Die Reha läuft...

Möglichkeiten, Unterschiede und Erfahrungen
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Kicki
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Re: Die Reha läuft...

Ungelesener Beitrag von Kicki » Mi 16. Mai 2012, 17:24

mir gehts um einiges besser!
Ich habe mir heute doch endlich einen Termin beim Doc geben lassen, der fand das sogar richtig gut. Ich hab ihm so von meinen Erfahrungen der letzten Woche und speziell meinem Hänger von gestern berichtet und ihm meine Unterlagen bzgl SAF und Depri dagelassen. Darunter war dann auch noch ein bericht von mir, wie ich den SAF damals erlebt hatte, das hab ich ganz vergessen gehabt, dass das noch drin war. Hab ich ihm dann auch da gelassen, er zeigte sich jedenfalls interessiert.
Hauptsächlich meinte er dann, würde ich hier wohl von der Krankengymnastik nach Bobath und der Ergotherapie profitieren, alles andere wäre nur "Beiwerk" - also Massagen wären ja ganz angenehm, aber am meisten bringen würden mir wohl die anderen beiden Anwendungen. Und den Eindruck habe ich auch. Mir tut es gut, gezielt meine Schulter zu bewegen und dazu auch die Muskulatur drum herum gelockert zu bekommen! Auch die Kräftigung der Finger tut mir letztlich gut, auch wenn ich erstmal so in ein Loch gefallen bin. Und wichtig sind natürlich auch die psychologischen Gespräche, wenn meine Psychologin hier zeit haben sollte, könnte er mir auch zwei Termine pro Woche aufschreiben, ich soll bescheid sagen, wenn ich den Eindruck habe, ich bräuchte mehr.

Das ist jetzt für heute nicht viel geschrieben, aber eben doch viel bewegt. Am Abend gehe ich in die Sauna und lasse es mir gut gehen. Ich muß jetzt dringend an meinem Selbstwertgefühl arbeiten! - Das wäre vielleicht auch ein gutes Stichwort für mein Psychogespräch am Freitag!

LG
kicki

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Re: Die Reha läuft...

Ungelesener Beitrag von Kicki » Mi 16. Mai 2012, 17:41

Ach ja und noch was: der Doc meinte, zur Zeit wären nicht viele betten frei, aber er würde mich gerne vorschlagen für eine Verlängerungswoche. Ihm war da grad nicht bewußt, dass ich eh 5 Wochen habe. Er meinte dann, ich würde von mehr Zeit einfach mehr profitieren, da ich dann auch länger die Möglichkeit hätte, so gezielt KG und Ergo zu machen. Das gibt mir auch ein gutes Gefühl, dass ich hier ernst genommen werde!

lg
kicki

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Re: Die Reha läuft...

Ungelesener Beitrag von Kicki » Mi 23. Mai 2012, 12:40

Hallo,

langsam fängt die Zeit doch an, schneller zu vergehen. Ich kann mich nun endlich entspannen und die Reha zum auftanken und erholen nutzen. Die Frage, was kommt danach, bleibt allerdings.
Meine Psychologin hier möchte beim nächsten Gespräch über meine berufliche Zukunft reden, sie stellt sich eine Teilzeitausbildung für mich vor. Ich befürchte momentan, dass ich das nicht schaffe, nicht durchhalte. Liegt das nun am mangelnden Selbstwertgefühl oder der Depression? Was kann ich mir zutrauen und was nicht? Das möchte ich unbedingt beim nächsten Gespräch ansprechen.

Ich habe hier relativ viel Freizeit, drei tage pro Woche ist mittags auf meinem Terminplan schon schluß, dafür geht es die zwei anderen Tage bis kurz vor 17.00 Uhr. Zum Glück habe ich an diesen tagen entspannende Termine, übermäßig viel sportliches habe ich hier nicht aufgebrummt bekommen. Aquatraining, Rückenschule und Ergomethertraining. Ergomether soll ich theoretisch täglich ne halbe Stunde machen, bisher habe ich insgesammt 40 Minuten geschafft. Aqua und Rückenschule steht zweimal pro Woche auf dem Plan. Ansonsten mache ich 2x Ergotherapie für die Feinmotorik in der linken Hand und 2x Krankengymnastik nach Bobath (überhaupt nicht anstrengend, weil das eher passiv als aktiv für mich ist - tut mir aber richtig gut!)

