Ein (eigener!!!) Abbruch der Reha ist eine ganz andere Geschichte, als die (angeblich!) mangelnde Mitwirkung bei Medikamenten, du bist in diesem Bereich überhaupt nicht zur Mitwirkung verpflichtet wenn du NICHT davon überzeugt bist, dass dir das helfen könnte!Wenn ich nun lese, Abbruch kann schwierig sein und Tabletten verweigern als mangelnde Mitwirkungspflicht ausgelegt werden, denke ich, dass ich es besser lasse
Medikamente sind ein "Eingriff in den Körper" und KEIN Arzt KANN dir garantieren, dass es KEINE Nebenwirkungen /Wechselwirkungen BEI DIR geben wird, die mehr Schaden als Nutzen bringen, das sind ja schließlich KEINE Bonbons.
Deshalb braucht kein Mensch dabei mitzuwirken, wenn er nicht will (ich möchte hier KEINE Diskussion über Anti-Depri entfachen, sie sind KEIN Allheilmittel FÜR JEDEN und wenn man nicht selbst überzeugt ist, dann sollte man die Finger davon lassen dürfen!), im Übrigen gilt diese Einschränkung (Grenze der Mitwirkungspflicht) für ALLE Medikamente (in welcher Weise sie auch immer verabreicht werden), selbst Aspirin ist keineswegs "harmlos".
Ich darf zum Beispiel kein Aspirin einnehmen, da ich bereits einen starken Gerinnungshemmer lebenslang nehmen muß, der verträgt sich übrigens auch mit vielen Anti-Depri NICHT und dieser Gerinnungshemmer ist aber unbedingt notwendig für mein (Herzklappen-) überleben, den kann ich also nicht einfach weglassen, damit die Anti-Depri "vielleicht" passen.
Habe seit meiner Herz-OP schon einige Ärzte erlebt, die sich über solche Medi-Zusammenhänge und Gefahren nicht die geringsten Gedanken machen, ES IST ABER MEINE GESUNDHEIT die da möglicherweise aufs Spiel gesetzt wird.
Zitat aus § 65 SGB I- Grenzen der Mitwirkungspflicht
(2) Behandlungen und Untersuchungen,
1. bei denen im Einzelfall ein Schaden für Leben oder Gesundheit nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann,
2. die mit erheblichen Schmerzen verbunden sind oder
3. die einen erheblichen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit bedeuten, können abgelehnt werden.
Zitat- Ende
Kann ich gut nachvollziehen, habe trotzdem auch mal (auf Wunsch meines Psychiaters) was genommen, "funktionsfähig" wurde ich davon NICHT, NUR ~ 10 Kilo schwerer in knapp 3 Monaten, mein Herz und mein Kardiologe "waren begeistert" und damit hatte sich dieses Thema für mich (und meinen Psychiater!) erledigt.. Ich würde mir gerne helfen lassen, wenn es aber nur darum geht mir Dinge zu verordnen, die mich möglichst schnell wieder "funktionsfähig" machen sollen,
Weitere Experimente dieser Art werde ich nicht durchführen, "umbringen" kann ich mich auch anders.
Liebe Ellen, ich fürchte was vor 5 Jahren noch beim Arbeitsamt lief (heute Agentur für Arbeit, kurz AfA), ist mit dem heutigen Vorgehen dort, nicht mehr zu vergleichen.Dann vielleicht doch lieber die Auseinandersetzungen mit den Arbeitsamtsmitarbeitern, in der Hoffnung, dass die nicht sofort ne neue Stelle für mich haben, das Prozedere bei denen ist mir "vertrauter", (ich war auch vor 5 Jahren schon mal arbeitslos und hatte auch während meiner Krankheit schon Infos dort eingeholt etc.) als so eine Reha, die ich nicht einschätzen kann
Zunächst wird man dich wegen deiner Eigen-Kündigung (vermutlich) erst mal 3 Monate sperren, das haben die nämlich gar nicht gerne und ob deine Ärztin dir das empfohlen hat, interessiert die AfA auch nicht (hast du das schriftlich von der Ärztin?).
Mit viel Glück schicken die dich zu ihren eigenen Amtsarzt und lassen deine Angabe (wegen Krankheit gekündigt) dort überprüfen, erst danach bekommst du Arbeitslosengeld (und eventuell eine Nachzahlung, ab Beginn der Meldung).
Ansonsten gibt es 3 Monate KEIN Geld und Krankenversichert bist du dann auch nicht (kannst du dich bei deinem Mann so lange familienversichern?)
Sorry, aber deine Therapeutin ist entweder sehr naiv oder hat "vom richtigen Leben nicht viel Ahnung", KEIN Arbeitgeber läßt sich heute mehr vom Bewerber "hinhalten", da gibt es genügend Andere (gesunde) Bewerber die sofort anfangen können.....meine Therapeutin meint z.B., ich könne potentielle Arbeitgeber doch hinhalten und müsse keine Angst vor der Arbeitsagentur haben, mit meiner Krankheit im Rücken könne mich quasi niemand wirklich zum Arbeiten kriegen
Wenn dich (nach Meinung deiner Therapeutin) aktuell keiner zum Arbeiten kriegen KANN, bist du bei der AfA falsch, denn da mußt du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, sonst hast du keinen Anspruch auf ALG.
Wenn du bei der AfA Rücksicht auf deine Gesundheit /Krankheit erwartest bist du da falsch, da schicken die dich zurück zur Krankenkasse.
Die AfA soll / will und MUSS dich irgendwie in Arbeit bringen oder wenigstens in einer "Maßnahme beschäftigen" (damit du aus der ALO-Statistik raus bist), DAS ist ihre wichtigste Aufgabe und dabei hast du kräftig mitzuwirken.
Da die AfA eher KEINE ernsthaften Stellen anzubieten hat, wirst DU verpflichtet dich ausgiebig zu bewerben und deine Bemühungen regelmäßig nachzuweisen .
NE, NE, auch die AfA ist nicht mehr das, was sie mal war
Glaube schon, dass ich deine aktuelle Verwirrung und die vielen Fragen, die dir so durch den Kopf gehen ganz gut verstehen kann!
So ähnlich ging es mir damals nach meiner Herz-OP, als die KK ziemlich plötzlich der Meinung war, ich hätte jetzt wieder gesund zu sein.
Damals war ich noch so blöde den Reha -Bericht von der Herz-AHB dort abzugeben, der war an sich auch völlig OK!
Nur stand da eben drin, dass ich wahrscheinlich (!) weitere 6 Wochen nach der Reha eigentlich wieder fitt genug zum Arbeiten sein sollte.
Ich war es nach gut 3 Monaten an sich noch nicht, aber die KK legte halt fest, dass ich jetzt wieder arbeiten kann.
Ich organisierte dann alles für eine Wiedereingliederung nach "Hamburger Modell" (war immerhin durchgehend fast 1 Jahr krank gewesen, incl. schwerer Herz-OP), ALLE waren damit einverstanden NUR die KK nicht
Also begann ich von jetzt auf gleich wieder VOLLZEIT im Schichtdienst zu arbeiten, man gönnt sich ja sonst nichts. Mein Betriebsarzt meinte noch, er würde mit der KK sprechen wenn ich das möchte, weil er das so nicht für machbar hält, aber die Doppeloma hatte die Schnauze voll von dem ganzen Theater und begann wieder zu arbeiten
Das lief knapp 7 Monate mehr schlecht als recht, die meiste Zeit davon hatte ich (Rest-) Urlaub oder war AU-geschrieben, ich kam einfach nicht mehr richtig auf die Beine in meinem Job.
Im Februar 2008 ging dann gar nichts mehr (weder körperlich noch psychisch) und seitdem bin ich durchgehend AU, meine Reha war dann Oktober 2008, aber MIR hat sie nicht geholfen.
Dort wurde mir zwar letztendlich bescheinigt, dass ich in meiner letzten Tätigkeit überhaupt nicht mehr arbeiten kann /darf, wurde auch AU entlassen (OHNE Zeitangabe wann ich wieder fitt sein müßte!) aber mein EM-Renten-Antrag wurde trotzdem abgelehnt, der Widerspruch auch und jetzt werde ich klagen.
Ich weiß, wie oft in den letzten Jahren ich überlegt habe, ob ich nicht einfach nur wieder zur Arbeit gehen sollte, aber ich weiß eben auch DAS GEHT NICHT GUT und bei dir kommen noch die Sorgen um deinen Sohn dazu.
Trotzdem solltest du die Reha annehmen und schauen was dabei FÜR DICH rauskommt, es kommt immer auf die Ärzte in der Klinik an, ob dir das hilft oder nicht stabiler für die Zukunft zu werden. Dann hast du auch wieder mehr Kraft für deinen Sohn.
Die Entscheidung KANN dir hier KEINER abnehmen, aber den Weg zur AfA halte ich aktuell für KEINE gute Idee, dort darfst du KEINE Rücksicht (mehr) auf deine Krankheit erwarten
Es gibt auch bei mir mal kurze Zeiten, wo ich glaube, dass ich ALLES wieder fest im Griff habe, ich weiß nur zu gut, wie schnell irgendeine ungewohnte /ungeplante Situation, die vermeintliche Besserung wieder kippen lässt.
Liebe Grüße von der Doppeloma