EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
Billy
Beiträge: 22
Registriert: Mo 16. Jul 2012, 21:02
Hat sich bedankt: 17 Mal
Danksagung erhalten: 14 Mal

EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Billy » So 23. Okt 2016, 20:20

Hallo zusammen,
Bin seit 3 Monaten aus der REHA zurück und seither auch krankgeschrieben. Im Abschlussbericht stand, dass meine Arbeitsfähigkeit auf 3 bis unter 6 Std eingestuft wird und ich einen Rentenantrag stellen könnte. Nun habe ich von der DRV ein Schreiben bekommen, dass ich mich die nächsten 4 Wochen entscheiden soll, was ich vor habe (Antrag stellen ja/nein).

Eigentlich war ich zunächst ganz happy, dass endlich jemand meine tatsächliche Situation erkannt hat, aber nun bin ich unsicher :Verwirrt:

Meine Fragen: wird man zusätzlich noch zum Gutachter geschickt?

Besteht auch die Möglichkeit, dass die Teil-EMR gleich durch geht oder umgekehrt gleich abgelehnt wird?

Wielange dauert so ein Prozedere?

Meine Situation ist die, dass ich sehr gerne an meiner bisherigen Arbeitsstelle weiter arbeiten möchte, aber eben mit verminderter Stundenzahl (das wäre ja eigentlich perfekt). Bisher habe ich noch nicht mit meinem AG gesprochen, da ich fürchte Nachteile daraus zu bekommen.

Bekommt man bei Teil-EMR einen neuen Arbeitsvertrag und diesen evtl befristet? Was ist, wenn man nur auf befristet EMR genehmigt bekommen hat -ist das üblicherweise dann für 1 Jahr?

Das wären nur mal meine ersten Fragen :lachen: , sorry, dass es gleich soviele wurden

Herzlichst Billy

Benutzeravatar
Engelchen22
Global-Mod
Beiträge: 6901
Registriert: Mi 7. Jul 2010, 16:09
Hat sich bedankt: 1765 Mal
Danksagung erhalten: 2007 Mal

Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Engelchen22 » So 23. Okt 2016, 21:09

Hallo Billy,
Billy hat geschrieben: Bin seit 3 Monaten aus der REHA zurück und seither auch krankgeschrieben.
Lasse Deine AU bitte lückenlos weiterlaufen - es ist gut und sehr wichtig, dass Du AU bist für den EMR-Antrag !
Die GA fragen stets danach wie lange man bereits AU ist !

Bist Du denn bereits AU in Reha ?
Billy hat geschrieben: Im Abschlussbericht stand, dass meine Arbeitsfähigkeit auf 3 bis unter 6 Std eingestuft wird und ich einen Rentenantrag stellen könnte.
Natürlich nicht schön für Dich bzw - zu akzeptieren, dass man wohl Erwerbsgemindert ist - noch dazu von der REHA bescheinigt.

Wie Du vielleicht hier bei K-o-R schon gelesen hast - muss sich die DRV keinesfalls der Reha-Empfehlung anschliessen. Es kann alles möglich sein, muss es aber nicht !

Ich bin auch AU ( ca 1.5 Jahre ) in Reha - man wollte mich Wunder-Spontan-Geheilt Vollschichtig Arbeitsfähig entlassen - was absoluter Quatsch war, denn die Reha war in keinster Weise hilfreich, im Gegenteil
und Arbeitsfähig war ich in keinster Weise. Es wurde nicht mal eine Wiedereingliederung empfohlen. Nur meine Hartnäckigkeit und ein schlimmes Gespräch mit der Klinikchefin und der ( unfähigen ) Stationsärztin
liesen mich meine " Begehren " durchsetzen.
Dank der Unterstützung und den bereits gesammelten Infos aus dem K-o-R bewahrten mich vor einer Wiedereingliederung und der Wiederaufnahme meiner Tätigkeit - welche ich niemals durchgestanden hätte.

Im Kurzarztbrief wurde mir bescheinigt, dass ich für eine Wiedereingliederung bzw Aufnahme meiner Tätigkeit nicht motivierbar war... :icon_e_wink:
Billy hat geschrieben:Nun habe ich von der DRV ein Schreiben bekommen, dass ich mich die nächsten 4 Wochen entscheiden soll, was ich vor habe (Antrag stellen ja/nein).