Morgen habe ich meine erste Chefarztvisite, letzte Woche ist sie ja wegen Feiertag ausgefallen. Da bin ich jetzt sehr drauf gespannt. Ich habe hier auch eine Gesprächsgruppe "Angst" - wobei, ich glaube, meine angst beruht grundsätzlich auf meinem mangelndem Selbstwertgefühl, so ganz richtig fühle ich mich in dieser Gruppe nicht, das möchte ich morgen ansprechen.

Am Sonntag hatte ich Kreislaufprobleme, seither fühle ich mich ziemlich matt und schlapp. Nachmittags habe ich hier dann Blutdruck messen lassen, da hatte ich glaub cih 115 zu 80 bei 120 Puls. Ich glaube, ich habe überhaupt im Moment einen relativ hohen Puls. Jedenfalls fühle ich micnh gerade ständig zu schlapp, um etwas zu tun, auch spazierengehen ist mir anstrengend. Gestern wollte ich Ergomether fahren, bevor ich überhaupt losgestrampelt bin, war der Puls schon bei 120. Und um die 130 sollte er dabei dann aber höchstens sein.
Und am Sonntag hatte ich schon beim Frühstück das Gefühl, dass ich mich auf die abfahrt von meinem Besuch (Freund und Sohn) freute, denn der Besuch und vielleicht auch die Unternehmung am Samstag war mir sehr anstrengend.

Im Moment stricke ich wie eine Bekloppte, das hilft mir, abzuschalten und bei mir zu bleiben. Ich denke, das könnte so eine Art innerer Rückzug sein?

Ich habe noch drei Wochen vor mir, nächste Woche habe ich beide Kinder bei mir, die letzte Woche bin ich dann ohne kind hier.

Jetzt möchte ich das Ergomether nochmal ausprobieren und dann am Nachmittag spazieren gehen. Mal sehen, was mein Puls heute sagt!

Also alles in allem wohl eine ganz normale unauffällige Reha, ich bin ziemlich gespannt, was beim Abschlußbericht rauskommen wird!

liebe grüße
kicki

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Re: Die Reha läuft...

Ungelesener Beitrag von Kicki » Do 24. Mai 2012, 14:34

Hallo,

jetzt habe ich meine erste Visite hinter mir. und ich muß sagen, ich bin entäuscht. mal wieder. Wer sich um mich kümmert, ist der behandelnde arzt, der Chefarzt kommt nur um die rosinen einzusammeln.
Ob hier alles paßt bin ich gefragt worden. Und dass die Ergotherapeutin eine Handmassage gemacht hat, hat ihm nicht gepaßt, das wäre zu teuer, das könnten die Physiotherapeuten auch.
Was ich beruflich mache wollte er wissen, aus meiner Antwort schloß er erst, ich hätte mich für Hausfrau und Mutter-sein entschlossen. Ich betonte dann aber wieder, dass das ja nur gezwungenermaßen war, denn ich mußte mein Studium abbrechen und bin schließlich im callcenter gelandet. Ich habe auch betont, dass ich emin ganzes Leben lang immer eien Job hatte, und es mir doch an die Substanz geht, dass ich immer nur Hilfsarbeiten zu machen bekomme, aber nie nach meinen Fähigkeiten arbeiten darf. Schien er verstanden zu haben.
Das wars dann so im großen und ganzen. Mein behandelnder Arzt ermunterte mich noch einmal, zu ihm zu kommen, wenn etwas wäre und erläuterte dem Chefarzt, ich wäre in diesen Angelegenheiten nämlich immer sehr zurückhaltend.

Das war die ganze Visite. Hat vielleicht keine 5 Minuten gedauert!

Und was ich mir alles aufgeschrieben hatte, was ich loswerden wollte, ist gar nciht gefragt worden. Darum werde ich jetzt dann im Anschluß runter in die terminplanung gehen und mir einen Termin bei meinem Doc geben lassen. Mir gehts nicht wirklich gut, hab jetzt nach der Visite auch fast geheult.

