"Das bisschen Haushalt"

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
royan
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Re: "Das bisschen Haushalt"

Ungelesener Beitrag von royan » Sa 23. Jan 2016, 19:12

Doppeloma hat geschrieben: In jüngeren Jahren habe ich mir ja auch noch einreden lassen, ich müsse mich nur "daran gewöhnen" (Motto der Mensch ist ein Gewohnheitstier :grinser: ) ... "Geh früher ins Bett, dann bist du auch Morgens nicht müde" ... ich ging früher ins Bett und wälzte mich nur stundenlang schlaflos von einer Seite auf die andere, "ausgeschlafen" sieht irgendwie anders aus ... :Gruebeln: :teufel:

"Du schaffst doch viel mehr, wenn du früher aufstehen würdest", "bei mir kann man vom Fußboden essen", "Wann machst DU denn deinen Haushalt" (als ob man Haushalt NUR am frühen Morgen machen könne ???) ... :confused: :confused: :confused:
Da erkenn ich mich doch wieder. :grinser: So ging es mir auch jahrelang. Meine Eltern waren noch der Auffassung, Kinder gehören um 19.00 Uhr ins Bett, was bei mir dazu führte, dass ich bis Mitternacht mehr oder weniger "däumchendrehend" im Bett lag :nein: . Und morgens um halb sieben aufstehen war auch nicht meins, genauso wie das - leider - obligatorische Frühstück, zu dem ich in Schulzeiten "gezwungen" wurde (es hat Jahre gedauert, bis ich meinen Eltern das abgewöhnt hatte - sie wollten es nicht verstehen, obwohl ich mich fast tagtäglich nach dem Frühstück erst mal übergeben musste :kotzen: ).
Doppeloma hat geschrieben: Natürlich war auch ich gezwungen mich Jahrzehnte überwiegend den so "normalen" zeitlichen Zwängen unterzuordnen, auch meine Kinder waren nicht bereit auf meine Müdigkeit (zu jeder Tages- und Nachtzeit) von Geburt an Rücksicht zu nehmen und ich bin auch viele Jahre sehr früh aufgestanden, weil ich zur Arbeit musste, vorher Kind in die Kita bringen usw ...
Am besten hat alles funktioniert, als ich jahrelang nur Nachtdienst gemacht habe. Da bin ich gegen zehn abends aus dem Haus und morgens um sechs wieder gekommen. Und an freien Tagen habe ich in diesem Zeitfenster geputzt, gebügelt, gekocht und was sonst noch so anfiel. Wenn die Kids dann in Schule und Kindergarten waren, bin ich um halb acht morgen schlafen gegangen, bis die Kinder wieder zurück kamen (ich war ja alleinerziehend).

Jetzt, nachdem ich die volle Rente erhalte, kann ich alles in meinem ganz eigenen Rhythmus machen, was für mich viel erholsamer ist. Das trägt auch sehr zu meinem Gesundheitszustand bei, der sich in den letzten Monat um einiges verbessert hat (zum Glück konnte ich die Abwärtspirale aufhalten) und ich hoffe sehr, dass diese positive Entwicklung sich weiter fortsetzt. :ic_up:

@Agnes

Wow, ich bin schwer beeindruckt, was Du und Dein Mann da so alles machen. :ic_up: Unser Haus ist zwar um einiges kleiner als Eures, aber so regelmäßig krieg ich das nicht hin. Migräne und Schmerzen schießen da doch oft quer. Aber meine Ansprüche sind auch nicht mehr so hoch wie früher. :grinser:

LG
Royan :Bussi:

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stadtpflanze
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Re: "Das bisschen Haushalt"

Ungelesener Beitrag von stadtpflanze » So 24. Jan 2016, 07:19

Einfach schön - zu lesen, wie andere mit dem "bisschen Haushalt" umgehen.

