Teilhabe am Arbeitsleben Teil 2

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
Gotha
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Re: Teilhabe am Arbeitsleben Teil 2

Ungelesener Beitrag von Gotha » Do 3. Jun 2010, 14:24

Hallo Ihr, danke für Eure freundliche Teilnahme... Bin immer noch angespannt, da die Ärztin gestern meinte ich muss wie alle Schmerzpatienten eine Psychotherapie machen. Das sehe ich zur Zeit anders, daher meinte sie, dann würde sie ihre dringende Empfehlung ins Gutachten schreiben und das ich es ablehne. Dann müsse ich sehen, was die KK daraus macht .
Das macht mir Stress, denn ich will in keine Psychologische Reha ( habe bei Bedarf nichts dagegen, nicht falsch verstehen !!)
und habe nun Sorge, dass die KK oder die DRV mich dort hinschickt...
Habt ihr dazu eine Idee, oder Erfahrungen ??

Wegen der Teilhabe, soll ich Anfang nächster Woche die DRV anschreiben und nachfragen und nochmals meinen Bedarf darstellen...

Danke schon mal für Eure Beiträge, viele Grüsse Gotha

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Doppeloma
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Re: Teilhabe am Arbeitsleben Teil 2

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Fr 4. Jun 2010, 01:20

Hallo Gotha, :smile:
da die Ärztin gestern meinte ich muss wie alle Schmerzpatienten eine Psychotherapie machen.
Und woher nimmt diese Ärztin ihre Erkenntnis?

Mein Männe ist seit über 2 Jahren bei einer Schmerztherapeutin in Behandlung, davon war dort bisher eher am Rande mal die Rede.
Die Ärztin hat schnell gemerkt, dass Männe soweit es möglich ist ganz gut mit seiner Schmerzkrankheit umgehen kann, die erwiesenen medizinischen (orthopädischen) Ursachen sind auch per Psychotherapie nicht "wegzureden".

Leider ändert das nichts daran, dass er oft schon bei leichtester körperlicher Belastung schnell die Grenzen des gerade noch erträglichen Schmerzlevels erreicht.

Zur Unterstützung des Rentenantrages hat ihn seine Ärztin dann überzeugt, mal für einige Tage in eine anerkannte psychosomatisch orientierte Schmerzklinik zu gehen (es handelt sich hier NICHT um eine Reha-Klinik!).

In dieser und noch in einer anderen Spezialklinik (Manuelle Therapie) war er in den letzten 2 Jahren nun insgesamt 3 Mal (Aufenthalt zwischen 5 Tagen und knapp 3 Wochen) und in allen drei Klinik-Berichten wird eine Berentung ausdrücklich angeraten.

Dort hat er sich tatsächlich sehr gut aufgehoben gefühlt und wurde auch mit seinen gesamten Gesundheitsproblemen von allen Ärzten (verschiedener Fachrichtungen) wirklich ernst genommen.

Nun hoffen wir, dass sein zweiter EM-Renten-Antrag, unter Berücksichtigung dieser Klinikberichte, bessere Erfolgschancen hat als der Erste.

Liebe Gotha, wenn dein Nick in etwa deinem Wohnort entspricht und du Interesse hast mehr zu erfahren kann, ich dir die Klinik-Namen gerne mal per PN zusenden.

Dass eine Psychotherapie und eine psychosomatische Reha zwei "verschiedene Schuhe " sind, weißt du aber, oder???

Auf Termine bei guten ambulanten Psychotherapeuten (frag mich jetzt bitte nicht was das genau für welche sind, ich weiß es auch nicht) muß man wohl sehr, sehr lange warten.
Lass dir doch "Interessehalber" mal eine Liste von deiner KK geben.
So zeigst du deinen guten Willen und wenn es die nächsten 12 -18 Monate nicht klappt mit einem Termin kannst du doch nicht dafür.

In meiner psychosomatischen Reha (die ich auf Anweisung der KK machen mußte / sonst kein Geld mehr) habe ich mich absolut nicht wohl und/oder verstanden gefühlt.
Der dortige Psychotherapeut (der erste überhaupt in meinem Leben) fand nicht den Draht zu mir (oder ich nicht den zu ihm?) hat dann auch im Bericht eine ambulante Psychotherapie dringend empfohlen.

Ich fragte dann meinen Psychiater nach (seiner Meinung nach) guten Psychologen in Wohnnähe und er meinte nur, dass mir ein Psychologe auch nicht helfen kann den heutigen Arbeitsstress unbeschadet durchzustehen. Meine Probleme sind vom Ursprung her durch eine chronische körperliche Krankheit bedingt, die auch durch eine Psychotherapie nicht behoben wird.

