Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Möglichkeiten, Unterschiede und Erfahrungen
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Doppeloma
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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Di 23. Nov 2010, 01:11

Liebe Ellen, :smile:
Wenn ich nun lese, Abbruch kann schwierig sein und Tabletten verweigern als mangelnde Mitwirkungspflicht ausgelegt werden, denke ich, dass ich es besser lasse
Ein (eigener!!!) Abbruch der Reha ist eine ganz andere Geschichte, als die (angeblich!) mangelnde Mitwirkung bei Medikamenten, du bist in diesem Bereich überhaupt nicht zur Mitwirkung verpflichtet wenn du NICHT davon überzeugt bist, dass dir das helfen könnte!
Medikamente sind ein "Eingriff in den Körper" und KEIN Arzt KANN dir garantieren, dass es KEINE Nebenwirkungen /Wechselwirkungen BEI DIR geben wird, die mehr Schaden als Nutzen bringen, das sind ja schließlich KEINE Bonbons.
Deshalb braucht kein Mensch dabei mitzuwirken, wenn er nicht will (ich möchte hier KEINE Diskussion über Anti-Depri entfachen, sie sind KEIN Allheilmittel FÜR JEDEN und wenn man nicht selbst überzeugt ist, dann sollte man die Finger davon lassen dürfen!), im Übrigen gilt diese Einschränkung (Grenze der Mitwirkungspflicht) für ALLE Medikamente (in welcher Weise sie auch immer verabreicht werden), selbst Aspirin ist keineswegs "harmlos".

Ich darf zum Beispiel kein Aspirin einnehmen, da ich bereits einen starken Gerinnungshemmer lebenslang nehmen muß, der verträgt sich übrigens auch mit vielen Anti-Depri NICHT und dieser Gerinnungshemmer ist aber unbedingt notwendig für mein (Herzklappen-) überleben, den kann ich also nicht einfach weglassen, damit die Anti-Depri "vielleicht" passen.
Habe seit meiner Herz-OP schon einige Ärzte erlebt, die sich über solche Medi-Zusammenhänge und Gefahren nicht die geringsten Gedanken machen, ES IST ABER MEINE GESUNDHEIT die da möglicherweise aufs Spiel gesetzt wird.

Zitat aus § 65 SGB I- Grenzen der Mitwirkungspflicht

(2) Behandlungen und Untersuchungen,

1. bei denen im Einzelfall ein Schaden für Leben oder Gesundheit nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann,

2. die mit erheblichen Schmerzen verbunden sind oder

3. die einen erheblichen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit bedeuten, können abgelehnt werden.

Zitat- Ende

. Ich würde mir gerne helfen lassen, wenn es aber nur darum geht mir Dinge zu verordnen, die mich möglichst schnell wieder "funktionsfähig" machen sollen,
Kann ich gut nachvollziehen, habe trotzdem auch mal (auf Wunsch meines Psychiaters) was genommen, "funktionsfähig" wurde ich davon NICHT, NUR ~ 10 Kilo schwerer in knapp 3 Monaten, mein Herz und mein Kardiologe "waren begeistert" und damit hatte sich dieses Thema für mich (und meinen Psychiater!) erledigt.
Weitere Experimente dieser Art werde ich nicht durchführen, "umbringen" kann ich mich auch anders.
Dann vielleicht doch lieber die Auseinandersetzungen mit den Arbeitsamtsmitarbeitern, in der Hoffnung, dass die nicht sofort ne neue Stelle für mich haben, das Prozedere bei denen ist mir "vertrauter", (ich war auch vor 5 Jahren schon mal arbeitslos und hatte auch während meiner Krankheit schon Infos dort eingeholt etc.) als so eine Reha, die ich nicht einschätzen kann
Liebe Ellen, ich fürchte was vor 5 Jahren noch beim Arbeitsamt lief (heute Agentur für Arbeit, kurz AfA), ist mit dem heutigen Vorgehen dort, nicht mehr zu vergleichen.
Zunächst wird man dich wegen deiner Eigen-Kündigung (vermutlich) erst mal 3 Monate sperren, das haben die nämlich gar nicht gerne und ob deine Ärztin dir das empfohlen hat, interessiert die AfA auch nicht (hast du das schriftlich von der Ärztin?).
Mit viel Glück schicken die dich zu ihren eigenen Amtsarzt und lassen deine Angabe (wegen Krankheit gekündigt) dort überprüfen, erst danach bekommst du Arbeitslosengeld (und eventuell eine Nachzahlung, ab Beginn der Meldung).

