Theoretische Fragen an den Gutachter

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Schalentierchen
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Re: Theoretische Fragen an den Gutachter

Ungelesener Beitrag von Schalentierchen » Do 21. Jan 2010, 14:15

STOOOOOPPPPPP! :mrgreen:

Ich merk schon, dass es in euren Köpfen noch sehr durcheinander zugeht. :)

Macht aber nix, da seid ihr nicht alleine mit.

Also, zuerst mal an Blacky:

Streich bitte sofort aus deinem Kopf, dass eine Erkrankung chronisch akut sein kann, ja!?
SO eine Konstellation gibt es nicht!
Es gilt das Prinzip: ENTWEDER... ODER
ENTWEDER bist du akut erkrankt ODER chronisch.
Schmerzen können akuter ODER chronischer Natur sein.
Sind sie akut, kann sich der Schmerzzustand verbessern.
Sind sie chronisch, sind die Schmerzen dauerhauft vorhanden.

Blacky, schon mal was davon gehört, dass man Schmerzzustände im Blut nachweisen kann?
Ich denke nicht, ist auch noch nicht so lange her, dass diese Erkenntnis den Weg nach D gefunden hat.
Leider kann ich dir nicht sagen, welche Ärzte diese Untersuchungsmethode kennen und auch durchführen.
Meine Onkologin testet immer mal von Zeit zu Zeit, da ich Schmerzen gerne unterdrücke (und sie wissen will, ob und wie stark sie bei mir sind).

Warst du schon mal in einer Schmerzklinik?
Das wäre eine Option für dich.



@ Miko:

Ja, das ist ein weiteres Dilemma in Sachen RV versus KK/Versorgungsamt und du sprichst da wahrlich ein heißes Eisen (Widersprüche) an.

Beispiel:

Für die Krankenkasse bin ich als Krebspatientin... chronisch krank.

Für das Versorgungsamt bin ich nur für 5 Jahre krank (Heilungsbewährung nach Krebs); danach gelte ich als geheilt (Rückstufung des GdB).

Für die Rentenversicherung bin ich eigentlich schon nach der 1. Reha wieder voll einsatzfähig.
Alle Behandlungen sind dann abgeschlossen und die AHB (Anschlussheilbehandlung) gilt als Erholungs-Reha, bevor man (angeblich) wieder arbeiten kann


Du siehst, dass es da keine einheitliche Regelung gibt.
Jeder kocht sein eigenes Süppchen und der Patient hat das Nachsehen.

Leider ist es so (unlogisch) und auch da müsste dringend etwas geändert werden.

LG
Schalentierchen
Der Dumme spricht, ohne vorher zu denken.
Der Kluge denkt, bevor er spricht.
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(Günter Leitenbauer)

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Re: Theoretische Fragen an den Gutachter

Ungelesener Beitrag von Blacky » Do 21. Jan 2010, 14:22

Liebes Schalentierchen

Das war mir schon klar, ich wollte provozieren.
Ist aber lieb das du dir sofort Gedanken darüber gemacht hast.

Am 26.1. habe ich einen Termin beim Neurologen wegen meiner Dauerschmerzen.
Das ist auch wichtig für die nächsten Begutachtungen.

Dann werde ich weiter sehen.
MfG
Blacky

Erfolg steigt nur zu Kopf, wenn dort der erforderliche Hohlraum vorhanden ist.
(Manfred Hinrich)



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Re: Theoretische Fragen an den Gutachter

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Do 28. Jan 2010, 04:27

Hallo Alle miteinander,

da ich seit der Rentenablehnung auch wieder vermehrt am Grübeln bin, ist mir gerade eine sehr interessante Frage eingefallen (ja, Nachts habe ich oft noch die besten Gedanken) :jaa:

Mußte meinen Bescheid nun doch zumindest an den MD schicken, habe auch gleich darauf hingewiesen was da für Blödsinn drinsteht und, dass ich bereits Widerspruch eingelegt habe.
Die waren eigentlich sehr nett am Telefon und haben mir erklärt wie es jetzt erst mal weitergehen wird.

Habe heute die angekündigte Schweigepflichtentbindung erhalten, damit sie die Rentengutachten anfordern können.
Nein, nein ich bin auch nicht begeistert, aber die müssen jetzt ihre Differenzen in den Gutachten irgendwie auf einen Nenner bringen, damit die Leistungsabteilung eine neue Entscheidungsgrundlage für meine ALG-Zahlung hat.
Bockig sein hätte mir also auch nicht geholfen, ich brauche ja das Geld!

Ich habe die Gutachten ja auch angefordert und werde da morgen bei der DRV mal ein bischen Druck machen. Ein paar Tage kann ich mir noch Zeit lassen, soll das Teil innerhalb der nächsten 10 Tage zurücksenden. Vielleicht kommen die Gutachten ja bei mir etwas früher an. Nach Auskunft des MD ist eine erneute persönliche Begutachtung eher unwahrscheinlich. "Es sollen ja auch keine unnötigen Doppel-Begutachtungen durchgeführt werden. Darum bitten wir sie ja um die Schweigepflichtentbindung damit die Divergenzen ohne erneute Untersuchung geklärt werden können".