Ich gehe mal davon aus, dass Du selbst Dich nicht arbeitsfähig sehen wirst......
Die Reha-Klinik hat Dich auf 3 bis unter 6 Std eingestuft - dies kann Dir evtl hilfreich sein ( wie o.g.)
Billy hat geschrieben:Eigentlich war ich zunächst ganz happy, dass endlich jemand meine tatsächliche Situation erkannt hat, aber nun bin ich unsicher :Verwirrt:
Natürlich verunsichert diese NEUE Situation - man kann nicht einschätzen was nun richtig oder falsch ist...
Der EMR Antrag ist ja auch ein Schritt, bei dem einem bewusst wird, dass es mit der Arbeitsfähigkeit nicht mehr " klappt " ..... bzw. die Arbeitsfähigkeit nicht mehr gegeben ist...
Nicht leicht zu akzeptieren ( mir selbst fällt das noch immer schwer )
Meine Fragen: wird man zusätzlich noch zum Gutachter geschickt?
Auch das obliegt der DRV - meistens darf man zum GA - wobei es auch mehrere Fachrichtungen sein könnten !
Ich behaupte mal, dass beim 1. Antrag davon auszugehen ist, dass man begutachtet wird.
Besteht auch die Möglichkeit, dass die Teil-EMR gleich durch geht oder umgekehrt gleich abgelehnt wird?
Auch diese Frage lässt sich nicht beantworten - wie schon geschrieben, muss man meist von einer Ablehnung des Antrages ausgehen - das ganze hat System um den Antragsteller " zu Aufgeben zu bewegen "
die DRV würde sich dadurch natürlich " Kosten " sparen....
Billy hat geschrieben:Wielange dauert so ein Prozedere?
Das kann man Dir nicht vorhersagen - die Erfahrungen sind sehr unterschiedlich von wenigen Wochen bis mehrere Jahre kann ein Antrag sich hinziehen.
Die Entscheidung obliegt der DRV - deren Entscheidungen sind oft sehr suspekt und meist nicht nachvollziehbar für die Betroffenen.
Natürlich gibt es Ausnahmen und der Antragsteller erhielt problemlos bei 1. Antrag die EMR bewilligt.

Leider sieht die Realität meist etwas düsterer aus - und WIR Antragsteller sind am " kämpfen " und " stehen im Regen "... sonst wäre das K-o-R Forum sicher nicht " ins Leben gerufen worden ".

Meine EMR hat mehr als 3 Jahre in Anspruch genommen - und wurde am SG ( Sozialgericht positiv für mich entschieden - natürlich befristet ! )

Billy hat geschrieben:Bekommt man bei Teil-EMR einen neuen Arbeitsvertrag und diesen evtl befristet? Was ist, wenn man nur auf befristet EMR genehmigt bekommen hat -ist das üblicherweise dann für 1 Jahr?
Normal läuft das AV während einer EMR Bewilligung " ruhend weiter " - endet bei EMR auf Dauer !
Wie lange die EMR bewilligt wird - auch das ist Ermessenssache der DRV - es kann von 1 bis höchstens 3 Jahre Bewilligung sein....
Bei der DRV ist leider " nix üblich ".... da gibt es kein " Patentrezept " ...
Billy hat geschrieben: Das wären nur mal meine ersten Fragen :lachen: , sorry, dass es gleich soviele wurden
Das ist kein Problem, Du darfst/kannst gerne so viele Fragen stellen wie Du möchtest.
Wir haben hier kein Schreiblimit !

In diesen Rubriken http://www.krank-ohne-rente.de/viewforum.php?f=7
http://www.krank-ohne-rente.de/viewforum.php?f=15

findest Du zahlreiche Beispiele, wie ein EMR Antrag ablaufen kann - ein Geheimrezept gibt es leider nicht, wohl aber die eigens gemachten Erfahrungen der K-o-R Community !


Wichtig ist auch sich in kontinuierlicher Fachärztlicher Behandlung/Therapie zu befinden, wobei ich bei Deinen Erkrankungen davon ausgehe.

Dich beim EMR-Antrag unterstützende Ärzte sind ebenfalls förderlich !