Ansonsten gibt es 3 Monate KEIN Geld und Krankenversichert bist du dann auch nicht (kannst du dich bei deinem Mann so lange familienversichern?) :lesen:
....meine Therapeutin meint z.B., ich könne potentielle Arbeitgeber doch hinhalten und müsse keine Angst vor der Arbeitsagentur haben, mit meiner Krankheit im Rücken könne mich quasi niemand wirklich zum Arbeiten kriegen
Sorry, aber deine Therapeutin ist entweder sehr naiv oder hat "vom richtigen Leben nicht viel Ahnung", KEIN Arbeitgeber läßt sich heute mehr vom Bewerber "hinhalten", da gibt es genügend Andere (gesunde) Bewerber die sofort anfangen können.
Wenn dich (nach Meinung deiner Therapeutin) aktuell keiner zum Arbeiten kriegen KANN, bist du bei der AfA falsch, denn da mußt du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, sonst hast du keinen Anspruch auf ALG.
Wenn du bei der AfA Rücksicht auf deine Gesundheit /Krankheit erwartest bist du da falsch, da schicken die dich zurück zur Krankenkasse.
Die AfA soll / will und MUSS dich irgendwie in Arbeit bringen oder wenigstens in einer "Maßnahme beschäftigen" (damit du aus der ALO-Statistik raus bist), DAS ist ihre wichtigste Aufgabe und dabei hast du kräftig mitzuwirken.
Da die AfA eher KEINE ernsthaften Stellen anzubieten hat, wirst DU verpflichtet dich ausgiebig zu bewerben und deine Bemühungen regelmäßig nachzuweisen .
NE, NE, auch die AfA ist nicht mehr das, was sie mal war :Verwirrt: :Hilfe:

Glaube schon, dass ich deine aktuelle Verwirrung und die vielen Fragen, die dir so durch den Kopf gehen ganz gut verstehen kann!
So ähnlich ging es mir damals nach meiner Herz-OP, als die KK ziemlich plötzlich der Meinung war, ich hätte jetzt wieder gesund zu sein.
Damals war ich noch so blöde den Reha -Bericht von der Herz-AHB dort abzugeben, der war an sich auch völlig OK!
Nur stand da eben drin, dass ich wahrscheinlich (!) weitere 6 Wochen nach der Reha eigentlich wieder fitt genug zum Arbeiten sein sollte.
Ich war es nach gut 3 Monaten an sich noch nicht, aber die KK legte halt fest, dass ich jetzt wieder arbeiten kann.
Ich organisierte dann alles für eine Wiedereingliederung nach "Hamburger Modell" (war immerhin durchgehend fast 1 Jahr krank gewesen, incl. schwerer Herz-OP), ALLE waren damit einverstanden NUR die KK nicht :Ohnmacht:

Also begann ich von jetzt auf gleich wieder VOLLZEIT im Schichtdienst zu arbeiten, man gönnt sich ja sonst nichts. Mein Betriebsarzt meinte noch, er würde mit der KK sprechen wenn ich das möchte, weil er das so nicht für machbar hält, aber die Doppeloma hatte die Schnauze voll von dem ganzen Theater und begann wieder zu arbeiten :confused:

Das lief knapp 7 Monate mehr schlecht als recht, die meiste Zeit davon hatte ich (Rest-) Urlaub oder war AU-geschrieben, ich kam einfach nicht mehr richtig auf die Beine in meinem Job.

Im Februar 2008 ging dann gar nichts mehr (weder körperlich noch psychisch) und seitdem bin ich durchgehend AU, meine Reha war dann Oktober 2008, aber MIR hat sie nicht geholfen.
Dort wurde mir zwar letztendlich bescheinigt, dass ich in meiner letzten Tätigkeit überhaupt nicht mehr arbeiten kann /darf, wurde auch AU entlassen (OHNE Zeitangabe wann ich wieder fitt sein müßte!) aber mein EM-Renten-Antrag wurde trotzdem abgelehnt, der Widerspruch auch und jetzt werde ich klagen.

