Lieber Alex,
ich versuche jetzt mal dir einige deiner Fragen - aus nicht akademischer Sicht - zu beantworten. Grundsätzlich solltest du eigentlich immer Antworten vom Arzt deines Vertrauenes erhalten !

Ich kann dir auch nur sagen, wie es bei " uns " abgelaufen ist, denn Unterschiede zwischen den Uni kliniken werden bestehen. Nach der Beendigung der Evaluierung wurde - bei uns - mit dem Pat. & dem Angehörigen ein Abschlußgespräch im " LTX Büro " geführt, wo all seine Akten zusammenlaufen, wenn der " berühmte " Anruf erfolgt, das es soweit ist. Dort sollte dann alles
alles besprochen werden was relevant für die LTX ist. Auch Fragen zu der Nachsorge sollten nicht zu kurz kommen. Ich denke, dass es auch in Hannover so gehandhabt wird.
Ok, nun meine Antworten.
1. Durchgangssyndrom
Es ist
nicht zwangsläufig das dieses Syndrom nach der Op auftritt. Es ist zum größten Teil Narkosebedingt. Dieses Symptom tritt auch bei anderen OP's auf und ist nicht typisch für eine LTX. Meistens sind allerdings ältere Pat. davon betroffen. Es hängt auch viel mit dem Stoffwechselhaushalt - Elektrolyten ect. zusammen. Dieser Zustand, wenn er denn Auftritt ist Kurzfristig und vollkommen reversibel !Eine spezifische Therapie des Durchgangssyndroms ist eigentlich nicht möglich, die Symptome bilden sich im Laufe von Stunden bis Tagen von selbst zurück. Also keine Angst, lieber Alex, det muss nicht so kommen !
2. Drainagen
auch hierbei kommt es auf die " Technik " der LTX an. Was auf jeden Fall an Drainagen vorhanden sein wird, ist das sogenannte " T- Drain " was den Galleabfluß gewährleistet und zur Kontrolle der Gallenflüssigkeit - Menge & Konsitenz - nach aussen abgeleitet wird. Dieses T-Drain blieb bei unseren Pat. insgesamt 6 Wochen liegen Je nach Verlauf wird dieses Drain nach einiger Zeit ( so 2 Wochen)" verschlossen ", dass heißt es wird " abgestöpselt " und liegt unter einem Verband. Es ist ein ganz zartes Schläuchlein, was keinerlei Behinderung macht. Nun wird die Gallenflüssigkeit wieder normal in den Darm abgeleitet. Häufige Blutkontrollen zeigen dann, wie hoch die Konzentration des Bilirubins ist.Unsere Pat.sind damit zur Reha gefahren.Nach 6 Wochen wurden die Pat. wieder einbestellt und im Röntgen erfolgte eine Darstellung dieser Drainage. Ist alles jut, dann wird sie entfernt.
Nein, diese Entfernung tut
nicht weh ! Es kann ein wenig ziepen, aber det iss ooch schon allet. Es gibt noch so etliche Drainage, wie z.B. Redondrainagen, die verhindern, dass sich Wundsekret im Körper ansammelt. Weitere Ausführungen würden den Rahmen sprengen.

Nur soweit, es ist alles nicht schmerzhaft, auch nicht die Entfernung.
3. Punktion der Leber
Die Leber muss in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Das erfolgt unter anderem durch eine Leberbiopsie, mittels einer Punktion. Bei uns erfolgte die erste Leberpunktion nach einem 1/2 Jahr und ab dem 1. Jahr dann jährlich. Es wurde bei uns als " Check " bezeichnet, wo die Pat. für 1 Tag im Krhs verweilten. Blutkontrollen, sowie die Beobachtung nach der Punktion - Blutungsneigung - wurden bei den 1tägigen Aufenthalt kontrolliert.Auch noch andere Untersucheungen, z.B. Lunge Rö., Sono der Leber ect. Die Leberpunktion an sich ist nicht schlimm ! So sagten die Pat. !
4. Immunsuppression
Wie du schreibst, nimmst du bereits Medikamente, die dich suppremieren. Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass du dich nicht gewissen Risiken aussetzt, die evtl. zu einer Infektion führen könnten. Große Menschansammlungen, Menschen in deiner Umgebung, die einen Infekt haben, große Nähe zu Tieren, Lebensmittelprodukte die die Eigenschaft haben, das sich Schimmel bildet... Nüsse, Camenbert, Obst was untmittelbar über den Boden wächst. Es sollte alles schälbar sein und wenn nicht, dann gedünstet oder gekocht. Aber da erhälst du noch genaue Informationen vor deiner Entlassung im Rahmen eines ausführlichen Abschlussgespräches und auch in der Reha gibt es dazu alles was du darüber wissen musst.
Auch ich bin immunsuppremiert durch TNF alpha Blocker & MTX und achte auf bestimmte Dinge, allerdings nicht in dem Maße wie du, da du ja ein" neues Organ " in dir trägst.
5. Entlassung
die Pat. kamen je nach Verlauf der LTX nach ca. 7-10 Tagen von der Intensivstation auf die Periphere Station und waren in der Regel " fit ". Sie konnten alleine Aufstehen, sind zur Gymnastik gegangen. Bei einem komplikationslosen Verlauf der LTX ist der Aufenthalt zwischen 3-4 Wochen zu beziffern. Einige der Pat. sind nahtlos in die Reha gegangen.
6. Reha
hier mal ein Link zur einer Reha Klinik. Viele unserer Pat. sind dort hingefahren und waren eigentlich immer sehr zufrieden. Es mag auch auch dem Umstand der Region geschuldet sein, wo einer Hinfährt. Jedoch hast du die freie Wahl !Schau dochmal, lieber Alex ob diese Klinik sich in einem " Bewertungsportal " finden lässt. Mölln ist mir vom Namen sehr wohl bekannt, aber ich kann leider keine Aussage dazu treffern.
http://www.mueritz-klinik.de/content.ph ... ture=00002
7.Versicherung
es ist, meines Erachtens, völlig unerheblich bei einer LTX ob du Privat, oder gesetzlich versichert bist. Es hat für alle die oberste Priorität, dass dein Organ gut funktioniert und du wieder ein Leben mit guter Lebensqualität führen kannst. Solltest du natürlich darauf wert legen, dass dir der Chefarzt ofter die Hand drückt...

usw., usf. ....
ALSO,
alle Pat. die gesetzlich versichert waren und bei uns eine LTX erfahren haben, sind
bestens betreut worden ! Darum solltest du dir " eigentlich " keine Sorgen machen!
Tja, det wär's erstmal, mein lieber Alex. Kopf hoch, es wird alles gut verlaufen.