Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Möglichkeiten, Unterschiede und Erfahrungen
Ellen50
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Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Ellen50 » Mo 22. Nov 2010, 11:51

Hallo zusammen,

ich hoffe sehr, dass Ihr mir aus Euren Erfahrungen was raten könnt, denn ich muss mich jetzt unbedingt entscheiden, ob ich die von der Krankenkasse verlangte "Reha" nun beantrage oder nicht, die Frist läuft bald ab und mein Arzt möchte den Antrag gerne ausfüllen, es soll dann über die Krankenkasse als "Eilantrag" an den Rententräger gehen, der mir nur sagen konnte, dass das dann sehr schnell durch geht und ich weder auf Einrichtung noch auf Aufnahmetermin Einfluss habe (Frage: wann muss ich abgeben, um nicht noch über Weihnachten wegzumüssen?). I

ch habe nun verschiedene Schwierigkeiten damit, zu entscheiden, ob ich unter diesen und meinen häuslichen Bedingungen eine Reha sinnvoll finde und antreten soll, bekomme aber auch keine gescheite Auskunft, was überhaupt in so einer Reha passiert, wie lange sie dauert (angeblich "3 Wochen"..."Verlängerung nicht ausgeschlossen"), ob es mir außer der Einstellung des Krankengelds noch Nachteile bringt, z.B. beim Arbeitsamt.
Also, der Reihe nach (sorry, wird lang):

1. Meine persönliche/häusliche Situation: Bin seit Dezember lzt. Jahres wg. Depression im Krankengeldbezug, die sich durch ambulante Therapie auch verbessert hat, allerdings nehme ich seit ein paar Wochen keine Tabletten mehr, weil sie a) eh kaum gewirkt haben, b)aber starke Nebenwirkungen hatten, ich c) Pech mit meinen verordnenden Psychiaterinnen hatte, nachdem ich die erste wechseln musste, weil sie mich verfrüht wieder arbeiten schicken wollte (schlimmer Rückfall deswegen im September) und das der Krankenkasse gemeldet hat (nachdem ich vorher blöderweise auf ihren Rat gekündigt hatte, und mich z.Zt. beruflich umorientiere mit dem Ziel Selbstständigkeit, was ich auch privat bezahlen muss), bin ich auch bei der 2. Ärztin leider an eine geraten, bei der die Chemie überhaupt nicht stimmt und die sich auch rein fürs Tablettenverschreiben zuständig sah.....krank schreibt mich deshalb z.Zt. mein Hausarzt.

Eigentlich würde ich mir wünschen, bald (vielleicht Anfang nächsten Jahres?) beruflich wieder starten zu können, nur muss ich dann wg. dem Geld zum Arbeitsamt, und dieser Behörde, mit der ich schon in Kontakt war und die meine berufliche Umorientierung nicht unterstützt, fühle ich mich noch nicht gewachsen.

Stationär habe ich bisher alle Reha/Klinikvorschläge abgelehnt, weil mein Sohn im Verlauf meiner Krankheit eine Computerspielsucht entwickelt hat und deshalb tatsächlich wie ein kleines Kind stark beaufsichtigt und regelmentiert werden muss, leider gibt es niemanden, der diese Betreuung übernehmen könnte, wenn ich länger weg bin, ich hab schon Einiges versucht, mein Mann könnte (auch nicht sicher) ca. 2 Wochen Urlaub nehmen und ein Teil der Arbeit vielleicht von zu Hause machen, aber da mein Sohn nach Klassenwiederholung nun ein befriedigendes Zwischenzeugnis erreichen muss, weil er sonst ohne Abschluss fliegen könnte, kann ich nicht wirklich "in Ruhe" von Zu Hause weg. Das ist mal das Kernproblem!