Ich weiß, wie oft in den letzten Jahren ich überlegt habe, ob ich nicht einfach nur wieder zur Arbeit gehen sollte, aber ich weiß eben auch DAS GEHT NICHT GUT und bei dir kommen noch die Sorgen um deinen Sohn dazu.

Trotzdem solltest du die Reha annehmen und schauen was dabei FÜR DICH rauskommt, es kommt immer auf die Ärzte in der Klinik an, ob dir das hilft oder nicht stabiler für die Zukunft zu werden. Dann hast du auch wieder mehr Kraft für deinen Sohn.

Die Entscheidung KANN dir hier KEINER abnehmen, aber den Weg zur AfA halte ich aktuell für KEINE gute Idee, dort darfst du KEINE Rücksicht (mehr) auf deine Krankheit erwarten :Verwirrt:

Es gibt auch bei mir mal kurze Zeiten, wo ich glaube, dass ich ALLES wieder fest im Griff habe, ich weiß nur zu gut, wie schnell irgendeine ungewohnte /ungeplante Situation, die vermeintliche Besserung wieder kippen lässt. :Ohnmacht:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von k@lle » Di 23. Nov 2010, 07:58

ich möchte hier KEINE Diskussion über Anti-Depri entfachen, sie sind KEIN Allheilmittel FÜR JEDEN
wenn ich meine Gu durchlese....."Patient verweigert die Einnahme von Antidepri."........ :ic_down:

dann immer die gegen fragen der Gu....warum nehmen sie sie nicht ? :confused:
(Nebenwirkungen sind anscheinend kein Grund) :aha:
und jeder andere Gu "hängte sich an diesem satz auf) :Veraergert:
und öfter ist dann zu lesen würde der Pat.seine Antidepri nehmen..... :Laber:
also widersetzt sich der Pat.seiner Genesung........ :Veraergert:
dann die Empfehlung....u.a.Behandlung mit Antidepri :aha:

was ich inzwischen so mal nachgelesen habe....kam ich zum schluss: :lesen:

Ärzte sind der Meinung
....es muss;es hilft...also verschreiben
antidepri "die Lösung aller Probleme" :aha: :Laber:


zu Antidepri hab ich schon mal was reingesetzt....hier :lesen:
viewtopic.php?f=6&t=189
ich möchte hier KEINE Diskussion
das möchte ich auch nicht...... :amen:
aber wenn das einige gerne tun möchten..... :Gruebeln:
macht doch mal einen eigenen Thread auf..........why not ? :teufel:
Geduld bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen.
Verständnis bedeutet nicht, alles zu billigen

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Di 23. Nov 2010, 15:00

Lieber K@lle, :koepfchen:
wenn ich meine Gu durchlese....."Patient verweigert die Einnahme von Antidepri."........
Ich kann dich SOOO gut verstehen, die (rechtlich mögliche /zulässige) Einschränkung der Mitwirkungspflicht des Patienten und die realen Aussagen in den GA dazu sind natürlich nicht akzeptabel.

Bei mir steht auch nur lapidar drin "AD wurden von Patientin eigenmächtig abgesetzt", es steht auch drin, ich wäre (seit längerem ???) nicht mehr in fachärztlicher Behandlung :confused: , dann ist das wohl ein Scharlatan, der mir seit fast 3 Jahren regelmäßig meinen Krankenschein verlängert und abstempelt ......

Es macht sich ja gar keiner (GA) erst die Mühe mal zu hinterfragen WARUM man die Tabletten abgesetzt hat, zumindest wird der Grund später NICHT ins GA geschrieben.

Ich werde mich dazu gerne nochmal ausführlicher in deinem eröffneten Thema äußern, so hatte ich das auch nur gemeint, dass ich das hier unter Ellens Thema nicht weiter ausdehnen will.

Jetzt muß ich erst mal ne Mängelanzeige an unseren Vermieter fertigmachen, weil unsere Heizung (mal wieder!) spinnt!

Auch so Sachen, die der (kranke) Mensch NICHT braucht :Ohnmacht:

Lass dich :umarm: von der Doppeloma :Bussi:
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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Ellen50 » Di 23. Nov 2010, 22:49

Achja, ich weiß, ich bin schwierig, zumindest geb ich mich nicht einfach zufrieden...die ADs will ich gar nicht verteufeln, und sollte es mir nochmal ganz schlecht gehen, würde ich sie vorübergehend auch wieder nehmen, es gibt 1 Sorte, die. Mich dann relaxen könnte, um das Schlimmste zu verhindern- das hat aber 14 Kilo inwendigen Wochen plus vermehrte Albträume plus Libidoverlust gekostet... Außerdem ist mein schlimmstes Problem eine seit 2 Jahren bestehende Schlafstörung, die sich eben nicht durch die dafür extra verordneten ADs verbessert hat, sondern allein durch Entspannungstraining und die Therapie, trotzdem schlafe ich immer noch nur 5-6 Std. Am Stück, das ist okay, aber noch nicht gesund.... Und weitere Experimente mit immer neuen Nebenwirkungen bin ich einfach satt!

Ja, ich werde es morgen noch mal mit meiner Therapeutin besprechen, nach Gespräch mit Mann und Sohn denk ich,ich sollte es versuchen, ich muss aber echt gucken, dass ich nicht zu früh weg muss, und wenn ich noch eine Betreuung für meinen Sohn auftun könnte, wär das schon besser... Puh, werd nochmal drüber schlafen :-) und Euch berichten,
Zumindest versteh ich es so, dass es auch gute Leute dort und Hilfe geben könnte, es geht nicht ausschließlich darum, einen fürs Arbeitsamt fit zu machen??!
LG, Ellen

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Di 23. Nov 2010, 23:21

Liebe Ellen, :smile:
Ja, ich werde es morgen noch mal mit meiner Therapeutin besprechen, nach Gespräch mit Mann und Sohn denk ich,ich sollte es versuchen, ich muss aber echt gucken, dass ich nicht zu früh weg muss, und wenn ich noch eine Betreuung für meinen Sohn auftun könnte, wär das schon besser... Puh, werd nochmal drüber schlafen :-) und Euch berichten,
Zumindest versteh ich es so, dass es auch gute Leute dort und Hilfe geben könnte, es geht nicht ausschließlich darum, einen fürs Arbeitsamt fit zu machen??!
Das ist eine gute Idee, vielleicht kann sie dir ja eine Reha-Klinik bei euch in der Nähe empfehlen?
Dann reichst du diesen Wunsch direkt bei der Antragstellung mit ein, lass dir da von der KK nicht reinreden, die Entscheidung WO du dann hingeschickt wirst, trifft letztendlich die DRV und NICHT die KK :ic_up:
Schließlich soll die DRV ja auch die Kosten dafür tragen!

Genau, schlaf nochmal drüber und da wir jetzt schon Ende November haben, mach dich nicht unnötig verrückt.
Wenn du in der Nähe bist kann man auch oft mal über solche Feiertage (ganz offiziell beurlaubt) nach Hause, da findet in den Kliniken sowieso nicht viel an Therapien statt.

Ich wünsche dir eine Entscheidung, mit der DU zufrieden bist und die dir ja vielleicht doch weiterhelfen kann :ic_up:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Ellen50 » Mi 24. Nov 2010, 19:09

Hallo zusammen,

ich hoffe ich darf Euch "noch'mal nerven", also die Fortsetzung posten;-):

War heute bei der Therapeutin und musste dann eine Übung mit meinen "inneren Stimmen" machen, soll sie mir wie Mitarbeiter vorstellen, die mit unterschiedlichen Vorschlägen zum Chef kommen und alle gute Argumente haben, aber entscheiden müsse der Chef, also ich!!

Was war jetzt das Ergebnis? Ich habe gelernt, dass ich kein guter Chef wäre, zumindest fiel mir eine Entscheidung immer noch genauso schwer, wenn ich mir aber überlege, dass mein Mann mir gut zuredet und ich anhand Eurer postings merke, dass ich mich für das Arbeitsamt oder gar eine Arbeitsaufnahme einfach noch nicht wirklich bereit fühle, gibt mir das zu denken und ich glaube, unter dem Aspekt sollte ich es machen!
Bzgl. meines Sohnes kann ich mir nur sagen, dass ich ja auch morgen ins Krankenhaus kommen könnte und dann müsste mein Mann ja auch gucken, was er macht...diese kritische Stimme werde ich also mal nicht so zu Wort kommen lassen, mehr als versuchen, meine Abwesenheit gut vorzubereiten, kann ich halt nicht, aber bei 1 Unfall z.B. wäre alles ja noch schlimmer.