Liebe Doppeloma.
Darauf meinte ich nur "Wir müssen nicht vom Fußboden essen, WIR haben TELLER" :lachen:
Den Satz merke ich mir. :Yeah:

Ist aber schön, dass wir uns trotz der unterschiedlichen Schlafgewohnheiten im Netz treffen können. Ich war schon immer ein "früher Vogel" Bin als Teenager vor der Schule um 5 Uhr Fahrrad gefahren... Ich konnte tatsächlich einmal bis 9 Uhr (!) schlafen; das war nach einer Silvesterfeier und ich war Anfang 20.

Ich wünsche dir eine schmackhafte Milchschnitte und allen einen
schönen Sonntag.
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Aufgeben??
Bild ... ich doch nicht
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Re: "Das bisschen Haushalt"

Ungelesener Beitrag von Mio » So 24. Jan 2016, 11:41

Interessantes Thema, mit offenbar verschiedensten Handhabungen. :smile:

Ich bringe einen ganz an anderen Hintergrund mit, als wohl die meisten hier. "Mein" Haushalt besteht aus meiner Mutter und mir. Was an sich schon genug "Explosionsgefahr" mit sich bringt, im gleichen Gedankengang aber von uns beiden eigentlich als sinnvollster Zustand erachtet wird. :jaa:

Ich bin ja recht jung (als ich Rentner wurde 29 Jahre alt), nun 30. Auch die zwei, drei Jahre davor ging mit mir eigentlich schon "nichts mehr". :icon_e_wink: Ich kann erst seit wenigen Monaten mich wieder minimalst in den Haushalt einbringen. Ich bringe ja neben einigen großen Bauchoperationen, daraus resultierendem chronischen Schmerzsyndrom noch die Multiple Sklerose mit. Letztere Erkrankung ist mein befristeter Renten"grund". Wie Doppeloma habe ich einen, von der Norm abweichenden, Tag/Nacht-Rhytmus. Ich schlafe meist erst gegen zwei Uhr, stehe allerdings spätestens! gegen zehn Uhr auf. Und wie bei Engelchen, gehöre ich zu denen die von chronischer Fatigue geplagt sind. Ich habe nur ein sehr begrenztes Fenster an "Zeit". Hinzukommen mind. zwei "verlorene" Stunden durch die Blasenspastiken, in denen ich aus dem Badezimmer gar nicht mehr rauskomme.

Mein Aktivitätsfenster langt vom späten Vormittag bis ca. 15/16 Uhr. Dann muss ich meist schlafen gehen und bin erst gegen 19/20 Uhr wieder ansprech- und brauchbar. Da geht dann allerdings meine Mutter schlafen, da sie jeden Morgen um 4 Uhr aufstehen muss (ambulanter Pflegedienst). Sie ist auch meine Pflegeperson und muss/will deshalb Teilzeit arbeiten. Sie hat also eine dreifach Belastung von Pflege/Arbeit/Haushalt. :traurig:

Hier (meine) Selbstfürsorge zu betreiben, ist in Anbetracht des selbst verursachten Drucks und verankerten Denke, a la: Ich bin so jung und kriege nicht einmal die einfachsten Sachen geschafft, sehr schwierig! :Verwirrt: Hinzukommend das ich "im früheren Leben" trotz extremer Schmerzen/krank sein, ein pedantischer Perfektionist war und bin. Diese Einstellung auf die arme Mutter projeziere, was sie gar nicht (aufgrund der dreifach Belastung) erfüllen kann. :Hilfe: Die ist nämlich Chaot... :Angst:

Meine Hilfsarbeiten beschränken sich auf Müll rausbringen, Geschirr spülen (und das geht auch nicht jeden Tag, obwohl nötig), Waschmaschine anwerfen und die Versorgung unserer Tiere. Womit wir zum nächsten Punkt kommen. Ich füttere, versorge die Meerschweinchen, die Katze und gehe mittlerweile (schmerzhaft, hart erarbeitet; sozusagen meine hauseigene "Reha") wieder mit unseren Hunden Gassi. Die große Mittagsrunde, sowie die "zwischendurch"-Gänge. Das ist immer mein Tagesprojekt. Die Tiere fallen mittlerweile wieder komplett in meinen Aufgabenbereich von Futter, Streu etc. besorgen bis tierärztliche Versorgung. Dadurch das ich mittlerweile wieder etwas Auto fahren kann (kurze Strecken) kann ich ihr da fast alles abnehmen. So muss sie nach der harten körperlichen Arbeit nicht das auch noch erledigen.

