Die Problematik nicht direkt „sichtbarer“ Erkrankung

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Blacky
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Re: Die Problematik nicht direkt „sichtbarer“ Erkrankung

Ungelesener Beitrag von Blacky » Sa 11. Sep 2010, 08:46

Mich fragte der neurologische GA ob ich Drogen nehmen würde.

Ich packte meine Medis alle auf den Tisch und sagte:

"Nur die von Ärzten verordneten"

Er hat gegrinst, aber der Bann war gebrochen.

Danach lief alles lockerer ab.
MfG
Blacky

Erfolg steigt nur zu Kopf, wenn dort der erforderliche Hohlraum vorhanden ist.
(Manfred Hinrich)



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Antonia
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Re: Die Problematik nicht direkt „sichtbarer“ Erkrankung

Ungelesener Beitrag von Antonia » Sa 11. Sep 2010, 13:00

k@lle hat geschrieben:das mit der Begutachtung von schmerzen ist auch eine Forderung der Schmerzliga... :ic_up:
sie fordern ua.das Gu eine spez.Ausbildung zum Bereich schmerzen haben sollten... :ic_up:
kann man eigentlich vor Gericht nicht genau damit, daß der Gutachter eben nicht vom Fach ist, die Argumente der Gegenseite (DRV) aushebeln?

Meine Erfahrung ist, daß zB. Orthopäden überhaupt nichts zur Klärung/Behandlung von Erkrankungen (insb. unspezifischen) der Wirbelsäule beitragen können. Komplett falsche Abteilung. Bei Erkrankungen im LWS-Bereich gehe ich zum Neuorchirurgen und/oder Neurologen, aber auf gar keinen Fall zum Orthopäden. Weiß nicht, wofür diese Kaste taugt, mir taugte sie kein einziges Mal!!
Was das schlimme für uns ist, ist die Tatsache, daß viele Menschen in fortgeschrittenem Alter eine BS-Protrusion (Vorwölbung) oder gar einen Prolaps (Vorfall) haben, und tatsächlich keinerlei Schmerzen verspüren. Bei mir sieht man noch nicht mal was unter dem MRT/CT/Röntgen - und ich habe trotzdem unerträgliche Schmerzen.... HILFE, wie komme ich da raus !!???? :confused: :Gruebeln: :confused:

@Blacky: drücke Dir auch ganz doll die Daumen für Deinen Termin!!! :koepfchen: :ic_up:
Habe am Mittwoch meinen 2. Termin bei der Oestopathin - der erste hat nix und null gebracht... :depri:

Antonia

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Re: Die Problematik nicht direkt „sichtbarer“ Erkrankung

Ungelesener Beitrag von Amethyst » Sa 11. Sep 2010, 13:16

Hallo!
Blacky hat geschrieben:Mich fragte der neurologische GA ob ich Drogen nehmen würde.

Ich packte meine Medis alle auf den Tisch und sagte:

"Nur die von Ärzten verordneten"
:groehl: :groehl: :groehl: Klasse Reaktion, muss ich mir merken, ich habe solche "Drogen" ja auch reichlich.
Er hat gegrinst, aber der Bann war gebrochen.

Danach lief alles lockerer ab.
Macht den Gutachter sympatisch. :smile:

Zum Thema Begutachtung von Schmerzen, die ja auch nicht sichtbar sind, der Verweis hierauf:

viewtopic.php?f=38&t=668&start=0

Liebe Grüße

Annette
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Re: Die Problematik nicht direkt „sichtbarer“ Erkrankung

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Sa 11. Sep 2010, 14:03

Liebe Antonia, :smile:
kann man eigentlich vor Gericht nicht genau damit, daß der Gutachter eben nicht vom Fach ist, die Argumente der Gegenseite (DRV) aushebeln?
Leider Nicht, schon gar nicht wenn der Richter /das Gericht wohl auch nur was von "Knochen kaputt" versteht/liest und deshalb ebenfalls WIEDER einen Orthopäden beauftragt :keule: :keule: :keule:

Leider hatte Männe wohl auch nicht so die "richtige" Anwältin, was uns aber alles erst später klar wurde, denn SIE hätte wohl diesen Gutachter "wegen falscher Fachrichtung" ablehnen können/müssen :confused: :Gruebeln:

Mein Anwalt hat schon im Widerspruch direkt die Gutachten der DRV massiv angegriffen, obwohl es sogar die jeweils richtige Fachrichtung war, dafür waren die Inhalte /Umstände der Begutachtungen teilweise nehr als merkwürdig (und vermutlich sogar unzulässig!!!).