Trotzdem hab ich so viel Fragen, und nachdem ich schon mehrfach ergebnislos versucht habe, dazu was von Rententräger oder Krankenkasse zu erfahren, muss ich die mal hier stellen, vielleicht hat jmd. Erfahrung oder eine Idee, wie ich das am Geschicktesten erfahren könnte:

- Muss ich Übergangsgeld beantragen? Die Kasse hatte mir ja einen "kompletten Antrag" für die Reha zugeschickt, da ist aber von Übergangsgeld nichts dabei, nur der Hauptantrag, Anlage 110 und das Arztformular, darüber hinaus noch ein "Antrag auf Haushaltshilfe", wobei mir keiner sagen kann, ob der überhaupt durch geht, weil mein Sohn 15 ist und dort nur Kinder bis 12 genannt werden, angeblich (Krankenkassenaussage) kann ich den aber ausfüllen und bekäme dann eben die 170,-€höchstens für 4 Wochen bzw., was ich an Lohn für die Hilfe angebe.
- Wird der Antrag auf Übergangsgeld auch bei der Kasse eingereicht? Die wollen ja unbedingt den kompletten Antrag weitergeben. Lt. RV soll ich das auch über die KK machen, weil die auch noch ein Formular dazulegen müssen.
- Bekommt man als Verheiratete überhaupt Geld? Irgendwo hab ich was gelesen, was klingt, als würde das Übergangsgeld wie eine Existenzsicherung gezahlt (also vgl.bar Grundsicherung), dann würde ja wohl das Einkommen meines Mannes mitberechnet, oder ist das wie Krankengeld?
- Mir wurde gesagt, dass die 8 Kliniken die auf der HP meiner Rentenversicherung (Bund) für meine Indikation genannt sind, in Frage käme, also "Psycho...", das sind aber nur 8 Stück, tw. mit "Psycho-Indikation" mehr nebenbei, die nächste ist knapp 100 km weg und hat hauptsächlich Herzpatienten, von Depression direkt steht da nichts, alle die Depression aufgeführt haben, sind mindestens 400 km weiter, also ortsnah ist da eh nichts...ich weiß jetzt nicht, ob das sinnig ist, z.B. sich die nächstgelegende zu wünschen, weil ich nur dort mit Besuch rechnen könnte, wir haben z.B. noch einen Hund, da wäre für meine Männer ein Besuch am WE ja schon eine größere Maßnahme, zumal mein Mann ja auch da mitunter arbeitet...andererseits, wenn das von der Indikation eh nur halb passt, wäre es dann nicht doch besser, nichts zu wünschen, was nachher blöd ist, nur weils näher lag?
Ambulant lassen sie mich ja eh nicht...obwohl ich nicht verstehe warum, es heißt doch immer "ambulant vor stationär"!??
- Wie lange hat es denn bei Euch von Antragstellung bis Aufnahme gedauert?
Wann bekamt Ihr Bescheid? Innerhalb wievieler Tage musstet ihr dann antreten?
- Wie geht das überhaupt mit der Fahrt? Ich hoffe, dass meine Männer mich hinfahren könnten, weil ich vor längeren Fahrten Angst habe, aber wenn das j-wede ist, müsste ich wohl bahnreisen...wer zahlt das eigentlich? Kann/Muss man da was vorher beantragen?
- Ist jmd. selbst mit dem Auto gefahren? Wenn ich sehe, dass die meisten Kliniken ja "ab vom Schuss" liegen, wäre ein Auto natürlich von Vorteil, oder wird einem das eh irgendwie ausgelegt, wenn man Auto fährt oder mal rauswill? Ich habe irgendwie Angst, dort "festgezurrt" zu sein, wenn ich ohne Auto anreisen muss, allein der theoretische Gedanke, dass ich jederzeit wegfahren könnte, wäre sicher erleichternd;-)

Ich weiß nicht, aber so Ärzte und Therapeuten, wie die von Anderen geschildert werden, die konkrete praktische Vorschläge machen, Adressen haben usw. hab ich einfach nicht, die wissen oft weniger als ich..und Ihr seht ja, ich tappe eigentlich im Dunkel!
LG,
Ellen