Mittlerweile weiß ich, dass ich Sonntag zu der Kreislaufschwankung eine Panikatacke bekommen habe. Vermutlich ausgelöst durch die Erinnerung an den Schlaganfall, also durch die Kreislaufschwankung. Bis gestern hatte ich einen hohen Puls (110-120, gemessen auf dem Ergomether VOR dem Aufsteigen und auch gefühlt, mir ging immer ganz schnell die Puste aus)
Seit Sonntag ernähre ich mich wieder hauptsächlich von Schokolade, und ich stricke immernoch wie eine Wahnsinnige. Das Stricken hilft mir, abzuschalten, ich befürchte nur, das ist eine Flucht nach Innen um den alltag zu ertragen bzw ab zu sitzen.
Ich komme morgens um 7 Uhr nicht aus dem Bett, und das obwohl ich abends meist vor 23.00 Uhr schon schlafe.

Gestern nachmittag habe ich es endlich geschafft, mciha uf die Suche nach dem Wasserfall zu machen. Hier gibt es einen ausgeschilderten Wanderweg, der 2km bis zum Wasserfall führt. Es gibt zwei Wege, einen steinigen der über Wurzeln führt und einen bequem zu laufenden. Ich habe mich für den ersten entschieden. Nach 3/4 des Weges wollte ich eigentlich aufgeben, ich fühlte mich am Ende und dachte aber, ich hätte es jetzt schon so weit geschafft, da will ich jetzt aber auch noch den Wasserfall sehen und schleppte mich weiter. Oben angekommen, hab ich den schönen Ausblick kurz betrachtet, und bin dann anschließend einen breiten, bequemen Waldweg wieder bergabwärts gelaufen. Insgesamt war ich knapp 2h unterwegs. Im Zimmer zurück habe ich zur Erholung gestrickt und bin darüber fast eingschlafen. Das habe ich bemerkt, als meine Tochter nach dem Schlüssel fragte und ich ihr sagte, sie solle doch mal auf der Herdplatte nachsehen. Dadurch wurde ich wieder wach, denn irgendwie ist mir doch ins Bewußtsein gedrungen, dass es hier im Zimmer weder herd noch Platte gibt. Nach kurzer Orientierung war ich dann wieder wach.
Insgesamt muß ich aber sagen, der Spaziergang hat mir nicht viel gebracht, ich hatte keine Freude oder so daran. Da hätte ich genauso gut auf dem Zimmer bleiben können.

Das wollte ich eigentlich gerne alles berichten, aber ich bin ja gar nicht richtig zu Wort gekommen!

Jetzt bin ich irgendwie frustriert und traurig, aber wenigstens habe ich heute die erste und gleichzeitig vorletzte Visite gehabt, denn in den 5 wochen Reha fallen zwei Feiertage auf meinen Visitentag, und kurz nach der anreise gab es noch keine Visite.

Morgen habe ich wieder Gespräch mit meiner Psychologin, da werde ich ihr sagen, dass ich mir eine Ausbildung selbst wenn sie nur in Teilzeit erfolgen soll, derzeit nicht zutraue. Ich habe sogar Angst davor, das nicht durch zu halten. Für sowas fehlt es mir im Moment einfach an Kraft. Und die paar Wochen im neuen Job hatte ich ja auch schon nicht durchgehalten, wie soll das dann erst in einer Ausbildung werden? Das wird sicher genauso anstrengend und das muß ich dann zwei Jahre mindestens durchhalten. Ist das nicht etwas utopisch? Im Moment vielleicht? Solange die Kinder klein sind? Oder überhaupt noch im Haus sind? Kinder und Haushalt verlangt mir alle vorhandene Kraft ab.

Jaaaaa *heul* - sonst hab ich ja nichts, kann nichts weiter vorweisen! Im Kopf bin ich fitt, nur körperlich bin ich eingeschränkt, und das auch nur schwer nachvollziehbar. Darum finde ich es ja eigentlich auch so wichtig, zu erzählen dass ich gestern nach dem Spaziergang eingeschlafen bin, oder dass ich nach starker Konzentration keine Sätze mehr formulieren konnte und sogar Wortfindungsstörungen hatte. Letzteres habe ich wenigstens erzählen können, was zum Heben einer augenbraue des chefarztes geführt hat.

Ich bin traurig, ich habe gerade wieder das Gefühl, aufgeben zu wollen, weil ich niemandem begreiflich machen kann, was für Qualen ich teilweise innerlich mit mir rumschleppe! Es ist ja nicht so, dass ich nicht WILL, ich KANN nicht! und das jetzt, hier und heute, auch wenn ich die Jahre vorher eben doch danach aussah. Na ch Außen jedenfalls.....

hmpf.

lg
kicki

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Re: Die Reha läuft...