Seiner Meinung nach brauche ich keine Psychotherapie, sondern einfach nur die notwendige Ruhe, also die EM-Rente!

Ehe ich jetzt hier "geschlagen" werde, möchte ich hinzufügen, dass eine Psychotherapie oder psychosomatische Reha-Maßnahme sicher in vielen Fällen/Situationen hilfreich und notwendig sein kann. Ich denke jedoch, dass diese (wie jede andere) Form der Hilfe dem Patienten nicht aufgezwungen werden sollte, wenn er selbst (noch) nicht dazu bereit ist (und schon gar nicht unter Androhung von Entzug der finanziellen Lebensgrundlage).

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Teilhabe am Arbeitsleben Teil 2

Ungelesener Beitrag von Boo » Fr 4. Jun 2010, 07:03

Guten Morgen ! :smile:

Da stimme ich @Doppeloma vollkommen zu, eine Psychosomatische Reha erzielt wohl ihre Erfolge
auch weitestgehend aus der Bereitschaft des Patienten für diese bereit zu sein. " Zwangsmaßnahmen"
sehe ich eher nicht mit Erfolg gekrönt. Schon allein der Stress der erzeugt wird, bei so mancher
Behördenwillkür, setzt den Kranken genug zu. Das Glück eine Plattform zu finden, wie diese hier &
sich auch mal richtig :kotzen: zu können ist schon eine Art kleine " Tharapie ". Von den hilfreichen
Tipps ganz zu schweigen, denn sie sind eine immense Unterstützung. so empfinde ich das. :jaa:

@Gotha, lass dich nicht mürbe machen... !

Euch allen einen satten, sonnigen Tag !


Liebe Grüße
Boo :winke:

Eigentlich bezieht sich das wohl auf alle Lebenslagen. In derJugendarbeit wurde das zumindest
Ansatzweise erkannt ...
Liebe Grüße Boo Bild

„Ich kann, weil ich will, was ich muss.“

Immanuel Kant

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Re: Teilhabe am Arbeitsleben Teil 2

Ungelesener Beitrag von Urmel » Fr 4. Jun 2010, 11:28

Mahlzeit,

irgendwie ist es wirklich witzig. Mein Freund meinte immer ,ich soll auch mal zum Psychologen gehen. Ok,ich hatte nun einen Termin beim Neurologen,hab ihm alles erzählt,auch dass ich Schmerzpatient bin,mein Freund psychisch krank ist und ich gerne mal jemanden zum reden hätte,weil es manchmal wirklich schwer ist,alles auf die Reihe zubekommen. Er war der Meinung,ich bräuchte keine Therapie.
Ist schon wirklich sehr komisch.
Mal sehen,wenn ich jetzt meinen Reha-Antrag stelle,was ihnen dann so einfällt ;-)
Siehst Du, Gotha,ich als Schmerzpatientin mit "Doppelbelastung" bekomme keine Therapie. Also muß man/frau gar nichts
Liebe Grüße
Sigrun

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Re: Teilhabe am Arbeitsleben Teil 2

Ungelesener Beitrag von Gotha » Do 10. Jun 2010, 13:45

Hallo liebe Leutchen !!!
Ich habe mich wirklich riesig über Eure Beiträge gefreut !!!!!! Danke für Eure offenen Berichte...
@ Doppeloma, danke Dir für Deine echt wertvollen Tips, dass mit der Liste der
Psychotherapeuten werde ich machen !!
Ich kenne mich in dem Bereich Psychologie ganz gut aus, habe eine Ausbildung zur Erzieherin und in meiner Laufbahn häufig mit entsprechenden Stellen zusammen gearbeitet.

Hier traue ich mich auch zu sagen , dass ich vor 17 Jahren mal eine stationäre Psychotherapie gemacht habe, da hatte ich eine heftige Lebenskrise.
auch deshalb glaube ich ganz gut sagen zu können, dass ich jetzt nicht von einer Psychotherapie oder einer psychosomatischen Reha profitieren würde !!
Hätte ich bei der MDK Untersuchung gesagt, dass ich schon mal Psychotherapie gemacht habe, wäre ich bei dieser Ärztin ja gleich in der entsprechenden Schublade gelandet ...

Wie gesagt, ich habe gar nichts gegen psychologische Begleitung, wenn es stimmig ist ...

Habe echt Schiss, was die KK nun macht, da ich immer noch keine Nachricht von ihnen habe.
Okay, der Termin beim MDK ist erst 8 Tage her, aber ich bin sehr in Sorge !!