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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Do 25. Nov 2010, 02:04

Liebe Ellen, :koepfchen:
Was war jetzt das Ergebnis? Ich habe gelernt, dass ich kein guter Chef wäre, zumindest fiel mir eine Entscheidung immer noch genauso schwer, wenn ich mir aber überlege, dass mein Mann mir gut zuredet und ich anhand Eurer postings merke, dass ich mich für das Arbeitsamt oder gar eine Arbeitsaufnahme einfach noch nicht wirklich bereit fühle, gibt mir das zu denken und ich glaube, unter dem Aspekt sollte ich es machen!
Mach dir nichts draus, dass du KEIN guter Chef wärst, ICH AUCH NICHT :icon_e_wink:

Die übrigen Überlegungen finde ich persönlich schon mal sehr gut, auch der Gedanke, dass du bei einer anderen plötzlichen Krankheit vielleicht in die Klinik müßtest, ist völlig RICHTIG :ic_up:
Da müssten deine Männer (sogar OHNE Vorbereitung!) auch OHNE dich auskommen und glaube mir, das funktioniert oft besser, als man es sich denkt.

Als ich wegen meiner Herz-OP im Krankenhaus und (direkt anschließend) in der AHB war, da war ich insgesamt zwei volle Monate weg.
Mein Männe ist ja auch nicht gesund, kam trotzdem fast täglich in die Klinik und später am Wochenende in der Reha zu Besuch.
Für mich war am Schlimmsten, dass ich deshalb bei der Hochzeit meiner Großen nicht dabei sein konnte, aber "das junge Paar" hat mich auch noch in der Reha besucht und mir die Hochzeitsbilder mitgebracht.
- Muss ich Übergangsgeld beantragen?
Ja, aber erst wenn die Reha von der DRV genehmigt ist, dann bekommst du auch die erforderlichen Formulare dafür mitgeschickt.
Da reicht dann (meiner Erinnerung nach!) der Schein, den die Krankenkasse ausfüllen muß, die haben ja schon ALLES Nötige von deinem Arbeitgeber bekommen, als dein Krankengeld berechnet wurde.

Den "Kram" der dann für AG und AfA und H4-Amt dabei ist brauchst du nicht wegen dem Übergangsgeld, von denen bekommst du ja aktuell KEIN Geld!!!
Die Kasse hatte mir ja einen "kompletten Antrag" für die Reha zugeschickt, da ist aber von Übergangsgeld nichts dabei, nur der Hauptantrag, Anlage 110 und das Arztformular, darüber hinaus noch ein "Antrag auf Haushaltshilfe", wobei mir keiner sagen kann, ob der überhaupt durch geht, weil mein Sohn 15 ist und dort nur Kinder bis 12 genannt werden, angeblich (Krankenkassenaussage) kann ich den aber ausfüllen und bekäme dann eben die 170,-€höchstens für 4 Wochen bzw., was ich an Lohn für die Hilfe angebe.
Diese Anträge sind IMMER komplett mit allen nur möglichen Anträgen/ Formularen, sortiere erst mal aus, was für dich gar nicht zutrifft, z.B. den Antrag auf "Haushaltshilfe", da bekommst du nichts, deine Männer sind (lt. Gesetz) alt genug alleine zurechtzukommen, solange dein Mann gesund genug dafür ist.
Bekommt man als Verheiratete überhaupt Geld?
Ja, in deinem Falle selbstverständlich JA, es mag Ausnahmen geben aber die treffen auf dich NICHT zu.
Wenn Leute H4 bekommen, läuft das glaube ich weiter während einer Reha und bei Hausfrauen sieht es wohl auch schlecht aus (gibt ja kein Einkommen, von dem das berechnet werden könnte), es hat aber NICHTS damit zu tun ob verheiratet oder nicht :nein: :nein:
Auch das Einkommen deines Mannes spielt KEINE Rolle, es ist wirklich eher wie Krankengeld zu sehen, hängt NUR von deinem ganz persönlichen Anspruch an die DRV ab.

