Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

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Hawky
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Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

Ungelesener Beitrag von Hawky » Fr 21. Mär 2014, 09:24

Hallo Ihr,

ich hatte gestern eine wahrlich schreckliche psychiatrische Begutachtung im sogenannten ISBF Berlin.
Der Gutachter ist mir ständig ins Wort gefallen, hat mich kaum zwei Sätze am Stück sprechen lassen, hat
so gut wie alles was ich ihm erzählte an Symptomen abgewertet mit Sätzen wie "das ist keine richtige Depression, das ist Lebensüberdruss"
oder "naja, das hat ja jeder irgendwie" (im Bezug auf Schweißausbrüche, verkrampfen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Angst in z.B. Wartezimmern).
Und so ging das die ganze Zeit...

Als er mich dann nach ca. 10 Minuten in Wort fallen und abwerten auch noch laut auslachte, als ich anfing von meiner Angst in öffentlichen Verkehrsmitteln
zu erzählen wurde ich zu meiner Verzweiflung und Hilflosigkeit auch noch seeeeeeeehr wütend. Ich war wirklich kurz davor zuzuschlagen, habe es aber
zum Glück nicht getan und konnte ihn dafür direkt mit der Frage konfrontieren warum er mich denn für mein Leiden auslache, was er denn bitte für ein Arzt sei.
Ohne Mist, seine Antwort: "Ach, sie haben hier bestimmt öfter gelacht als ich!" Ich wäre fast vom Stuhl gefallen. Ich vor ihm mit großer Angst, dem Gefühl nur
noch weglaufen zu wollen, durchgehend Tränen in den Augen habe ja öfter gelacht als er...

Ich wollte nur noch weg, habe ihm den Gefallen aber nicht getan und bin dann noch weitere 20 Minuten geblieben bis er fertig war mit was auch immer das sein sollte.

Nun überlege ich ob ich irgendeine Möglichkeit habe da so etwas wie eine "sinnvolle" Beschwerde über die Art und Weise des Umgangs dieses
Menschen mit mir einzulegen. Ich habe hier im Forum schon hier und da gelesen das eine Beschwerde direkt bei der RV nicht viel bringen soll.
Gibt es da noch andere Stellen an die man sich wenden kann?
Ich fände es schlimm wenn man sich gegen so etwas quasi gar nicht wehren kann.
Ich habe in den letzten Jahren wirklich -zig Begutachtungen bei diversen Stellen und Ärzten hinter mich bringen dürfen, aber so etwas wie gestern habe ich nicht
mal ansatzweise irgendwo erleben müssen.

Danke für eure Ratschläge und Erfahrungen!

maday
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Re: Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

Ungelesener Beitrag von maday » Fr 21. Mär 2014, 10:24

Hallo,
wer hat denn das Gutachten in Auftrag gegeben? Ich würde nämlich sofort an den Auftraggeber ein Gedankenprotokoll senden. Ich würde nicht abwarten, bis das Gutachten fertig ist.

Gruß maday
Als Frau bin ich ein Engel und wenn man mir die Flügel stutzt, fliege ich weiter, dann aber auf meinem Besen.

Hawky
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Re: Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

Ungelesener Beitrag von Hawky » Fr 21. Mär 2014, 10:40

Auftraggeber war die Deutsche Rentenversicherung.

Was ist denn ein Gedankenprotokoll wenn ich fragen darf?

Vrori
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Re: Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

Ungelesener Beitrag von Vrori » Fr 21. Mär 2014, 10:56

ein Gesprächsprotokoll war sicherlich gemeint....

mach ein genaues Protokoll über den Ablauf des Gesprächs...auch wie er jeweils auf deine Aussagen reagiert hat und das dann direkt an den Auftraggeber...
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

maday
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Re: Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

Ungelesener Beitrag von maday » Fr 21. Mär 2014, 11:14

Danke Vrori, genau so habe ich es gemeint. Meine Gedanken waren aber schon ganz wo anders.

Gruß maday
Als Frau bin ich ein Engel und wenn man mir die Flügel stutzt, fliege ich weiter, dann aber auf meinem Besen.

Hawky
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Re: Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

Ungelesener Beitrag von Hawky » Fr 21. Mär 2014, 11:19

Ah ok, danke. Das werde ich dann dieses WE mal in Angriff nehmen.
Vielen Dank.