Will einfach zu keiner Reha fahren, gehe aber davon aus, dass die KK mich anweisen wird innerhalb von 10 Wochen eine Antrag bei der DRV auf eine ( wie auch immer ) Reha zu stellen !!
Die DRV wird mich dann losschicken, denn die wollen schliesslich keine Rente zahlen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Sorry, ich bin sehr gestresst...
Danke fürs Lesen und für Eure Antworten, das tut so gut... Viele viele sonnige Grüsse Gotha

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Re: Teilhabe am Arbeitsleben Teil 2

Ungelesener Beitrag von k@lle » Do 10. Jun 2010, 18:04

wie wäre es mit einer ambulanten Reha?
da die Rententräger gerne kosten sparen könnte es sein dass sie dir eine ambu.genehmigen (Ha/Psychologe können dir da helfen)
ganz gegen diese maßnahmen der Drv kannst du dich nicht verwehren.
Geduld bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen.
Verständnis bedeutet nicht, alles zu billigen

(DalaiLama )

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Re: Teilhabe am Arbeitsleben Teil 2

Ungelesener Beitrag von Boo » Fr 11. Jun 2010, 06:34

Guten Morgen, @Gotha,

tja, der Willkür der KK ist "frau" leider in gewissen Dingen wohl " ausgeliefert " ... :Wut:

Darum ist es auch so wichtig, sich in vertrauenswürdiger Umgebung Rat zu suchen und
mit den anderen seine Sorgen zu teilen.

Ich habe, wie bereits auch k@lle als guten Tipp erwähnte, eine amb. Reha gemacht.
Es war aus vielerei Hinsicht für mich besser in der gewohnten Umgebung zu bleiben.
Das gab mir auch mehr Sicherheit ! Ebenso wusste ich, dass diese Reha meine
gesundheitlichen Defizite nicht ändern kann und somit der Aufwand einer stationären
Reha in keinem Verhältnis für mich stand. Bei vielen Erkrankungen, z.B OP's oder
Kreberkrankungen ist der Ortswechsel wohl ein sinnvoller " Erholungsfaktor " und
trägt sehr zur Genesung bei. So erlebt bei meiner Tochter, die vor 4 Jahren an
Brustkrebs erkrankte. Da war die Reha an der schönen Ostsee unabdingbar.

Nun, wie bei eigentlich allen Dingen im Leben ist alles ganz individuell und nur
du kannst es für dich entscheiden. :Heiss:
Bleib einfach du selbst, dann biste ooch imma globhaft :grinser:

Liebe Grüße
Boo :winke:
Liebe Grüße Boo Bild

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Re: Teilhabe am Arbeitsleben Teil 2

Ungelesener Beitrag von Gotha » Do 22. Jul 2010, 13:26

Ein herzliches Hallo An Alle und ich hoffe Ihr seid nicht böse, dass ich mich erst jetzt bedanke !!!!!
Danke für Eure hilfreichen Beiträge !!!
Mir ist alles etwas über den Kopf gewachsen... Die Krankenkasse hat mir keinen passenden auf mich einstellbaren Aktivrollstuhl genehmigt, sondern nur einen Standardrollstuhl.
Den kann ich überhaupt nicht auf meine " Maße " und meine Erkrankungen einstellen und somit nicht benutzen.
Die Krankenkasse hat gespart und ich weiter die starken Belastungssschmerzen...
An meiner Erkrankung bessert sich leider gar nichts, aber ich arrangiere mich psychisch ganz gut damit...
Habe Widerspruch eingelegt und ausser der Anfrage ob ich den schon mit der Umschulung begonnen habe, noch nichts gehört !
Bin echt down, denn auch mit passendem Rolli muss ich doch erstmal mobil werden und üben, Bus fahren und so weiter...

Hoffe ich bekomme wenigstens Krankengeld bis zur Aussteuerung im Oktober.
Und ich muss nicht vorher zur Reha !

Mit passendem Rolli habe ich kein Problem damit zur Reha zu fahren und will ja dann auch den Erprobungskurs zur Umschulung machen, ist ja klar...
Weiss aber nicht, ob ich mit Rolli umschulungsfähig werde...

Wollte mal was fragen, ich musste im August 2008 von der Agentur für Arbeit aus einen Rentenantrag stellen, wegen der ersten Aussteuerung ( andere Erkrankung ) Dieser wurde in einen Rehaantrag umgewandelt.
Dann Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben, die ich ja wegen der neuen Erkrankung nicht antreten konnte...
Nun meine Frage : gilt der RENTENANTRAG noch ??
Oder müsste ich jetzt bei der Aussteuerung einen Neuen stellen ?

Ich danke Euch fürs Lesen und für Eure Antworten...

Eine gute schmerzarme Zeit, viele Grüsse Gotha

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