Ungelesener Beitrag von Blacky » Do 24. Mai 2012, 20:45

Ist nur ein Gedanke von mir, aber such dir mal etwas anderes als stricken zum abschalten.

Ich lese da immer raus das du vor dir selbst flüchtest.

Du mußt unter die Leute, dann kommt "das andere" von ganz alleine. :icon_e_wink:

Lerne wieder lachen und such die ne Gruppe mit der du z.B. zusammen spazieren gehst.

Das macht dann nämlich viel mehr Spass.

Ich drücke dir weiterhin die Daumen :jaa:
Du packst das schon :ic_up:
MfG
Blacky

Erfolg steigt nur zu Kopf, wenn dort der erforderliche Hohlraum vorhanden ist.
(Manfred Hinrich)



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Re: Die Reha läuft...

Ungelesener Beitrag von Kicki » Do 24. Mai 2012, 21:55

Den Abend habe ich jetzt doch noch ganz gut rum gebracht. Abendessen gab es heute draußen, es gab Grillfleisch und ausnahmsweise hatten wir heute auch freie Tischwahl.
Ich hab mich zu meiner Tischnachbarin gesetzt, es kamen noch zwei andere nette Frauen dazu, und mein Kind hat mich bis aufs Blut gereizt. Nein, sie war gar nicht soooo schlimm, sondern ich war nervlich so angeschlagen, dass ich sie einfach nicht ertragen habe. Dann habe ich mit den anderen Frauen darüber geredet, und im Reden floss dann alles aus mir heraus, ich habe geheult und auch zum Teil verstanden, WAS mich schon wieder so umgehauen hat. Das Gespräch hat mir so gut getan!

Morgen früh hab ich erst mein Einzelgespräch, am Vormittag dann den termin bei meinem Doc. Der hat übrigens jetzt am Abend als er mich in der eingangshalle gesehen hat tatsächlich nochmal darauf angesprochen, was denn mit mir los ist! Ihm ist aufgefallen, dass ich wohl noch was loswerden wollte, ob ich da jetzt drüber sprechen wolle!! Da ich meine Tochter aber gerade eingefangen hatte und sie ins bett bringen wollte sagte ich ihm, das hätte Zeit bis morgen, da ich ja eh schon einen Termin ausgemacht hatte.

Das hat mich sehr gefreut, dass er eben doch so aufmerksam war, und bemerkt hatte, das etwas mit mir nicht stimmte! Das halte ich nicht für selbstverständlich!

Bei der Visite durfte ich mir mal wieder anhören, was ich doch für ein Glück hatte, anderen würde es ja so viel schlechter gehen, weil sie behinderungen zurück behalten hätten. Vermutlich sind solche Sätze immer lieb gemeint, positive Aufmunterungsversuche, um mir auf zu zeigen, dass es so schlecht doch gar nicht um mich steht. (Das ist die Erkenntnis, die ich aus dem Nachmittag heute gezogen habe) Ich WEISS, dass ich Glück hatte, das es mir wirklich super gut geht, besonders im Vergleich zu anderen (98% aller Betroffenen MEINES SChlaganfalles sterben, die restlichenm 2% bleiben Schwerstpflegefälle und können meist nur noch die Augen bewegen - das ist richtig schlimm!)

ABER: ich habe doch gerade erst gelernt, dass ich mein Schicksal, meine Probleme NICHT mit den Problemen anderer Leute vergleichen darf. Das jeder individuell auf seine Art unter seinem Schicksal leidet. Der eine kommt damit besser zurecht, der andere schlechter. Und ich weiß inzwischen, dass ich mich über Leistung definiere, da ich aber nicht so leisten kann wie ich gerne möchte um durch meine Leistung vor mir, meiner Mutter etc bestehen zu können. Und das beschert mir einen für mich unlösbaren Konflikt. Dafür habe ich meine Thera, und auch hier die Thera hat mir schon ein Stück weit weiter helfen können!

Und dann kommt dieser chefarzt daher und vergleicht mich mit anderen, denen es objektiv schlechter zu gehen scheint.

