Ich habe eine gute Bekannte, die......

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
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Miko
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Re: Ich habe eine gute Bekannte, die......

Beitrag von Miko » Sa 6. Nov 2010, 23:33

Boo hat geschrieben:
Miko hat geschrieben:Sie fragte mich heute, was ich denn davon halten würde, wenn sie zur "leichten" Alkoholikerin werden würde.
Ob sie damit die Tabletten von früher ersetzen könnte....

Meine Antwort war zweigleisig, denn einerseits gibt es viele Menschen die mit 1 - 1,5 Promille gut funktionieren, andererseits kann man dazu nicht raten.
Also, irgendwie bin ich da echt sprachlos .... es geht einem dreckig, aber man fragt, ob eine Suchtverlagerung nicht besser wäre...

Tut mir leid, da fehlt mir leider jegliches Verständnis !
Das sind Gedankengänge in völliger Verzweiflung.
Dafür sollten wir Verständnis haben, denn ihr geht es sicherlich wie vielen anderen hier, dass man sich oft Gedanken über etwas macht, dann aber schlussendlich doch nicht umsetzt.
Diese Gedanken sind Gedanken die sich ein verzweifelter Mensch macht, der einen Ausweg sucht und viele durchdenkt ohne sie je umzusetzen.

Wer hat in einer Notsituation nicht auch schon Gedanken gehabt, die irrrelevant sind, aber einfach nur durchdacht.

Bitte einen Tick mehr Verständnis!!!

Wir sind hier alle etwas angeschlagen und pflegen bestimmt zuhauff Gedanken die keine Lösung bringen.
Gruß
Miko

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Re: Ich habe eine gute Bekannte, die......

Beitrag von Vrori » Sa 6. Nov 2010, 23:42

Hallo,

ich habe auch schon gedacht, ich hätte keine Schmerzen mehr, wenn ich tot wäre....aber das ist keine Lösung...

LG
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LG
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ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

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Re: Ich habe eine gute Bekannte, die......

Beitrag von Boo » So 7. Nov 2010, 00:23

Miko hat geschrieben:
Boo hat geschrieben:
Miko hat geschrieben:Sie fragte mich heute, was ich denn davon halten würde, wenn sie zur "leichten" Alkoholikerin werden würde.
Ob sie damit die Tabletten von früher ersetzen könnte....

Meine Antwort war zweigleisig, denn einerseits gibt es viele Menschen die mit 1 - 1,5 Promille gut funktionieren, andererseits kann man dazu nicht raten.
Also, irgendwie bin ich da echt sprachlos .... es geht einem dreckig, aber man fragt, ob eine Suchtverlagerung nicht besser wäre...

Tut mir leid, da fehlt mir leider jegliches Verständnis !
Das sind Gedankengänge in völliger Verzweiflung.
Dafür sollten wir Verständnis haben, denn ihr geht es sicherlich wie vielen anderen hier, dass man sich oft Gedanken über etwas macht, dann aber schlussendlich doch nicht umsetzt.
Diese Gedanken sind Gedanken die sich ein verzweifelter Mensch macht, der einen Ausweg sucht und viele durchdenkt ohne sie je umzusetzen.

Wer hat in einer Notsituation nicht auch schon Gedanken gehabt, die irrrelevant sind, aber einfach nur durchdacht.

Bitte einen Tick mehr Verständnis!!!

Wir sind hier alle etwas angeschlagen und pflegen bestimmt zuhauff Gedanken die keine Lösung bringen.


Ich habe die Dinge aus meiner heutigen Sicht betrachtet und es erschliesst sich für mich daraus kein verstehen der Situation.

Ich werde deiner Bitte in so fern nachkommen, dass ich mich jetzt tunlichst aus diesem Thema zurückziehe, lieber Miko.
Liebe Grüße Boo Bild

„Ich kann, weil ich will, was ich muss.“

Immanuel Kant

http://www.youtube.com/watch?v=EgS2JLSpRRM

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Re: Ich habe eine gute Bekannte, die......

Beitrag von Dummy » So 7. Nov 2010, 08:07

Auch ich habe einen Entzug machen müssen - auch ungewollt. Bin wegen was anderes in die Klinik gegangen und dort fing man an Benzodiazepine versteckt zu entziehen. Die nehme ich aber schon über 20 Jahre... Es war die Hölle. Mein Körper machte einfach nicht mehr mit..... ich bin auf den Boden gekrochen, weil ich nicht mehr gerade laufen konnte. Den Rest erspare ich euch lieber...

Auf jeden Fall haben die Ärzte den Entzug abgebrochen....im Entlassungsbericht stehen auch die Gründe dazu drin. Übrigens ist Medikamentenabhängigkeit eine anerkannte Krankheit die einen eigenen ICD Schlüssel hat.

Ich würde ganz offen in der Reha zeigen, dass es mir sehr schlecht geht, dass ich an Therapien nicht teilnehmen kann, mit den Psychologen und Ärzten reden. Es könnte sein, dass die Reha von der Ärzten dort abgebrochen wird - weil nicht rehafähig.

Meistens werden, gerade in Kliniken Benzos zu schnell entzogen - innerhalb von 4 - 6 Wochen. Das ist zu schnell.. So ein Entzug dauert Monate, unter Umständen auch Jahre, hängt von der Substanz, der Dauer und der Menge die man eingenommen hat, ab.
Das sind Gedankengänge in völliger Verzweiflung.
ja, ich verstehe das. Ein Benzoentzug ist der schlimmste aller Entzüge....Kein Mensch der es nicht selbst am eigenen Leib erfahren hat, kann sich nur annähernd vorstellen was man mitmacht....
lg Dummy

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Re: Ich habe eine gute Bekannte, die......