Vielleicht passiert ja mal was unerwartetes und meine mittlerweile doch sehr negative Erwartungshaltung bezüglich der RV
und allem was mit ihr in Zusammenhang steht werden mal nicht bestätigt. :Gruebeln:

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Re: Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

Ungelesener Beitrag von Fee59 » Fr 21. Mär 2014, 13:01

Hallo Hawky,

ja, bitte schicke sofort eine Beschwerde an die DRV.
Du kannst das ruhig an die allgemeine Adresse / Fax-Nr. schicken.
Schreibe auf jeden Fall Deine Rentenversicherungsnummer in den Betreff,
damit die das gleich richtig zuordnen können.

Ich habe das damals auch gemacht, als der Gutachter sich sehr unangemessen verhielt.
Die DRV hat auch sehr schnell geantwortet und sich entschuldigt.

Mein damaliger Antrag (auf Kur/Reha) wurde dann auch positiv beschieden.

Es ist absolut wichtig, dass Du diese Beschwerde sehr schnell abschickst,
noch bevor das Gutachten des Arztes bei der DRV ist.

Also mach' Dich bitte wirklich dieses WE daran.
Schreibe einfach alles so, wie Du es empfunden hast.

Ich wünsche Dir viel Kraft dabei!

Liebe Grüße
Fee
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Hawky
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Re: Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

Ungelesener Beitrag von Hawky » Sa 22. Mär 2014, 08:24

Vielen Dank.
Ich werde morgen dafür Zeit haben und bin wie gesagt gespannt, ob es überhaupt eine Reaktion
darauf gibt und wenn ja, was für eine...
Wir werden sehen (oder auch nicht).

Ein schönes WE euch.

agnes
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Re: Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

Ungelesener Beitrag von agnes » So 23. Mär 2014, 17:18

Hallo Hawky

zu dem von dir verfassten Gesprächsprotokoll schreibe auch, dass du ein solches Verhalten weder in den Vorgutachten bisher erfahren musstes noch in der Art und Weise jemals tolerieren wirst und du, falls das Gutachten schon verfasst und an die DRV geleitet wurde, es vor Verwendung im laufenden Verfahren persönlich zur Einsicht haben möchtest, um die Freigabe ggf. mit einem rechtlichen Beistand abzuklären.

Desweiteren würde ich auch noch anmerken, dass du, sollte die DRV es immer noch als notwendig ansehen, ein psychiatrisches Gutachten erstellen lassen zu müssen, einen neutralen Gutachter erwartest und du mit einer neuerlichen Begutachtung primär auch einverstanden bist, bevor dieses Gutachten Anwendung findet.

Schreibe, dass Du allerdings im Vorfeld auch erwartest, dass alle bisherigen Gutachten (zumindest die positiv bisher für dich ausfielen würde ich dabei noch einmal genau datieren, benennen und auflisten) angemessen gewürdigt werden.

Dann können die bei der DRV sich gleich Gedanken machen, ob sie das Gutachten verwenden oder lieber gleich unter den Tisch fallen lassen und dich, falls überhaupt noch notwendig, nicht besser gleich zu einem anderen Gutachter schicken, bevor du dir u.U. anwaltliche Hilfe holst und das Geschehene mit dem aufdröselst.

Viel Erfolg! agnes
Der Dumme spricht, ohne vorher zu denken.
Der Kluge denkt, bevor er spricht.
Aber nur der Weise weiß, wann er besser schweigen sollte.
(Günter Leitenbauer)

Ich gebe mit meinen Beiträgen lediglich meine persönlichen Erfahrungen weiter. Sie gelten nicht als Rechtsberatung.

Hier geht es zu meinem alten Thread: viewtopic.php?f=6&t=5468

Hawky
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Re: Fürchterliche Begutachtung ISBF Berlin

Ungelesener Beitrag von Hawky » Mo 24. Mär 2014, 11:20

Vielen Dank agnes,

der Brief ist heute Morgen schon raus.

Den Teil mit dem nicht tolerieren und nicht akzeptieren, sowie das der Gutachter aus meiner Sicht
alles andere als objektiv war habe ich denke ich in meiner Schilderung der Ereignisse ganz gut mit
reingebracht.
Ich habe auch darauf hingewiesen das ich ähnliche Begutachtungen in den letzten Jahren relativ
häufig hatte und mich noch nie beschwert habe, auch wenn es oft alles andere als angenehm war.
Darunter: 3x Agentur für Arbeit, Gesundheitsamt, auch schon mal bei der RV direkt im Hause und
zuletzt wegen des Schwerbehindertenausweises...

Das Gutachten kann ich ja sicherlich noch anfordern, wenn nötig?! An einen Rechtsanwalt habe ich
auch schon gedacht. Ich denke ich werde mir diesen Schein für die Beraterhilfe (oder wie das Ding heißt)
bei einer Ablehnung dann mal holen. Ich kann ein wenig Unterstützung gut gebrauchen.

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