Darf Gutachter das Gespräch mit Diktiergerät aufzeichnen

Probleme, Erfahrungen, Tipps und Erfahrungsaustausch.
Max.Mustermann
Beiträge: 37
Registriert: Di 23. Okt 2012, 11:17
Hat sich bedankt: 25 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal

Re: Darf Gutachter das Gespräch mit Diktiergerät aufzeichnen

Ungelesener Beitrag von Max.Mustermann » So 16. Dez 2012, 12:15

Vrori hat geschrieben:ich denke eher, dass man das Tonbandprotokoll nicht mehr bei Gericht mit einbeziehen kann...der wird das Tonband nach "Gutachtenerstellung" löschen..
niemals werden die sich X Bänder kaufen und die zur Registratur legen....das wäre für einen Gutachter ja viel zu teuer...
ich denke, nach Abschrift wird das Protokoll gelöscht und die Kassette für den nächsten Kunden genommen..
Ja, so würde das wahrscheinlich in der Praxis gehandhabt werden.
Ich weiß auch nur, dass in anderen Bereichen gerichtlich beauftragte Gutachter verpflichtet sind, ihre Aufzeichnungen 10 Jahre lang zu archivieren. Auf der Ebene des RV-Verfahrens ist das anscheinend nicht der Fall. Da besteht beim Gesetzgeber wohl "Nachholbedarf" .. :teufel:
so erklärt sich auch, warum manchmal plötzlich falsche Angabe in gutachten zu finden sind...nicht wirklich gelöscht oder überspielt und bei Pausen dazwischen, ertönen dann die Notizen vom Kunden vorher..und die Sekretärin schreibt und schreibt..
Na "toll", wenn so schlampig gearbeitet wird ...

Aber was die Unmengen an Tonbändern betrifft: In Zeiten der Möglichkeit der elektronischen Aufzeichnung dürften Platzbedarf und Kosten wohl nicht so sehr ins Gewicht fallen ... :teufel:

LG,
Max

Vrori
Beiträge: 3252
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 13:16
Hat sich bedankt: 605 Mal
Danksagung erhalten: 2497 Mal

Re: Darf Gutachter das Gespräch mit Diktiergerät aufzeichnen

Ungelesener Beitrag von Vrori » So 16. Dez 2012, 16:13

Hallo,

ich glaube auch nicht, dass diese "tonbänder" zur den Aufzeichnungen der gerichtlich beauftragten Gutachter gehören..die werden sicherlich noch das ein oder andere Blatt Papier vollschreiben und das ist dann die Aufzeichnung der Begutachtung, die 10 Jahre aufbewahrt werden muss...
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

Max.Mustermann
Beiträge: 37
Registriert: Di 23. Okt 2012, 11:17
Hat sich bedankt: 25 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal

Re: Darf Gutachter das Gespräch mit Diktiergerät aufzeichnen

Ungelesener Beitrag von Max.Mustermann » So 16. Dez 2012, 17:00

Vrori hat geschrieben:Hallo,

ich glaube auch nicht, dass diese "tonbänder" zur den Aufzeichnungen der gerichtlich beauftragten Gutachter gehören..die werden sicherlich noch das ein oder andere Blatt Papier vollschreiben und das ist dann die Aufzeichnung der Begutachtung, die 10 Jahre aufbewahrt werden muss...
Wenn du dich auf das Diktat des Gutachtens, das dann von einer Sekretärin abgetippt wird, beziehst: klar, das kann nach Abschrift gelöscht werden.

Aber vermutlich würde die Diskussion jetzt zu theoretisch werden, wenn wir sie weiterführen würden. :smile:
Ich bin mit Sozialrecht nicht so vertraut und mit Rentenverfahren (bislang) schon mal gar nicht ... Mir ist klar, dass komplette Tonmitschnitte bei solchen Begutachtungen nicht üblich sind. Aus meiner Sicht wären sie aber hilfreich.

Benutzeravatar
criminor
Beiträge: 25
Registriert: So 23. Sep 2012, 19:33
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 12 Mal

Re: Darf Gutachter das Gespräch mit Diktiergerät aufzeichnen

Ungelesener Beitrag von criminor » Di 5. Feb 2013, 10:26

Hallo,

wenn ich (etwas spät) auch dazu etwas schreiben darf: es ist NICHT erlaubt, das Gespräch aufzuzeichnen, wenn nicht ausdrücklich ein Einverständnis dazu vorliegt. Es verstösst gegen die Vertraulichkeit des Wortes und ist strafbar (§ 201 StGB - Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes). Der GA kann lediglich das Gesagte selbst als Wiederholung ins Diktiergerät sprechen.

Es würde für die Offenheit des GA sprechen, wenn er vorher fragt und im Gegenzug auch meine eigene Aufnahme ermöglicht. Dann kann man ja vielleicht zustimmen.


Gruss

criminor

connys
Beiträge: 51
Registriert: Di 26. Jul 2011, 18:57
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 28 Mal

Re: Darf Gutachter das Gespräch mit Diktiergerät aufzeichnen

Ungelesener Beitrag von connys » Di 5. Feb 2013, 13:36

Der MDK- Gutachter hat direkt auch auf ein Diktiergerät gesprochen. Im Nachhinein fand ich das sogar sehr gut ... ich konnte 1x das Diktierte gleich berichtigen und es stand dann alles korrekt im schriftlichen Gutachten. Es kam weder zu Missverständnissen, Verwechslungen und es wurde nichts vergessen.
--------
LG
Conny

Benutzeravatar
Fatbob
Beiträge: 915
Registriert: Sa 28. Mai 2011, 11:14
Hat sich bedankt: 226 Mal
Danksagung erhalten: 963 Mal

Re: Darf Gutachter das Gespräch mit Diktiergerät aufzeichnen

Ungelesener Beitrag von Fatbob » Di 5. Feb 2013, 15:52

So war es bei mir auch, Gutachter sagte sofort wenn ich höre das etwas falsch ist was er ins Gerät spricht, soll ich
ihn sofort berichtigen, dann hat er es auch immer brav berichtigt sofort, also ich finde die Lösung gut.
Seine Endmeinung hat er natürlich nicht reingesprochen in mein Beisein, darf er auch ausdrücklich nicht.
lg
"Sir, wir sind umzingelt! ... Ausgezeichnet jetzt können wir in alle Richtungen angreifen."

Jedes Ding hat zwei Seiten...
Mit Rechtsanwalt drei...

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste