chron. Schmerzen:Neg. Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 09:41
Das sollte doch dann mindestens eine GdB Erhöhung um 10 für alle Betroffenen geben!?!?
Quelle: Deutsches Ärzteblatt
Ärzteschaft
Erfahrungen im Gesundheitssystem tragen zur Schmerz Chronifizierung bei
Montag, 21. Oktober 2013
Göppingen – Erfahrungen von Patienten beeinflussen die Behandlungsergebnisse in der Schmerzmedizin stark – offenbar leider oft negativ. „Die geringe Zuwendung, die diese Patienten erhalten, sowie die Vielzahl vergeblicher Behandlungsversuche wirken als Nocebo und spielen bei der Chronifizierung von Schmerzen eine große Rolle“, sagte Gerhard Müller- Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie bei den Südwestdeutschen Schmerztagen am vergangenen Wochenende in Göppingen.
Während der Placebo-Effekt beschreibt, dass eine positive Erwartung aus einem Wirkstoff-freien Scheinmedikament eine heilsame Arznei machen kann, gilt für Nocebos das Gegenteil: Eine negative Erwartung kann dazu führen, dass ein wirksames Schmerzmittel nicht besser hilft als eine Zuckerpille.
„Placebo- und Nocebo-Effekte haben ganz eindeutig ein neurobiologisches Korrelat“, sagte Ulrike Bingel von der Universitätsklinik Essen auf den Südwestdeutschen Schmerztagen. Eine positive Erwartungshaltung aktiviere beispielsweise die körper¬eigene Schmerzhemmung und negative Erfahrungen und Erwartungen könnten Schmerzen verstärken und so die Wirksamkeit einer Behandlung schwächen.
Darum seien eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient sowie schnelle Strategiewechsel nach vergeblichen Therapieversuchen wichtig, um Nocebo-Effekte zu vermeiden, so die Neurologin und Schmerzforscherin.
„Schmerzpatienten machen in unserem Gesundheitssystem jedoch andere Erfahrungen“, kritisierte Müller-Schwefe. Eine „systembedingte sprachlose Drei-Minuten-Medizin und Monotherapien“ wirkten bei Schmerzpatienten als Nocebo und seien eine der Hauptgründe für Chronifizierungen. Er betonte, die Kombination verschiedener medizinischer und psychologischer Strategien mit Bewegungstherapien seien Monotherapien überlegen
„Doch Spezialisten und Zentren, die solche Therapien anbieten, sind in Deutschland noch immer Mangelware. Damit sich die Versorgung der Patienten an deren Bedarf und nicht an falschen gesundheits- und standespolitischen Rahmenbedingungen orientiert, brauchen wir den Facharzt für Schmerzmedizin“, so Müller-Schwefe.
© hil/aerzteblatt.de
Hier noch etwas interessantes zum Placebo Effekt:
http://www.planet-wissen.de › ... › Medizin › Alternativmedizin
Zum Nocebo Effekt:
Die Erwartungshaltung verursacht "Krankheit".
Beispiel: Wer ein Medikament nimmt und fest glaubt, dass die Nebenwirkungen schädlich sind, kann Krankheitssymptome entwickeln.
Dieser "Effekt" wird übrigens gerne Umweltkranken unterstellt: Weil wir wissen, dass z.B. Autoabgase, Pestizide, etc. pp schädliche und krankmachende Substanzen enthalten, entwickeln wir angeblich Symptome.
Anders ausgedrückt: Unser Wissen macht uns krank, nicht die Schadstoffe / Nebenwirkungen. Einfach genial, diese Argumentation....oder?????
LG
ReallyAngry
Quelle: Deutsches Ärzteblatt
Ärzteschaft
Erfahrungen im Gesundheitssystem tragen zur Schmerz Chronifizierung bei
Montag, 21. Oktober 2013
Göppingen – Erfahrungen von Patienten beeinflussen die Behandlungsergebnisse in der Schmerzmedizin stark – offenbar leider oft negativ. „Die geringe Zuwendung, die diese Patienten erhalten, sowie die Vielzahl vergeblicher Behandlungsversuche wirken als Nocebo und spielen bei der Chronifizierung von Schmerzen eine große Rolle“, sagte Gerhard Müller- Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie bei den Südwestdeutschen Schmerztagen am vergangenen Wochenende in Göppingen.
Während der Placebo-Effekt beschreibt, dass eine positive Erwartung aus einem Wirkstoff-freien Scheinmedikament eine heilsame Arznei machen kann, gilt für Nocebos das Gegenteil: Eine negative Erwartung kann dazu führen, dass ein wirksames Schmerzmittel nicht besser hilft als eine Zuckerpille.
„Placebo- und Nocebo-Effekte haben ganz eindeutig ein neurobiologisches Korrelat“, sagte Ulrike Bingel von der Universitätsklinik Essen auf den Südwestdeutschen Schmerztagen. Eine positive Erwartungshaltung aktiviere beispielsweise die körper¬eigene Schmerzhemmung und negative Erfahrungen und Erwartungen könnten Schmerzen verstärken und so die Wirksamkeit einer Behandlung schwächen.
Darum seien eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient sowie schnelle Strategiewechsel nach vergeblichen Therapieversuchen wichtig, um Nocebo-Effekte zu vermeiden, so die Neurologin und Schmerzforscherin.
„Schmerzpatienten machen in unserem Gesundheitssystem jedoch andere Erfahrungen“, kritisierte Müller-Schwefe. Eine „systembedingte sprachlose Drei-Minuten-Medizin und Monotherapien“ wirkten bei Schmerzpatienten als Nocebo und seien eine der Hauptgründe für Chronifizierungen. Er betonte, die Kombination verschiedener medizinischer und psychologischer Strategien mit Bewegungstherapien seien Monotherapien überlegen
„Doch Spezialisten und Zentren, die solche Therapien anbieten, sind in Deutschland noch immer Mangelware. Damit sich die Versorgung der Patienten an deren Bedarf und nicht an falschen gesundheits- und standespolitischen Rahmenbedingungen orientiert, brauchen wir den Facharzt für Schmerzmedizin“, so Müller-Schwefe.
© hil/aerzteblatt.de
Hier noch etwas interessantes zum Placebo Effekt:
http://www.planet-wissen.de › ... › Medizin › Alternativmedizin
Zum Nocebo Effekt:
Die Erwartungshaltung verursacht "Krankheit".
Beispiel: Wer ein Medikament nimmt und fest glaubt, dass die Nebenwirkungen schädlich sind, kann Krankheitssymptome entwickeln.
Dieser "Effekt" wird übrigens gerne Umweltkranken unterstellt: Weil wir wissen, dass z.B. Autoabgase, Pestizide, etc. pp schädliche und krankmachende Substanzen enthalten, entwickeln wir angeblich Symptome.
Anders ausgedrückt: Unser Wissen macht uns krank, nicht die Schadstoffe / Nebenwirkungen. Einfach genial, diese Argumentation....oder?????
LG
ReallyAngry