit meiner Frau brachte mich an den Rand der Erschöpfung.Meine Frau ist Hilf und Wehrlos und kann ohne fremde Hilfe nicht das Haus verlassen. Freizeit und Erholung fand für mich nicht mehr statt.Meine Frau ist aufgrund ihrer schlechten Mobilität Inkontinent, muss aber Wasserabführtabletten einnehmen. 4 oder 5 mal in der Nacht aufstehen um Sie auf die Toilette zu setzten waren normal..und dann um 4Uhr morgens raus zur Frühschicht.Sie ankleiden,Tabletten bereitstellen, Wasser für Tee in den Kocher gießen, Klopapier zu Verfügung stellen,Telefone hinlegen dort wo Sie umfallen könnte,Eimer bereitstellen wenn Sie erbrechen sollte, Notfallknopf um den Hals hängen,Getränke bereitstellen,Handtücher hinlegen...sosah ein Morgen aus vor 4.00....und dann ab zur Arbeit.Wenn ich Mittag oder Nachtschicht hatte sah das ähnlich aus, nur das ich noch Essen kochen mußte, einkaufen,Wäsche waschen, zu den Ärtzen um Rezepte abzuholen,Therapien koordinierte,den Garten pflegte Rasen mähte,den Müll trennte und auch die Wohnung renovierte.....was Mann halt so macht,plus was Frau halt so macht..plus einen Menschen zu pflegen und dann ab zur Arbeit.....ich bin bald tot, wenn ich das so weitermachen würde.
Ich bin nun seit 1 Jahr Krank geschrieben durch meinen Hausarzt. ( Überlastungsstörung)
dann ging ich zum
Kardiologen
Orthopöde
Neurologen
Dipl. Psychiater
Pneumologen
sammelte alle Befunde und Berichte und ging zum Knappschaftsältesten
obwohl die damaligen Befunde zu den Heutigen nur ein Witz waren sagte er zu mir: Junge,Du bist doch kaputt.
Dann passierte lange nichts und ich konnte mich endlich mal zurücklehnen und entspannen. Der ganz große Druck war erstmal weg, dier Kummer,der Schmerz und die Trauer blieben.
Ich wurde zweimal zu MDK eingeladen, ich brachte meine Unterlagen mit und dann sagte man mir ich solle eine Tablete nehmen und alles wäre wieder gut. Tja ich nehme weitaus mehr als nur Eine und nichts ist gut. Auch der zweite Besuch beim MDK änderte daran nichts, ich blieb weiterhin krankgeschrieben. Über den Neurologen kam ich zur Psychiaterin,ich bin diesen Gesprächen sehr offen und bereitwillig. Meine ICD Schlüssel sammelten sich immer mehr, immer mehr Diagnosen und ich beantragte beim Versorgungsamt einen Ausweis bzw einen Grad d.B.
Erst bekam ich 20, mit Hilfe des VDK und einem Einspruch nun 40
- Seelische Störungen
- Wirbelsäulensyndrom
- HerzKreislauf Beschwerden,Bluthochdruck Bypassoperation
- Lungenfunktionsstörung bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
dann wieder lange Zeit nichts....
Im Frühjahr 2017 meldete sich mein Arbeiteber, Einladung zum Gespräch
Perspektive?-Prognose?...was soll passieren...Mir wurde nahegelegt eine Reha zu beantragen.
Reha?...schön und gut, was mache ich mit meiner Frau?
Zunächst stellte ich einen Kurantrag für meine Frau mit mir als Begleitperson mit Ärtzlicher Stellungsnahme dazu.
Die Kur für meine Frau wurde bewilligt, aber nicht zusammen mit mir.
Dann stellte ich einen Reha Antrag bei der DRV
Dann muste ich zu einer Gutachterin, 10min Gespräch und Sie sagte mir Wortwörtlich: Sie sehe in ieiner Reha für mich keinen Sinn, da sich die Problematik zu Hause nach der Reha nicht ändert....aha?...sagte ich mir...soso
Meine Reha wurde genehmigt!!! und nach Erhalt des Schreibens sollte ich in 5 Werktagen dort antreten!!!!Was mach ich mit meiner Frau?
Ich erklärte meiner Frau die Situation und sprach von Kurzeitpflege, da ist meine Frau schon zusammengebrochen, erlitt einen Panikschock und Weinkrämpfe.
Ich legte Widerspruch ein, wegen der kurzen Vorlaufzeit von 5 Tagen. Das es mir nicht Möglich ist in der Zeit alles zu organisieren.
Darauf reagierte die Krankenkasse boshaft und drohte mit Krankengeldrückzahlung und Ausschluß aus der Versicherung etc.
Das boshafteste war der Satz: Ich soll meine Frau ins Heim stecken!!!..stecken!!!, dann kann ich auch wieder arbeiten.
Also ab zum VDK...und zur IG Metall...Beratungsgespräch
Telefongespräch mit der DRV....Ich erklärte nochmals meinen Einwand und die Dame zeigte Verstädnis.
Ich solle erneut einen Antrag zur Reha stellen und die Bewilligung der Kur meiner Frau beillegen
mit einigen Sätzen vom Artz meiner Frau, warum das Sinnvoll ist.
Ich habe alles fertig und zusammen, der Antrag liegt aber noch bei mir.
Vor einigen Tagen eine erneute Einladung zum MDK( große Untersuchung)...alles beigehabt,
sämtliche Berichte und Befunde...
Nun...die Ärtzin sagte das da sovieles im argen liegt,sovieles was untersucht und "geheilt"werden muss, so das eine Reha völlig Sinnlos wäre, und für Rente bin ich zu Jung, da würde ich am Hungertuch nagen...so Ihre Worte
Aha...woher weiß Sie das?---kennt die meine Private Vorsorge?
Also...zur Reha zu krank, zur Rente zu Jung
Nebenbei bemerkt droht man mir, im Falle einer EU Rente wäre ich nicht fähig meine Frau zu pflegen.....ich solle soweit wieder Gesund werden,so das ich wieder arbeiten kann...
So nun meine Diagnosen.