Jeder Tag ist für mich ein Glücksspiel. An den ganz guten kann ich noch (wieder!) einkaufen gehen, den Einkauf reintragen allerdings nicht. Der bleibt dann im Auto bis sie nach Hause kommt. Sollten Termine bei mir anstehen, kann ich bis auf den Termin abarbeiten nichts weiteres Zuhause "erfüllen".

Trotz all meiner schmerz und neurologisch bedingten Einschränkungen, erwarte ich keine Würdigung meines Tuns. Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, vor allem in Anbetracht der geleisteten Hilfen durch sie. Für mich wäre die Option Pflegeheim geblieben und Abgabe meiner Tiere, die ich widerrum als emotionales Lebenselixier und "Motor" um mich zu bewegen, brauche.
Wir machen alles. Morgen. Oder übermorgen...

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Re: "Das bisschen Haushalt"

Ungelesener Beitrag von Evkuda » So 24. Jan 2016, 12:42

Hallo Mio,

ich glaube, dass ihr für euch ein sehr gutes Lebensmodell gefunden habt!

Klasse, dass Du jetzt wieder in der Lage bist, Dich um die Tiere zu kümmern. Ich denke, dass Du Deiner Mutter da schon sehr, sehr viel Entlastung bringst. Wir haben auch Tiere, die ich nicht wirklich versorgen kann und das übernehmen auch meine Töchter und ich bin sehr froh und dadurch auch sehr entlastet. Auch die Einkäufe übernehmen oft meine Töchter und das empfinde ich ebenfalls als sehr große Entlastung.

Wenn Deine Mutter jetzt die anderen Hausarbeiten so erledigen kann, wie es ihr Zustand zulässt und sie da keinen Druck hat, denke ich, dass ihr eine sehr tolles Zusammenleben führt.

Mach Dir keinen Kopf, ich finde, dass Du Dich unter den schwierigen und gesundheitlichen Bedingungen sehr gut einbringst! Deine Mutter ist bestimmt glücklich, dass ihr so eine gute Lösung gefunden habt.

Es tut mir für Dich sehr leid, dass Du schon in so jungen Jahren leiden musst! Aber ich freue mich für euch Beide, dass ihr ein so gutes Lebensmodell gefunden habt! Ihr könnt beide sehr stolz auf euch sein!!!

Liebe Grüße
Evkuda

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Re: "Das bisschen Haushalt"

Ungelesener Beitrag von sladdi » Mi 27. Jan 2016, 01:03

Tja - Das Thema Fensterputz.....
Habe mir letzte Woche extra so einen Fenstersauger gekauft, und lese nun hier in diesem Thread, dass es rausgeschmissenes Geld war......

Tja hätte ich nur mal früher hier wieder reingeschaut....

Na mal sehen, habe ihn ja noch nicht ausgepackt...... :groehl:

Thema Kochen:
Gurken, Karotten, Rettich, Radischen usw. raspel und reibe ich übrigens mit einer elektrischen Maschine.
Geht fix und entlastet ungemein!
War so ein Discounter-Ding, aber hat sich schon gelohnt!

Tolle Beteiligung hier in diesem Thread.
Danke schön!

Er hat übrigens auch mich zum ändern meiner Betrachtungsweise gebracht.
Meine Frau ist auch einer dieser "Anderen" :aha: :groehl:
Nachtschicht ist auch ihre Lieblingsschicht......
(Ich habe Nachtschicht immer gehasst....)

Aaach Schichtarbeit ist einfach unmenschlich.
Klar war ich immer froh um die Mittagschicht (auch im Sommer, wenn schon schwitzen dann wenigstens wegen der Arbeit....) aber der Mensch ist nicht dafür gedacht.