Trotzdem würde ich 3 Wochen (nicht länger) versuchen in Reha zu gehen, wenn ich glauben könnte, dass es mir jetzt hilft, Hilfe könnte ich wirklich zur Vorbereitung der Arbeitsamtsgänge+zur Frage, ob ich mich wirklich selbstständig machen soll, gebrauchen, und auch zur weiteren Bearbeitung der Mutter-Sohn-Beziehung, denn auch mein Sohn wird bisher nicht befriedigend betreut, und da gehts ja auch mehr um ihn und was wir Eltern alles anders machen sollen (für mich also eher belastend und nicht immer hilfreich).
Ich höre aber so oft, dass diese von den Kassen erzwungenen Rehas nur dazu dienen einen in "irgendeine" Arbeit zu zwingen, eben so zu entlassen, dass man im Sinne der Kostenersparniss für Krankenkasse+Arbeitsamt "bearbeitet" wird...kann das sein? Geht es dort nicht um die Depression?
Und leider hab ich noch weitere Fragen:

-Was erwartet mich generell in so einer Reha? Therapie? Nur Gruppentherapie? Auch Sport oder Kunsttherapie? Muss man immer alles mitmachen, was die dort vorschlagen? Wird man den ganzen Tag beschäftigt? Darf man überhaupt besucht werden?
- Kann man eine angefangene Reha auch wieder eigenmächtig abbrechen? Kann ich verlangen nicht länger als 3 Wochen bleiben zu wollen?
-Kann ich wirklich keinen Einspruch erheben, wenn die mich in den höchsten Norden z.B. schicken, mir graut allein vor der Fahrt...?
- Kann die Tatsache, dass ich die Reha nicht antrete (z.B., wenn es mit meinem Sohn unerwartete Probleme gibt), mir vom Arbeitsamt negativ ausgelegt werden? Kann ich mich dann sofort beim AA arbeitslos melden?
- Wenn ich den Antrag stelle und dann später noch absage, kriegt mein Arzt dann trotzdem das Ausfüllen des Antrags bezahlt?
- Hat jmd. von Euch auch so eine "ZwangsReha" gemacht und welche Erfahrungen gab es da?
- Muss ich in der Reha wieder Medikamente nehmen, auch wenn ich das nicht will z.Zt.?
- Werde ich nicht ernstgenommen, bin ich "krank genug", wenn ich keine Medis nehme?

Ich weiß einfach nicht, wie ich das entscheiden soll, denn einerseits fühle ich mich gesundheitlich tatsächlich wieder viel besser, nur mein Schlaf ist noch nicht so gut und beruflich fühle ich mich noch nicht so weit und sehr unsicher, auf was ich mich da einlassen soll/kann, um nicht gleich einen Rückfall zu riskieren, denn Auslöser der Depression war, dass ich mich im beruf überfordert habe und auch dazu neige, das immer wieder zu tun.

Ich weiß nicht, ob Ihr mich versteht...ich möchte auch niemand einen Platz wegnehmen, der ihn dringender braucht, andererseits mich "eigenmächtig" gesund erklären, nachdem der MDK mich als "kurz vor der Rente stehend" beurteilt hat, kann ich ja auch nicht einfach.
Bitte helft mir, ich komme einfach nicht weiter, diesmal helfen mir leider auch mein Arzt und meine Therapeutin nicht richtig, die sagen immer nur "es kann nicht schaden", da bin ich mir allerdings auch nicht sicher, wenn ich Betroffenenberichte von Anderen lese...LG, Ellen

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Miko » Mo 22. Nov 2010, 13:16

Schwer zu sagen, sehr schwer....

einerseits könnte dich eine Kur weiter stabilisieren, andererseits hast du zuhause Probleme, die dich während der Kur belasten könnten.

Wenn du dich fit, bzw. fitter fühlst, dann würde ich eine Verschiebung für den Fall der Fälle beantragen und sagen, dass du es erstmal so versuchen möchtest.

Vielleicht hat jemand anderes einen besseren Vorschlag...

Nette Grüße

Miko
Gruß
Miko

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Antonia » Mo 22. Nov 2010, 14:26

Hallo Ellen,

mein Eindruck, nach dem Lesen Deiner Zeilen, ist, daß Du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst, und den dritten vor dem ersten Schritt tun willst. Das funktioniert natürlich so nicht.
Chaos im Kopf sozusagen; was ich sehr gut verstehen kann. :umarm:

Ich fasse mal zusammen, was ich jetzt als wichtige Eckpunkte in Deinem Fall verstanden habe:

1) Du beziehst seit einem Jahr KK-Geld; dh. Du hast noch Anspruch auf ein weiteres halbes Jahr KK-Geld
2) Du hast einen Hausarzt, der Dich unterstützt und u.a. auch krankschreiben kann.
3) Du hast ein "Kernproblem" namens Sohnemann
4) Du wirst in eine Reha gezwungen

Ich kann Dir zu nichts raten, ich kann Dir nur sagen, was ich an Deiner Stelle tun würde:

1) mich durch meinen Hausarzt absichern lassen per AU gegen jegliche Gesundsprechungen durch Ämter oder KK.
In meinem Fall hat das sehr gut funktioniert, um nach der Aussteuerung mein ALG-1 zu erhalten. Auch durch das KK-Geld bin ich ohne größere Konflikte mit der KK gekommen. Die haben mich nie zum MDK geschickt.

2) Keinerlei Herausgabe von Infomationen an irgendwen; außer es ist gesetzlich vorgeschrieben (Entbindung von Schweigepflicht etc.). Die KKs wollen das zwar immer gerne; aber ob die tatsächlich einen Anspruch auf Einsicht in Unterlagen etc. haben dürfen, sollte im konkreten Fall entschieden werden.

3) ich war noch in keiner "erzwungenen" Reha (da gibt es vielleicht andere hier an Bord); mir wäre an Deiner Stelle aber ganz, ganz wichtig, daß ich mit dem Status AU in die Reha käme und auch so wieder herausginge. Aber eigentlich würde ich die Reha gar nicht antreten wollen, und versuchen, diesen Schritt zumindest vorerst zu vermeiden (wegen familiärer Situation).

Ich bin mir nicht sicher, ob Du gesund oder krank sein möchtest??.... komische Frage, ja. Aber mir kommt es so vor, als würdest Du unbedingt wieder gesund sein wollen, obwohl Du es eigentlich noch nicht wieder sein kannst....
-> daher würde ich auf jeden Fall Zeit für mich gewinnen wollen. Auch um eine Beruhigung in mein Leben zu bringen. Wer Dir dabei hilft ist Dein Hausarzt (oder sonst ein Arzt, der Dich AU schreiben kann) - und der kann Dich auch als Reha-ungeeignet krank schreiben.

4) Eine Reha hat ortsnah zu erfolgen; und in der Regel halten die sich auch daran. Kann mir nicht vorstellen, daß die Dich nach Buxtehude schicken. Die Diskussion mit der Entfernung hatten wir hier schon mal. Such einfach danach.

5) Was einen in einer Reha erwartet, kannst man erst sagen, wenn der Ort und damit die Reha-Einrichtung bekannt sind. Alle vorherigen Überlegungen, so wie Du sie anstellst, sind vergeblich und verwirren nur noch zusätzlich. Du machst Dir da einen Kopf um ungelegte Eier.... :icon_e_wink:

6) ich hätte meine damalige (freiwillige) Reha verlängern und auch abbrechen können. Ich entschied mich zunächst für Abbruch (nach einer Woche), ließ mich aber dann von den Ärzten überreden zu bleiben - und bin dann nach drei Wochen (geplante Dauer) gegangen. Ich hätte auch um 1, 2 Wochen verlängern können. Habe ich aber nicht, und ich bin dann so entlassen worden wie ich reinkam: AU.

Bestimmt kommen noch andere liebe Forumsmitglieder mit ein paar Paragraphen im Köfferchen, die auf Deine Situation passen. Wart's einfach mal ab.

Liebe Grüße

Antonia
Zuletzt geändert von Antonia am Mo 22. Nov 2010, 14:33, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von k@lle » Mo 22. Nov 2010, 14:26

da gibt es die Mitwirkungspflich....sieh mal

http://dejure.org/gesetze/SGB_V/51.html

das ist dein muss.....
......Die Beteiligten streiten darüber, ob ein auf Verlangen der Krankenkasse gestellter Antrag auf Gewährung von Maßnahmen zur medizinischen Rehabilitation (im Folgenden: Reha-Antrag) als Rentenantrag gilt.
da mal das urteil

http://lexetius.com/2004,3654
http://nachdem der MDK mich als "kurz vor der Rente stehend" beurteilt hat
siehe auch obriges urteil .....und der MDK entscheidet nicht ob du Rente kriegst...das macht nur die DRV
, diesmal helfen mir leider auch mein Arzt und meine Therapeutin nicht richtig, die sagen immer nur "es kann nicht schaden",
die kennen deine krankengeschichte und wenn sie der Meinung sind hat das eine Reha gut für dich wäre
frag deinen behandelnden Arzt, ob du überhaupt rehafähig bist , lass dir ein attest vom facharzt ausstellen, dass du es nicht bist
keinen Sinn

tja was soll ich dir raten....?wenn schon deine Ärzte der Meinung sind.....

