mein Doc läßt mich im Stich!

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
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Kicki
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Re: mein Doc läßt mich im Stich!

Ungelesener Beitrag von Kicki » Mi 11. Jul 2012, 22:08

Hm... Warum fragt er mich, was er für mich tun kann? Er ist doch der Doc, woher soll ich wissen, was er tun kann, damit es mir besser geht?
Derzeit bringt mich kleinste Kritik schon dermaßen aus der Fassung, dass ich denke, ich werde von dem Kritiker nie wieder lieb gehabt. Verlustängste halt. Und damit zur afa und nen Job suchen? lustige Idee. Aber was kann ich tun, ausser mir immer wieder zu sagen, dass das nichts mit meiner Person zu tun hat?
Irgendwann werde ich das dann sicher auch tief im Inneren glauben können, aber bis dahin ist noch ein weiter Weg, den ich mit meiner Thera gehen muss.

So. Mein Wort zum Mittwoch.
Ich versuche dann mal, heute früher zu schlafen.
In den letzten Tagen oder Wochen schon fast rattert mein Hirn ohne Pause zu machen und läßt mich immer nicht einschlafen.
Das positivste, das ich aus der Reha mitgebracht habe ist moradorm s, Baldrian Hopfen und passionsblume, zusammengepresst in einer dicken grünen Pille. Damit klappt das Hirn bei mir richtig zu und gibt Ruhe, so dass ich einschlafen kann. Das Trimipramin nehme ich nicht mehr, egal ob mit oder ohne, ich schlafe immer gleich schlecht. Also kann ich es auch sein lassen. Vielleicht liebte ja nicht am venlafaxin sondern am Trimipramin, dass ich schon 12kg zugenommen habe?! Das venlafaxin will ich jedenfalls auch los werden, und dann die Pfunde... Ich fühle mich so unwohl in meiner Haut! So dick" war ich ausser in den Schwangerschaften noch nie...

Danke fürs aufbauen!

Lg
Kicki

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aggi61
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Re: mein Doc läßt mich im Stich!

Ungelesener Beitrag von aggi61 » Do 12. Jul 2012, 01:14

Moin Kicki

Weisst DU, was ICH für einen Eindruck von dir habe?

Nein, kannst du ja nicht :smile:

Wenn du morgens aus deinen Federn krabbelst siehst du deine Aufgaben - die du eigentlich erledigen müsstest - das ist für dich ein RIESIGER BERG!!!

Der Berg ist unüberwindlich und es ist für dich nicht möglich auch nur eine Aufgabe "rauszuziehen" - einfach weil da so viele andere Aufgaben drum rum hängen.

Ich stell mir diesen Berg wie aus Wolle vor - lauter verschiedene Stücke und Materialien - alle durcheinander und mit verschiedenen Längen und Stärken.

Wenn du diesen Berg siehst kommt es dir unmögich vor, auch nur einen Anfang eines "Wollefadens" zu finden - geschweige denn, den dann zu verfolgen bis zum Ende - du weisst ja schließnlich nicht wie lang der ist und wo der hinführt :Hilfe:

Du siehst in deiner Umgebung, dass andere Menschen mit der Wolle ganz tolle Sachen machen - dass sie die Wolle geordnet weglegen oder zumindest (mehr oder weniger ordentlich) aufgerollt - nach einem System in eine Kiste packen und bist frustriert wenn das dir nicht gelingt :umarm:

Das brauchst du aber nicht - wenn du - wie du gestern geschrieben hast mal ein "Woll-Ende" erwischt - dann pack es einfach und schau, was du damit anfangen kannst.
Vielleicht ist es die Wolle "Kofferauspacken" oder "Wäsche aus dem Trockner holen" :smile:

Meine Gedanken am frühen Morgen, wenn ICH nicht (mehr) schlafen kann :lachen:

Alles Gute für dich

LG Gabi
:umarm: Gabi

Geduld ist, nur langsam wahnsinnig zu werden!

Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem :)

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Re: mein Doc läßt mich im Stich!

Ungelesener Beitrag von Kicki » Do 12. Jul 2012, 07:45

Oder ganz knapp auf den Punkt gebracht: wenn ich fitt wäre, hätte ich nicht solche Gedanken.

Hmpf.

Jetzt erst mal Schritt für Schritt.

Heute muss ich mein Bett frisch beziehen, also sollte ich versuchen, überhaupt erst mal aufzustehen.

Wenn die Maschine schon läuft bis meine Freundin zum helfen kommt, kann sie sich um den Rest kümmern (hab keine Bettwäsche mehr da, alles schon verpackt!)