- leichte COPD
- KHK
- Spondylose LWS
- Facettenarthrose
- muskuläre Dysbalance
- Drehschwindel
- Soziale Anpassungsstörung mit emotionaler Beeinträchtigung
- schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome
- Schlafstörung vom Insomie Typ
- Angst und depressive Störung gemischt
- Enuresis nocturna
- Herzkreislauf beschwerden nach Bypass op
- Bluthochdruck
- usw....

was meint Ihr...was soll ich machen?
PS: Der Antrag zur Reha wurde von mir freiwillig gestellt :cool:

aorto
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Re: Für Reha zu Krank, für Rente zu jung

Ungelesener Beitrag von aorto » Mi 12. Jul 2017, 17:55

Hallo Onkel,

willkommen in diesem Forum!

Zu jung für die Rente halte ich für überspannt und dreist, das man dir sowas
gesagt hat!

Ich bin mit Mitte 30 Jahren berentet wurden!
Ohne Gutachter, nach Aktenlage.

Sicher wirst du hier noch mehr Antworten erhalten, die dir mehr zu deinem
Fragen sagen können.

Belese dich einfach schon mal, du wirst sehen, vielen haben ähnliche Probleme......

Der Onkel
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Re: Für Reha zu Krank, für Rente zu jung

Ungelesener Beitrag von Der Onkel » Mi 12. Jul 2017, 19:48

und ....lieber Freund...bist Du verhungert oder obdachlos geworden?-----Die Aussage ist sehr sehr primitiv und soll Angst machen. Woher will die Dame wissen was ich in die Rentenkasse eingezahlt habe, oder kennt Sie auch meine Privaten Vorsorgeversicherungen?