vielleicht bringt dir die Reha was und dir wird geholfen........

sr.kann nimmer brauch mal ne pause :Schwindelig: :krank:
später mehr....
Geduld bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen.
Verständnis bedeutet nicht, alles zu billigen

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Boo » Mo 22. Nov 2010, 17:26

Liebe Ellen, :smile:

K@lle hat dir einen guten Link gepostet. Da du noch im Krankengeldbezug bist und die KK dich aufgefordert hat eine Reha zu absolvieren, hast du nur noch ein "eingeschränktes Gestaltungsrecht", auch "eingeschränktes Dispositionsrecht" genannt. Um den weiteren Krankengeldbezug nicht zu gefährden, wird dir wohl nix anderes übrig bleiben als dieser Reha zuzustimmen, es sei denn du bist aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, was dein HA dann schriftlich bestätigen muss.

Ich denke, du solltest dich in deiner momentanen Situation nicht so sehr von negativen Berichten (Reha & das ganze drumherum) leiten lassen. Es ist nur ein unnötiges Ablenkungsmanöver um herauszufinden, was du eigentlich möchtest. Die Reha könnte doch als Chance gesehen werden. Vllt. tun sich auch neue & entpanntere Bewältigungsformen mit deinen Sohn auf und es tut euch beiden gut.

Natürlich hast du das Recht, die Reha jederzeit abzubrechen, wenn du feststellst, dass sie sich negativ auf deine Gesundheitliche Situation auswirkt. Du solltest dir was gutes gönnen z.B diese Reha, damit du dich selbst in die Lage versetzt wieder mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Siehe es doch mal aus dieser Perpektive. :jaa:

Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei der Findung deiner Entscheidungen :umarm:
Liebe Grüße Boo Bild

„Ich kann, weil ich will, was ich muss.“

Immanuel Kant

http://www.youtube.com/watch?v=EgS2JLSpRRM

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Mo 22. Nov 2010, 17:49

Hallo Ellen, :koepfchen:

ich versuche das mal "aufzubröseln"!

Dass es verkehrt war selber zu kündigen möchte ich nur nebenbei erwähnen, denn das ist nun sowieso NICHT mehr zu ändern.
ob ich die von der Krankenkasse verlangte "Reha" nun beantrage oder nicht, die Frist läuft bald ab
Da hast du KEINE Wahl, wenn der Antrag nach $ 51 SGB V (innerhalb 10 Wochen) von dir gestellt werden muß, dann bist du dazu verpflichtet, ansonsten stellt die KK die Krankengeldzahlung ein!
und mein Arzt möchte den Antrag gerne ausfüllen, es soll dann über die Krankenkasse als "Eilantrag" an den Rententräger gehen, der mir nur sagen konnte, dass das dann sehr schnell durch geht und ich weder auf Einrichtung noch auf Aufnahmetermin Einfluss habe (Frage: wann muss ich abgeben, um nicht noch über Weihnachten wegzumüssen?). I
und ich weder auf Einrichtung noch
Diese Auskunft ist FALSCH, du kannst sehr wohl eine Einrichtung vorschlagen, die z.B. auch dein Arzt für geeignet hält und die NICHT so weit von zu Hause weg ist (Begründung z.B. auch die familiären Probleme!), wobei es hier noch darauf ankommt wie alt ist dein Sohn?

NUR der EILE wegen dich in eine völlig ungeeignete Klinik zu verfrachten, wäre ja auch nicht so sinnvoll, es sollte ja auch im Interesse der KK sein, DASS du in eine geeignete Reha-Klinik kommst, das heißt eine die sich auch konkret mit deinem Krankheitsbild befasst.
Es wäre ja z.B. ziemlich sinnfrei jemanden mit Herzproblemen in eine orthopädische Reha zu schicken, oder???