Viele Grüsse
Engelchen 22
Krank-ohne-Rente.de - gemeinsam sind wir stark - !!!
Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen...
Jeder Mensch braucht einen Engel...

agnes
Gesperrt
Beiträge: 1720
Registriert: Do 30. Jan 2014, 18:50
Hat sich bedankt: 516 Mal
Danksagung erhalten: 1658 Mal

Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von agnes » Mo 24. Okt 2016, 00:33

Hallo Billy und willkommen :umarm:

Mich würde interessieren, ob man dich in deinem alten/zuletzt ausgeübten Beruf auf 3 - unter 6 Std. eingestuft hat oder insgesamt, also auch für den allgemeinen Arbeitsmarkt?

Die beiden Abschlussberichte, nach erfolgter Halswirbelsäulenverplattung/Versteifung (von C4-C6), besagten damals auch, dass ein EM-Rentenantrag zu empfehlen sei, was allerdings letztendlich die DRV nicht die Bohne interessierte.

Natürlich lagen zu diesem Zeitpunkt nicht nur diese beiden HWS-OPs an gesundheitlichen Defiziten als Antragsgrund vor.
Diverse multiple orthopädische, neurologische, internistische und leider auch psychische Leiden wogen gleichfalls schwerwiegend genug, um ausreichend leistungseingeschränkt zu sein.
Ein über 20 jähriges nachvollziehbares chronisches Schmerzsyndrom konnte nachgewiesen werden.

Resultierend aus meiner "jahrelangen Arbeitswut", um meine Schmerzen/Beschwerden in den Hintergrund zu stellen und mich ihnen nicht ständig zu ergeben, ereilte mich just zu dem Zeitpunkt, als ich aufgrund der kurz hintereinander erfolgten OPs lange beruflich aussetzen musste, auch noch ein Burn-Out. :Heiss: :Hilfe:

Weder meine treue HÄ noch meine über Jahre mich begleitenden Fachärzte fanden meinen Gedanken optimal, beruflich umgehend wieder voll einsteigen zu wollen und auch die AHB-Ärzte/Therapeuten warnten eindringlich davor.

Meine HÄ schrieb mich von daher nahtlos weiter AU mit den Worten: "Was Sie jetzt mit der AU machen ist mir egal, aber ich muss Sie vor sich selber schützen".

Ein anerkannter Schwerbehindertengrad von mittlerweile 70 lag auch vor.

Nach Aussteuerung aus dem Krankengeld (der MDK hatte auch per 3 Gutachten nach Aktenlage die AU-Zeit als gerechtfertigt eingestuft und eine EMR empfohlen) erhielt ich auch von der AfA das ALG I (Nahtlosigkeit) ohne Probleme (auch da per Aktenlage 2x begutachtet).

Nach Rentenantragstellung, welche ja zwangsläufig von mir nun erfolgen musste, erhielt ich selbstredend die Ablehnung und nach meinem Widerspruch ebenfalls die Ablehnung, sodass ich nun das Sozialgericht um Sachverhaltsklärung bemühte.

Summasumarum lagen dem Gericht am Ende 17 Gutachten vor und mir wurde von dort auch, nach über 2,5 Jahren Gezeter mit der DRV, die volle EMR zuerkannt (zunächst als Zeitrente für 2,5 Jahre rückwirkend und noch 1 Jahr voraus, also insgesamt 3,5 Jahre).

Ein 18. Gutachten absolvierte ich gar noch nach Verlängerungsantragstellung.
Mein Verlängerungsgesuch beschied man dann jedoch umgehend mit einer unbefristeten EMR bis zur Regelaltersrente.

Auf einzelne deiner Fragen wird man dir keine genauen Angaben hier aus dem Forum geben können.
Jedoch wirst du in einzelnen Fallbeispielen der Mitglieder lesen können, welche interessanten Konstellationen an Ablehnungen und/oder Bewilligungen sich nach Rentenantragstellung ergeben haben.

Es ist für den Einzelnen (und natürlich auch für uns Mitleser die es bereits geschafft haben) nicht immer nachvollziehbar, wieso manche Anträge ohne Probleme durchgehen und andere der Willkür der Behörde ausgesetzt sind.

Man selber kann daran zunächst wenig ändern, sollte aber gut vorbereitet zur Antragstellung sein und ausreichend beweisende Arzt-/Klinik-/Therapiebefunde parat haben, um den Nachweis seiner Leiden und den damit meist verbundenen Leistungseinschränkungen gegenüber der DRV vorweisen zu können.

