2010-10-29-Arbeitslosenstatistik
Verfasst: Fr 29. Okt 2010, 10:11
* Seit dem Beginn der 90er Jahre wurde die Arbeitslosenstatistik mehrmals “bereinigt”. Allein in den vergangenen Jahren wurden z.B. folgende statistische “Bereinigungen” (treffender: Manipulationen) vorgenommen: Große Teile der 58 jährigen und älteren Arbeitslosen wurden aus der Statistik entfernt, kranke Arbeitslose und von privaten Arbeitsvermittlern betreute Arbeitslose werden ebenfalls nicht mehr in der offiziellen Arbeitslosenstatistik ausgewiesen.
* Beim Vergleich mit den Arbeitslosenzahlen zu Beginn der 90er Jahre wirkt sich besonders gravierend aus, dass sich der Anteil der Vollzeitarbeitsplätze reduziert und im Gegenzug der Anteil der zumeist prekären, nicht vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer drastisch ausgeweitet hat.
FAZIT:
Ministerin von der Leyen und nahezu sämtliche Mainstreammedien streuen der Bevölkerung Sand in die Augen, wenn sie behaupten, die Arbeitslosigkeit sei auf dem niedrigsten Stand seit Anfang der 90er Jahre. Wegen der seit ca. 20 Jahren betriebenen Manipulationen an der Arbeitslosenstatistik sowie wegen der in diesem Zeitraum eingetretenen deutlichen Reduzierung des Anteils der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer (was auch zum starken Anstieg prekärer Beschäftigungsverhältnisse mit beitrug) ist dieser Vergleich äußerst unseriös.
In der Realität sieht die Zahl der Arbeitslosen (und das Überangebot an Arbeitskräften) lt. Bundesagentur für Arbeit (aktuellster offizieller Monatsbericht, September 2010) wie folgt aus:
* In Sperrzeiten gemäß §144 SGBIII (ALGI): 61.930 Menschen
* Teilnehmer an „ausgewählten Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik“: 1.430.234 Menschen
* 1-€-Zwangsarbeit nach §16d SGB II: 324.238 Menschen
* Leistungsempfänger ALGI: 866.000 Menschen
* Leistungsempfänger ALGII: 4.832.000 Menschen (ohne Angehörige)
Das sind 7.514.402 Menschen. Von dieser Statistik abzuziehen sind (je nach Ansicht) 1.396.000 Millionen zu Niedriglöhnen arbeitende ALG II-Bezieher („Aufstocker“), die durch den von den Argen mit verursachten Druck auf die Löhne weniger als ALG II verdienen.
Die tatsächliche Arbeitslosigkeit liegt also lt. Bundesagentur bei mindestens 6.118.402 Menschen.
Hinzu kommen Arbeitsuchende/Erwerbsfähige, die keinen Anspruch auf Leistungen des SGB haben, z.B. mehrere Millionen (in keiner Statistik erfasste) erwerbsfähige Lebenspartner und Kinder, die mit über den ALG II-Sätzen verdienenden Erwerbstätigen zusammenleben. Ebenfalls mitzählen müßte man mehrere Millionen in den Vorruhestand gedrängte Frührentner („58er-Regelung“ gemäß § 53a Abs. 2 SGB II.).
Quelle: Leseranmerkungen aus www.nachdenkseiten.de
* Beim Vergleich mit den Arbeitslosenzahlen zu Beginn der 90er Jahre wirkt sich besonders gravierend aus, dass sich der Anteil der Vollzeitarbeitsplätze reduziert und im Gegenzug der Anteil der zumeist prekären, nicht vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer drastisch ausgeweitet hat.
FAZIT:
Ministerin von der Leyen und nahezu sämtliche Mainstreammedien streuen der Bevölkerung Sand in die Augen, wenn sie behaupten, die Arbeitslosigkeit sei auf dem niedrigsten Stand seit Anfang der 90er Jahre. Wegen der seit ca. 20 Jahren betriebenen Manipulationen an der Arbeitslosenstatistik sowie wegen der in diesem Zeitraum eingetretenen deutlichen Reduzierung des Anteils der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer (was auch zum starken Anstieg prekärer Beschäftigungsverhältnisse mit beitrug) ist dieser Vergleich äußerst unseriös.
In der Realität sieht die Zahl der Arbeitslosen (und das Überangebot an Arbeitskräften) lt. Bundesagentur für Arbeit (aktuellster offizieller Monatsbericht, September 2010) wie folgt aus:
* In Sperrzeiten gemäß §144 SGBIII (ALGI): 61.930 Menschen
* Teilnehmer an „ausgewählten Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik“: 1.430.234 Menschen
* 1-€-Zwangsarbeit nach §16d SGB II: 324.238 Menschen
* Leistungsempfänger ALGI: 866.000 Menschen
* Leistungsempfänger ALGII: 4.832.000 Menschen (ohne Angehörige)
Das sind 7.514.402 Menschen. Von dieser Statistik abzuziehen sind (je nach Ansicht) 1.396.000 Millionen zu Niedriglöhnen arbeitende ALG II-Bezieher („Aufstocker“), die durch den von den Argen mit verursachten Druck auf die Löhne weniger als ALG II verdienen.
Die tatsächliche Arbeitslosigkeit liegt also lt. Bundesagentur bei mindestens 6.118.402 Menschen.
Hinzu kommen Arbeitsuchende/Erwerbsfähige, die keinen Anspruch auf Leistungen des SGB haben, z.B. mehrere Millionen (in keiner Statistik erfasste) erwerbsfähige Lebenspartner und Kinder, die mit über den ALG II-Sätzen verdienenden Erwerbstätigen zusammenleben. Ebenfalls mitzählen müßte man mehrere Millionen in den Vorruhestand gedrängte Frührentner („58er-Regelung“ gemäß § 53a Abs. 2 SGB II.).
Quelle: Leseranmerkungen aus www.nachdenkseiten.de