Richtig, die wollen in erster Linie dein Krankengeld sparen, denn während der Reha-Zeit zahlt ja die DRV "Übergangsgeld", deine Gesundheit und ob dir diese Reha wirklich hilft, ist denen dabei eigentlich völlig egal.
Da dein Arzt diese Reha auch für angebracht hält, wirst du keine Reha-Unfähigkeit von ihm bescheinigt bekommen und ob du über Weihnachten weg wärst interessiert leider weder die DRV noch die Krankenkasse.

Habe diese Prozedur durch, MUSSTE auch auf "Wunsch" meiner KK eine Reha beantragen (da war ich knapp 5 Monate AU) und ich HABE mir die Klinik "gewünscht" (die Quasi bei mir um die Ecke war) und bin dort auch innerhalb kürzester Zeit aufgenommen worden !!!

ICH WOLLTE AUCH KEINE REHA (zumindest NICHT zu dieser Zeit) und deshalb wollte ich wenigstens in der Nähe bleiben.
Eine psychosomatische Reha von 6 Wochen Dauer (!!!), es wundert mich etwas, dass bei dir nur 3 Wochen vorgesehen sind (ist doch an sich schon viel zu wenig bei seelischen Problemen?), aber "Arbeitslose" werden wohl heute sowieso schneller gesund, ich habe meinen Arbeitsplatz immer noch.

Dem Arbeitsamt ist die Reha ziemlich egal, die interessieren sich erst wieder für dich, wenn du nicht mehr AU bist oder am Ende der Krankengeldzahlung ausgesteuert wirst.
Bei Entlassung "AU" aus der Reha MUSS die KK weiter Krankengeld zahlen solange du einen Anspruch hast, auch wenn dein Arzt dich weiter AU schreibt (!!!), obwohl die Reha dich arbeitsfähig entlassen hat.

Diese Variante führt zwar eher zu Schwierigkeiten mit der KK, aber möglich ist auch das, letzendlich entscheidet DEIN Arzt, ob du nach der Reha arbeiten kannst oder nicht :ic_up:

Einer (Reha-) Verlängerung mußt du zustimmen, dazu bist du aber NICHT verpflichtet, den "Zahn" habe ich meinen Reha-Ärzten ziemlich früh gezogen und auch zur Einnahme von Medikamenten (welchen auch immer) KANN /DARF dich dort KEINER zwingen.

Ich habe meine notwendigen (Herz-) Dauermedikamente komplett mitgenommen und eigenständig eingenommen, wie zu Hause auch!
Weiteres hat man mir dann gar nicht erst "angeboten", hätte ich wegen der möglichen Neben- und Wechselwirkungen (mit den lebensnotwendigen Medikamenten!) auch abgelehnt, darauf habe ich direkt in den ersten Gesprächen hingewiesen und das Thema war durch.
Dazu KANN dich KEINER zwingen, noch nicht mal in einer Akutklinik und in der Reha ist es eher NICHT die Aufgabe der dortigen Ärzte groß an deiner Medikation rumzuprobieren, schon gar nicht wenn es zusätzlich um Medikation für Krankheiten geht, mit denen sich die Ärzte der Einrichtung überhaupt nicht richtig auskennen.

Das heißt NICHT, dass sie es nicht versuchen können mit genau den Begründungen die du genannt hast aber letztendlich bist du VOLLJÄHRIG und entscheidest darüber was du nimmst oder nicht immer noch selbst.

- Kann man eine angefangene Reha auch wieder eigenmächtig abbrechen? Kann ich verlangen nicht länger als 3 Wochen bleiben zu wollen?
Die Reha eigenmächtig abzubrechen ist NICHT zu empfehlen, da kann es dir passieren, dass man dir die Rechnung dafür präsentiert.
Es ist aber schon vorgekommen, dass die Ärzte dort einen Abbruch befürworten (so nach 1-2 Wochen), wenn denen (von selber!) klar wird, dass du (z.Zt.) GAR NICHT Reha-FÄHIG bist, in diesem Fall hast du nichts zu befürchten.