Meine Ärzte/Therapeuten waren auch Baff, als ich zunächst die Ablehnung erhielt trotz meiner wirklich umfangreich aussagekräftigen und über 20 Jahre vorzulegenden Nachweise/Befundberichte, welche eine stetige Verschlechterung meines Gesundheitszustands aufzeigte.

Sie standen geschlossen hinter mir, um mich darin zu ermutigen, den Klageweg zu bestreiten.

Ich kann dich ermutigen, den Antrag zu stellen.

Ich kann dir aber nicht sagen, ob man deine Leiden auch angemessen würdigen wird und wenn ja, wie lange das Verfahren bis dahin dauert oder für wie lange man dir ggf. eine EMR (ob Teil- oder gar Vollrente) gewähren würde.

Das alleine ergibt sich aus deinen möglichst gleich dem Antrag beizulegenden Befunden/Arztberichte und der Entscheidung der DRV nach Auswertung selbiger.

Sehr oft werden Gutachten oder sogar erneute Rehamassnahmen zur Entscheidungsfindung zusätzlich eingefordert.

Ich habe versucht dir anhand eines kurzen Anrisses meines persönlichen Werdegangs aufzuzeigen, wie sich das Antragsverfahren u.U. hinzieht und gestalten könnte. Vielleicht kannst du dich so gedanklich etwas besser einstimmen, was auf dich zukommen könnte.

Viel Erfolg wünscht Agnes :ic_up: :ic_up:
Der Dumme spricht, ohne vorher zu denken.
Der Kluge denkt, bevor er spricht.
Aber nur der Weise weiß, wann er besser schweigen sollte.
(Günter Leitenbauer)

Ich gebe mit meinen Beiträgen lediglich meine persönlichen Erfahrungen weiter. Sie gelten nicht als Rechtsberatung.

Hier geht es zu meinem alten Thread: viewtopic.php?f=6&t=5468

maday
Beiträge: 1461
Registriert: Fr 17. Feb 2012, 10:19
Hat sich bedankt: 213 Mal
Danksagung erhalten: 720 Mal

Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von maday » Mo 24. Okt 2016, 07:29

Hallo Billy,

so wie ich deinen Beitrag lese, wurdest du von der DRV aufgefordert innerhalb von 4 Wochen einen Rentenantrag zu stellen. So ist es mir nach Ablehnung eines REHA-Antrages auch passiert. Im Grunde genommen ist meiner Meinung nach die Entscheidung bei der DRV schon gefallen und alles nur noch Formsache. Sie warten nur auf den Rentenantrag, denn ohne die eigentliche Rentenantragsstellung gibt es keine Rente. Auch bei Umdeutung eines REHA-Antrages muß noch ein Rentenantrag gestellt werden, obwohl auch da schon fest steht, dass man eine Rente erhält. Nachdem ich meinen Rentenantrag damals gestellt habe, ging alles sehr schnell. Innerhalb von 3 Wochen hatte ich den ersten Bescheid. Einen Gutachter hast du dann auch nicht mehr zu befürchten, die Rentenversicherung wartet ja bereits auf die Antragstellung. Grundlage für die Aufforderung der Antragstellung ist die eindeutige Aussage in deinem REHA-Bericht.

Gruß maday
Als Frau bin ich ein Engel und wenn man mir die Flügel stutzt, fliege ich weiter, dann aber auf meinem Besen.

Billy
Beiträge: 22
Registriert: Mo 16. Jul 2012, 21:02
Hat sich bedankt: 17 Mal
Danksagung erhalten: 14 Mal

Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Billy » Mo 24. Okt 2016, 12:59

Hallo zusammen,
schön, dass ihr mir Antworten auf meine Fragen habt!
Allerdings scheint ja wirklich alles möglich, was mir gleich wieder Angst macht :Suizid: (nee quatsch, finde nur die Smiles hier alle so nett)

Engelchen22:
Bist Du denn bereits AU in Reha?
Nee, bin natürlich auch auf dem Zahnfleisch noch zur Arbeit gekrochen und bin quasi "gesund" in REHA gegangen. Dies war dann auch etwas problematisch: ich konnte nicht krank aus der REHA entlassen werden und wurde dann "grenzwertig kompensiert, so dass wir für befristete Zeit die Arbeitsfähigkeit noch für zumutbar halten und einen Arbeitsversuch für gerechtfertigt halten" entlassen. War dann 1 Tag arbeiten, total erschöpft und musste mich gleich wieder krank schreiben lassen.
Mich würde interessieren, ob man dich in deinem alten/zuletzt ausgeübten Beruf auf 3 - unter 6 Std. eingestuft hat oder insgesamt, also auch für den allgemeinen Arbeitsmarkt?
Es ist folgendermaßen im REHA-Bericht formuliert:
"wir sind in unserer interdisziplinären Fallkonferenz zu dem Ergebnis gekommen, dass für ca 12 Monate nur eine teilweise Einsetzbarkeit besteht (quantitative Leistungseinschränkung) und demzufolge der Antrag auf eine Teilrente wegen Berufsunfähigkeit bzw. geminderter Erwerbsfähigkeit gestellt werden kann. Frau X. erhofft sich von dieser Strategie eine Stabilisierung und traut sich eine Teilzeittätigkeit auch unter der jetzigen, etwas gebesserten Situation wieder zu.

Was heißt das jetzt für mich ?
so wie ich deinen Beitrag lese, wurdest du von der DRV aufgefordert innerhalb von 4 Wochen einen Rentenantrag zu stellen.
Im Schreiben der DRV ist es folgendermaßen formuliert:
"Nach der Beurteilung der Ärzte.... hat bei Abschluss der Maßnahme eine nicht unerhebliche Minderung ihrer Leistungsfähigkeit vorgelegen, so dass das Vorliegen von verminderter Erwerbsfähigkeit im rentenrechtlichen Sinn nicht ausgeschlossen werden kann.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir das alles "Übersetzen" könntet - was das für mich heißen könnte :Hilfe:

Viele Grüße
Billy

agnes
Gesperrt
Beiträge: 1720
Registriert: Do 30. Jan 2014, 18:50
Hat sich bedankt: 516 Mal
Danksagung erhalten: 1658 Mal

Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von agnes » Di 25. Okt 2016, 11:14

Hallo Billy

Ich möchte es ganz vorsichtig ausdrücken:
Laut den Texthinweisen deines Rehaberichts könnte und sollte man davon ausgehen können, dass man dich im rentenrechtlichen Sinn als erwerbsgemindert ansieht.

Was und wie sich die DRV dazu stellen wird, wenn du ihnen den Rentenantrag einreichst, wird sich für dich zeigen und, wie du anhand @Madays gemachter Erfahrung liest, kann es durchaus sein, dass dir ein positiver Bescheid zukommt.

Wie gesagt, bitte aber nicht in stiller Hoffnung erwarten, dass alles nunmehr auch bei dir glatt über die Bühne geht.

Ich persönlich habe meine Erfahrung dahingehend gemacht, dass es die DRV wenig interessierte, was im Reha-/AHBbericht vorgeschlagen oder angemerkt stand.

Da aber die DRV dich bereits anschrieb und aufforderte dich dazu zu äußern ob du einen Rentenantrag stellen wirst, sehe ich darin eher eine positive Wendung und könnte mir denken, dass sie bereit sind dir eine Zeitrente zu gewähren.

Ich drücke dir auf jedenfall die Daumen :ic_up: :ic_up: agnes
Der Dumme spricht, ohne vorher zu denken.
Der Kluge denkt, bevor er spricht.
Aber nur der Weise weiß, wann er besser schweigen sollte.
(Günter Leitenbauer)

Ich gebe mit meinen Beiträgen lediglich meine persönlichen Erfahrungen weiter. Sie gelten nicht als Rechtsberatung.

Hier geht es zu meinem alten Thread: viewtopic.php?f=6&t=5468

maday
Beiträge: 1461
Registriert: Fr 17. Feb 2012, 10:19
Hat sich bedankt: 213 Mal
Danksagung erhalten: 720 Mal

Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von maday » Di 25. Okt 2016, 12:27

Ich habe noch eine Frage dazu. Hat dir die Rentenversicherung gleich die Formulare für die Rentenantragstellung beigelegt? Bei mir lagen damals gleich die Formulare bei.

Gruß Maday
Als Frau bin ich ein Engel und wenn man mir die Flügel stutzt, fliege ich weiter, dann aber auf meinem Besen.