Es ist eine Lohnersatzleistung (hat mit Grundsicherung nichts zu tun!), deshalb ist auch dein letztes Einkommen die Berechnungsgrundlage und NICHT das Krankengeld. Da du ein Kind hast (da zählt dein Sohn!) bekommst du einen etwas höheren Satz (67 % ???), als ohne KInd, es wird trotzdem etwas niedriger sein, als dein bisheriges Krankengeld.
Wenn du nach der Reha wieder Krankengeld bekommst, dann wieder in der jetzigen Höhe!!!
wäre es dann nicht doch besser, nichts zu wünschen, was nachher blöd ist, nur weils näher lag?
Da gebe ich dir Recht, dann lass dich einfach überraschen. Ich denke schon, dass die Entscheidung sehr schnell fallen wird und es dann auch mit der Aufnahme in der Klinik nicht sehr lange dauert.
Die KK macht es ja SOOO EILIG, in diesem Fall wird dich die DRV auch so schnell wie möglich bei der Klinik anmelden wo am schnellsten was frei ist.
Du bekommst dann den Reha-Bescheid (also, dass die Reha genehmigt ist und wie lange), da steht dann schon drin in welche Klinik du gehst (das kann schon 2-3 Wochen nach der Abgabe des Antrages sein).

Die Klinik teilt dir dann direkt mit, an welchem Tag du anreisen sollst (das kann auch sehr schnell gehen oder einige Wochen dauern), da ist dann sind dann auch die Anfahrt-Infos (ev. Bahnkarte) dabei.
Die geben dir aber dann auch einen Ansprechpartner /Telefonnummer bekannt, wo du alles fragen kannst, was du noch wissen willst zu deinem Aufenthalt.
Meist liegt schon eine komplette Broschüre dabei, in der die Klinik näher beschrieben ist.
Ambulant lassen sie mich ja eh nicht...obwohl ich nicht verstehe warum, es heißt doch immer "ambulant vor stationär"!??
Im psychischen /psychosomatischen Bereich ist das eher selten, oft geht es ja GERADE DARUM die Leute mal aus ihrem stressigen Alltag "herauszunehmen", du sollst ja möglichst mal "abschalten" können, dich voll auf die Therapien konzentrieren!
Das funktioniert ja nicht wenn du täglich (noch zusätzlich) zur Reha-Maßnahme hin und her "turnst" und zu Hause versuchst weiter den normalen Alltag aufrechtzuerhalten.

Das ist NICHT Sinn einer psychosomatischen Reha, deshalb werden die überwiegend stationär durchgeführt, die täglichen Belastungen, sollen ja mal gemildert und nicht noch erhöht werden.
- Wie geht das überhaupt mit der Fahrt?
Die Kosten übernimmt die DRV, meist werden die Fahrtkosten direkt in der Klinik erstattet, wenn dein Mann dich bringen kann ist auch PKW-Transport möglich und wird dann nach Strecke abgerechnet.
Das mit dem Auto da behalten würde ich mir an deiner Stelle "kneifen", meist gibt es zu wenige Parkplätze /oft kosten die auch noch extra-Geld und wie du schon selber feststellst, "wenn" du (in einer fremden Gegend!) alleine mit dem Auto herumfahren kannst, dann kannst du auch arbeiten, so wird es jedenfalls oft interpretiert!

Mag schon sein, dass du nicht "festgezurrt" sein möchtest, aber eines solltest du IMMER im Auge behalten, je mehr Aktivitäten du dort (über das geforderte Programm hinaus!) so veranstaltest, umso eher wird man dich am Ende der Reha für "gesund" halten.
Damit will ich dir keineswegs raten, dich irgendwie zu verstellen, aber eines sollte dir von der ersten bis zur letzten Minute in dieser Klinik bewußt sein, DU WIRST IMMER VOM PERSONAL (und nicht nur vom medizinischen!) beobachtet :teufel:

Da hat sich schon mancher später im Reha-Bericht gewundert, WAS da so alles erwähnt wurde, von dem was man (z.B. in der Freizeit /Abends) tut, "ob man sehr gesellig war" oder eher oft im Zimmer und daher wohl eher "ruhebedürftig", ich denke du verstehst, was ich damit meine.

Schau dir doch erst mal an wo es dann hingeht und dann kannst du immer noch drüber nachdenken, ob es für dich wichtig ist ein Auto da zu haben.

