TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

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Miko
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TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

Ungelesener Beitrag von Miko » Fr 12. Nov 2010, 21:31

In unserem Staate Deutschland, unvergleichbar mit anderen Ländern in denen es lange nicht so gut lief wie hier, gibt es TAFELLÄDEN.

Man muss sich das mal vor Augen führen.

Mütter, alleinerziehend, unschuldig Arbeitslos gewordene, kranke und sonstige Menschen die jahrelang in die DRV einzahlten, müssen sich öffentlich bekennen und in einen Tafelladen gehen.

DAS IN DEUTSCHLAND?

Nee, nee, daran ist kein einziger Bürger schuld.
(2,5% Faulenzer gibbet schon immer, aber die sind auch nicht schuld)

Kein einziger Bürger, so sind wir uns hier sicherlich alle einig, ist daran schuld, dass es Tafelläden geben muss.

Wir haben hier auch einen, ich war noch nicht drin.
Ich sah aber, was da rausgeschleppt wurde.

Gut, es ist nicht alles an der Haltbarkeitsgrenze, aber das Meiste.

Aber durch das hin - und hertransportieren ist die Kühlkette stetig unterbrochen.
(Ich habs das gelernt als Beruf und weiß wovon ich rede)

Schlussendlich gibts nur "Reste" für die Armen.

Die armen Kinder in der Schule.

Da kommt bestimmt öfters die Bemerkung: " Meine Schwester hat gestern deine Mutter gesehen, als sie in den Tafelladen gegangen ist". (nur als Bsp.)

Hätte diese Regierung auch nur ein bisschen anders gehandelt, würde es Tafelläden nicht geben.

EINE SCHANDE FÜR DEUTSCHLAND!!!
Gruß
Miko

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Re: TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

Ungelesener Beitrag von Vrori » Fr 12. Nov 2010, 22:48

Und dazu möchte ich meinen Kommentar abgeben...bei uns wurde auch die "Tafel" eingeführt...und glaubt es oder glaubt es nicht ...wir sind ein ganz kleines Dorf...und es haben sich noch nie soviele Frauen für eine ehrenamtliche Tätigkeit gemeldet......wieviele Familien werden denn jetzt offiziell noch zur Tafel gehen? Wenn sie da dann schon grinsend empfangen werden: ach, Anna du auch?
Ne, das dürften dann immer nur unbekannte ehrenamtliche Helfer durchführen....so ist das doch schon wieder erniedrigend...

im übrigen hab ich grad einen Teil des Krimis auf ARD gesehen....da sprachen "Wirtschaftsverbrecher" aus der Ukraine darüber, das Kohl bei Gorbatsch..das Angebot im Jahre 1986 gemacht hat, die DDR von der Sowjetunion zu "kaufen"...und die Sow. da ein Problem gehabt hätten..sie hätten noch nie so viel Geld gehabt wie nach dem Verkauf....
manchmal glaube ich, da steckt ein ganz großes Körnchen Wahrheit drin...

LG
Vrori
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ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

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Miko
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Re: TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

Ungelesener Beitrag von Miko » Fr 12. Nov 2010, 22:55

Vrori hat geschrieben:Und dazu möchte ich meinen Kommentar abgeben...bei uns wurde auch die "Tafel" eingeführt...und glaubt es oder glaubt es nicht ...wir sind ein ganz kleines Dorf...und es haben sich noch nie soviele Frauen für eine ehrenamtliche Tätigkeit gemeldet......wieviele Familien werden denn jetzt offiziell noch zur Tafel gehen? Wenn sie da dann schon grinsend empfangen werden: ach, Anna du auch?
Ne, das dürften dann immer nur unbekannte ehrenamtliche Helfer durchführen....so ist das doch schon wieder erniedrigend...
Bingo!
Gruß
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Re: TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

Ungelesener Beitrag von Colana » Sa 20. Nov 2010, 14:18

Hallo zusammen,

wenn es so weiter geht, werden wir auch zur Tafel müssen,
trotz Job... wir sind eine 4 köpfige Familie mit einer schon
günstigen Wohnung, mein Mann ist ein sog Schwerstarbeiter
---Bäckergeselle, 30 Jahre Zugehörigkeit

