Liebe Jutta,
gibt es einen Passus, der einen Rentenantrag beschleunigt oder zielsicher unterstützt wenn man chronischer Schmerzpatient ist?
auch wenn ich dich jetzt wahrscheinlich schwer enttäuschen werde, einen solchen Passus gibt es nicht.
Im Gegenteil haben es schwerst chronisch Schmerzkranke besonders schwer die EM-Rente überhaupt zu bekommen, weil sie NICHT ernstgenommen und meist zu den falschen Gutachtern geschickt werden
Ich kann das aus eigenem Mit-Erleben behaupten, denn mein Männe befindet sich inzwischen im 2. Anlauf wegen EM-Rente, der erste Antrag mußte am Sozialgericht ((nach insgesamt 3 Jahren ab Antrag!) auf Anraten des Richters (mangels Erfolgsaussicht!!!) zurückgenommen werden!
Zu diesem Zeitpunkt lagen dem Gericht (neben massig Befunden der Ärzte!) auch die ausführlichen Berichte von zwei speziellen Schmerzkliniken vor, in denen eindeutig die dringende Berentung empfohlen wurde.
Der vom Gericht beauftragte GA (Orthopäde) "konnte" sich den (danach eingereichten) Klinikberichten NICHT anschließen
Kurze Zeit nach diesem Mißerfolg, ging mein Mann wiederum in eine dieser Kliniken und erhielt (nach knapp 3 Wochen Aufenthalt) erneut die Bestätigung des gesamten Ärzte-Teams, für die dringende Berentung!
Mit diesem und den anderen zwei (bisher mißachteten!) Klinik-Berichten haben wir dann Anfang Mai 2010 erneut den Antrag auf EM-Rente für ihn gestellt.
Er ist seit Oktober 2006 (OHNE Unterbrechung ) AU geschrieben, von unserer Hausärztin, parallel in Behandlung bei Schmerztherapeutin/Orthopäden/Kardiologen und inzwischen auch Psychiater, KEINER wurde bisher von der DRV angeschrieben.
Anfang Januar sollte er einen GA Termin wahrnehmen, bei einer Psychiaterin/Verhaltenstherapeutin (eine Schmerz-Spezialisierung hat sie lt. Internetrecherchen NICHT!), z.Zt. sind wir dabei, um die Taxi-Kosten zu kämpfen, denn die Anreise mit öffentlichen ist eine Zumutung für meinen Männe!
Andererseits fragen wir uns auch schon wieder was er da nun noch soll und ob man die Klinikberichte immer noch nicht für voll nimmt, ob DAS nun die richtige Fachrichtung für ihn ist, bezweifeln wir ebenfalls, vordergründig hat er keine relevanten psychiatrischen Probleme, sondern eine schwere chronische Schmerzkrankheit, infolge von 2 LWS-OPs (Bandscheiben).
Dass ihm die ganze EM-Renten-Geschichte so langsam AUCH auf den Geist/auf die Nerven geht, ist sicher auch so nachvollziehbar.
Wie das jetzt endet wissen wir noch nicht, aber ich werde berichten...
Wie ist es, beim Antrag von einen Schwerbehindertenausweis?
Auch beim Versorgungsamt werden Schmerzen eher unterbewertet, Männe bekam erst nach Widerspruch und auf Grund des letzten Klinikberichtes seinen GdB von 40 auf 50 erhöht und ist nun (unbefristet) Schwerbehindert, das Merkzeichen
G wurde ihm (trotz stark eingeschränkter Wegefähigkeit) weiterhin verweigert!
Wir können leider nicht bestätigen, dass Schmerzkranke in irgendeiner Weise "bevorzugt" werden, wir haben eher den Eindruck das Gegenteil ist der Fall.
O-Ton orthopädischer GA =" Bei ausreichender Willensanspannung ist Erwerbsfähigkeit von 6 und mehr Stunden gegeben, davon kann 70 % im Sitzen gearbeitet werden, OHNE unzumutbare Schmerzen!!!"
Gut wenn der GA genau weiß WANN Männes Schmerzen unzumutbar werden, als wir diese Einschätzung bemängelt haben wurde erwiedert, "es sei normal, dass der Patient das subjektiv anders sieht", da fällt einem NIX mehr zu ein, oder...
Das soll es dazu erst mal gewesen sein, muß weiter am "Meckerbrief" wegen der Taxikosten zum GA arbeiten
Liebe Grüße von der Doppeloma
![Umarm :umarm:](./images/smilies/umarm.gif)