Ich bin drauf und dran morgen beim Psychologischen Einzelgespräch anzusprechen, dass ich mir für mich als beste Lösung vorstellen würde, mcih um die Kinder und den Haushalt zu kümmern, und wenn dann wirklich noch Kapazitäten frei sein sollten maximal einen 400,-Eurojob machen möchte. Mehr kann ich mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen. Nicht zur Zeit. Und nach der Erfahrung der letzten Jahre war mehr Arbeit eigentlich immer schon zuviel. Ich habe die Kinder vernachlässigt, ich habe den Haushalt vernachlässigt, stand ständig unter Druck, mehr Leistung bringen zu müssen, versagt zu haben, hatte keine Kraft mehr, Freundschaften aufrecht zu halten und war dadurch für meinen Ex der ideale Partner, den man Kleinhalten konnte, den man isolieren konnte und den man manipulieren und kontrollieren konnte. Ich war ja so mit mir beschäftigt, dass ich ihm grenzenlos vertraute und lange nciht merkte, was da wirklich lief!

Wenn ich jetzt nicht "aufpasse", komme ich hier mit einer zukünftigen Ausbildung in Teilzeit heraus, die ich womöglich nicht schaffen kann, ohne dass ich meine tochter vernachlässige, meine Beziehung aufs Spiel setze und durch die ich früher oder später wieder in einer neuen Depriphase versinke.

Allein das Gefühl heute, schon wieder nicht verstanden zu werden hat schon wieder Gedanken entfesselt, die mir für meine Zukunft nur einen Weg lassen könnten: aufgeben, der Kampf den ich führe ist so nicht zu gewinnen und meine Kraft für weiteres kämpfen ist am ende.

Immerhin steht in dem Gutachten nach Aktenlage das im Januar erstellt wurde und nach dem ich dann die Aufforderung zur Reha bekommen habe: "Im Hinblick auf die genannten Diagnosen, den bisherigen Krankheitsverlauf sowie die vorliegenden Befunde ist mit einer Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit in absehbarer Zeit nicht zu rechnen."

Das müssen die doch auch gelesen haben, ich hab so Schiß, dass ich hier als arbeitsfähig oder auch nur eingeschränkt arbeitsfähig entlassen werde...

lg
kicki


@Blacky
ja, das werd ich mal versuchen. Hab hier auch schon einige nette Gespräche gehabt, nicht nur so oberflächliches Heile-Welt-Gerede sondern auch interessante Gespräche über Gott und die Welt. Gerade das hat mich ja jetzt am Abend auch wieder aufgefangen.

is alles gar nicht so leicht.......

lg

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Re: Die Reha läuft...

Ungelesener Beitrag von Kicki » Sa 26. Mai 2012, 18:02

Mein heutiges Mantra: Ich kann nichts dafür, ich kann nichts dafür...

es wirkt auch tatsächlich etwas, ganz so übel, wie ich mich ohne diesen Gedanken fühlen würde, fühle ich mich zum Glück nicht!
Dieses Wochenende habe ich keinen Besuch, daher habe ich mich für den angebotenen Ausflug mit meiner Tochter eingetragen. Tierpark Lohberg war das Ziel, beim losfahren hat der Busfahrer ganz salopp gemeint, er hätte jetzt nicht durchgezählt, jeder soll sich seinen Nachbarn merken und auf dem Rückweg wieder am selben Platz sitzen, dann würde das alles schon klappen. - Es mußte dann natürlich so kommen, dass ich mit meiner Tochter ganz knapp nach Abfahrt des Busses am Treffpunkt war, der Bus war auf die Sekunde genau pünktlich abgefahren. Der Mensch an der Kasse hat dann ganz lieb erst die Telefonnummer vom Busunternehmen herausgefunden, dort ging aber niemand hin. nach einigen anderen Ideen (Taxi bei 30min Fahrt, auch wenns noch mit 4 anderen zu teilen ginge, kann ich mir beim besten Willen nicht leisten!) hat er dann die telefonnummer der Klinik herausgefunden und dort konnte ich dann anrufen und ausmachen, dass wir vom Hausmeister abgeholt werden sollten. Der kam dann auch ne Stunde später...