Beitrag von Miko » So 7. Nov 2010, 08:39

Boo hat geschrieben: Ich habe die Dinge aus meiner heutigen Sicht betrachtet und es erschliesst sich für mich daraus kein verstehen der Situation.

Ich werde deiner Bitte in so fern nachkommen, dass ich mich jetzt tunlichst aus diesem Thema zurückziehe, lieber Miko.
Na, na, na.... das war doch nicht böse gemeint von mir.

Du hast deine Meinung gesagt, die ich wie bereits sehr oft, auch sehr schätze und ich habe meine gesagt.

:umarm: :umarm: :umarm:
Gruß
Miko

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Re: Ich habe eine gute Bekannte, die......

Beitrag von Boo » So 7. Nov 2010, 10:26

Dummy hat geschrieben: ja, ich verstehe das. Ein Benzoentzug ist der schlimmste aller Entzüge....Kein Mensch der es nicht selbst am eigenen Leib erfahren hat, kann sich nur annähernd vorstellen was man mitmacht....
Ich sollte eigentlich meine finger stillhalten .... Bild

... es liegt mir fern mit irgendjemanden hier zu " wetteifern " , aber meine Sicht der Dinge beziehe ich nicht aus
einem Wolkenkuckuckshein sondern aus meiner " Suchtkarriere " , die nicht allein mit Benzodiazepinen sondern auch
mit Barbituraten & Clomethiazol belegt waren. Darauf bin ich wahrlich nicht stolz & daher, Dummy, kennen wir beide
uns damit aus, leider ! Insofern habe ich für mich gelernt, dass es Lebens wichtig war, keinerlei Kompromisse
zuzulassen. Das mag vllt. ein wenig meine " harte Tour " verständlich machen und diese harte Tour hat mir mein
Leben gerettet. Meine Medikamentensucht ging auch noch mit einer Alkoholsucht einher.

Nicht der leiseste Schimmer einer Idee, die auf eine Suchtverlangerung hindeutet ist für mich verständlich. Ich hatte
seinerzeit bei meinem Arbeitgeber in einer Arbeitsgruppe für Suchtprävention mitgearbeitet und Kollegen - leider erst als die
Auflagen des Arbeitgebers veranlasst wurden - betreut und bin mit ihnen - wohlgemerkt in meiner " Freizeit" zur AA und
sonstige Stellen gegangen, denn ich bin nach wievor einer von ihnen, ein trockner Alkoholiker & Clean ... ein Betroffener.
Es gab genug Co-Abhängige in meinem Leben. Ich darf nie einer werden !


So, jetzt hab' ick mich jenug uffjeplustert .... und so wichtig bin ick ooch nich... :grinser:


Mal den Miko :winke: und :umarm: .... allet wird jut ! Bild
Liebe Grüße Boo Bild

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Re: Ich habe eine gute Bekannte, die......

Beitrag von Miko » So 7. Nov 2010, 12:49

@ Dummy,

ich habe gerade mit ihr telefoniert.

Sie fragte mich, wie man es aushalten kann, langfristig auf niedriger Dosierung zu bleiben?
Gruß
Miko

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Re: Ich habe eine gute Bekannte, die......

Beitrag von Dummy » So 7. Nov 2010, 15:33

@ Miko
Man muss eine Dosis finden die einem "noch" gut tut, und diese sollte so niedrig angesetzt werden wie möglich und nötig.
Begleitend dazu gibt es Antidepressiva, Bedarfsmedikation und Psychotherapie. Ein Arzt der einen darin unterstützt ist immens wichtig.
Wenn man langsam abdosiert, "merkt" man nich so brutal, dass dem Körper was fehlt....

Tja, das wichtigste ist dann natürlich. dass man die Dosis auf gar keinen Fall wieder erhöht. Und das ist das schwierige daran.

ich habe sie letztes Jahr eine zeitlang erhöhen müssen (mit ärztliche Erlaubnis) - und bin dann nach einigen Monaten alleine langsam wieder runter auf meine Erhaltungsdosis.

Mir geht es nicht berauschend gut, aber im Vergleich zu den Entzugserscheinungen tausendmal besser.
Wie lange ist deine Bekannte schon abhängig?

Ich sollte eigentlich meine finger stillhalten .... Bild

... es liegt mir fern mit irgendjemanden hier zu " wetteifern " , aber meine Sicht der Dinge beziehe ich nicht aus
einem Wolkenkuckuckshein sondern aus meiner " Suchtkarriere " , die nicht allein mit Benzodiazepinen sondern auch
mit Barbituraten & Clomethiazol belegt waren.
@Boo - ich habe mit meiner Aussage keinen besonders angesprochen, sondern nur im Allgemeinen geschrieben. :smile:
lg Dummy

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Re: Ich habe eine gute Bekannte, die......

Beitrag von Miko » So 7. Nov 2010, 17:25

@ Dummy,

wie lange sie schon dieses Alpa... einnimmt weiß ich gar nicht. Auf jeden Fall mehrere Jahre schon.
Sie hat auch noch Angst/Panikattacken und einiges mehr.

Danke für deine Antwort.

Ich melde mich wieder!!!

Sollte sie nun abbrechen und den langsamen Entzug wählen, dann kommt sie eh noch zu uns hier ins Forum.

Bin mal gespannt...

Liebe Grüße

Miko
Gruß
Miko

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