Tacker
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Re: Für Reha zu Krank, für Rente zu jung

Ungelesener Beitrag von Tacker » Do 13. Jul 2017, 07:13

Willkommen im Forum :applaus:

"Zu jung für die Rente" gibt es nicht. Wer so schwer krank ist, dass er längerfristig nicht mehr über 3 (oder 6) Stunden arbeiten kann, kann Rente bekommen.

Wenn du alleine aufgrund deiner Gesundheit nicht arbeiten kannst, wäre das ein Anlass, eine Rente zu beantragen. Wenn es erstrangig wegen der Frau ist, die gepflegt werden muss, wäre dies kein Grund für Rente, da dies kein Versicherungsfall für die DRV wäre.

Hast du schon mit den Ärzten gesprochen, ob sie es auch so sehen, dass du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr erwerbsfähig sein kannst? Das wäre sehr wichtig, dass die Ärzte den Antrag unterstützen, damit er überhaupt eine Chance haben kann.

Und hast du wegen der Depression schon eine Psychotherapie gemacht? Das wäre sehr sinnvoll. Hat man keine Psychotherapie gemacht, lehnt die DRV gerne mögliche Renten ab mit der Begründung "nicht alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft". Daher wäre es wichtig, die Depression therapieren zu lassen.
Der Onkel hat geschrieben:
Mi 12. Jul 2017, 15:36
Dann muste ich zu einer Gutachterin, 10min Gespräch und Sie sagte mir Wortwörtlich: Sie sehe in ieiner Reha für mich keinen Sinn, da sich die Problematik zu Hause nach der Reha nicht ändert....aha?...sagte ich mir...soso
Das bedeutet, dass man aufgrund der häuslichen Situation eine REHA nicht für erfolgversprechend hält. Es ist auch möglich, dass bei der DRV gedacht wird: "Kein Wunder, dass er bei der Mehrfachbelastung (Pflege, Arbeit, Haushalt) irgendwann zusammenbricht. Wenn das Pflegeproblem zu Hause gelöst wäre, würde er wieder arbeiten können. Ist also kein Versicherungsfall für uns." Dafür, dass so gedacht worden ist spricht, dass man den REHA-Antrag nicht in einen Rentenantrag umgewandelt hat.

An deiner Stelle würde ich - nach Rücksprache mit den behandelnden Fachärzten- einfach mal einen Rentenantrag stellen. Und falls noch keine Psychotherapie begonnen worden ist, würde ich sie unbedingt beginnen, damit du alles für die Genesung getan hast. :jaa:

Hast du schonmal darüber nachgedacht, für die Frau professionelle Pflege in Anspruch zu nehmen? Das könnte dich entlasten, so dass du mehr Kraft hast, dich um dich selbst und deine Gesundheit zu kümmern. :umarm:

Anja12
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Re: Für Reha zu Krank, für Rente zu jung

Ungelesener Beitrag von Anja12 » Do 13. Jul 2017, 16:10

Hallo Onkel,

es gibt die Möglichkeit deine Frau in die Reha mitzunehmen.

Rehaklinik Damp: Patienten können pflegebedürftige Angehörige mitbringen

Fragen von interessierten Betroffenen beantwortet Friedlinde Koberg von Montag bis Freitag von 9 bis 14 Uhr unter (04352) 80-8303 sowie per
E-Mail unter rda.familiale-pflege@helios-kliniken.de.

http://www.helios-kliniken.de/klinik/sc ... ingen.html

Viele Grüße

Anja

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Re: Für Reha zu Krank, für Rente zu jung

Ungelesener Beitrag von Vrori » Fr 14. Jul 2017, 10:01

Hallo,

zu jung für eine Rente..so ein Blödsinn..

meine Nichte hat MS (leichte Variante...noch ohne Einschränkung der Beweglichkeit..). Sie hat eine halbe Erwerbsminderungsrente bekommen und kann weiterhin für 4 Stunden täglich arbeiten. Als die Rente bewilligt wurde, war sie 29 Jahre alt!
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

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Engelchen22
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Re: Für Reha zu Krank, für Rente zu jung

Ungelesener Beitrag von Engelchen22 » Fr 14. Jul 2017, 15:31

Hallo Der Onkel, :smile:

herzlich Willkommen bei uns im K-o-R ! :jaa:

Puhh - Du hast ja eine wahre Odyssee hinter Dir und wahrlich vor Dir.
Erstmal meinen grossen Respekt - wie Du das alles meisterst und bewältigst

Dein eigener Gesundheitszustand wird Dir diese Strapazen aber in keinster Weise danken - Du solltest Dir Hilfe/Unterstützung suchen -
welche m.E. dringend nötig ist.

