Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 endet. Was nun?

Probleme mit der Arge oder dem Sozialamt.
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Doppeloma
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Re: Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 endet. Was nun?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Do 30. Jul 2015, 18:17

Hallo Mrs. Jinx, :smile:
Ich hab mir den Brief von der AfA nochmal genauer angesehen. Der aktuelle Brief kam komischerweise auch nicht von der Behörde, die eigentlich für mich zuständig ist, sondern aus einer Nachbarstadt. Sollte ich mir vielleicht einen Termin bei der Behörde und dem Sachbearbeiter geben lassen, der bisher zuständig war?
es wird nichts ändern am Ablauf deines Anspruches auf ALGI (es ist auch egal von welcher Dienststelle diese Information kommt) , das steht doch in deinem Bescheid wie lange die AfA zahlen wird und länger gibt es kein Geld von der AfA, auch nicht im Rahmen der Nahtlosigkeit ... das habe ich ja weiter oben bereits ausführlich beschrieben.

Auch wie es dann mit ALGII laufen würde wenn du einen rechtlichen Anspruch darauf haben würdest ...
Auf das Arbeitslosengeld 2 wird in dem Schreiben verwiesen. Dazu habe ich mich jetzt auch etwas inforniert. Voraussetzung dafür ist ja, dass man für mindestens 3 Stunden täglich einer Tätigkeit nachgehen kann. Fakt ist, dass ich eigentlich weiterhin und auf nicht absehbare Zeit voll erwerbsunfähig bin. Demnach stünde mir ja gar kein Arbeitslosengeld 2 zu. Oder habe ich das falsch verstanden?
Dazu ist die AfA verpflichtet, darauf hinzuweisen, das bedeutet aber nicht, dass jeder bei dem ALGI auslaufen wird dort auch Geld bekommen wird ... das ist abhängig von den gesamten persönlichen und finanziellen Bedingungen des Betroffenen ... bitte lies auch mal erneut die Beiträge die dazu schon geschrieben wurden ...

Die Bedingung ist eben NICHT, dass du mindestens 3 Stunden einer Tätigkeit nachgehen kannst, man kann durchaus auch AU geschrieben sein, deswegen bist du noch längst nicht als "Erwerbsunfähig" anzusehen und von der DRV entsprechend anerkannt ist das auch noch nicht.
Rechtlich gesehen bist du also weder Erwerbsgemindert noch Erwerbsunfähig und daher gibt es auch nur den Anspruch auf ALGII sofern alle anderen Bedingungen auch erfüllt sind ... Arbeits-Unfähig bedeutet eben NICHT "Erwerbsunfähig" und darum kannst (und musst) du auf dem Antrag ankreuzen, dass du dich für diese 3 Stunden als "Erwerbsfähig" ansiehst ... :lesen: :lesen: :lesen:
Welche Möglichkeiten bleiben mir dann alternativ zum Arbeitslosengeld 2? Stehe ich jetzt ganz ohne "Einkommen" da bis die Rentenversicherung endlich mal über meinen Antrag entschieden hat?
Es gibt KEINE andere Möglichkeit als ALGII, sofern du dort einen Anspruch geltend machen kannst ... das habe ich aber auch bereits beschrieben, wir hätten da auch gerne drauf verzichtet wenn es andere Möglichkeiten gegeben hätte ...
Hast du dort keinen Rechts-Anspruch (aus bestimmten persönlichen / finanziellen Gründen), dann bekommst du tatsächlich von Niemandem mehr Geld bis über deinen Antrag auf EM-Rente endgültig entschieden wurde... zur Versicherung hat dir ja @Vrori bereits die richtigen Antworten gegeben.

Solche Fälle gibt es hier im Forum auch, der Partner verdient "zu viel" und dann bekommt man selber NICHTS mehr vom Staat ... auf persönliche Leistungen (von KK oder AfA) hast du ja nach der Nahtlosigkeit keine Ansprüche mehr ...alles andere sind staatliche Sozial-Leistungen die man nur bekommt wenn man sonst nicht "überleben" kann ...
Nach all den Berichten hier kann sich das ja aber noch Jahre hinziehen. Und wie soll ich die Kosten tragen, sollte die Sache vor Gericht gehen?
Du wirst keine Kosten haben am Sozialgericht sind die Verfahren für den Kläger kostenfrei, es bleibt also im Rahmen (Porto /Telefonkosten usw.) einen Anwalt müsstest du allerdings selbst bezahlen wenn du keinen Anspruch auf Sozial-Leistungen hast, sonst kannst du Prozesskosten-Hilfe dafür nehmen oder einen Anwalt über eine vorhandene Rechtsschutz-Versicherung beauftragen ... man kann das Verfahren aber auch ohne Anwalt führen.
Ist das jetzt mein persönlicher finanzieller Ruin? Reicht es nicht schon, dass man mit den Unfallverletzungen und deren Folgen tagtäglich zu kämpfen hat? Wie soll man sich denn auf seine Genesung konzentrieren, wenn man Existenzängste haben muss?
Das mag dir reichen und diese Fragen haben sich hier wohl alle gestellt als sie krank wurden, für die Unfallfolgen sind zudem auch noch andere Institutionen zuständig, damit kenne ich mich nicht aus aber Krankheit (besonders sehr lange) kann immer zum finanziellen Ruin führen, ich weiß nicht was du dir darunter konkret vorstellst.