Seit über 12 Jahren keine Lohnerhöhung mehr
trotz Gesetz keine Überstundenvergütung - weder finanz. Art noch in Freizeit
trotz Gesetz nicht genommene Urlaubstage, die am Ende des Jahres bekannt gegeben werden sollten, wurden nicht bekannt gegeben ----> darum habe ich mich jetzt dieses Jahr gekümmert
desweiteren kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, keine sonstigen Vergütungen (auch nicht an den Jubiläen ---> wir hätten hinterher laufen müssen, das bekam ich leider erst dann heraus, als es schon zu spät war)

Feiertage sollen in Zukunft auf die Urlaubstage angerechnet werden - nach seinen Vorstellungen und DAS wird er auch durchziehen trotz GESETZ

Leider ist mein Mann schon älteren Semesters und hat somit auf dem Arbeitsmarkt keine Chance, woanders anzufangen

Was der Hohn ist:
wenn er wirklich arbeitslos werden sollte, würde er das Gleiche bekommen, was wir nach Abzug von Benzinkosten haben.

Ich habe mir schon die Adresse der hiesigen Tafel herausgesucht und deren Zeiten, weil das Geld schon so manches Mal knapp war.

Viele Grüße
Colana
****************************************
Liebe Grüße Colana
Das Leben meistert man lächelnd, oder überhaupt nicht.
(Aus China)
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Re: TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

Ungelesener Beitrag von Miko » Sa 20. Nov 2010, 14:52

Colana hat geschrieben: Ich habe mir schon die Adresse der hiesigen Tafel herausgesucht und deren Zeiten, weil das Geld schon so manches Mal knapp war.

Viele Grüße
Colana
Hi Colana,

mal davon abgesehen, dass es zum Himmel stinkt, was der Chef deines Mannes da treibt, musst du wissen, dass der Gang zur Tafel auch an gewisse Vorgaben geknüpft ist.

Die Gesamteinkünfte dürfen ca. 900 Euro nicht überschreiten.
Es interessiert auch nicht ob da noch 200 Euro für Benzin aufzubringen sind, nur um an den Arbeitsplatz gelangen zu können.

Aber nochmal zum Chef:

Ich weiß ja nicht wie dieser Herr wirtschaftet, aber die Bäcker haben ihre Brötchenpreise doch stets dem Umfeld angeglichen.

Ich würde mir wirklich überlegen ob ich mir das gefallen lassen würde, was der vor hat.
Feiertage sind Feiertage, basta.
Gruß
Miko

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Re: TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

Ungelesener Beitrag von 002nicki » Sa 20. Nov 2010, 14:54

hallo ihr

Muß meinen Senf auch dazu geben .Manchen ist es nicht möglich ,ohne die Tafel über den Monat zu kommen ,man ist dazu gezwungen .
Sicher ist oftmal schlechtes bei ,was nicht mehr genutzt werden kann ,aber man hat auch gutes.Auch ich bin eine von der Sorte ,aber ich steh dazu.
Klar ist es nicht so prickelnd ,wenn man dort hingeht,aber wie soll ich meine Kids sonst über den Monat bringen?
Kann nicht mehr arbeiten ,also ab ins Hartz.Von meinen 700 die ich vom Amt bekomme,bleiben mir nach Abzügen noch nichteinmal 200,dann noch Kindergeld und das wars.
Ich leiste mir schon lange nichts mehr und die Kids brauchen ewig Geld für die Schule .Kleidung benötigen sie auch,wobei ich sagen muß,sie sind sehr genügsam.
Allein die Stiefel waren 60 Euro weg.
Bin ganz ehrlich ,wems stört ,der kann mich gerne mal. :groehl:
Leider treibt uns unser Staat dazu und das ist das Schlimme ,das meistens die Kids drunter leider.
Wenn ich das früher gewußt hätte ,das alles mal so kommt ,hätte ich nie Kinder in diese Welt gesetzt.

lg nicki
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Gebt mir ein bisschen Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
gebt mir Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und vor allem gebt mir die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden!
Reinhold Niebuhr

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Re: TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

Ungelesener Beitrag von Blacky » Sa 20. Nov 2010, 18:13

@ Colana

Der Chef gehört angeschissen.

Ich weiß jetzt nicht wer für das Bäckerhandwerk zuständig ist, aber ich glaube das es die Handwerkskammer ist.

Ein Anruf dort und die Lawine gerät ins rollen.