Und...und...und... Es ist soviel zu tun, dieses Knäuel ist verfilzt und riesig! Es ist mir ein Rätsel, wie jemand sowas losen kann! Aber es geht, hab's ja erlebt, als sie mir als Haushaltshilfe geholfen hat, sich um meine Tochter gekümmert hat während ich in der Tagklinik war! War mir nicht nachvollziehbar, wie sie das geschafft hat!

Kleine Schritte! Vielleicht fange ich erst mal mit Zähne putzen an...

Danke!

Lg

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Re: mein Doc läßt mich im Stich!

Ungelesener Beitrag von Vrori » Do 12. Jul 2012, 08:21

Hallo,

lass dich mal knuddeln..

und dann auf...einen Schritt nach dem Anderen...sonst stolpert man und dann kann es vorkommen, dass man liegenbleibt...
also...erst das, dann das...nicht alles gleichzeitig...zieh dein Bett ab, schmeiss den Kram in die Wama..während die läuft beginnst du mit deinem Frühstück...und räumst anschließend die Küche auf..usw. usw...einen Schritt nach dem Anderen..!!

Viel Erfolg
LG
Vrori
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

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Re: mein Doc läßt mich im Stich!

Ungelesener Beitrag von Blackbetty » Fr 13. Jul 2012, 07:44

Liebe Kicki,

fühl Dich virtuell ganz lieb in den Arm genommen und gedrückt!

Das Dein Arzt Dich nicht unterstützt, ist ganz furchtbar. Ich glaube aber leider, dass ein Arztwechsel nicht so gut aussieht, es sei denn, Du wohnst nach Eurem Umzug so weit weg, dass ein Arztwechsel logisch wäre.

Ich weiß nicht, wie alt Deine Tochter ist, aber das mit dem Schlüssel hört sich doch schon mal gut an. Und aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass unsere Kinder mit jedem Tag selbständiger werden.

Und das Du so gute Freunde hast, die Dir helfen und Du auch in der Lage bist, um diese Hilfe zu bitten, ist doch auch was wunderschönes.

Kicki, Kopf hoch, Du bist nicht alleine.

Sei ganz lieb gegrüßt

Blackbetty

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Re: mein Doc läßt mich im Stich!

Ungelesener Beitrag von Kicki » Fr 13. Jul 2012, 08:10

ich ziehe 100km weiter weg, hätte wohl etwas über eine Stunde Fahrtzeit mit dem Auto. Meine.- Schwester hat mir eine Psychiaterin empfolen, die sie kennt und die sehr gut sein muß, aber da muß ich auch mti 1,5h Fahrt rechnen. Das ist mir wohl auch zu weit :-(
Ich hab überhaupt keinen Bock, mir einen neuen Doc zu suchen, bis ich da wieder einen habe, mit dem ich gut kann.....

In der Nähe habe ich jetzt eine Gemeinschaftspraxis der Nervenheilkunde gefunden, da sind zwei Ärzte dabei, die sowohl Neurologe als auch Psychiater sind, vielleicht sollte ich den Versuch nochmal starten, denn ich habe zwar die Depri und Ängste, aber eben auch noch die Vorgeschichte mit dem Schlaganfall, die daherkommende schlechte Belastbarkeit und damit verbunden ist ja auch noch ein psychischer Knacks.

Werde das wohl auch noch mit meiner Thera ansprechen, da gehe ich heute eh wieder hin. Auch mal mit ihr besprechen, wie es mit mir grundsätzlich weiter gehen soll...

Meine tochter ist fast 7, ich selber war ein Schlüsselkind, der Schlüssel hat für mich anscheinend eine "heilige Funktion" - er darf nicht verloren werden, sonst habe ich keine sichere Zufluchtsstelle mehr. Meine Kinder haben den Schlüssel bisher noch nie bekommen, um auch mal alleine heimkommen zu können, wenn ich nicht da bin. Dieser Zustand ist fü rmich wohl aus eigener Erfahrung unerträglich, daher war das für mich wirklich ein großer Schritt! Ohne meine Thera wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen!

So, dann werd ich mich mal auf den Weg machen!

liebe Grüße
kicki

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Re: mein Doc läßt mich im Stich!

Ungelesener Beitrag von maday » Fr 13. Jul 2012, 11:11

Hallo Kicki,

meine letztes Kind ist ein Nachzügler und ich ziehe es allein groß. Es ist kein Schlüsselkind, aber es ist seit der 1. Klasse ein Handykind. Der Schulweg beträgt in der Großstadt 1 Stunde Fahrzeit mit dreimaligem Umstieg. Frühmorgens hatte ich eine Kinderfrau, die das Kind zur Schule gebracht hat. Sie wurde von mir bezahlt. Nach Beendigung meiner Arbeit habe ich mich dann um 16.30 Uhr auf den Weg gemacht um mein Kind von der Schule zu holen.