Wir müssen auch schon lange mit deutlich weniger auskommen als früher, das funktioniert eben alles nur relativ reibungslos wenn man gesund ist und arbeiten gehen kann ... Existenz-Ängste sind uns allen nicht fremd und haben auch bei uns nicht zur Genesung beigetragen ... wenn das so gut laufen würde gäbe es dieses Forum ja gar nicht.
Glücklicherweise steht mein Mann und meine Familie hinter mir. Und mein Mann kann mich finanziell noch mit durchfüttern. Aber irgendwann sind auch hier die Reserven aufgebraucht. Und die Vorstellung meinen Mann schon für ne Kugel Eis anbetteln zu müssen,finde ich unglaublich demütigend. Mir war es immer wichtig auf eigenen Beinen stehen zu können. Und jetzt.....?
Ohne eigenes Einkommen fühlt sich wohl Keiner wirklich gut, der bisher finanziell immer unabhängig war, das ist der DRV aber ziemlich egal bei ihren Entscheidungen und der Dauer dafür.
Du schreibst deine Familie steht hinter dir, dann solltest du bei deinem Mann auch nicht "um ein Eis betteln müssen", in solchen Zeiten beweist sich ob man nur in "Guten Zeiten" miteinander klar kommen kann und in einer Ehe sind immer beide füreinander verantwortlich, auch finanziell ...

Wichtig sollte sein, dass es für die notwendigsten Ausgaben (Miete/Strom/ Essen/ Kleidung) immer reicht und wer das Geld dafür gerade verdient ist doch eigentlich unwichtig ... mein Dopa musste auch eine Zeitlang damit klar kommen, dass ER als Mann kein eigenes Einkommen hatte und von seiner Frau "abhängig" war ... er brauchte allerdings nie um irgendwas "betteln" ... wir haben immer "aus einem Topf gelebt" ohne nachzurechnen wer da wie viel reingetan hat ...

Für Männer ist das oft noch viel schwieriger zu akzeptieren, wenn die Frau das Geld "nach Hause bringt" oder mehr als der männliche Partner ... da muss mein Dopa jetzt auch mit Leben, dass meine EM-Rente deutlich höher ist als seine, er hat sich gut daran gewöhnt, das ist in unserem gemeinsamen Alltag überhaupt kein besonderes Thema.
Für meine Ärzte bin ich eigentlich nach wie vor bis auf weiteres arbeitsunfähig. Bei der Agentur für Arbeit wurde ich allerdings dazu genötigt,mich dem freien Arbeitsmarkt als Pförtner zur Verfügung zu stellen, da ich ansonsten keine Leistungen erhalten hätte. Dass ich aber realistisch gesehen aktuell arbeitsunfähig und gar nicht vermittelbar bin, hat auch der Sachbearbeiter der AfA eingesehen. Leider hat man mich hier von keiner Seite informiert und ich weiss schlichtweg einfach nicht nach welchen Schlagwörtern ich in dem Fall muss googlen.
Ich weiß nicht warum du lange "googeln" willst wenn man dir hier alle nötigen Informationen dazu bereits gegeben hat, das ist nun mal so gesetzlich geregelt, dass man sich der Vermittlung "zur Verfügung" stellen muss und sonst kein ALGI bekommen wird, dazu gibt es hier im Forum auch schon hunderte Beiträge ... wir können das auch nicht ändern, aber man kann sich darauf einrichten und wird es müssen, wenn man das Geld bekommen will von der AfA.

Deine Ärzte sollen dich AU schreiben (auf welchem Schein auch immer) wenn sie meinen, dass du AU bist, die AfA braucht diesen Schein aktuell allerdings nicht, wie das mit dem Verletztengeld läuft weiß ich leider auch nicht ... im Moment soll die AfA zahlen und da bleibt dir nicht viel übrig als dich dort entsprechend "anzupassen" ... es wird ganz sicher keine Vermittlung als Pförtner geben, das würde schon gegen die Zumutbarkeit sein nach § 140 SGB III ...

Auch dazu gibt es hier schon viele Beiträge, wie das bei anderen nach der Aussteuerung gelaufen ist ...

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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