EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
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Doppeloma
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Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Fr 11. Nov 2016, 15:00

Hallo Billy, :smile:
Sorry, aber ich kapiere nicht wirklich den Unterschied zwischen EMR und Rente wegen Berufsunfähigkeit, bzw. eigentlich verstehe ich nicht was vorteilhafter sein könnte ?? Kann mir da mal bitte jemand auf die Sprünge helfen?
Da gibt es kein "Vorteilhafter", eine BU-Rente (von der DRV) bekommt man nur noch wenn man VOR dem 02.01.1961 geboren wurde und die EM sich ausschließlich auf den beruflichen Bereich bezieht.
Mal ein krasses Beispiel, ein Bergmann kann nicht mehr ins Bergwerk (= Beruf UNTER 3 Stunden) aber "über Tage" ( = allgemeiner Arbeitsmarkt) kann er eigentlich noch ALLES Vollzeit machen was es so an Tätigkeiten gibt, dafür ist er also Vollzeit (6 und mehr Stunden) Erwerbsfähig.

Die BU-Rente soll also nur den Einkommensverlust ausgleichen, den man dann haben wird, weil das Einkommen in den anderen Bereichen deutlich geringer sein dürfte.

Deine Reha-Beurteilung bezieht sich aber bereits auf den (gesamten) allgemeinen Arbeitsmarkt (mit 3 - UNTER 6 Stunden), man sieht dich also bereits als teilweise EM für ALLES an ... dann kommt eine BU-Rente (zumindest von der DRV) nicht mehr in Frage ... die Einschränkungen betreffen ja mehr als NUR den beruflichen Bereich. :lesen: :lesen: :lesen:

Wie das eine (zusätzliche) private BU-Versicherung sehen würde kann man nicht beurteilen, die Rentenkasse würde diese Variante ohnehin automatisch überprüfen, darum kann man das auch nicht separat beantragen "nur" eine BU-Rente haben zu wollen.
Das hat auch keine "Vorteile" denn man bekommt 50 % der vollen EM-Rente als Betrag und soll den Rest noch Vollzeit dazu verdienen können ... es steht ja der gesamte restliche Arbeitsmarkt dafür zur Verfügung.
Sitze gerade über dem Rentenantrag und mir brummt ganz schön der Kopf.....soooo umfangreich hatte ich mir das nicht vorgestellt.
An dem online Antrag ist das Feld für den Beginn der Rente nicht ausfüllbar, oder mache ich da was falsch??
Darum wurde dir ja auch angeraten das in einer DRV-Beratungsstelle zu machen, den Beginn der EM-Rente wird letztlich die DRV festlegen, bei Umdeutung einer Reha ist das in der Regel der Reha-Antrag und nicht das Datum vom Renten-Antrag ... eine "Auswahl" kann dir bei mehreren Möglichkeiten (z.B. Reha-Antrag / Reha-Ende/AU-Beginn oder auch Antrag auf EM-Rente) nur die DRV selbst anbieten, ehe dann der Bescheid dazu geschrieben wird.
Wie soll man das "mal kurz" auf dem Rathaus beantragen können :confused:
Weil dort oder in den DRV-Beratungsstellen Leute sitzen, die Ahnung davon haben wie das jetzt auszufüllen ist, die machen das jeden Tag und wissen was da rein muss, zudem hat man in der DRV-Beratungsstelle auch Zugriff auf die Daten in deinem Rentenkonto und kann dir gleich mitteilen, ob alles komplett ist für die Berechnung oder ob du noch Unterlagen nachliefern musst.

Die Antragsformulare haben die auch dort und sagen dir auch was du unbedingt mitbringen musst für die Antragstellung, damit dann direkt alles weitergeleitet werden kann zur Bearbeitung an die richtige Stelle, man muss sich das Leben nicht unbedingt freiwillig schwerer machen wollen als es schon ist ... :Verwirrt: :Hilfe:

http://www.deutsche-rentenversicherung. ... _node.html

Wahrscheinlich kannst du dir manche Fragen im Antrag ohnehin schon sparen, denn eine Vorentscheidung wurde ja in der Reha bereits getroffen, das wird in solchen Formularen nie besonders abgehandelt, die sind für ALLE Antragsteller gleich, also mach dir einen Termin, nimm das Schreiben mit und lass dir helfen beim Antrag ... :ic_up:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Billy » Fr 11. Nov 2016, 20:15

