Schlaflos in Sachsen-Anhalt!

Mit denen es nicht mehr möglich ist vollschichtig bzw. überhaupt einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.
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mäuschen
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Schlaflos in Sachsen-Anhalt!

Ungelesener Beitrag von mäuschen » Di 30. Okt 2012, 04:57

Da ich heute nicht schlafen kann, habe ich eine Nachtschicht eingelegt. Es geht mir so einiges im Kopf herum, vielleicht kann ich deswegen nicht einschlafen. Ich warte mit Hummeln im Hintern auf Post von der DRV. Hoffentlich wird das Jobcenter nicht versuchen mich zu besch :kack: en.

Mein Sohn hat wieder Arbeit und einen sehr guten Stundenlohn. Was mich sehr ärgert das er schonwieder Bier getrunken hat und mir erklärt, er könne damit umgehen. Was soll ich nur dagegen machen?! Schließlich ist er alt genug. Auf mich hört er sowieso nicht und ich habe keine Lust mich immer wegen ihm zu ärgern.

Meine Opiatpflaster gegen die Schmerzen scheinen auch nicht mehr zu wirken, denn z.Z. sind die Schmerzen kaum erträglich und ich treibe mich manchmal den halben Tag auf der Couch oder im Bett herum. Kein Wunder also das ich nicht schlafen kann. Außerdem, wenn ich schlafen kann habe ich schlimme Albträume.

Meine Tochter hat einen Brief vom Finanzamt bekommen und soll ca. 7000€ Steuern nachzahlen. Fragt mich nicht warum, ich weiß es nicht aber es hat etwas mit ihrem Ehebrecher von Mann zu tun. Das sind alles Dinge die mich munter halten. Ich weiß das ich mich nur um mich kümmern soll aber das fällt mir ziemlich schwer.

Ich wünsche allen Usern einen schönen schmerzarmen und erfolreichen neuen Tag. Ich werde mal noch ein bischen am PC herumhängen bis mein Mann mich ins Bett scheucht. Er steht meistens gegen 7 Uhr auf.
Liebe Grüße Mäuschen

Wenn ich mal sterbe komme ich in den Himmel!
Denn in der Hölle war ich schon!

maday
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Re: Schlaflos in Sachsen-Anhalt!

Ungelesener Beitrag von maday » Di 30. Okt 2012, 06:36

Hallo liebes Mäuschen,

lass dich erst einmal ein wenig :umarm: :umarm: :umarm:
Auch ich kenne so viele schlaflose Nächte, in denen ich Probleme wälze, die mich eigentlich nur indirekt was angehen. Ich mache mir auch immer wieder zu viele Gedanken und diese lassen mich nicht los. Man ist ja doch irgend wie immer mit betroffen.

Habe gerade in meiner letzten Therapiestunde mit meinem Therapeuten darüber gesprochen. Ich bin nun fast 4 Jahre in der Therapie, habe es aber bisher nicht geschafft, dieses pausenlose Denken über solche Sachen abzulegen.

An erster Stelle stehen auch bei mir Probleme, die meine Kinder betreffen. Zwei Kinder sind schon längst erwachsen und haben ihre eigene Familie und die letzte hat noch 1,5 Jahre bis zum Abitur. Zur Zeit beschäftigen mich die Raucherei meines Sohnes, weil vor ein paar Wochen sein Vater an Lungen- und Kehlkopfkrebs verstorben ist. Sein Vater war starker Raucher und hat jeden Ratschlag in dieser Richtung in den Wind geschlagen.

Hinsichtlich meines jüngsten Kindes kreisen meine Gedanken immer wieder um ihre Zukunft, wie kommt sie durch das Abitur und was wird sie studieren und vorallem wird sie in Deutschland bleiben oder zieht es sie nach Lateinamerika, wo sie bereits für 1 Jahr gelebt hat. Dort hat sie sehr viele Freunde und es gibt dort Familien, die sie sofort aufnehmen würden.

Beim letzten Kind beschäftigt mich tagtäglich unser schlechtes Verhältnis. Eigentlich ist es gar kein schlechtes Verhältnis, denn wir haben gar keins seit vielen Jahren. Es gibt kein Tag wo mich das nicht in irgend einer Weise beschäftigt, spätestens nachts holt mich diese Sache immer wieder ein und mir ist klar, dass ich diese Sache mit ins Grab nehme. Diese lange und unendliche Geschichte ist meines Erachtens das Hauptproblem für meine Schlaflosigkeit und für meine seelische Erkrankung.

Dann liegen bei mir zur Zeit noch zwei Probleme von Freunden auf dem Tisch, aber solche Sachen kann ich abarbeiten und kosten nur viel Zeit und Nerven. Die Freunde brauchen nur Hilfe von mir bei ihren Problemen. Dafür brauche ich nur rechtliche Kenntnisse. Jeder weiß, dass ich mich nicht über das Ohr hauen lasse und deshalb wandern dann solche Probleme von allen möglichen Leuten (nicht nur Freunde) zu mir. Ich helfe ja auch gern, aber mein Problem ist einfach, ich finde keinen Abstand zu diesen Dingen und sehe es als eigene Probleme an (ich weiss, das ist einfach nur krank!) und will sie bestmöglichst im Sinne der Betroffenen lösen, was nicht immer möglich ist.

Meine eigenen Probleme stelle ich immer hinten an. Eigentlich wollte ich nun endlich mal meine Wohnsituation klären, aber ich glaube, statt zwischen Berlin und Meck/Pomm werde ich in Zukunft zwischen Berlin, Meck/Pomm und Hamburg (habe mir gerade in HH eine Wohnung gesucht) pendeln. So richtig zu Hause fühle ich mich nirgend wo. Wenn ich meinen Zustand beschreiben sollte, dann muss ich sagen, ich fühle mich ständig gehetzt und getrieben. Ich suche großen Abstand von allem, aber ob ich dies schaffe, ist fraglich. Ich wundere mich schon lange nicht mehr, dass ich sehr oft über einen endgültigen Schlussstrich nachdenke.

So liebes Mäuschen, wie du liest bist du nicht die einzigste, die Probleme wälzt. Ich glaube sogar hier im Forum sind wir eine ganze Gemeinschaft, der es so geht, wie uns beiden. Wie wir es lösen können, weiß ich leider auch nicht. Ich habe immer das Gefühl, ich lebe nicht, sondern ich werde gelebt. Dieser Fakt ist traurig aber wahr.

Einen schönen Tag wünscht dir maday
Als Frau bin ich ein Engel und wenn man mir die Flügel stutzt, fliege ich weiter, dann aber auf meinem Besen.

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