Kannst dir ja ausrechnen, wann ich dann in der Schule erschienen bin und wann ich dann mit Kind zu Hause war. Deshalb habe ich nach und nach bereits im 1. Schuljahr mein Kind zur Selbstständigkeit erzogen. Ich habe einen Zeitplan errechnet, damit ich mein Kind nie verfehle.

Nach meinem Anruf in der Schule wurde sie losgeschickt und durfte die Strecke von der Schule zur U-Bahn allein laufen. Ich bin ihr entgegen gekommen. Dann habe ich es erweitert und sie durfte bis zur U-Bahn allein laufen. Wir sind dann beide gleichzeitig, ich mit der U-Bahn und sie per Beine an der Station angekommen und gemeinsam nach Hause gefahren. Einige Wochen später durfte sie dann die ersten 3 U-Bahnstationen bis zum Umstieg allein bewältigen. Ich wartete am Umstieg. So habe ich nach und nach den ganzen Weg mit ihr geübt, bis sie dann zum Schluss den ganzen Weg allein bewältigt hat.

Warum das Handy. Mein Kind mußte mich bei jedem Umstieg informieren, dass sie jetzt umgestiegen ist und sie teilte mir mit welche Strecke sie nutzt, denn es waren 2 Strecken zur Auswahl. Das Handy war anfangs ein Muttihandy, es war so eingestellt, dass sie egal welche Taste sie betätigte, es bei Mutti klingelte. Also kostenmäßig konnte sie damit überhaupt keinen Unsinn machen.

Die Eltern der Mitschüler haben mich einmal darauf angesprochen und bestaunt, wie selbstständig mein Kind doch wär. Lehrer haben immer gesagt, wenn man an irgend etwas erinnert werde möchte, braucht man es nur meinem Kind sagen. Dann kam die Erinnerung promt. Das Kind ist so selbstständig, dass es 14/15-jährig auf eigenen Wunsch ein Auslandsschuljahr in Südamerika gemacht hat.

Kicki, was will ich dir damit sagen, wenn Kinder sich allein etwas zutrauen, dann sollte man sie unterstützen. Wenn deine Tochter hin und wieder nun allein nach Hause gehen kann, ist das doch auch schon eine kleine Entlastung für dich. Vielleicht holt sie dann bald auf dem Heimweg noch das fehlende Brot für das Abendessen. Aber vergiss nicht, Kinder brauchen für die bewältigten Aufgaben auch viel Lob. Kicki, du bekommst das mit Sicherheit hin, auch nach deinem Umzug in deinen neuen Wohnort. Ich wünsch dir viel Glück dabei.

Gruss maday
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Re: mein Doc läßt mich im Stich!

Ungelesener Beitrag von aggi61 » Fr 13. Jul 2012, 12:16

Hallo maday

Ich habe eine Arbeitskollegin, die mit ihren 3 Kindern so ähnlich wie du verfahren ist - das hat prima geklappt. :ic_up:

Eine andere Kollegin kontrolliert ihren 12-jährigen Sohn, wo es nur geht.

Er bekommt keinen Schlüssel, deshalb muss sie zu Hause sein wenn er aus der Schule kommt.

Sie kocht 2 mal - einmal Mittag für den Sohn und Abends für den Mann.

Sie sitzt immer und macht mit ihm die Hausaufgaben, und er muss sie noch mal schreiben wenn sie falsch sind (woher soll der Lehrer die Defizite erkennen, wenn die Hausaufgaben immer fehlerfrei sind)?


Das Kind wird von den Mitschülern ziemlich veräppelt!

LG Gabi
:umarm: Gabi

Geduld ist, nur langsam wahnsinnig zu werden!

Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem :)

maday
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Re: mein Doc läßt mich im Stich!

Ungelesener Beitrag von maday » Fr 13. Jul 2012, 12:54

Gabi, wir beide fragen uns doch sicherlich nicht, welche Kinder sich im späteren Leben besser durchschlagen.
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Re: mein Doc läßt mich im Stich!

Ungelesener Beitrag von aggi61 » Fr 13. Jul 2012, 13:11

maday hat geschrieben:Gabi, wir beide fragen uns doch sicherlich nicht, welche Kinder sich im späteren Leben besser durchschlagen.
Nicht wirklch :lachen:
:umarm: Gabi

Geduld ist, nur langsam wahnsinnig zu werden!

Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem :)

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