Ja, ich kann nur bestätigen was Miko oben geschrieben hat, SEEEHR gut aufpassen was und wie das läuft, und am Besten IMMER eine Begleitung mitnehmen (auch wenn sie NUR im Warteraum sitzt/bleibt)!!!

In den ersten Tagen (nach dem Termin!) auf jeden Fall ein Gedächtnisprotokoll erstellen, bevor man sich selber "nicht mehr so genau" erinnern kann!!!
Später das Gutachten sehr genau auf Widersprüche zum notierten Ablauf und den eigenen Angaben durchgehen, auch das für sich selber aufschreiben!!!

Diese Protokolle (und die Tatsache, dass ich für das ALLES einen Zeugen habe!) haben meinem Anwalt sehr geholfen, bei der Begründung des Widerspruches.

Es wird schon seine Gründe haben wenn die DRV sich seit Anfang des Jahres so schwer tut, nun eine Entscheidung zum Widerspruch zu treffen.
Eine Erfolgsgarantie ist das natürlich auch nicht, aber diese Unterlagen können sicher auch bei Gericht sehr hilfreich sein, wenn es denn doch dazu kommen muß!

Man sollte sich auch immer dessen bewußt sein, dass man von ALLEN Mitarbeitern der Praxis beobachtet wird, sobald man dort eintrifft und bis man das "Sichtfeld" wieder verlassen hat, da hat sich auch schon mancher gewundert, wenn er später das Gutachten gelesen hat!!!

Den Rest kann man einfach nur abwarten, denn die Begutachtung verläuft fast immer "erstens" anders, als man "zweitens" denkt, das sind jedenfalls unsere bisherigen Erfahrungen.

Liebe Grüße von der Doppeloma :Bussi:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Die Problematik nicht direkt „sichtbarer“ Erkrankung

Ungelesener Beitrag von Camper1955 » Di 15. Mai 2012, 05:33

Gerade bei nicht sichtbaren Erkrankungen ist es ziemlich schwierig.

Bei mir sind es die seelischen Probleme.

Bisher wurde ich von den Gutachtern immer als Querulant eingestuft.

Mit dem neuen Doppelgutachten (GdB und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben) wird sich das hoffentlich ändern.

maday
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Re: Die Problematik nicht direkt „sichtbarer“ Erkrankung

Ungelesener Beitrag von maday » Di 15. Mai 2012, 06:28

Hallo Camper,

ich wünsche dir einen GA, der die Augen und Ohren offen hat und dich korrekt behandelt. Ich war im Januar beim GA, unnahbar aber äußerst korrekt zu mir. Fragen über Fragen in einem rasanten Tempo, so dass ihm gesagt habe, dass es bei mir z.Z. nicht so schnell geht. Die Gedankengänge konnte ich nicht so schnell umlegen. Er hat dann Rücksicht genommen. Dieser GA hat bei mir mehr gesehen, als mir recht war.

Das Ergebnis hat er mir dann auch gleich mitgeteilt. Meine beantragte REHA lehnt er ebenfalls ab (war im Widerspruch), da keine Aussicht besteht, dass die beantragte REHA mir Verbesserungen bringen könnte. Sein Vorschlag an die RV: Erwerbsminderungsrente. Ich war auf so ein Ergebnis nicht im geringsten eingestellt, war total baff und erschrocken. Ich habe den GA ungläubig angeschaut, der Mund blieb mir offen stehen und ich konnte dann nur noch sagen: und wie soll das dann weiter gehen?

Auf das Entscheidung der RV warte ich allerdings noch. Am Telefon hat mir die RV allerdings schon gesagt, dass die REHA auch im Widerspruchsverfahren abgelehnt und von der zentralen Widerspruchsstelle am 20.04.12 (!) verhandelt wurde. Das Ergebnis kenne ich noch nicht.