Der blöde Busfahrer hätte meiner Meinung nach durchzählen müssen, ich versuche angestrengt, mich wirklich nicht schuldig zu fühlen. Soviel extra Aufwand, dass der hausmeister dann fahren mußte, weil wir uns mit der Zeit für den Rundweg verschätzt hatten!
Ich hatte trotzdem eine ziemliche Beklemmung auf der Brust, mit meiner Ma habe ich telefoniert, weil ich von ihr Rückenstärkung wollte - sie kommt mich morgen besuchen und bringt meinen Sohn mit, der diese Woche bei mir bleiben wird. Ich konnte mich beim Telefonat nicht mehr daran erinnern, dass sie ja morgen hierher kommt, das hatte ich völlig vergessen in dem Moment. Statt dessen sagte ich ihr, ich würde sie morgen anrufen, sobald ich meinen neuen Wochenplan bekommen habe, da wir ja den Rücktransport meines Sohnes auch noch organisieren müssen. Ich fiel sozusagen aus allen Wolken, als sie sagte, sie wäre ja da und wir könnten das vor Ort besprechen!

Gestern habe ich dann noch ein langes Gespräch mit meinem Arzt gehabt, das hat mir gut getan! Und auch mit der Psychologin hatte ich nochmal über die Vergleiche, die ich nicht mit anderen ziehen möchte und das scheußliche Gefühl nach der Visite gesprochen. Sie hat genau verstanden was ich meinte und mir ebenfalls den Rücken gestärkt. Über meine berufliche Zukunft haben wir noch nicht gesprochen, aber das wird nicht ausbleiben. Aber dafür bin ich jetzt auch bereit, ich weiß, was ich sagen möchte, was ich mir zutraue und was nicht. Immerhin komme ich Schritt für Schritt voran!
Und ich merke auch, wie mein "Bauchgefühl" langsam zurück kommt, also dass ich intuitiv wieder richtig reagieren kann. Bis mich Kleinigkeiten nicht mehr aus der Bahn werfen ist noch ein weiter Weg, aber das schaffe ich auch noch!

liebe Grüße
kicki

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Re: Die Reha läuft...

Ungelesener Beitrag von Kicki » Di 29. Mai 2012, 09:34

... und ich wunder mich die ganze Zeit, warum ich die Tage des langen Wochenendes durcheinanderbringe! Mir fehlt ein Tag vom Wochenende, den ich bis gerade eben nicht rekonstruieren konnte! Mein Sohn ist seit SONNTAG da, GESTERN war sein erster Tag, gestern gab es auch schon den ersten Kinderkrieg hier im Haus (Tochter hat sich bodyguards besorgt und denen erzählt, Sohn würde sie schlagen. Ging kurzzeitig ganz schön rund) und nachmtitags waren wir am kleinen Arbersee spazieren.
Ich habe den Samstag mit dem verpaßten Bus komplett ausgeblendet. Gerade war ich bei meinem Arzt, der hat mich nach meinem Wochenende gefragt, und ich habe das nicht wirklich zusammen bekommen und mich überhaupt nicht an den Ausflug vom Samstag erinnert!!! das muß ich glaub ich morgen meiner Psychologin erzählen... völlig vergessen! oder ich hebs mir für die Visite auf, aber da is wieder keine Zeit, das ist blöd. Mal sehen.

lg
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Re: Die Reha läuft...

Ungelesener Beitrag von Kicki » Fr 1. Jun 2012, 11:32

und seit dem autogenen Training heute bin ich nur noch am heulen. gestern abend war ich in der Sauna, wollte Ruhe, Zeit für mich und kaum war ich zum abkühlen draußen gelegen kam meine Tochter und hat sich nicht fortschicken lassen. So hatte ich heute zum ersten Mal in dieser Woche Ruhe, Raum für mich. So ziemlich alles ist mir dabei hochgekommen, ich fühle mich hilflos und allein gelassen. Ich bin David und kann den Kampf gegen Goliath nicht mehr gewinnen, mir fehlt die Kraft. Was soll ich machen?
Und am 12.6. ist dann Schluß mit der Reha. Verlängern kann ich nur, wenn ich extern in eine Pension gehe, und dann hierher zu den Anwendungen komme. Zahlt das auch die DRV? Oder muß cih das selber zahlen?

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Re: Die Reha läuft...

Ungelesener Beitrag von Blacky » Fr 1. Jun 2012, 11:39

Das kann dir nur die DRV sagen.

Anrufen und anschließend per Fax oder Brief nachfragen.
MfG
Blacky

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(Manfred Hinrich)



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