-Was erwartet mich generell in so einer Reha? Therapie? Nur Gruppentherapie? Auch Sport oder Kunsttherapie? Muss man immer alles mitmachen, was die dort vorschlagen? Wird man den ganzen Tag beschäftigt? Darf man überhaupt besucht werden?
Die "groben Abläufe" dürften überall sehr ähnlich sein, es ist eine Mischung aus ALLEM, was du schon so aufgezählt hast. Ich hatte 2 X Einzeltherapie (immer bei dem selben zugeteilten Psychologen) und 2 X Gruppentherapie (ebenfalls bei einem zugeteilten Psychologen /zugeteilte Gruppe) / Ergotherapie / Sport usw. die Woche.
Wir sollten "zumindest anwesend sein" auch wenn es uns nicht so gut ginge uns zu beteiligen, fand ich sehr sinnig, als ich mit einer fetten Erkältung den anderen in der Sporthalle "beim Herumhüpfen" zusehen mußte, anstatt mich einfach ins Bett zu legen. Mitmachen durfte ich auf ärztliche Anweisung NICHT, mir war auch nicht danach, aber eine komplette Befreiung bekam ich trotzdem nicht, hatte ja kein Fieber. :Ohnmacht:

Mein Programm war täglich gegen 15 Uhr beendet, es gab durchaus längere Pausen zwischen den einzelnen Therapien (auch mal 2-3 Stunden), in dieser Zeit habe ich mich immer auf meinem Zimmer "verkrochen", wollte einfach NUR MEINE RUHE HABEN!
Freitags war oft schon Mittags Schluß und dann bin ich nach Hause (bzw. mein Mann hat mich abgeholt und zum "Einschluß" wieder zurückgebracht), ab der zweiten Woche durfte ich am Wochende jeweils für EINE Nacht zu Hause schlafen (das wurde vom persönlichen Psychologen entschieden und genehmigt!).

Die Ausgangsregelung (in dieser Klinik!) war relativ locker, man brauchte sich nur in einer Liste austragen und mußte sich da dann wieder eintragen wenn man zurück war, allerdings MUSSTE man immer zu den Mahlzeiten da sein (wenn man NICHT sowieso länger genehmigt (!) abgemeldet war) und die Therapie-Termine waren natürlich auch einzuhalten!

Abends war Ausgang bis 01 Uhr möglich, man konnte dann durch einen Nebneingang in die Klinik und mußte sich bei der Nachtschwester zurückmelden, das gibt es glaube ich aber nicht so oft. Man muß wohl "normal" spätestens 22 /23 Uhr zurück sein.

Besuche außerhalb der Therapiezeiten waren hier auch kein Problem, an den Wochenenden ohnehin nicht, denn da finden kaum bis KEINE Therapien statt.

Ich war wie schon geschrieben in jeder möglichen Minute zu Hause, sonst hätte ich die 6 Wochen wohl nicht so einigermaßen überstanden!
Denn die Hilfe, die sogar ich mir da vor Beginn der Reha trotz aller Skepsis noch erhofft hatte, hat es für mich dort nicht gegeben.

Brauche jetzt erst mal ne Pause, zum Ergebnis MEINER Reha schreibe ich dir später gerne noch was aber jetzt ist erst mal die Luft raus.

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von k@lle » Mo 22. Nov 2010, 18:34

auch zur Einnahme von Medikamenten (welchen auch immer) KANN /DARF dich dort KEINER zwingen
als ich weigerte Antidepri zu "fressen" bekam ich gesagt wenn ich sie nicht nehmen würde ;würde ich mich gegen die Behandlung widersetzen und ich müsste entlassen werden (Mitwirkungspflicht)

Die Reha eigenmächtig abzubrechen ist NICHT zu empfehlen, da kann es dir passieren, dass man dir die Rechnung dafür präsentiert.
davon hab ich auch schon gehört....kann teuer werden :ic_down:

bei uns waren die Ausgehzeiten nicht so locker wie bei D-Oma da ist es im jeden "Kur-Haus"anders..