Also alle Gute für dich beim GA.

Gruss maday
Als Frau bin ich ein Engel und wenn man mir die Flügel stutzt, fliege ich weiter, dann aber auf meinem Besen.

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Re: Die Problematik nicht direkt „sichtbarer“ Erkrankung

Ungelesener Beitrag von Camper1955 » Mi 16. Mai 2012, 11:19

Kann man einen Gutachter eigentlich anzeigen?

Ich frage das deshalb, weil der ärztliche Gutachter meine AVK beider Beine auf eine gestörte Psyche zurück führen will. Frech wei er ist, nimmt er auch noch Bezug auf die Befundebrichte meines Hausarztes und meines Gefäßchirurgen.

Dabei steht ihm Befundebericht meines Gefäßchirurgen eindeutig, dass bei mir eine Stenose in beiden beiden Beinen vorliegt.


Camper

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Kicki
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Re: Die Problematik nicht direkt „sichtbarer“ Erkrankung

Ungelesener Beitrag von Kicki » So 24. Jun 2012, 22:32

Meine Schlaganfallnarben sieht man nur auf den MRT Bildern der Pons. Was bringst? Nix. Frust. :kotzen:

Ich will, das das endlich vorbei ist!

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Re: Die Problematik nicht direkt „sichtbarer“ Erkrankung

Ungelesener Beitrag von Camper1955 » So 18. Mai 2014, 13:16

maday hat geschrieben:Hallo Camper,

ich wünsche dir einen GA, der die Augen und Ohren offen hat und dich korrekt behandelt. Ich war im Januar beim GA, unnahbar aber äußerst korrekt zu mir. Fragen über Fragen in einem rasanten Tempo, so dass ihm gesagt habe, dass es bei mir z.Z. nicht so schnell geht. Die Gedankengänge konnte ich nicht so schnell umlegen. Er hat dann Rücksicht genommen. Dieser GA hat bei mir mehr gesehen, als mir recht war.


Gruss maday
Manchmal dauert etwas. Das erste Gutachten fand im November 2012 statt. Zwar ein Psychiatrischer Gutachter aber für das Doppelgutachten (Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben und GdB) nahm er sich gerade mal 3 Stunden Zeit incl. körperlicher Untersuchung.

Der hat zumindest angeregt, dass ein ein gefäßchirurgisches Gutachten erstellt werden soll, aber mit meiner Psyche war bis auf Kleinigkeiten alles i.O.

Daraufhin bin ich in Widerspruch gegangen. Ab da spielte dann auch der zeitliche Faktor eine Rolle. Zuerst überwies die Rechtschutzversicherung den Betrag für das Gutachten für den GdB zu spät. Es erging ein Versäumnisurteil, was zur Berufung geführt hat. Das Landessozialgericht hat der Berufung statt gegeben und uns die Möglichkeit gegeben, einen eigenen Gutachter zu benennen. Ebenso im Verfahren gegen die Rentenversicherung das Sozialgericht.

Mein Anwalt wollte einen Neurologen haben. Der hat das Gutachten abgelehnt, weil er meinte, dass meine Behinderung eher im psychischen Bereich liegt.

Darauf habe ich meinem Anwalt die Klinik vorgeschlagen, die mich von Juli 2011 bis September 2011 zu Gast hatte. Der Chefarzt hat zugestimmt. Dann gab es aber wieder Terminprobleme mit seinem Urlaub und ungeplantem Wechsel des Arztes, der meine körperliche Untersuchung durchführen sollte.

Am 03.03.2014 bin ich dann 300 km gefahren und habe im Ort übernachtet. Am 04.03.2014 wurde das Gutachten erstellt. Insgesamt über neun Stunden wurde ich untersucht und befragt. Ich habe noch einmal im Ort übernachtet und bin dann am 05.03.2014 zurück gefahren.

Das Ergebnis des Rentengutachtens habe ich am 12.05.2014 mit einem Begleitschreiben des Sozialgerichtes von meinem Anwalt per Mail erhalten. Das Gutachten wegen des Grades meiner Behinderung steht noch aus.

Robert
Zuletzt geändert von Doppeloma am So 18. Mai 2014, 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
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