Heute Abend in TV
Verfasst: Mi 4. Jul 2012, 18:07
Heute Abend auf MDR von 20:45 an..
Kerstin Merkel kümmert sich rund um die Uhr um ihren schwerstbehinderten Sohn Markus. Der Arzt hatte ihm 2009 ein Gerät verschrieben, mit dem Markus seine Beine trainieren soll. Doch die Krankenkasse lehnte ab. Für Kerstin Merkel nicht überraschend. "Fast alle Hilfsmittel werden beim ersten Versuch abgelehnt", sagt sie.
Es folgte ein Kräfte zehrender Papierkrieg. 27 Monate kämpfte die Mutter, legte Widerspruch ein, nahm sich einen Anwalt, ging bis zum Vorstand der AOK und bat Politiker um Hilfe. Schließlich landete der Fall vor dem Sozialgericht. Nach fast zweieinhalb Jahren Kampf bekam Kerstin Merkel Recht und ihr Sohn das benötigte Gerät. "Die meisten Betroffenen halten das auf Dauer gar nicht aus und geben auf. Ich glaube, darauf spekulieren manche Kassen", vermutet Markus Mutter.
Kein Einzelfall, so Experten. Die Bürokratie frisst im deutschen Gesundheitswesen Milliarden. Jeder vierte Euro, der als Krankenkassenbeitrag gezahlt wird, fließt in die Verwaltung. Denn wie viel Geld Ärzte und Pflegeeinrichtungen oder Patienten von den Krankenkassen bekommen, wird akribisch geprüft. Jeder Schritt, jede Handlung muss dokumentiert werden. Das kostet die Beitragszahler jährlich 40,4 Milliarden Euro.
Antrag auf Zuzahlungsbefreiung, Antrag auf Pflegestufe, Antrag auf Kur. Das Gesundheitssystem ist gespickt mit bürokratischen Stolpersteinen - für Patienten und für Ärzte. Mittlerweile verbringen Ärzte bis zu einem Drittel ihrer Zeit mit Papierkram, die Patienten müssen hintenan stehen. Die Kassen verteidigen den Aufwand: Er sei nötig um Missbrauch zu vermeiden. Schließlich gebe es immer wieder schwarze Schafe unter den Ärzten und unter den Patienten, die sich Leistungen erschleichen wollten.
Doch muss dieser immense Aufwand wirklich sein? Spekulieren die Kassen darauf, dass Patienten resigniert aufgeben? Hat der Papierkrieg Methode? Und wer hilft den Betroffenen, wenn sie allein nicht weiter wissen? "Exakt - Die Story" sucht nach Antworten.
Kerstin Merkel kümmert sich rund um die Uhr um ihren schwerstbehinderten Sohn Markus. Der Arzt hatte ihm 2009 ein Gerät verschrieben, mit dem Markus seine Beine trainieren soll. Doch die Krankenkasse lehnte ab. Für Kerstin Merkel nicht überraschend. "Fast alle Hilfsmittel werden beim ersten Versuch abgelehnt", sagt sie.
Es folgte ein Kräfte zehrender Papierkrieg. 27 Monate kämpfte die Mutter, legte Widerspruch ein, nahm sich einen Anwalt, ging bis zum Vorstand der AOK und bat Politiker um Hilfe. Schließlich landete der Fall vor dem Sozialgericht. Nach fast zweieinhalb Jahren Kampf bekam Kerstin Merkel Recht und ihr Sohn das benötigte Gerät. "Die meisten Betroffenen halten das auf Dauer gar nicht aus und geben auf. Ich glaube, darauf spekulieren manche Kassen", vermutet Markus Mutter.
Kein Einzelfall, so Experten. Die Bürokratie frisst im deutschen Gesundheitswesen Milliarden. Jeder vierte Euro, der als Krankenkassenbeitrag gezahlt wird, fließt in die Verwaltung. Denn wie viel Geld Ärzte und Pflegeeinrichtungen oder Patienten von den Krankenkassen bekommen, wird akribisch geprüft. Jeder Schritt, jede Handlung muss dokumentiert werden. Das kostet die Beitragszahler jährlich 40,4 Milliarden Euro.
Antrag auf Zuzahlungsbefreiung, Antrag auf Pflegestufe, Antrag auf Kur. Das Gesundheitssystem ist gespickt mit bürokratischen Stolpersteinen - für Patienten und für Ärzte. Mittlerweile verbringen Ärzte bis zu einem Drittel ihrer Zeit mit Papierkram, die Patienten müssen hintenan stehen. Die Kassen verteidigen den Aufwand: Er sei nötig um Missbrauch zu vermeiden. Schließlich gebe es immer wieder schwarze Schafe unter den Ärzten und unter den Patienten, die sich Leistungen erschleichen wollten.
Doch muss dieser immense Aufwand wirklich sein? Spekulieren die Kassen darauf, dass Patienten resigniert aufgeben? Hat der Papierkrieg Methode? Und wer hilft den Betroffenen, wenn sie allein nicht weiter wissen? "Exakt - Die Story" sucht nach Antworten.