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von rosenresli » Mo 22. Nov 2010, 19:17

hallo du,
nun hast du schon soooo viel erzählt bekommen!
ich kann dir nur von mir sagen, die angst , die ich vooor der reha hatte, war unbegründet!
ehrlich!
ich habe auch einen sohn, der mein sorgenkind ist, ich weiß, wovon du sprichst!!! :koepfchen: und den ich dann "alleine" lassen musste!
mein rat an dich:
- da du die reha schon machen "musst", mach sie und nutze sie für dich!
- tabletten musst du keine nehmen, ich wäääääre offen dafür gewesen, wenn sie mir welche empfehlen können, die ich nicht schon durch hatte!! nebenwirkungen hatte ich nämlich genug!
- signalisiere deine bereitschaft
- gib deine bedenken wegen deinem sohn dort vor ort an und bitte um einen sofortigen therapie-termin wegen eben dieser problematik
- es werden therapien empfohlen, einzel- wie auch gruppe, und auch krankengymnastik, allg. gymnastik, ergotherapie, musik , malen
- es wird dir emfpholhen, bzw. verordnet, aber was nicht geht, geht nicht!!

also ich würde an deiner stelle gehen, eine wunschklinik darfst du nennen, ob es erfüllt ist, steht auf einem anderen blatt!
und du schreibst, nicht über weihnachten willst du weg, könnte das nicht eine chance sein?
könnte dein sohn, da ja ferien sind, nicht zu verwandten hin, oder du mietest ihn bei dir am ort in einer pension ein, ich weiß jetzt ja nicht , wie alt er ist! oder dein mann geht mit!

entschuldige, bitte, jetzt hab ich den faden verloren, meine konzentration!
frag ruhig, frag!!
lg rosenresli

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Ellen50 » Mo 22. Nov 2010, 19:43

...bis hierhin schon vielen, lieben Dank für Eure Antworten :jaa: , aber leider bin ich unsicher, ob alles richtig rüber kam bzw. hilft es mir noch nicht.

Noch'mal zur Erklärung:

Den Antrag muss ich definitiv bis Mitte Dezember stellen, sonst wird das Krankengeld eingestellt, das mit der Mitwirkungspflicht wurde mir "klar wie Klärchen" verklickert, ich sehe mich dadurch nur vor 2 Möglichkeiten: a) ich beantrage die Reha, dann werde ich von meinem Hausarzt bis zum Antritt krankgeschrieben, er findet sie gut, aber hauptsächlich auf dem Hintergrund, weil er sich als Haus-Arzt mit mir überfordert fühlt und ich ja keine Fachärztin habe, die mich AU schreiben will, eine neue habe ich versucht zu finden, aber vor dem neuen Jahr ist nirgends ein Termin zu bekommen. Oder b) ich lehne ab, dann wird er unsicher sein und mich nicht mehr krank schreiben, denn körperliche Symptome sind ja kaum noch und mit der Kasse anlegen will er sich nicht noch'mal, dann könnte ich nur sagen, okay, Reha will ich nicht, also versuche ich zu arbeiten und melde mich arbeitslos, auch wenn ich Angst habe, dass es zu früh ist. Das ganze letzte Jahr, warum was gelaufen ist, zu beschreiben, würde viel zu lang, ich bin nicht mehr richtig akutdepressiv, aber auch noch nicht vollständig gesund. Eine Reha täte mir, wenn ich lose und ledig wäre und an eine nette Klinik gerate, sicher gut, da ich das aber nicht bin, hab ich ein Problem, das weder die Krankenkasse, noch den Rententräger interessiert.
Ich wollte die Reha gerne ambulant machen, das wurde aber rundheraus abgelehnt, weil mein Sohn auf dem Papier 15 ist, das finden alle alt genug, um auch "mal allein zu Haus zu sein", da hab ich jetzt schon so viel versucht, da seh ich keine Chance. Ich kann mir lediglich privat eine Hilfe für 170€ im Monat besorgen, das würde dann bezahlt. Privat hab ich eine solche Hilfe aber nicht, es geht ja auch um Anderes als um den Haushalt.

