Arbeiten für die Moral

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stadtpflanze
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Arbeiten für die Moral

Ungelesener Beitrag von stadtpflanze » Do 11. Mär 2010, 11:45

zum Thema :
Hartz4-Debatte- Zitat aus den NachDenkSeiten

Die Menschen in Deutschland sind extrem fleißig, manche stehen jeden Morgen früh auf – um vier Euro die Stunde zu verdienen. Doch die aktuelle Debatte über eine Erhöhung der Hartz-IV-Sätze untergräbt diese Arbeitsmoral. Im schlimmsten Fall führt das zu immer mehr Erwerbslosen.
Quelle: Spiegel-Online
Anmerkung der Redaktion:
Das „Gefühl, etwas zu leisten und gebraucht zu werden“, füllt den Magen nicht und schafft kein Dach übern Kopf. Es ist einfach zynisch, wie hierzulande so getan wird, als wäre das Ausbeuten von Menschen eine Wohltat, weil sie sich dann beim Verhungern wenigstens „gebraucht“ fühlen. Es ist einfach beschämend, dass es in Deutschland erlaubt ist, Löhne zu zahlen, die nicht einmal höher sind als die Sozialhilfe. Wer Menschen beschäftigt, ohne ihnen existenzsichernde Löhne zu zahlen, schmarotzt an anderer Leute Leistung. Wie ist es um ihre Moral bestellt? Wie ist es um die Moral einer Gesellschaft bestellt, die dies nicht nur toleriert, sondern auch noch fördert?
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Nette Grüße von der Stadtpflanze
Aufgeben??
Bild ... ich doch nicht
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Miko
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Re: Arbeiten für die Moral

Ungelesener Beitrag von Miko » Fr 12. Mär 2010, 19:38

Moral....

Moral scheint sich sehr abgeschwächt zu haben.
Banker, die weiter ihre Boni fordern, den Machthunger weiter pflegen und den Staat (alle Staaten) in den Sumpf bringen zum Leid des normalen Menschen.
Die Staatsmacht, die Macht unseres Planeten liegt nicht in den Händen der Politiker, sondern in den Händen der Finanzwirtschaft.

Jeder Banker giert nach Erfolg, Erfolg der geradezu erzwungen wird durch deren Vorgesetzte.

Nun zu den Löhnen:

So hart meine Aussage klingen mag, aber wenn jeder arbeitswillige Mensch eine mit 4.50 Euro / Stunde bezahlte Arbeitsstelle abgelehnt hätte, wären wir nicht da, wo wir jetzt sind.

Ich selbst sollte bereits 1984 bei einem sehr großen Gefrierguthersteller (fängt mit i an und hat insgesamt 4 Buchstaben) als Facharbeiter eingestellt werden.
Man befragte mich zu fünft (5 Angestellte dieser Pizza, Speiseeis und Fischstäbchenfirma) 45 minuten lang ob ich als gelernter Molkereifachmann wahrhaftig über die hygienischen Grundvoraussetzungen verfüge und dann teilte man mir mit, dass man mich als Fachkraft dringend benötigen würde, jedoch nur als Hilfsarbeiter bezahlt werden könnte, weil das Unternehmen arm dran sei.

Denen haben ich ganz schnell meinen Rücken gezeigt und war auf und davon.

Insofern: Wer sich ausnutzen lässt ist selber schuld.

Und: Auch eine ungelernte Kraft, eine Frau die keine Ausbildung hat, aus welchen Gründen auch immer, hat das Anrecht soviel zu verdienen, dass sie sich von dem verdienten Geld einen Urlaub, das jährliche Heizöl und sich auch mal was anderes leisten kann.
Klar...weniger als gelernte Kräfte, aber bitte soviel, dass es reicht sich gesund ernähren zu können.

Und die Zwänge der Arbeitsagenturen eine solche unterbezahlte Stelle annehmen zu müssen kann man argumentativ entgegenwirken.
Ggf. hilft das Sozialgericht.

4.50 Euro / Stunde x 165 Stunden / Monat = 742,50 Euro
6,50 Euro / Stunde x 165 Stunden / Monat = 1072,50 Euro

13.52 Deutsche Mark verdiente ich 1978 im zweiten Lehrjahr. Was da das Brot, das Benzin noch kostete wisst ihr alle.

Hey... das kann nicht sein. :Miko:

Und wenn der Staat diesen Minimalverdienst mit Steuergeldern aufstockt, dann kann das System nur zerbrechen.

Und die Unternehmer die Minilöhne zahlen und sich damit bereichern handeln zu Lasten des Staates, aber kaum einer sieht das.
Der Staat schaut zu und unterstützt das.

Leute: Unser System wurde von Politikern gewollt und somit kaputt gemacht.

Nun bin ich krank und was wird mit mir sowie MIT EUCH gemacht?

Psychisch zerstört werden wir von diesem Staat.

Deshalb: Weiter kämpfen!!!
Gruß
Miko

Hedwig55
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Re: Arbeiten für die Moral

Ungelesener Beitrag von Hedwig55 » Fr 12. Mär 2010, 20:22

:winke: Miko
Da muss ich Dir voll zustimmen.
Ich habe auch über 35 Jahre im Berufsleben gestanden. In der Zeit habe ich 7 Kinder geboren. 3 davon sind heute noch minderjährig. Vor ein paar Tagen habe ich noch darüber nachgedacht das ich 1981 einen Stundenlohn von DM 17,20 hatte, das wären heute ca. 8,10 €. Damals konnten wir, mein inzwischen verstorbener Ex-Mann und die Kinder, uns jährlich einen Urlaub mit den Kindern leisten und auch einen PKW.
Jetzt bin ich krank und der Staat schickt mich in Sinnlos Massnahmen.
Meine Psyche ist mittlerweile auch im Keller. Hab an manchen Tagen kaum noch Kraft.
Hilfen in Form von neutralen Sozial- Beratungsstellen gibt es hier nicht.
Hauptsache unsere Politiker bekommen ihre Bezüge.
Wir müssen stark sein und kämpfen.

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Miko
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Re: Arbeiten für die Moral

Ungelesener Beitrag von Miko » Fr 12. Mär 2010, 20:43

Ja Hedwig55,

es bleibt nur, weiter zu kämpfen.
Den Kopf können wir in den Sand stecken, wenn wir im Pflegeheim liegen und uns nicht mehr klar besinnen können, weil wir auf Hilfe Fremder angewiesen sind.

Hey...du hast 7 Kinder geboren!!!

Damit hast du eigentlich das Soll übererfüllt, was der Staat braucht um das System am Leben erhalten zu können.
Du hast noch Zeiten erlebt in denen es kein oder nur 50 DM Kindergeld gab.

Ich habe 5 Kinder gezeugt. (nur mal am Rande-nicht um mich rechtfertigen zu wollen)

Keine Kraft mehr haben, psychisch zerstört werden vom Staat....scheinbar eine ganz große Marotte dieses VATER STAATES.

Denn sie wissen nicht was sie tun....

Wir bleiben am Ball, der Sinn dieses Forums wird sich bald erweisen.
Bin da recht zuversichtlich.

Schon allein das Miteinander hilft gegenseitig, der "Rest" ergibt sich.
Gruß
Miko

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