Liebe Bärbel,
Aber ja, ich werde versorgt mit Schmerzmitteln, BTM's habe ich genug zu hause, also keine lebensbedrohliche Situation.
Eigentlich sollte ich nicht so rumjammern, oder ?
KLAR, darfst du jammern, das ist ja auch ALLES zum Jammern, ich denke du hast schon verstanden, wie ich das gemeint habe
Mir hat zwar NIX wirklich weh getan, als ich da in der Klinik auf meine Klappen-OP "geduldig" gewartet habe, da war aber auch schon fast 9 Monate klar, dass diese OP SEIN MUSS und SOOO prickelnd ist DER Gedanke ja auch nicht, dass die da "in deinem Innersten herumwühlen" und versuchen wollen "den Motor" zu reparieren.
Regelmäßig kamen Anfälle von Herzrasen, der Notarzt war bei uns Dauergast und manche Nacht habe ich im Sitzen verbracht, weil ich im Liegen keine Luft mehr bekam...
NEE, ich war NUR ständig am überlegen "WIE lange machste DAS noch???", wenn mir durchgehend so "schwummerig" war, dass ich dachte ich fall gleich TOT um und ich bei JEDEM Einschlafen die Angst hatte, ich werde wohl morgen gar nicht mehr aufwachen...
Glaub mir, ich wäre dem DOC vom DHZB fast ins Gesicht gesprungen (wenn ich die Kraft dazu gehabt hätte!), als er meinte "es ist ja NOCH nicht lebensbedrohlich, WIR können auch noch ein Weilchen warten, wenn SIE SOO damit "leben" können"...
Zu der Zeit war ich nicht mal mehr in der Lage ein Brot in den 3. Stock zu tragen und mußte auf JEDEM Treppen-Absatz eine Pause einlegen, damit ich überhaupt den nächsten Absatz schaffen konnte und ich bin ein Leichtgewicht, also DARAN konnte es NICHT liegen.
NÖ, "lebensbedrohlich" wars noch nicht, "statistisch" gesehen, hatte ich zu der Zeit noch eine Lebenserwartung zwischen 2 und 5 Jahren wenn NICHT operiert wird, meine Lebensqualität war allerding gleich NULL
ICH WOLLTE ABER SOOO NICHT MEHR weitermachen und so wurde dann die OP für ca. 3 Monate später fest geplant, "den genauen Termin bekommen Sie dann per Post, wenn was ist nehmen wir Sie natürlich jederzeit vorher auf, Sie können auch jederzeit direkt in unsere Ambulanz kommen"
Bis dahin lag ich dann noch so 2-3 Mal kurze Zeit auf Station (vom Notarzt hingefahren!), wenn meine Pumpe mal wieder extreme Bocksprünge machte und die Aufnahme zur OP erfolgte dann auch etwas eher als ursprünglich "geplant".
Zu diesem Zeitpunkt hätte ich wirklich gerne noch etwas länger "durchgehalten", denn meine Große wollte heiraten und ich wäre natürlich sehr gerne dabei gewesen, aber ich war inzwischen (für MEIN Gefühl) mehr TOT als lebendig, ich wollte NUR noch diese OP hinter mich bringen, überstehen, damit es mir (hoffendlich) wieder BESSER geht
Selbst die Angst vor diesem Eingriff rückte immer mehr in den Hintergrund, ICH hatte NUR noch Angst VORHER schon zu sterben, wenn die nicht endlich mal "in die Pötte kommen" und dann wurde meine Geduld TAG um TAG, um TAG weiter auf die Probe gestellt...
Siehst du liebe Bärbel ich kann auch mal gut jammern, denn wenn ich DARAN zurückdenke, wird mir immer noch ganz komisch zu Mute, ich frage mich oft, ob ich überhaupt noch da wäre, wenn ich nicht so hartnäckig geblieben wäre
Denn eigentlich hätte man mich "vorübergehend" ganz gerne noch mal nach Hause entlassen, weil ja die Betten dringend für "lebensbedrohliche" Fälle gebraucht wurden...
JAA, mir geht es Herz- /Kreislaufmäßig deutlich besser, ich KANN wieder
ein Brot in die 3. Etage tragen, für den ruhigen "Alltagsgebrauch" ist soweit alles OK

, aber insgesamt so belastbar wie früher, bin trotzdem NICHT mehr geworden!
Das hat sich besonders in den 7 Monaten Arbeitsversuch ganz schnell gezeigt, aber für die DRV hat der "alte Trabi" jetzt einen reparierten Ferrari-Motor und kann damit problemlos die Welt erobern
Kopf hoch, es KANN nur BESSER werden
Liebe Grüße und ganz viele Knuddels von der Doppeloma
