Ablehnung der Rente nach Brustkrebsoperation

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Brigitta
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Ablehnung der Rente nach Brustkrebsoperation

Ungelesener Beitrag von Brigitta » Di 18. Jan 2011, 17:11

Ich habe im Sommer 2009 die Diagnose Brustkrebs erhalten, im August habe ich mit meiner Chemo begonnen. Im Herbst 2009 habe ich bei der Landesversicherunganstalt die Erbersunfähigkeitsrente beantragt. Im November musste ich nach Düsseldorf zu einer angeblichen Amtsärztin, die aber eine Lungenfachärztin war. Ich musste 2 Stunden Fahrzeit für die Hin und Rückfahrt hinnehmen. Die Untersuchung hat 5 minuten gedauert. Im Januar wurde mir die erkrankte Brust entfernt, anschließend ging ich in die Reha. Im Frühjahr 2010 bekam ich die erste Ablehnung. Da ich im SOVD bin habe ich über den SOVD Einspruch eingelegt. Ein halbes Jahr später kam die zweite Ablehnung. Mein Rechtsanwalt vom Sozialverband hat im November Klage beim Sozialgericht eingereicht. Gestern habe ich von einem meiner Ärzte erfahren das das Sozialgericht von ihr eine Ärztliches Gutachten beantragt hat. Ende nächster Woch läuft mein Krankengeld aus, dann bekomme ich Arbeitslosengeld für 15 Monate, den Arbeitslosenbescheid habe ich auch schon bekommen. Jetzt werde ich wohl noch mindestens ein Jahr warten bis das Sozialgericht ein Urteil spricht. Ich bin nur Froh das ich vor 7 Jahre eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen habe. Die zahlen jetzt seit 2 Jahre schon Monatlich 600 €.
Hat jemand Erfahrung wie lange es dauert bis das Gericht entscheidet und ob ich auch Erfolg haben werde?
Ich danke euch im Voraus.

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Boo
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Re: Ablehnung der Rente nach Brustkrebsoperation

Ungelesener Beitrag von Boo » Di 18. Jan 2011, 18:06

Hallo, liebe Brigitta, :smile:

erstmal ein herzliches Willkommen. Es tut mir leid, dass diese Diagnose bei dir gestellt wurde.
Leider kann ich dir im Bezug auf deine Frage keine Hilfe sein, aber es werden sich ganz bestimmt
noch @User melden, die aus eigener Erfahrung berichten. Es ist gut, dass du diese Berufunfähigkeitsrente
für dich in Anspruch nehmen kannst, so bist du hoffentlich ein wenig entlastet, bis es zur Rente kommt.

Meine Tochter hatte ebenfalls diese Diagnose. Zum Glück konnte Brusterhaltend operiert werden, obwohl
es sich um mulifokale Herde gehandelt hat und in ihrem Alter eher die Indikation zu einer Brustabnahme
vorherrscht. Sie wurde erst danach mit Chemo + Bestrahlung versorgt & muss noch viele Jahre Tamoxifen
und Zoladex einnehmen. Die Zoladex Zeit - ganze 3 Jahre wohl - ist zum Glück vorbei, aber das Tamoxifen
bleibt ihr noch erhalten.

Ich wünsche dir alles Gute & möge es recht zügig zu einem Erfolg deiner Rente kommen ! :jaa:
Zuletzt geändert von Boo am Di 18. Jan 2011, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße Boo Bild

„Ich kann, weil ich will, was ich muss.“

Immanuel Kant

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Re: Ablehnung der Rente nach Brustkrebsoperation

Ungelesener Beitrag von Miko » Di 18. Jan 2011, 18:21

Hallo Brigitta,

auch mir tut es leid, dass du diese Diagnose und deren Folgen ertragen musstest und musst.

Vor einigen Jahren war es noch selbstverständlich, dass man bei solch einem Fall Rente bekommen hat. (viel auch der Psyche wegen)

Heute sieht das ganz anders aus.

Heute wird gesagt, dass auch solch eine OP nicht dazu führt, gänzlich arbeitsunfähig zu sein, leider...

Wenn du allerdings psychisch dermaßen am Ende bist und dir ein Psychiater bestätigt, dass du aufgrund dessen nicht mehr arbeitsfähig bist, steigen deine Chancen für die Rente.
Dazu sei gesagt, dass es ein Psychiater schreiben muss, eine Psychologin oder ein Psychologe findet wenig Gehör.

Da ich nicht weiß, wie du psychisch mit deinem Leiden umgehst, kann ich auch nicht mehr viel weiter helfen.

Dir wünsche ich natürlich ein dennoch erträgliches Dasein und kann dir nur raten und auch sagen, dass du deshalb keinesfalls ein minderwertigerer Mensch geworden bist. Du bist du und so bleibt es.

Mit den besten Wünschen, dass die nächsten Jahre diesbezgl. keine weiteren Befunde hinzukommen, sage ich mal

tschüß und wenn du Fragen hast, frage einfach weiter.

Miko
Gruß
Miko

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Re: Ablehnung der Rente nach Brustkrebsoperation

Ungelesener Beitrag von stadtpflanze » Di 18. Jan 2011, 18:43

Herzlich Willkommen Brigitta.

Tja, zu den Zeiten bei Gericht kann man nie etwas genaues sagen. Ich habe auch im November 2010 Klage eingereicht. Mein Anwalt vom VDK meinte im Durchschnitt müßten man 11 Monate warten, wobei ich eher von mind. 1 Jahr ausgehe. Und dann wirds noch auf das entsprechende Gericht/ evtl auch Bundesland ankommen.

Vielleicht bekommst du ja die Rente in einem Jahr. Dann hast du wenigstens das ALG noch "mitnehmen können" Das wünsche ich dir und halte die Daumen.

Weiterhin eine gute Genesung wünsche ich dir!
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Nette Grüße von der Stadtpflanze
Aufgeben??
Bild ... ich doch nicht
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Re: Ablehnung der Rente nach Brustkrebsoperation

Ungelesener Beitrag von pain nurse » Di 18. Jan 2011, 23:18

Hallo Brigitta,
erst mal möchte ich Dir ein herzliches Willkommen schreiben und dass ich :winke: es total verstehe, wie es Dir geht :troesten: Meine Mutter hatte mit 45Jahren ihre Brustkrebsoperation...
Miko hat leider Recht! Mittlerweile werden Menschen nicht ausschließlich wegen einer Krebsoperation berentet! :Wut: :Wut: :Wut:
Wenn Du möchtest kannst Du Deinen persönlichen Fall hier einstellen und glaube mir Du wirst hier auf offene Ohren und auf Arme treffen die Dich auffangen und Dir helfen...
lies bitte Miko´s Antwort genau!
Wenn Du möchtest schreibe Deine Geschichte... lass Dir die Zeit die Du brauchst! Hier sind alle für Dich da!
Liebe Grüße und :winke:
Jutta

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Re: Ablehnung der Rente nach Brustkrebsoperation

Ungelesener Beitrag von Esuse » Mi 19. Jan 2011, 08:24

Willkommen bei uns!

Uns wurde vom VdK mitgeteilt, daß ein Rentenverfahren 2 bis 3 Jahre dauern kann. Das liegt auch daran, wie die Sozialgerichte ausgelastet sind und wird bei jedem Gericht etwas anders sein.
Liebe Grüße

Esuse

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Re: Ablehnung der Rente nach Brustkrebsoperation

Ungelesener Beitrag von verelda » Mi 19. Jan 2011, 09:24

hallo Brigitta

Herzlich willkommen hier auch von mir.

Bitte gehe nicht vom "Schlimmsten" aus . Es gibt bessere Beispiele als die hier erwähnten 2,3 Jahre.....
Miko, Jutta und Stadtpflanze haben alles ja schon genau geschildert und dem kann ich mich nur anschließen.

Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir eine gute Besserung. :koepfchen:
liebe Grüße
Verelda

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Re: Ablehnung der Rente nach Brustkrebsoperation

Ungelesener Beitrag von angel » Mi 19. Jan 2011, 11:47

Hallo Brigitta,
herzlich Willkommen bei uns!
Es tut mir sehr leid, dass Du diese Krankheit bekommen hast.
Ich weiß wie sehr diese Diagnose und ihre Folgen an den Nerven von einem selbst
und an den Angehörigen zerrt.
Das die DRV Dein Rentenbegehren abgelehnt hat- auch den Widerspruch- ist leider heutzutage ganz normal.
Die gehn davon aus, dass Du nach Ende der Therapie und der AHB wieder arbeitsfähig bist.
Die Klage einzureichen, war der richtige Weg, wenn es auch ein langer Weg ist.
Mir wurde damals gleich gesagt, ich müsse mit 2-3 Jahren rechnen....
hatte aber durch die besonderen Umstände einer Reha, das Glück, dass meine Rente nach 1 1/2 Jahren genehmigt wurde.
Ich wünsche Dir das gleiche Glück!
Vielleicht solltest Du Dir zur Unterstützung wirklich einen Psychiater mit ins Boot holen...
das wäre mein nächster Weg auch gewesen, wäre die Klage gescheitert.....
Ich wünsche Dir alles Gute !
Bitte berichte weiter....
Liebe Grüße... AngelBild

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Re: Ablehnung der Rente nach Brustkrebsoperation

Ungelesener Beitrag von Brigitta » Mo 24. Jan 2011, 12:17

Heute war ich beim Amtsarzt vom Arbeitsamt, nach eingehender durchsicht meiner Krankenakte hat sie mir mitgeteilt das ich in meinem Beruf nicht mehr ausüben kann und für die nächsten 15 Monate Arbeitslosengeld/Übergangsgeld bewilligt bekommen. Das Gutachten geht auch an die Rentenanstalt.Sie war der Meinung das ich große Chancen habe das Verfahren beim Sozialgericht zu gewinnen. Ihrer Meinung nach stehen mir erstmal EU Rente für 2 Jahre zu. Sie hat mir auch noch geraten zum Neurologen zu gehen, wo ich auch schon in Behandlung bin, auf Depression springt jedes Sozialgericht an. Sobald ich mehr in Erfahrung bringe werde ich euch hier informieren

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