Übrigens....
Wir sind auch einer dieser "Gardinenlosen" Haushalte. Gott sei dank, wenn ich mir überlege das ich das auch noch machen müßte...... :Schwindelig:

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Re: "Das bisschen Haushalt"

Ungelesener Beitrag von agnes » Mi 27. Jan 2016, 01:34

Hallo sladdi, heute hast du aber eine kleine Nachschicht eingelegt :smile:

Leider obliegt es mir auch nur sehr selten, dass ich mal vor drei Uhr nachts einschlafe. Danach fange ich zu dösen an oder nicke im 5-10 Minutenraster weg.
Meine richtige Schlafenszeit beginnt meist gegen fünf/halb sechs und endet gegen acht/halb neun wieder.

Nicht wirklich viel an tatsächlichem Schlaf, der mir von meinem Körper vergönnt ist. :Bett:

Aus dem Grund schlafen wir auch seit Jahren in getrennten Schlafräumen, damit ich rumgeistern, lesen, fernschauen oder im Netz schmökern kann, wenn mein Mann schläft, und ich nicht immer ins Wohnzimmer ausweichen und sitzen muss, um ihn nicht zu stören.

Laut Schlaflabor benötige ich mehr Schlaf demnach nicht, denn alle Tests ergaben, dass ich keine Tagesmüdigkeit oder Sekundenschlaf erlebe und eine volle Konzentrationsfähigkeit hatte, bei den Provokationstests.

Ohne Gardinen an den Fenstern würden für mich die Räume nicht eingerichtet sein.
Auch so ein Tic von mir :lachen:

Gute Nacht wünscht agnes :smile:
Der Dumme spricht, ohne vorher zu denken.
Der Kluge denkt, bevor er spricht.
Aber nur der Weise weiß, wann er besser schweigen sollte.
(Günter Leitenbauer)

Ich gebe mit meinen Beiträgen lediglich meine persönlichen Erfahrungen weiter. Sie gelten nicht als Rechtsberatung.

Hier geht es zu meinem alten Thread: viewtopic.php?f=6&t=5468

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Re: "Das bisschen Haushalt"

Ungelesener Beitrag von sladdi » Mi 27. Jan 2016, 01:43

@Agnes
Meine Frau hat Nachtschicht diese Woche, da geht's bei mir auch ab und zu etwas länger - liege nicht gerne alleine im Bett......

Wir haben in unserer Dachwohnung eh nur 2 gerade Fenster (und 2 gerade Balkontüren) der Rest sind schräge Dachflächenfenster, bemerkt wohl keiner, dass da keine Gardinen daranhängen.
Aber ich verstehe was du meinst, es geht dir ja um das "innere"......
Naja - man gewöhnt sich an alles.

Würden wir "weiter unten" wohnen, hätten wir bestimmt Gardinen.

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Re: "Das bisschen Haushalt"

Ungelesener Beitrag von Hamburger Deern » Mi 27. Jan 2016, 13:09

@ Doppeloma

"Wir müssen nicht vom Fußboden essen, WIR haben TELLER"

du bist wieder der Knaller :umarm: :applaus:
genau so schauts aus :jaa: :grinser:
Das Leben verlangs von uns oft, dass wir Dinge wegstecken, für die wir gar keine Taschen haben.

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Re: "Das bisschen Haushalt"

Ungelesener Beitrag von sladdi » Mi 27. Jan 2016, 13:21

Auf den Spruch:"Bei uns kann man vom Boden essen!"

antworte ich immer mit einem völlig entgleistem Gesicht, mache entsetzt einen Schritt zurück und flüstere leise:

" Ooooh - Oje ----- Liegt denn da soviel?"

dann am besten wieder fluchs nach vorne und den Sprücheklopfer zärtlich tätscheln:

"Ich verstehe das. Ich habe auch Rücken....."


:groehl:

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Re: "Das bisschen Haushalt"

Ungelesener Beitrag von k@lle » Mi 27. Jan 2016, 15:57

Bei uns heist der Spruch: :Laber:

Bei uns kannst du vom Fussboden essen. :aha: ...überall findest du was :groehl:
Geduld bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen.
Verständnis bedeutet nicht, alles zu billigen

(DalaiLama )

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