Denn Gesetze sind dafür da um eigehalten zu werden.

Dieser Anruf kann auch mit Rufnummerunterdrückuung anonym erfolgen.

Wartet nicht mehr ab sondern macht gleich am Montag Nägel mit Köppen.

Ich drücke euch die Daumen. :jaa:
MfG
Blacky

Erfolg steigt nur zu Kopf, wenn dort der erforderliche Hohlraum vorhanden ist.
(Manfred Hinrich)



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Re: TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

Ungelesener Beitrag von Vrori » Sa 20. Nov 2010, 18:17

hallo,
das Bäckerhandwerk hat auch eine Innung - und die Innungsmeister - das ist sozusagen einer der Chefs der Innung - würde auf so einen Hinweis sicherlich auch gerne reagieren...
Adressen erfährt man von der Handwerkerschaft....meistens: Kreishandwerkerschaft"....mußt mal frau guugel fragen, die sucht dir die Kreishandwerkerschaft auch in deinem Ort raus...oder die Bäckerinnung...

Viel Erfolg
LG
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Re: TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

Ungelesener Beitrag von Antonia » Sa 20. Nov 2010, 18:18

Die Sache mit den Tafeln ist eine ganz, ganz perfide Idee, die nicht umsonst von großen Firmen (zB. Daimler-Chrysler) unterstützt werden.
So nützlich diese Einrichtung für Menschen in Not auch sein mag, so verheerend ist die Auswirkung auf unseren Sozialstaat oder was davon noch übriggeblieben ist.
Grund: die Ausbeuter und Menschenschinder können Menschen zu Dumpinglöhnen beschäftigen, und wenn diesen Menschen dann nicht genug Geld zum Leben bleibt, dann werden sie zur Tafel geschickt.
Verhöhnung von Arbeitssklaven hoch drei ist das!!!!! :schimpfen:

Statt daß man den Menschen einen anständigen Lohn bezahlt, werden sie ausgepresst wie die berühmte Zitrone.

Wohin eine solche menschenverachtende Denke seitens unserer Volkstreter führen wird, hat der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Butterwegge auf den Nachdenkseiten mal beschrieben:
Perspektivisch droht das Gemeinwesen in einen Wohlfahrtsmarkt sowie einen Wohltätigkeitsstaat zu zerfallen: Auf dem Wohlfahrtsmarkt kaufen sich Bürger/innen, die es sich finanziell leisten können, soziale Sicherheit (z.B. Altersvorsorge durch Versicherungspolicen der Assekuranz). Dagegen stellt der „postmoderne“ Sozialstaat nur noch euphemistisch „Grundsicherung“ genannte Minimalleistungen bereit, die Menschen vor dem Verhungern und Erfrieren bewahren, gibt sie ansonsten jedoch der Obhut karitativer Organisationen und privater Wohltäter anheim. Heraus kommt am Ende womöglich ein bloßer Fürsorge-, Almosen- und Suppenküchenstaat, der ehrenamtlichen Helfern wie den Betreibern der Lebensmitteltafeln die Versorgung sozial Bedürftiger überlässt. Sie ermöglichen es liberalkonservativen Politikern wiederum, sich mitsamt dem Staat guten Gewissens aus ihrer sozialen Verantwortung herauszustehlen.
aus -> Sozialstaat im Abbruch

Viele Menschen durchschauen diese langfristig angelegte Strategie des "Kapitals" nicht, und meinen, das mit den Tafeln sei doch eine gute Sache.

Ist es eben nicht! :schimpfen: :Veraergert:
Tafeln sind Teil des Problems, nicht die Lösung! :schimpfen: :Veraergert:

Würden arbeitende Menschen anständige Löhne (Stichwort Mindestlohn) bekommen, dann wären Tafeln - zumindest in diesem Ausmaß - überflüssig.

Sie lasen das Erbrochene zum Sonntag. :kotzen:

Herzlichen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
Zuletzt geändert von Antonia am Sa 20. Nov 2010, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: TAFELLADEN, ein bislang nicht gebrauchtes Wort hier.

Ungelesener Beitrag von Miko » Sa 20. Nov 2010, 18:23

Antonia: So denke ich schon lange. Eigentlich schon seit ich das Wort "Tafelladen" das erste Mal hörte.

:applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:
Gruß
Miko

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