2010-07-07-Merkels verlogene Volksnähe
Verfasst: Mi 7. Jul 2010, 09:42
Lächeln, Arme anwinkeln, rhythmisch klatschen, fertig ist der Fußball-Fan – denkt Kanzlerin Merkel beim Besuch der Nationalmannschaft.
Wenn es überhaupt etwas gab, das beim rauschhaften 4:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien negativ auffiel, dann jene Entscheidung des übertragenden Senders ZDF, nach nahezu jedem deutschen Tor zu zeigen, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Ehrentribüne jubelte.
Das wirkt alles so unecht und bewusst für die Kameras inszeniert, dass dem Zuschauer wieder einmal auffällt, welche Pest Politiker doch sind, die sich telegen auf den Ehrentribünen als leidenschaftliche Anhänger präsentieren und sich fabrikneue Schals um den Hals hängen, um noch dem letzten Fernsehzuschauer die eigene Volksnähe zu demonstrieren. Aus Vergnügen am Fußball kommen sie nicht, sonst würden sie ja nicht von der Ehrentribüne aus gucken, dem anerkannt ödesten Ort, um in einem Stadion ein Spiel zu schauen.
Aber wie sehr sich die Politik in den letzten Jahren insbesondere an die Nationalelf herangewanzt hat, das hat noch mal eine neue Qualität erreicht. Inklusive der unvermeidlichen Besuche in der Kabine, bei denen Bundeskanzlerin Merkel der nach dem Spiel sicher rechtschaffen erschöpften Mannschaft wohl kaum wertvolle taktische Hinweise gegeben haben wird.
Quelle: Tagesspiegel
Wenn es überhaupt etwas gab, das beim rauschhaften 4:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien negativ auffiel, dann jene Entscheidung des übertragenden Senders ZDF, nach nahezu jedem deutschen Tor zu zeigen, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Ehrentribüne jubelte.
Das wirkt alles so unecht und bewusst für die Kameras inszeniert, dass dem Zuschauer wieder einmal auffällt, welche Pest Politiker doch sind, die sich telegen auf den Ehrentribünen als leidenschaftliche Anhänger präsentieren und sich fabrikneue Schals um den Hals hängen, um noch dem letzten Fernsehzuschauer die eigene Volksnähe zu demonstrieren. Aus Vergnügen am Fußball kommen sie nicht, sonst würden sie ja nicht von der Ehrentribüne aus gucken, dem anerkannt ödesten Ort, um in einem Stadion ein Spiel zu schauen.
Aber wie sehr sich die Politik in den letzten Jahren insbesondere an die Nationalelf herangewanzt hat, das hat noch mal eine neue Qualität erreicht. Inklusive der unvermeidlichen Besuche in der Kabine, bei denen Bundeskanzlerin Merkel der nach dem Spiel sicher rechtschaffen erschöpften Mannschaft wohl kaum wertvolle taktische Hinweise gegeben haben wird.
Quelle: Tagesspiegel