Hallo Doppeloma,
zunächst vielen Dank für die schnelle Antwort und dann noch nachträglich alles Gute zum Geburtstag :applaus:

Darum wurde dir ja auch angeraten das in einer DRV-Beratungsstelle zu machen, den Beginn der EM-Rente wird letztlich die DRV festlegen, bei Umdeutung einer Reha ist das in der Regel der Reha-Antrag und nicht das Datum vom Renten-Antrag ... eine "Auswahl" kann dir bei mehreren Möglichkeiten (z.B. Reha-Antrag / Reha-Ende/AU-Beginn oder auch Antrag auf EM-Rente) nur die DRV selbst anbieten, ehe dann der Bescheid dazu geschrieben wird.
Tja, das hat irgendwie nicht funktioniert. Habe bei der DRV Filiale in unserer Stadt angerufen. Dort hieß es: also das machen wir nicht (sorry, was machen die vielen Mitarbeiter dort alle?)
Nach längerem Nachfragen hieß es, ich solle mich an meine Ortsverwaltung wenden, die sind gerne bei der Antragsstellung behilflich. Nur das ist so, dass das die Sekretärin des Ortsvorstehers ist, die die Anträge aufnimmt und ich denke, dass das üblicherweise die Altersrente-Anträge sind....

Also habe ich gefragt, ob es keine weitere Option gäbe? Daraufhin erfuhr ich, dass es im Nachbarort noch einen Ehrenamtlichen gibt, welchen man bei Fragen kontaktieren kann. Hä?? Irgendwie war mir das alles sehr seltsam, so dass ich mir das jetzt selbst mal angeschaut habe.....
Weil dort oder in den DRV-Beratungsstellen Leute sitzen, die Ahnung davon haben wie das jetzt auszufüllen ist, die machen das jeden Tag und wissen was da rein muss, zudem hat man in der DRV-Beratungsstelle auch Zugriff auf die Daten in deinem Rentenkonto und kann dir gleich mitteilen, ob alles komplett ist für die Berechnung oder ob du noch Unterlagen nachliefern musst.
Und eben genau dieses Gefühl habe ich nicht - ob die am Rathaus zugreifen kann auf die Daten? Werde ich Montag mal nachfragen..

Vielen Grüße & Danke

von Billy
Und bei dem Ehrenamtlichen kann ich es mir auch kaum vorstellen, aber Fragen kostet ja nix.
Wahrscheinlich kannst du dir manche Fragen im Antrag ohnehin schon sparen,
Eben das dachte ich auch, als es um so Fragen wegen Berufsunfähigkeit ging - das bräuchte ich dann wohl gar nicht ausfüllen?

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Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Fee59 » Sa 12. Nov 2016, 08:19

Hallo Billy,

mir hat damals mit meinem Rentenantrag tatsächlich ein Ehrenamtlicher geholfen.
Er war sehr geduldig und sehr kompetent.

Es ist meiner Meinung nach einen Versuch wert, dass Du den Ehrenamtlichen kontaktierst.

LG
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Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Billy » Sa 12. Nov 2016, 13:27

Hallo Fee,
Vielen Dank für deine Antwort :applaus:
Hatte der Ehrenamtliche auch Zugriff auf deine Daten?
Habt ihr den Antrag online gemacht, oder bist du mit dem Antrag dorthin gegangen?

Viele Grüße
Billy

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Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von k@lle » Sa 12. Nov 2016, 14:31

Geduld bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen.
Verständnis bedeutet nicht, alles zu billigen

(DalaiLama )

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Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Fee59 » Sa 12. Nov 2016, 16:34

Hallo Billy,

die Ehrenamtlichen haben keinen Zugriff auf Versichertendaten.
Ich habe meine Unterlagen (Lebenslauf, Liste der behandelnden Ärzte etc.) mit zu ihm genommen,
und wir haben den Papierantrag zusammen ausgefüllt.