Ob das wirklich positiv für mich ausfällt ??? (AA-Ärztin = bin total im Eimer vor 6 Monaten, aber Feststellung für länger als 6 Monate !), Rentengutachter Kardiologe (Gutachten ca. 12 Minuten !!! = Vermutung auf Grund Bescheid " für leichte Tätigkeiten..." und der Psychiater???= keine Ahnung !

Denn seine junge Assistenzärztin hat mich gut zwei Stunden lang belabert und machte auf mich einen ziemlich unerfahrenen Eindruck ( da kann ich mich natürlich auch irren, so wahnsinnig viele Psychiater kenne ich ja nicht).

Beim beauftragten Gutachter war ich nur ca. 15 Minuten zur "körperlichen Untersuchung". Blutdruck messen, Herzchen hören, mit Hämmerchen auf Gelenke klopfen (naja, war doch mehr als beim Kardiologen :icon_e_wink: ), geredet wurde nicht wirklich viel. Aber immerhin hat er beim Abschied versprochen sich mit dem Gutachten zu beeilen (klang ein wenig als hätte er Sorge ich erlebe das sonst nicht mehr :Ohnmacht: ).

Wenn die das Alles kräftig durchgeschüttelt haben bin ich gespannt auf das Ergebnis. Dann kann ich bestimmt rund um die Uhr im Wald als Holzfäller arbeiten!

Ich werde euch bestimmt darüber Informieren was die Klärung der "Divergenzen" dann an Folgen für mich bereithält :Neugierig:

Wenn ich dann doch noch mal zu einem Psychiater/Psychologen zur Begutachtung werde ich versuchen ihm folgende kleine Geschichte zu erzählen:

"Wissen Sie Herr Dr. ich habe einen sehr guten alten Bekannten (kann auch ne Freundin sein, je nachdem was grade passt) und mache mir in letzter Zeit große Sorgen um ihn.
Ich kann kaum noch richtig schlafen weil er sich so verändert hat und ich glaube er braucht dringend Hilfe, traut sich aber nicht zum Facharzt weil er denkt ihm glaubt sowieso keiner".

Ein netter Arzt fragt jetzt vielleicht wie sich das denn so äußert, wenn nicht ist auch egal, wenn ich erst mal rede...

"Er hat mir erzählt, dass er schon lange Krank ist und sein Hausarzt verschreibt nur Tabletten und macht sonst nichts weiter. Er hat einen tollen Job und verdient ziemlich gut, konnte den Stress und den Druck dort aber nicht mehr aushalten. Er fühlt sich oft leer und ausgelaugt. Sein Hausarzt meinte er soll mit Freunden was unternehmen, sich amüsieren, aber sowas ist ihm Alles zuviel. Nun muß er zum Arbeitsamt weil er kein Krankengeld mehr bekommt. Er hat Angst vor der Zukunft und dem finanziellen Ruin.

Dabei braucht er doch nur wieder in seine Firma arbeiten gehen, er hätte sofort fast doppelt soviel Geld wie vom Amt und das Monat für Monat, ich kann das nicht verstehen! Letztens hat er mir gestanden, dass er in Insolvenz gehen mußte weil er wegen von dem wenigen Geld seine Kredite nicht mehr bezahlen kann. Er spricht sonst nie darüber, sagt er, aber wir kennen uns eben schon sehr lange.
Ich möchte ihm gerne helfen, aber ich begreife nicht, warum er den Job in seiner Firma nicht einfach weitermacht. Ich glaube er ist einfach nur faul und träge, sowas ist doch nicht normal. Andere wären froh wenn sie einen Job hätten in seinem Alter und dabei noch so gut verdienen.

Damit wären doch Alle seine Probleme gelöst!"

Oder etwa nicht :confused: ???


Was würde ein guter Psychodoc aus dieser Geschichte wohl für Schlüsse ziehen?
Was zieht ihr daraus für Schlüsse?


Bin sehr interessiert an euren Gedanken dazu :lesen:
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Re: Theoretische Fragen an den Gutachter

Ungelesener Beitrag von gretl » Fr 29. Jan 2010, 07:02

Nun Omchen, ich denke der Gutachter würde zu Dir sagen..." Sie sind noch in der Lage zusammenhängend zu denken, also sind sie auch in der Lage arbeiten zu gehen"
Peng...Stempel drauf..und für 8 Std vollschichtig arbeitsfähig...
Grüße von gretl Bild


krank gibts nicht mehr...entweder "Tot" oder arbeiten..