Wie wäre es mit einem Amb. Pflegedienst samt Hauswirtschaftlicher Unterstützung... ?!!!

Sicher brauchst Du ganz ganz nötig eine Auszeit.... ob es Dir in der Reha überhaupt gelingen wird - abzuschalten, Dich zu erholen, etwas für Dich und Deinen
nicht mehr vorhandenen GS-Zustand zu erreichen ?
Die Reha ist absolviert - das Pflegen Deiner kranken Frau geht dann natürlich weiter.... wird wieder von Dir gemeistert..... ALLES beginnt von neuem...

Wie lange wirst/kannst Du das durchhalten ?

Nebenher dann wieder arbeiten gehen - denn die Reha hat Dir vielleicht dazu verholfen....

Das mit Kurzzeitpflege ist ja auch so ne Sache - für die Zeit der Reha - aber anschliessend.....
Tagespflege wäre das gleiche ....

Eine Pflegerin einstellen für die 24 h Betreuung - machen ja auch viele .... Aber ob Du und vor allem Deine Frau dies in Anspruch nehmen möchtet/könntet ?
Eine fremde Person im Hause zu haben - uvm...

Tausend Fragezeichen welche ich hier tippe - sind einfach so meine Gedanken, zu Deiner/Eurer Problematik....


Natürlich bist Du nicht zu JUNG für die EMR - das wird sehr gerne von Menschen behauptet, welche keinerlei Ahnung von der Materie haben.

Mir wurde auch sehr oft mitgeteilt, dass ich für EMR viel zu jung sei - ich müsste schon noch einige Jahre arbeiten - der Wille und der Wunsch wieder arbeiten gehen
zu können - der ist noch immer vorhanden, meine chron Erkrankungen und mein des. körperlicher Zustand haben es nicht zugelassen - ja wenn ich mich nur wieder
in die Arbeit schleppen würde, mich zusammenreisen, wie einige Jahre vor der AU - als mich meine beh. Ärzte gegen meinen Willen " rausgenommen " hatten......

Auch ein SB des VDK teilte mir bei der EMR Antragstellung mit, ich sei noch viel zu jung für ne EMR und auch finanziell, da könnte ich keinesfalles von leben,
den Gedanken der EMR sollte ich verwerfen und mich wieder in die Arbeit begeben....

Du kannst natürlich jederzeit die EMR Antragstellung durchführen - das Formular findest Du auf der DRV Hompage - ggf hier nachfragen...
Wichtig und Du befindest Dich ja in Fachärztlichen Behandlungen - gleich dem Antrag aussagefähige Arzt/Klinik/ Rehabericht mit einsenden...
Deine Ärzte werden Dich sicher unterstützen und Dir beistehen...

Gross erwähnen würde ich aus meiner Sicht allerdings die Pflegebedürftigkeit Deiner Frau NICHT - es könnte Dir aus DRV-Sicht oder auch Gutachterlich unterstellt werden,
dass Du EMR "begehrst " ( so der Fachausdruck der GA/DRV/Kliniken ) um Deine kranke Frau zu pflegen....

Aber soweit sind wir ja noch nicht....

Ganz ganz wichtig, dass Du Dich um DICH KÜMMERST bzw Deinen GS-Zustand...... diese Überlastung Deinerseits kann nicht lange mehr gut gehen...

Liebe Grüsse und ganz viel Kraft
Engelchen 22
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