Die Rentenversicherung Bund hat mir mehrfach! das Prozedere versichert: der Antrag wird vom Arzt und mir ausgefüllt, ich kann da zwar Wünsche reinschreiben, aber wenn woanders früher ein Platz frei ist, werden die definitiv nicht beachtet, egal wie weit die Klinik weg sein wird. Mir wurden ca. 10 psychosomatische Kliniken in Dtl. genannt, von der keine besonders nah ist, natürlich für meine Indikation, aber von Berlin/Teltow bis tiefstem bayrischen Wald ist alles drin. Den Antrag muss ich bei der KK einreichen, die dann erst ihren Teil ausfüllt und alles mit "Eilvermerk" an den Rententräger weiterreicht. Das bedeutet, dass der nächste freie Platz in einer dieser Kliniken meiner ist, da ich vor Weihnachten einreichen muss, kann das theoretisch zu Heiligabend sein. Rücksicht könne keine genommen werden, hieß es, zur Beruhigung wurde mir geraten, den Antrag wirklich erst am letzten Tag (Fristablauf) abzugeben, normalerweise würde es dann schon noch 2-3 Wochen dauern, wenn ich also Glück habe, wird es Januar.

Das ist die Lage.
Wenn ich nun lese, Abbruch kann schwierig sein und Tabletten verweigern als mangelnde Mitwirkungspflicht ausgelegt werden, denke ich, dass ich es besser lasse. Ich würde mir gerne helfen lassen, wenn es aber nur darum geht mir Dinge zu verordnen, die mich möglichst schnell wieder "funktionsfähig" machen sollen, dann ist di Gefahr groß, dass ich mich darüber wieder viel zu sehr aufrege. Dann vielleicht doch lieber die Auseinandersetzungen mit den Arbeitsamtsmitarbeitern, in der Hoffnung, dass die nicht sofort ne neue Stelle für mich haben, das Prozedere bei denen ist mir "vertrauter", (ich war auch vor 5 Jahren schon mal arbeitslos und hatte auch während meiner Krankheit schon Infos dort eingeholt etc.) als so eine Reha, die ich nicht einschätzen kann....meine Therapeutin meint z.B., ich könne potentielle Arbeitgeber doch hinhalten und müsse keine Angst vor der Arbeitsagentur haben, mit meiner Krankheit im Rücken könne mich quasi niemand wirklich zum Arbeiten kriegen, solange es keine Stelle ist, die ich nicht will - da bin ich allerdings skeptisch, so einfach stell ich mir das nicht vor, offen meine Krankheit nennen, dürfte ich ja wohl auch nicht.

Sicher bräuchte ich einen neuen Facharzt, aber das geht so schnell eben auch nicht und da ich inzwischen so einigermaßen klar komme, hab ich keine Lust wieder mit Tabletten anzufangen.

Hat noch jmd. Erfahrungen oder eine Idee?

Ich hab das Gefühl, egal was ich mache, alles ist falsch...und was ich will, weiß ich auch gar nicht mehr, außer, dass ich gern gesund wäre...Ellen

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Boo » Mo 22. Nov 2010, 22:26

Ellen50 hat geschrieben: Sicher bräuchte ich einen neuen Facharzt, aber das geht so schnell eben auch nicht und da ich inzwischen so einigermaßen klar komme, hab ich keine Lust wieder mit Tabletten anzufangen. Hat noch jmd. Erfahrungen oder eine Idee?
Ich hab das Gefühl, egal was ich mache, alles ist falsch...und was ich will, weiß ich auch gar nicht mehr, außer, dass ich gern gesund wäre...Ellen
Tja, liebe Ellen, :smile:

eigentlich ist doch für dich bereits alles " klar " ... keine Reha. ich kann all deine Zweifel und Ängste aus der von dir geschilderten Sicht ein wenig verstehen. Jedoch der geäusserte Wunsch von dir nach Gesundheit und das nicht entscheiden können in Bezug auf diesen Wunsch, zeigt doch auch, das der Kontakt mit dem Arbeitsamt deiner Gesundheit vllt. ebenso wenig zuträglich wäre.

Ach, Ellen, ich glaube, ich kann dir keine weiteren " Ideen " geben, so gerne ich es auch möchte. :umarm:
Liebe Grüße Boo Bild

„Ich kann, weil ich will, was ich muss.“

Immanuel Kant

http://www.youtube.com/watch?v=EgS2JLSpRRM

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