Da er keinen Kopierer hatte und ich aber eine Kopie haben wollte,
habe ich alles mit nachhause genommen, kopiert und ihm dann den kompletten Original-Antrag wieder vorbeigebracht.
Er hat den Antrag inklusive der von mir zur Verfügung gestellten sonstigen Unterlagen dann eingereicht.

Mein Mann ist mit seinem Rentenantragaformular ins Rathaus gegangen,
wo man ihm geholfen hat.
Aber das war die Altersrente.

LG
Fee
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Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Billy » Sa 12. Nov 2016, 18:21

Danke euch für die Tipps und Infos!

Habe heute, obwohl ja Samstag ist :saugen: , beim Ehrenamtlichen angerufen. Er war (trotzdem) supernett und machte mir einen sehr kompetenten Eindruck. Habe nun für Dienstag einen Termin vereinbart.

Bei der Gelegenheit musste ich die Anträge ausdrucken (hatte bisher nur online durchgesehen) und dabei entdeckt, dass beim Papierformular doch mehr geht als online, da kann man tatsächlich ein Rentenbeginndatum eingeben, was online nicht ging (Feld war inaktiv).

Diese Woche kam eine Anfrage meines AG wann ich an Wiedereingliederung denken würde - tja, eigentlich wollte ich Ende November so ganz langsam wieder versuchen zu arbeiten, bis max 5,8 Std pro Tag. Damit bliebe ich ja unter den 6 Stunden...

Vermutlich ist es wohl eher schlecht, solange der Rentenantrag läuft, oder was meint ihr? Besser im Krankenstand bleiben?
Andererseits möchte ich es mir bei meinem AG auch nicht verscherzen....

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Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Fee59 » Sa 12. Nov 2016, 18:54

Hallo,

ich habe trotz Rentenantrag weiter Arbeit gesucht
(ich war damals arbeitslos) und habe
eine Teilzeitstelle angenommen.

Gegenüber der DRV habe ich immer betont, dass
ich ja arbeiten will, aber ich nicht weiß,
ob und wie ich das schaffe.
Durch meine Arbeitsversuche (leider immer innerhalb
der Probezeit beendet), habe ich der DRV gezeigt, dass ich ja will,
ich aber nicht wirklich dauerhaft ein gleichmäßig gutes Arbeitsergebnis bringen konnte.
Man konnte mir also kein starkes Rentenbegehren unterstellen.

Von daher finde ich einen Wiedereingliederungsversuch für Teilzeit
gar nicht mal so schlecht.

Es kommt aber darauf an, was Dein Arzt dazu sagt.
Wenn er sagt, dass Dein Gesundheitszustand eine Teil-Wiedereingliederung
nicht zulässt, dann höre bitte auf ihn.

Ansonsten hatte ich immer den Eindruck,
dass die DRV es gerne sieht,
wenn man trotz Rentenantrag probiert,
wenigstens noch ein bisschen zu arbeiten,
sofern es die Gesundheit zulässt.

LG
Fee
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Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von Billy » Mo 21. Nov 2016, 17:15

Hallo zusammen,

heute habe ich den Rentenantrag über den Ehrenamtlichen abgegeben. Dieser EA war schon eine Hilfe, ich verzettle mich gerne bei so Anträgen :confused:

Nächste Woche werde ich meine Wiedereingliederung mit 3 Stunden beginnen, nachdem ich 5 Monate nicht beim Arbeiten war.

Wünsche euch eine schöne Woche,
viele Grüße
Billy

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Re: EMR-Antrag nach REHA-wie stehen die Chancen?

Ungelesener Beitrag von royan » Mo 21. Nov 2016, 23:09

Hallo Billy,

zur Wiedereingliederung wollte ich nur kurz anmerken, dass Du, wenn Dir die drei Stunden pro Tag zu viel sein sollten, ohne Probleme die Zeit heruntersetzten kannst (und auch den Zeitraum für die WE verlängern, wenn es nötig sein sollte), also keine Angst, wenn es nicht gut klappt. :grinser:

Die WE kann bis zu sechs Monate dauern und sollte sich ganz nach Deinen Bedürfnissen richten. Also nicht stressen, wenn Du den angedachten Plan vielleicht doch nicht so erfüllen kannst. :icon_e_wink:

Alles Gute.
Royan :Bussi:

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