Billy
Beiträge: 22
Registriert: Mo 16. Jul 2012, 21:02
Hat sich bedankt: 17 Mal
Danksagung erhalten: 14 Mal

Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Billy » Di 25. Okt 2016, 12:44

Hallo zusammen,
danke für eure Antworten :smile:
Nee, Formulare lagen keine bei, nur allgemeine Hinweise wie man den Antrag stellen kann: alleine, mit Hilfe der DRV, online.....

Was denkt ihr, wegen dem Zusatz der REHA-Klinik "für 1 Jahr befristet" - ich bin ja inzwischen seit weiteren 3,5 Monaten zuhause. Es könnte ja sein, dass sie sagen, dass das Jahr ja quasi eh bald vorbei sein wird....
Viele Grüße
Billy

Benutzeravatar
Doppeloma
Gold-Member
Gold-Member
Beiträge: 8201
Registriert: Fr 22. Jan 2010, 03:05
Wohnort: Insel Rügen
Hat sich bedankt: 5058 Mal
Danksagung erhalten: 6619 Mal

Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Mi 26. Okt 2016, 14:45

Hallo Billy, :smile:

zunächst mal auch von mir noch ein HERZLICHES WILLKOMMEN in der schreibenden Zunft ... :umarm:

Ansonsten kann ich mich den Vorschreibern nur anschließen, in deinem Falle ist das (seltene) Wunder der DRV bereits "eingeläutet", du brauchst nur noch den regulären Formular-Antrag stellen, damit dein Bescheid über eine EM-Rente bei der DRV ausgedruckt werden kann.

So einfach kann man das "übersetzen", was dir dazu von der DRV geschrieben wurde ... :jaa: :cool: :applaus:

Die schreiben dich nicht an (nach einer Reha) und "bitten" fast darum den Antrag auf EM-Rente zu stellen, um es sich dann wieder anders zu überlegen, wenigstens das ist hier in den wenigen Fällen wo das so gelaufen ist noch nie passiert.
Nee, Formulare lagen keine bei, nur allgemeine Hinweise wie man den Antrag stellen kann: alleine, mit Hilfe der DRV, online.....
Dann mach das fertig (du kannst hier Hilfe beim Antrag bekommen) oder geh zu einer DRV-Beratungsstelle (nimm dieses Schreiben mit) und stelle dort den Antrag, es ist wirklich nur noch "Formsache" und nennt sich "Umdeutung einer Reha in EM-Rente", aber der "Amtsschimmel will eben bedient werden und der EM-Renten-Antrag muss noch ausgefüllt werden dafür ... du könntest (theoretisch) noch vor Weihnachten deinen EM-Rentenbescheid in den Händen haben. :lesen: :lesen: :lesen:
Was denkt ihr, wegen dem Zusatz der REHA-Klinik "für 1 Jahr befristet" - ich bin ja inzwischen seit weiteren 3,5 Monaten zuhause. Es könnte ja sein, dass sie sagen, dass das Jahr ja quasi eh bald vorbei sein wird....
Ein Gutachten wird aktuell nicht mehr stattfinden, die Reha gilt bereits als "Langzeit-Begutachtung" und wenn die DRV dir nun geschrieben hat, dass man zu der Ansicht gekommen ist dich vorerst berenten zu müssen (denn von "wollen" kann keine Rede sein :grinser: ), dann zögere nicht mehr länger und gehe noch die letzten dafür nötigen Schritte.

Wie ist denn das konkret in dem DRV - Schreiben formuliert worden, magst du das mal ganz genau (wirklich wörtlich die wichtigsten Passagen, mit §§) abschreiben oder anonymisiert (also alle persönlichen Daten unkenntlich machen) hier einstellen ??? :confused: :Gruebeln:

Mir ist bekannt, dass die das immer sehr missverständlich ausdrücken, dass ein "normaler Mensch" das oft gar nicht begreifen kann, was die damit aussagen wollen.

Was die Reha-Klinik zur Befristung geschrieben hat muss dich nicht weiter stören, darüber entscheidet jetzt nur noch die DRV, die müssen nicht übernehmen, was man dazu in der Reha-Klinik gemeint hat, das ist durchaus auch mal positiv zu werten in diesem Falle ...
Die DRV ist dazu völlig frei in ihren Entscheidungen das dann umzusetzen, dazu wurde (vermutlich) nach der Reha noch deren eigener med. Dienst befragt.