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Re: Theoretische Fragen an den Gutachter

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Sa 30. Jan 2010, 01:11

Hallo Gretl,

da hast du sicher recht, hoffendlich schaut niemals ein Gutachter in dieses Forum :Yeah:

Allerdings gehen mir real die Zusammenhänge z.Zt. wieder gewaltig verloren. Ich frage mich nämlich langsam ob es wirlich eine gute Idee ist dem MD der AA Zugang zu den Gutachten zu verschaffen (zumal es doch immer heißt, dass die uns für die Verwendung untereinander garnicht um Erlaubnis bitten müssen?).

Es gibt auch keine Belehrung in dem Schreiben, dass ich dazu verpflichtet sei. Man bittet mich darum "weil Doppeluntersuchungen ja , wegen der Kosten, möglichst zu vermeiden sind"!

Je länger ich darüber nachdenke umso merkwürdiger erscheint mir diese Aktion.

Ich hätte diese Gutachten gerne erst mal selber in den Händen, um da mal mit meinen Ärzten "die Divergenzen" zu klären.

Immerhin habe ich Widerspruch eingelegt und stelle ja damit auch die Gutachten in Frage die zur Ablehnung meiner Rente (vermutlich) den Ausschlag gegeben haben.

Da kann ich doch nicht daran interessiert sein, dass die Ärzte der AA da ihre Nase reinstecken (jedefalls nicht vor mir!) und diesen (wahrscheinlichen) Unsinn dann auch noch zur Änderung ihrer Eigenen Einschätzung nutzen.
Ich fühle mich schon wieder wie im Tollhaus und weiß überhaupt nicht mehr was jetzt richtig ist.

Ich werde Montag nachmittag mit dem Ablehnungsbescheid mal meine langjährige Hausärztin besuchen, ich glaube die fällt vom Stuhl wenn sie den Bescheid liest und endlich mal aufgeklärt wird was ich in den letzten 10 Jahren beruflich gemacht habe. Bei meinem Psychiater habe ich Donnerstag Termin (wäre toll wenn die Gutachten bis dann schon hier wären). Da er selber auch Gutachten schreibt, werde ich ihn mal fragen, ob das so korrekt war wie die Untersuchungen abgelaufen sind (zumal er mal nebenbei erwähnt hat, dass er den Psychodoc kennt).

Na, ich höre mal auf mit dem Gejammer. Weiß auch nicht ob ich mit dem Thema jetzt hier richtig bin (aber ist ja mein Thema, oder :lachen: ?).

Morgen kommt meine Große mit ihren Zwergen und die drei bleiben über Nacht (weil der Papa und der Onkel im Haus die Treppe fliesen wollen). Ich freu mich drauf, auch wenn dass in unserer Zwei-Zimmerwohnung alles etwas stressig werden wird.
Das dürfte auch wieder kein Gutachter lesen (Depressive haben an Nichts Freude!) aber das ist mir egal, die lenken mich nämlich bis Sonntag Nachmittag mal prima von meiner aktuellen Grübelei ab.

Und am Dienstag kommt endlich mein ganz privater Psychologe wieder heim und dann schaun wir mal wie es weitergeht :Bussi:

Also bis demnächst und schönes Wochenende :smile:
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Re: Theoretische Fragen an den Gutachter

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Sa 30. Jan 2010, 01:22

Hallo Ihr Lieben,

korrigieren kann man ja leider nicht, also bitte ich auf diesem Wege tausendmal um Entschuldigung :koepfchen:

In meinem Thema war ich ja vorher, also doch ganz schön konfus die Doppeloma :Verwirrt:

Allen ein schönes Wochenende!!!
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Re: Theoretische Fragen an den Gutachter

Ungelesener Beitrag von Blacky » Sa 30. Jan 2010, 01:29

Doch liebe Oma, du kannst editieren.
Aber es ist kein Problem.

Du bist echt fleißig.

Danke dafür.

Auch dir ein schönes Wochenende mit deinen Lieben.

LG
Dirk
MfG
Blacky

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Re: Theoretische Fragen an den Gutachter

Ungelesener Beitrag von Fulgora » Mo 11. Okt 2010, 22:27

Streich bitte sofort aus deinem Kopf, dass eine Erkrankung chronisch akut sein kann, ja!?
Dem muss ich vehement widersprechen, gerade die meisten rheumatischen Erkrankungen sind Chronisch, ABER bei einem Schub kommt es teilweise binnen Sekunden zu einem Akutfall. Ebenso z.B. bei Asthma, Allergien, Diabetes.

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Re: Theoretische Fragen an den Gutachter

Ungelesener Beitrag von Blacky » Mo 11. Okt 2010, 22:51

Jo, kenne ich zur Genüge.

Wenn ich in der Nähe eines Pferdestalls bin geht es mir sofort total beschissen.

Bekomme keine Luft mehr etc.

Also gibbet das schon. :jaa:
MfG
Blacky

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