Keine Sorge, du nervst NICHT, und wenn weitere Fragen offen sind, dann frage ruhig weiter :jaa:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
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Ellen50
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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Ellen50 » Do 25. Nov 2010, 11:42

Danke für die tolle Antwort!! :umarm:
Ellen

rosenresli
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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von rosenresli » Do 25. Nov 2010, 19:19

jaaaaaaaa unsere doppel-oma ist unser großer schatz!!

unbezahlbar!!!
so geduldig, mitfühlend, auf einen total eingehend, vor allem beruhigend!!

ich freu mich auch immer über ihre beiträge!

und liebe ellen, sooo machst du es auch!

kümmer dich um deine leute, aber kümmere dich auch um dich! nur wenn du wieder gut beieinander bist, wirst du noch viel aushalten:-) :icon_e_wink: du verstehst schon, was und wie ichs meine, gell!

ich dachte auch, ohne mich geht nix! sogar im beruf dachte ich das, :confused: aber es geht doch!!
oh :aetsch: ne mich

ich war auch sechs wochen weg, und dachte, die welt geht unter! ne ne, die welt dreht sich immer noch!

ich finde, auch duuuu solltest wirklich mal zur ruhe kommen und das tust du nur, wenn du von zuhause weg bist!
und, noch was
bei mir auf reha war auch jemand, der aus persönlichen gründen abreisen musste, daaas geht.!!!

also wenn es mit deinem sohn überhaupt nicht klappen würde, dann "darfst" du auch wieder gehen! und du musst nichts bezahlen, das ist ein ammenmärchen. sagte zumindest eine mitpatientin, die selber mitarbeiterin einer reha-klinik war! sie meinte, das gerücht hält sich fest, daß man , eine reha, falls man sie abbricht, selber zahlen müsste. das würde nicht stimmen! allerdings wäre dann irgendwann eine evtl. neue beantragte reha sehr viel schwieriger zu bekommen! eben aus den kostengründen!

alles liebe dir,
du wirst schon richtig entscheiden!
hör auf deinen bauch!!
rosenresli

Ratlos
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Re: Was kann "verordnete Reha" bringen? Hilfe!

Ungelesener Beitrag von Ratlos » Do 25. Nov 2010, 23:32

Bei einer REHA kann man immer Wünsche angeben in welche Klinik man möchte.
Speziell dein behandlnder Arzt kann Empfehlungen für die Klinik geben. Steht auch so im REHA-Antrag.
Außerdem kann man Widerspruch einlegen wenn man der Meinung ist, dass es nicht die richtige Klinik ist oder der falsche Ort. Das hatte ich auch gemacht. Meinem Widerspruch wurde 4 Wochen später stattgegeben (Auch so kann man nochmal Zeit schinden falls alle Stricke reißen). Nach meinem Wissen muß die DRV auf diese Wünsche eingehen.

Außerdem gibt es auch die sogenannte ambulante REHA. Morgens hin und nachmittags wieder nach Hause.
Das wäre in deinem Fall die ideale Lösung. Mußt dich halt erkundigen wo es in deiner Nähe sowas gibt.
Die DRV spielt da gerne mit, weil ja Kosten für Frühstück und Abendessen sowie Übernachtung usw.eingespart werden.
Oft wird man ja auch noch an der Haustür abgeholt und wieder nach Hause gebracht.

Nun zu deiner Angst über Weihnachten in der REHA zu sein. Nach meiner Erfahrung brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich war im Sommer in REHA. Die Kurheime haben überwiegend eine Wartezeit von mehreren Monaten teilweise sogar von einem halben Jahr. Außerdem wird zuerst die REHA von der DRV an sich genehmigt und die Klinik festgelegt. Den Termin zum Antritt der REHA wird von der REHA-Klinik mitgeteilt bzw. der Patient kann dann in Zusammenarbeit mit der Klinik einen speziellen Termin vereinbaren. Du bist ja dann ein "Kunde" dieser Klinik und kein Gefangener :icon_e_wink:
Da hat sich in den letzten Jahren schon was getan.
Kannst ja mal nachsehen unter: http://www.klinikbewertungen.de
Dadurch, dass die Patienten ihre Bewertungen im Internet abgeben und die zukünftigen Patienten Ortswünsche angeben können, stehen die Kliniken schon unter einem gewissen Druck. Die wollen ja mit so Leuten wie uns Geld verdienen.

Ich hoffe ich konnte damit etwas helfen und wünsche dir viel Glück :smile:

LG
Ratlos

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