Dieses Schreiben besagt zumindest erst mal klar, dass man dir eine EM-Rente geben wird, wenn du den offiziellen Antrag gestellt hast, dann wirst du im Bescheid nachlesen können wie lange und ob als Teil-EM-Rente oder als Voll-EM-Rente ... das wird jetzt bei der DRV komplett eigenständig entschieden und nicht nach der "Vorgabe" der Reha-Klinik.

Zu deinem Beitrag oben fällt mir noch ein, dass die ziemlich "DRV-hörig" waren in dieser Klinik, denn es ist doch unmöglich dir zu sagen, dass man dich (eigentlich) krank entlassen müsste ... das aber "angeblich" nicht darf, weil du ohne AU in die Reha gekommen bist ... :Wut: :schimpfen:

Die haben einfach ALLE "keinen ARS** mehr in der Hose" und fürchten um die Belegung ihrer Betten über die DRV-Rehas, wenn sie zugeben müssen, dass man ernsthafte Krankheiten dort einfach nicht "beseitigen" konnte. das macht eben "keinen guten Eindruck" als Reha-Ergebnis ... mit dem tatsächlichen Befinden des Betroffenen hat das leider oft wenig zu tun, was in diesen Berichten so drin steht. :Veraergert:

Sieht natürlich "besser" aus wenn man einen Patienten der AU rein kommt nach X Wochen Reha als Voll Einsatzfähig und Arbeitsfähig wieder entlassen kann, letztlich sollte aber das reale Reha-Ergebnis auch die Entlassung als AU oder AF bestimmen und nicht das "Buckeln" vor der DRV Vorrang haben, vor dem Wohlergehen der Betroffenen.

In deinem Falle hat sich das wohl mal (mindestens) ein DRV-Mitarbeiter angesehen, der noch nicht ganz "betriebsblind" geworden ist, nun warte nicht länger und ergreife die Möglichkeit wenigstens bis zu 3 Jahren (zunächst wahrscheinlich) eine EM-Rente zu beziehen, zu mehr "Hellseherei" möchte ich mich aktuell lieber noch nicht hinreißen lassen ... :teufel:

Mir wurde mit 58 auch noch eine befristete EM-Rente bewilligt (allerdings erst nach fast 3 Jahren Kampf am Sozialgericht), aber bei der Verlängerung gab es dann "den Zuschlag" bis zum Eintritt in die Regelaltersrente ... lass dich überraschen wie das konkret bei dir jetzt bewilligt wird ... bei Befristung bleibt dein Arbeitsverhältnis "ruhend" bestehen, so ist das jedenfalls meist arbeits-vertraglich vorgesehen.

Mach jetzt "Nägel mit Köpfen", dann kannst du dir bald etwas RUHE gönnen und mehr Zeit für deine Gesundheit nehmen. :lesen: :lesen: :lesen:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

Billy
Beiträge: 22
Registriert: Mo 16. Jul 2012, 21:02
Hat sich bedankt: 17 Mal
Danksagung erhalten: 14 Mal

Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Billy » Mi 26. Okt 2016, 18:36

Danke Doppeloma, für die ausführliche Antwort.

ICH KANN DAS GAR NICHT GLAUBEN, dass es so schnell gehen könnte. :Yeah:

Trotzdem muss ich gestehen, dass ich auf jeden Fall nur Teil-Rente haben möchte und gerne in meinem Beruf unter 6 Stunden weiter arbeiten würde :Sturkopf:
Und das könnte ich mir dann ja wohl nicht raussuchen?
  • ich schöpfe meine Energie größtenteils aus meiner Arbeit
    und natürlich bin ich auch auf das Geld angewiesen (wer ist das nicht ?)
Allerdings weiß ich überhaupt nicht, ob man Anspruch auf die selbe Abteilung hätte und wie es überhaupt mit dem Arbeitsvertrag sein könnte (in dem Fall kann der ja nicht ruhen) ??? Ich habe mal vorsichtig beim Betriebsrat nachgefragt, aber die wusste auch nichts über Teil-Rente, gabs wohl so bei uns noch nie ??

Dann habe ich eine vorsichtig formulierte Anfrage an die Personalabt. geschickt, aber auch keine Antwort erhalten.
Ich möchte mir ja in der Firma auch nicht schaden......

???? Weiß jetzt gar nicht, was ich wirklich tun soll - die EMR reicht mir finanziell nicht (bin nicht verheiratet)...????

Viele Grüße von einer total verwirrten und unschlüssigen
Billy

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste