Bescheid über Rehaantrag

Möglichkeiten, Unterschiede und Erfahrungen
Bora
Beiträge: 51
Registriert: Fr 4. Jan 2013, 09:40
Hat sich bedankt: 9 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal

Bescheid über Rehaantrag

Ungelesener Beitrag von Bora » Mi 24. Apr 2013, 11:31

Hallo zusammen,

ich schon wieder.

Ich habe heute Bescheid vom Rententräger bekommen, dass meine Reha genehmigt wurde, allerdings stationär und nicht wie von mir gewünscht eine ambulante Reha. In meinem Umkreis würde es keine Einrichtung geben, die auf meine Krankheit zugeschnitten ist. Dadurch, dass die Krankenkasse mich ja aufgefordert hat, eine Reha zu beantragen, habe ich ja absolut überhaupt kein Mitspracherecht mehr. Sogar den vorgeschriebenen Termin darf ich nicht absagen.

Ich bin psychisch überhaupt nicht in der Lage, eine stationäre Reha zu machen. Was mache ich denn jetzt? Die Dame vom Rententräger sagte zu mir, wenn ich keine stationäre antreten wolle, müsse mir der Arzt ein Attest ausstellen und das begründen. Ist das so in Ordnung?

Der Arzt, den ich auch bereits angerufen habe, sagte, dass er nicht mein Vormund wäre und ihm das egal wäre, ob stationär oder ambulant, den Einspruch müsse ich selber regeln.

Was mache ich jetzt?

Gruß Bora

Vrori
Beiträge: 3252
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 13:16
Hat sich bedankt: 605 Mal
Danksagung erhalten: 2497 Mal

Re: Bescheid über Rehaantrag

Ungelesener Beitrag von Vrori » Mi 24. Apr 2013, 15:55

Hallo,

in deinen REHA-Unterlagen ist auch ein Formular für deinen beh. Arzt dabei...der muss dann 4 Tage vorher schriftlich bestätigen, ob du REHA-fähig bist oder nicht..
d.h. er muss sich sowieso kümmern...

schade, dass er dir nicht den Rücken stärkt...

gibt es denn wirklich keine ambulante REHA-Klinik für dein Krankheitsbild in deiner Nähe? hast mal gesucht...google?
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

Benutzeravatar
k@lle
Administrator
Beiträge: 2599
Registriert: So 10. Jan 2010, 12:16
Hat sich bedankt: 5404 Mal
Danksagung erhalten: 1365 Mal

Re: Bescheid über Rehaantrag

Ungelesener Beitrag von k@lle » Mi 24. Apr 2013, 17:42

Geduld bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen.
Verständnis bedeutet nicht, alles zu billigen

(DalaiLama )

Bora
Beiträge: 51
Registriert: Fr 4. Jan 2013, 09:40
Hat sich bedankt: 9 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal

Re: Bescheid über Rehaantrag

Ungelesener Beitrag von Bora » Do 25. Apr 2013, 03:08

Guten Morgen,

keine Ahnung, ob es nicht wirklich etwas in meiner Nähe gibt. Ist jetzt sowieso zu spät, da die Reha-Einrichtung sich gestern noch telefonisch bei mir gemeldet hat. Anreisetermin ist bereits der 30.04. So wie die Einrichtung mir mitteilte, ist bei mir durch Eilverfahren entschieden worden. Wie ich nun den Papierkram noch geregelt bekomme und zwar für die KK, den Arbeitgeber und den Arzt, weiß ich noch nicht. Einkaufen für die Reha muß ich auch noch usw. usw.

Absagen dürfte ich den Termin nicht, steht so in dem Schreiben des Rententrägers. Wofür dann überhaupt noch Einspruch erheben? Bin doch jetzt eh entmündigt.

Alles Gute Bora

Nixe
Beiträge: 278
Registriert: Do 28. Jun 2012, 16:28
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 184 Mal

Re: Bescheid über Rehaantrag

Ungelesener Beitrag von Nixe » Do 25. Apr 2013, 08:34

Hast Du einen Psychologen Bora??

Der Könnte auch ein Attest über Rehaunfähigkeit ausstellen.

Du hast auch die Möglichkeit in einer Institutsambulanz aufzuschlagen und dort eine akute Belastungsreaktion wegen der Klinikangst und der "Zwangsreha" anzugeben.

Wenn Du den Kampf nicht aufnehmen möchtest und die Reha antrittst hast Du noch immer etwas Handlungsspielraum.
Fülle die Bögen nicht ausführlich aus.......beherzige die Tipps die hier z.B. an Biene gegeben wurden....
Lass Dich in der Reha nicht scheuchen.......zieh Dich zurück......bleib mal nen Tag im Bett wenn dir danach ist.....teile dem Personal da mit wenn Dir was zuviel ist und verweigere Therapien die Dir nicht gut tun......besorge Dir die Kontaktdaten von potenziellen Zeugen......

Organisiere Dir für die Reha eine Internetmöglichkeit, dann kannst Du Dich hier weiter unterstützen lassen......
Wenn Du telefonische Unterstützung brauchst dann kannst Du mir eine Festnetznummer per PN senden....ich habe eine Festnetzflat....

LG

Nixe

Bora
Beiträge: 51
Registriert: Fr 4. Jan 2013, 09:40
Hat sich bedankt: 9 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal

Re: Bescheid über Rehaantrag

Ungelesener Beitrag von Bora » Do 25. Apr 2013, 10:20

Danke Nixe,

mein Mann hat sich heute Urlaub genommen, weil es mir nach dem Stress gestern psychisch überhaupt nicht gut ging. Es kam gestern alles auf einmal. Zuerst die Nachricht, dass meine Schwester sich das Leben nehmen wollte. Dann die Bewilligung des Rententrägers und am Nachmittag noch der Anruf aus dem Rehazentrum, dass ich schon am 30.04.13 da sein soll. Zudem ist meine Tochter im neunten Monat schwanger und ich kann sie mit meinen Problemen nicht belasten.

Der Anwalt hat uns heute morgen geraten, sofort Einspruch zu erheben und unbedingt auf das Attest zu bestehen. Mein Mann fährt heute Nachmittag zum Arzt und sagte, ich bleibe so lange da sitzen, bis ich mit dem Arzt gesprochen habe.

Leider habe ich keinen Psychologen. Ich muss mich darum kümmern, denn meine Energie geht zu Ende.

Ich nehme dein Angebot sehr gerne an.

Gruß Bora

Nixe
Beiträge: 278
Registriert: Do 28. Jun 2012, 16:28
Hat sich bedankt: 14 Mal
Danksagung erhalten: 184 Mal

Re: Bescheid über Rehaantrag

Ungelesener Beitrag von Nixe » Fr 26. Apr 2013, 09:17

:telefon:

powerpeku
Beiträge: 102
Registriert: Mi 4. Jul 2012, 10:47
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 42 Mal

Re: Bescheid über Rehaantrag

Ungelesener Beitrag von powerpeku » Fr 26. Apr 2013, 11:06

Hallo Bora,

ich hatte ein ähnliches Problem. Ich sollte über Weihnachten und Sylvester auch im Eilverfahren zur Reha. :confused:

Mein Hausarzt hat mir attestiert, dass ich nicht rehafähig bin.

Mein Mann hat einen Tag vor Beginn der Reha, die DRV angerufen und mitgeteilt, dass ich nicht rehafähig bin. Das gleiche hat er auch der Klinik mitgeteilt.
Das Attest habe ich dann per Post zur DRV geschickt.
Im Januar bin ich dann angeschrieben worden, wann ich denn die Reha antreten kann.

Da ich immer noch nicht rehafähig war, ist der Bescheid aufgehoben worden und jetzt läuft mein Antrag auf EM-Rente.

Also, du mußt dir ein Attest besorgen, dieses der DRV mitteilen und laß dich bitte nicht einschüchtern. Du kannst gern per PN mit mir Kontakt aufnehmen.

Liebe Grüße
powerpeku
Es ist keine Schande hinzufallen, aber es wäre eine Schande, nicht mehr aufzustehen!

Bora
Beiträge: 51
Registriert: Fr 4. Jan 2013, 09:40
Hat sich bedankt: 9 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal

Re: Bescheid über Rehaantrag

Ungelesener Beitrag von Bora » Sa 27. Apr 2013, 04:52

Ich danke euch für eure Unterstützung. Ohne euch wäre ich wohl in die Reha gefahren und hätte dort nur geheult. Jeder Mensch ist anders, es gibt viele Menschen in unserem Bekanntenkreis die gerne in die Reha fahren und viele Menschen so wie ich, die, wenn sie schon das Wort Reha hören total am Rad drehen. Das Problem bei uns ist ja auch, dass wir noch nie längerfristig krank waren und dadurch total überfordert mit der KK und den ganzen Behörden sind. Alles muss man sich mühsam zusammen suchen und weiß dennoch nicht, ob es so richtig ist.

Mittlerweile hat mir der Arzt das Attest ausgestellt. Am vergangenen Mittwoch war ich so durcheinander, dass die Vorzimmerdamen und ich wohl aneinander vorbei geredet haben und der Arzt gar nicht wusste, was ich von ihm wollte. Er hat mich die ganze Zeit gut betreut und ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, dass er jetzt so reagieren könnte.

Er hat in dem Attest geschrieben, dass ich nicht belastungsfähig für die Reha bin und ein Trauma aus Kindheitstagen gegen sämtliche Einrichtungen dieser Art habe. Zudem hat er mit Ausrufezeichen noch vermerkt, wenn Reha, dann nur ambulant. Ich will nun hoffen, dass das so erst mal akzeptiert wird.

Danach habe ich mir eine Psychologin gesucht. Ich kann das alleine nicht mehr abfangen und habe gemerkt, dass ich Hilfe brauche.

Anschließend habe ich mich hingesetzt und habe den Vorstand der KK angeschrieben und geschildert, was mir psychisch von Seiten der Sachbearbeiter alles widerfahren ist. Denn nach diesem ereignisreichen Tag war mir in der Nacht so schlecht, dass ich meinte, meine letzte Stunde hätte geschlagen. Ich bekam Atemnot und mein Herz überschlug sich bald. In dieser Nacht kam mein Kampfgeist etwas zurück und ich habe mir geschworen, so geht keiner mehr mit mir um und wenn ich damit an die Öffentlichkeit gehe. Ich bin so dankbar und froh, dass ich einen Partner an der Seite habe, der mich unterstützt. Er sagte, auch wenn sie dir die finanziellen Gelder streichen, sollte ich mir keine Sorgen machen, wir würden das schon schaffen.

Ich hätte nie im Leben geglaubt, dass die da oben so mit kranken und bedürftigen Menschen umgehen. Das macht mich traurig und sehr sehr wütend. Ich kann das nicht mehr lesen, dass sie ja nur das Beste für einen wollen. Klar, einen wieder schnell ans arbeiten bekommen, obwohl man gar nicht kann, damit man schön den Staat mit den Steuerabgaben unterstützt, damit die noch mehr Geld unnötig für irgendwelche Dinge aus dem Fenster werfen, die nicht nachvollziehbar sind.

Ich war ja jetzt dreimal ungekündigt beim Arbeitsamt und wenn ich da mitbekomme, wie junge Leute mit aller Gelassenheit Termine platzen lassen usw. und ich armer Schluff dort unverschuldet sitze, bekomme ich eine heilige Wut. Oder beim Medizinischen Dienst des Arbeitsamtes, wo eine junge Dame vor mir dran war und aus ihren ganzen Erzählungen mitbekommt, dass sie alles daran legt, nicht mehr arbeiten zu müssen, habe ich da gesessen und geheult. Aber sie sind ja nicht alle gleich.

Ein ganz liebes Danke Schön an Nixe für das aufklärende Gespräch und ein Danke Schön an powerpeku für das Angebot, dass ich da auch per PN jederzeit nachfragen darf.

Danke an euch alle. Im Moment bin ich bereit mit euch und für euch zu kämpfen.

Liebe Grüße Bora

aidafan301286
Beiträge: 91
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 10:05
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 28 Mal

Re: Bescheid über Rehaantrag

Ungelesener Beitrag von aidafan301286 » So 28. Apr 2013, 08:38

Hallo Bora,

oh, das alles kommt mir so bekannt vor, außer, dass ich im Prinzip freiweillig einen Reha-Antrag gestellt habe, weil ich dachte, ich wäre in der "Mitwirkungspflicht". Na ja, wäre ich dann nicht in die Reha gefahren, hätte ich meine EM-Rente nicht so ohne weiteres bekommen - wer weiß?

Jedenfalls habe ich auch kurz vor der Reha gedacht, dass ich mir am liebsten einen Strick nehmen würde, als 6 Wochen von zu Hause weg zu sein. Selbst mein Neurologe sagte mir, das Heimweh würde bestimmt nach einigen Tagen vorbei sein. Aber ich kenne mich und ich weiß, dass ich ganze 6 Wochen nur geheult hätte. Zum Glück konnte ich meine Reha in eine ambulante Reha umwandeln und selbst da habe ich geheult, weil ich das Fremde nicht haben konnte.

Darf ich mal fragen, wo Du wohnst? Ist wirklich keine passende Einrichtung in Deiner Nähe? Meine war auch ca. 40 km weg und jeder hat mir gesagt, dass die Fahrerei eher eine Belastung für mich wäre. Mein familiäres Umfeld war aber das einzige in meinem Leben, das stabil war und das mir Halt gab. Ich bin so froh, es so gemacht zu haben, auch wenn die Ärzte das anders sahen.

Aber Dir wird bestimmt jetzt auch erst einmal ein Stein vom Herzen gefallen sein, wo Du weißt, dass Du am 30.04. auf keinen Fall in die Reha musst und dass Dein Partner hinter Dir steht, ist auch super.

Drücke Dir ganz fest die Daumen für alles, was Du noch vor Dir hast.

LG
Gaby

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste